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Deckelverschluß für unter Druck stehende Instrumentenkocher und ähnliche
Druckbehälter Die Erfindung bezieht sich auf einen Dekkelverschluß für unter Druck
stehende Instrumentenkocher und ähnliche Druckbehälter mit über dem Deckelumfang
verteilten und an der Behälterwandung axial drehbar gelagerten, mit Widerlagern
versehenen Deckelandrückgliedern, die zum Andrücken des Deckels über dessen Rand
gemeinsam geschwenkt werden und bezweckt eine verbesserte Bauweise, durch die jede
Biegungsbeanspruchung der Andrückglieder,insbesondere während der Ausführung .des
Höchstdruckes in einfachster Weise verhütet wird. Eine weitere erfindungsgemäßeAusgestaltung
betrifft die axiale Einstellung des Andrückgliedes, die ein stellenweises Nachziehen
während des Betriebes ermöglicht.
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Es sind Verschlüsse für Behälter, insbesondere auch für Instrumentenkocher,
die unter Überdruck arbeiten, bekannt, bei welchen die Verschlußglieder von einer
gemeinsamen und von einer Stelle aus wirksam zu machenden Vorrichtung gleichzeitig
in und außer Verschlußstellung gebracht werden. Bei solchen bekannten Verschlüssen
bestehen aber die Verschlußglieder im Wesen aus radial angeordneten und in ihrer
Längsrichtung verschiebbaren Riegeln, die mit ihren Antriebsteilen am Kocherdeckel
angeordnet sind und bei ihrer Längsbewegung in Ausnehmungen des Kocherbehälters
eintreten, oder-aus Drehringen, die mit schiefen Ebenen am Deckel bzw. am Behälter
zusammenwirken und das Anpressen des Deckels gegen den Behälter hervorbringen. `Nährend
Verschlüsse mit Drehringen nur an zylindrischen Behältern anwendbar sind, belasten
die Radialriegel durch ihre Unterbringung am Deckel dessen Gewicht ungebührlich
und erschweren dadurch das Öffnen und Schließen des Behälters.
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Auch sind solche Verschlüsse bekannt, bei welchen als Verschlußglieder
Kloben dienen, die mittels je einer gegen Längsverschiebung gesicherten Schraubenspindel,
derexn Muttergewinde sie enthalten, auf und ab bewegt und geschwenkt werden können.
Solche Schraubengetriebe haben unter anderem den Nachteil, daß die Schraubenspindeln
mehrere Umdrehungen ausführen müssen, wozu wiederum entsprechende Antriebsgestänge
erforderlich sind.
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Der' Deckelverschluß nach der Erfindung kann außer bei runden Behältern
mit gleichen Vorteilen bei rechteckigen verwendet werden. Er bildet einen Teil des
Behälters und nicht des Deckels und ist so ausgebildet, daß die drehbaren Andrückglieder
bei aufgelegtem Deckel in Deckelrandschlitze greifen und sich dabei mit den vorzugsweise
nach einer Wendelfläche geformten Reibbacken ihrer an dem freien Ende des Gliedes
befindlichen, :den Deckelrand überragenden Vorreiberköpfe bei einer Drehurig des
Andrückgliedes um etwa 9o° über -die Deckelschlitzränder hinwegreibend auf dem Deckelrand
abstützen. Zur Regelung des Abstandes der Vorreiberköpfe gegenüber der damit zusammenwirkenden
Deckelfläche sind die Drehbolzen der Andrückglieder axial verstellbar. In einer
praktischen
Ausführung wird das dadurch erreicht, daß das hülsenförmig
ausgebildete Andrückgled und sein Vorreiberkopf von einer Schraubenspindel gehalten
wird, rlie ihrerseits mit einer in einer Ausnehmung dis' Behälterflansches gegen
Verdrehung ttlzd axiale Verschiebung gesicherten Mutter i Eingriff steht.
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Ein Ausführungsbeispiel ist in-,der Zeichnung dargestellt.
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Abb. i. zeigt einen rechteckigen Instrumentenkocher mit Deckel im
Grundriß.
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Abb. 2 zeigt den Kocher mit einem einzelnen Verschlußglied im Grundriß,
Abb. 3 in einem senkrechten Schnitt.
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Abb. q. erläutert die Anwendung der Erfindung bei einem zylindrischen
Kochbehälter. Wie die Abb. i und 3 erkennen lassen, sitzen am Behälter, über dessen
rechteckigen Umfang verteilt, Andruckglieder i mit Vorreiberköpfen 2, deren Drehbolzen
durch Schlitze 3 des Deckels q. hindurchragen: Vorreiberkopf 2 und Deckelschlitz
3 sind so ausgebildet, daß der Deckel q. abgehoben werden kann,. wenn beide Teile
gleichgerichtet sind, wie das in Abb. 2 strichpunktiert angedeutet ist. In der in
Abb. 2 ausgezogen gezeichneten Verschlußstellung steht der Vorreiberkopf 2 quer
zum Schlitz 3. Jeder Drehbolzen i des Andruckgliedes ist mittels eines Armes 5 drehbar,
der über einen Vierkanthals 6 des Bolzens greift und mit einer Schubstange 7 gelenkig
verbunden ist. Mit der letzteren können die auf einer Behälterseite befindlichen
Verschlußglieder gemeinsam in und außer Tätigkeit gesetzt werden. .Auch die Schubstangen
7 können untereinander mittels Winkel 9 derart verbunden sein, daß sie durch Schwenkung
eines Handgriffes 8 sämtliche Andruckglieder des Behälters gleichzeitig in und außer
Verschlußstellung setzen.
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Jeder Vorreiberkopf 2 ist an seiner Unterfläche mit vorzugsweise nach
einer Wendelfläche geformten Reibbacken ausgestattet, die bei der Drehung des Andruckgliedes
um etwa: 9o° sich über die Deckelschlitzränder hinwegreibend auf dem Deckelrand
abstützen und dadurch auf den Deckel q. den erforderlichen Dichtungsdruck ausüben.
Um die Größe des Druckes einstellen zu können, ist der Abstand der Vörreiberköpfe
2 von der Deckelfläche dadurch einstellbar gemacht, daß die Drehbolzen i axial verstellbar
sind. Zu diesem Zweck ist der Drehbolzen r der Länge nach durchbohrt und trägt mit
geringem Spiel eine Schraubenspindel io mit Kopf i i, deren- unteres Ende in Gewinde
einer Büchse 13 eines Behälterflansches i2 eingreift. Der Vierkant des Andruckgliedes
i reicht nicht bis zu dem Mutteransatz 13 des Flansches 12, und um den dazwischen-
verbleibenden Spielz"r.aum kann das Andruckglied r durch Anziehen oder Nachlassen
der Gewindespindel `@a'auf und ab verstellt werden. Damit ändert `sich dann entsprechend
.der Abstand des Vorreiberkopfes 2 vom Deckel und der vom Vorreiberkopf auf den
Deckel beim Drehen des Andtückgliedes i ausgeübte Druck.
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Zwischen Deckel ¢ und oberem Rand des Behälters 17 ist in bekannter
Weise ein Dichtungsring 1q. angeordnet.
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Bei der Ausführung nach Abb. i für einen zylindrischen Kochbehälter
(Abb. ¢) sind die Schubstangen ? durch einen stellenweise gezahnten Ring a5 ersetzt,
der mit gezahnten Segmenten 16 der Andruckglieder i zusammenwirkt und vermittels
einer Handkurbel um so viel geschwenkt werden kann, daß die Andruckglieder dabei
eine I)rehüng um 9o° ausführen.