Verfahren zur Verbesserung hydraulischer Bindemittel. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung hydraulischer Bindemittel.
Es ist bekannt, durch Zusatz gewisser Salze zum Zement während der Herstellung oder Verarbeitung die Eigenschaften des Ze mentes nach der einen oder andern Richtung hin zu beeinflussen. Beispielsweise hat man Chloride, Nitrate, lösliche Karbonate und Bikarbonate als solche Zusatzmittel benutzt.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, nach welchem ebenfalls be stimmte Zusätze zu hydraulischen Bindemit teln, wie Zement bezw. Zementmörtel, ge macht werden und das vor allem ermöglicht, das Abbinde- bezw. Erhärtungsvermögen der Zemente beliebig zu beschleunigen bezw. zu regulieren, daneben die Dichte und Festig- keitseigenschaften der Zemente zu steigern.
Das Verfahren zur Verbesserung Ilydräu- lischer Bindemittel besteht darin, dass Sulfo- cyanwasserstoffsäure oder ein Salz derselben dem hydraulischen Bindemittel vor der Er- härtung zugesetzt wird. Beispielsweise wird also zu Zement, Zementmörtel bezw. Beton Sulfocyanwasserstoffsäure (HCNS) oder ein Salz dieser Säure in irgend einem Stadium ihrer Herstellung vor oder während der Ver arbeitung zugesetzt. Die Verbesserung tritt namentlich bei kalkreichen Zementen beson ders stark in Erscheinung.
Sie ist aber auch bei kalkärmeren Zementen im wesentlichen vorhanden.
Das Verfahren gemäss der Erfindung ist technisch deshalb so besonders wertvoll, weil die in erster Linie in Frage kommenden sulfocyansauren Salze sich durch leichte Löslichkeit auszeichnen, so dass die Verar beitung derselben im Zement und die gleich mässige Verteilung im Mörtel bezw. Beton gewährleistet wird.
Die Sulfocyanwasserstoffsäure kann auch im Gemisch mit einem oder mehreren Sal zen der Sulfocyanwasserstoffsäure oder an derer Säuren angewandt werden. Die sulfocyansauren Salze, genannt seien beispielsweise die Sulfocyanide des Ammons, Kalziums, Kaliums, Bariums, Aluminiums, Eisens, Chroms und andere mehr, kann man sowohl einzeln, als auch in den verschieden sten Kombinationen auf Zemente einwirken lassen und erhält je nach der Art des ge wählten Salzes oder der Kombination ent sprechende Wirkungen.
So ist es zum Bei spiel möglich, durch Verwendung des Alumi- niumsulfocyanides- oder des Bariumsulfocya- nides erhebliche Dichtungswirkungen auf Zement zu erzielen.
Ausserdem hat es sich gezeigt, dass sich die @Sulfocyanide auch mit andern Salzen, wie Chloriden, Nitraten usw. mischen lassen, so dass also auch hier die kombinierte An wendung entsprechender Salze bezw. Salz gruppen den Einfluss derselben auf Zemente beliebig dosieren lässt.
Die Wirkung des Kalziumsulfocyanides zeigt sich charakteristisch beispielsweise bei der Bindezeit. Mit einer 21 B6 starken wässerigen Lösung des Kalziumsalzes wird die Bindezeit eines Portlandzementes von 6 bis 7 Stunden auf etwa 10 bis 20 Minuten verkürzt.
Mit der gleichen Lösung wird die Binde zeit eines Eisenportlandzementes von 8 Stun den auf etwa 23 Minuten verkürzt.
Eine starke Verkürzung der Bindezeit tritt auch bei Benutzung der Lösung des Aluminiumsalzes ein, gleichzeitig geht Hand in Hand damit eine starke Temperaturerhö hung (bei Benutzung einer 21 B6 starken Lösung Temperaturerhöhung bis zu<B>63'</B> C), was für Aussenarbeiten bei Frost besonders wichtig ist.
Bei Benutzung eines Gemisches Kalzium- salz-Aluminiumsalz im Verhältnis 1 : 1 ge lingt es, die Bindezeit auf wenige Minuten, zum Beispiel etwa 5 Minuten zu verkürzen. Dabei tritt eine Temperaturerhöhung von etwa 40' C ein. Als bemerkenswert ist die besonders gute Raumbeständigkeit des Ze mentmörtels bezw. Betons zu betonen.
In dem Gemisch kann das Aluminium- sulfocyanid auch durch Aluminiumchlorid oder -nitrat ersetzt werden oder auch umge kehrt das Kalziumsulfocyanid durch die ent sprechenden Chloride oder Nitrate. Auch Kombinationen von Chloriden mit Sulfocya- niden, welche gleiche Kationen enthalten, er geben entsprechende Wirkungen.
Als beson ders wirksam ist ein Gemisch von Sulfocya- nid mit Kalziumchlorid bezw. Kalziumnitrat und Aluminiumchlorid oder Aluminium nitrat hervorzuheben.
Die leichte Löslichkeit des Bariumsulfo- cyanides ermöglicht auch die Verwendung dieses Salzes in ausgiebigem Masse sowohl allein wie in Kombination. Auch hier ist eine Beschleunigung des Abbindens bezw. Erhärtens festzustellen, vor allem sind aber wesentliche Abdichtungswirkungen bemer kenswert.
In ähnlicher Weise wirken die Sulfocya- nide des Chroms, Magnesiums und derglei chen.
Die genannten Salze bezw. Salzgemische können während des Herstellungsprozesses des Zementes zugegeben werden oder auch erst bei der Bearbeitung zu Mörtel oder Beton; auf die Anwendung einer Anmache flüssigkeit, in welcher die Salze bezw. Salz gemische gelöst sind, ist oben bereits hinge wiesen.