DE586331C - Verfahren zur Herstellung von Gipsmassen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von GipsmassenInfo
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Gipsmassen Die Erfindung betrifft die Herstellung gipsartiger Massen unter Verwendung von natürlichem Anhydrit. Dieses Mineral, das im Gipsbergbau bisher als lästiger Abfall gewonnen wird, hat den Nachteil, daß es sich nur äußerst langsam mit Wasser verbindet, so daß es nicht wie gebrannter Gips zum Formen, Gießen und für Bauzwecke verwendet werden kann.
- Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, dem Anhydrit Katalysatoren zuzusetzen, die die Wasseraufnahme beschleunigen sollen. Als solche Katalysatoren sind genannt worden: Salze, insbesondere Alkali oder Erdalkalisalze, Basen, Säuren, wie Schwefelsäure oder Salzsäure. Das Gemisch wird mit Wasser angemacht, bei etwa zoo° C unter gewöhnlichem Druck oder im luftverdünnten Raum getrocknet und dann gemahlen. Das so erhaltene Pulver soll sich ähnlich wie gebrannter Gips verwenden lassen.
- Der Erfinder hat nun gefunden, daß man durch Vermischen von natürlichem Anhydrit mit einem abbindefähigen Gips, z. B. gebranntem oder .langsam abbindendem Mauer-oder Estrichgips, eine Masse erhalten kann, deren Abbindezeit je nach dem Mengenverhältnis der Bestandteile auf wenige Minuten herabgedrückt werden kann.
- Da nun nach dein obenerwähnten bekannten Verfahren der Anhydrit mit Erdalkalisalzen gemischt werden soll und gebrannter Gips Ca S 04, H,0 ein Erdalkalisalz ist, so war zu untersuchen, ob das bekannte Verfahren, so wie es. beschrieben ist, die gleichen Ergebnisse liefert wie das vorliegende. Man muß annehmen, daß der Zusatz gewisser Salze zum Anhydrit bei dem bekannten Verfahren in verhältnismäßig kleiner Menge erfolgen soll, weil die Zusätze als Katalysatoren bezeichnet sind. Bei den Vergleichsversuchen sind deshalb für das bekannte Verfahren Zusätze in Höhe von 3 % verwendet worden. Die nachfolgende Tabelle zeigt das Ergebnis der Versuche.
- Der qualitative Unterschied zwischen den Versuchen r bis q. einerseits und anderseits springt in die Augen. Die Proben nach Versuch 3 und q. erhärten allerdings nach dem Austrocknen auch einigermaßen.
- Es mag erwähnt sein, daß auch schon vorgeschlagen worden ist, totgebrannten Gips mit dem üblichen gebrannten Gips zu mischen; jedoch sind totgebrannter Gips und natürlicher Anhydrit in ihren chemischen und physikalischen Eigenschaften so sehr ' verschieden, daß sie keineswegs als Äquivalente angesehen werden können.
- Die beobachtete Wirkung der beschleunigten Abbindung der Gemische von Anhydrit oder beschleunigt bindendem Anhydrit mit gebranntem Gips tritt allgemein auf, aber es gibt doch einige Abarten von gebranntem Gips, die keine so große Abbindebeschleunigung bewirken, obwohl sie deutlich erkennbar bleibt. Bei Mischungen von beschleunigt bindendem Anhydrit mit Keenes Zement, der etwas weiter als bis auf das Hydrat Ca S 04, 11,0 gebrannt ist, kann die Abbindezeit von . Stunden bis herunter auf ungefähr 25 Minuten vermindert werden.
- Das Verfahren läßt sich dazu benutzen, die Abbindezeit von langsam bindendem Mauergips zu verlängern oder auch durch starke Erhöhung des Anhydritgehaltes die Formgeschwindigkeit von Gipssorten zu vermindern, so daß man bei geringeren Gestehungskosten einen ebenso guten Gips wie den besten des Handels oder gar einen besseren erhält, denn man benutzt als Zusatz den billigen gemahlenen natürlichen Anhydrit, gegebenenfalls mit einer Spur eines billigen Katalysators.
Der gewöhnliche gebrannte Gips hat z. B. eine sehr kurze Abbindezeit. So wird er für Gipsarbeiten gebraucht. In der Technik benutzt man nun organische Verzögerer zur Verlängerung der Abbindezeit. Nach der vorliegenden Erfindung kann man diese Zeit verlängern und den Gips zum Mauern brauchbar machen, indem man Anhydrit in großer Menge zugibt, wie beispielsweise 8 Teile Anhydrat auf i Teil gebrannten Gips. Es hat sich ergeben, daß dies am schnellsten bin= denden Mischungen, welche fast im Augenblick wirken, aus i Raumteil gebranntem Gips und ungefähr 1i2 bis 3 Teilen von beschleunigt bindendem Anhydrit bestehen. An einer bestimmten Stelle zwischen diesen Daten, die mit dem Rohmaterial sich ändern, gibt es ein Maximum. - Die nachstehende Tabelle zeigt, wie sich die Geschwindigkeit mit dem Grade der Beimischung ändert, wenn man gewöhnlichen gebrannten Gips des Handels und einen beschleunigt bindenden Anhydrit verwende, die jeder für sich allein in ungefähr 6o Minuten abbinden:
Die zweite Tabelle zeigt die Änderungen, wenn man den gleichen gebrannten Gips und den nicht beschleunigt bindenden Anhydrit mit praktisch unendlicher Bindezeit anwendet:gebr. Gips % Anhydrit Bindezeit - ioo 6o Minuten io go i5 - 20 8o 4 - 40 6o 21;':, - 50 5o z Minute 6o 40 21t, Minuten 8o 20 51/. - 10o - 6o - Die langsamsten Mischungen erhält man durch starke Verdünnung mit dem unbeschleunigt abbindenden Anhydrit. So ergibt sich eine außerordentlich sichere und leicht auf eine Norm beziehbare Methode zur Kontrolle der Abbindezeit, ohne daß man unerwünschte organische Stoffe zuzusetzen oder mit einem hohen Gehalt an organischen Beschleunigern zu arbeiten braucht.°/o gebr. Gips °/o Anhydrit Bindezeit - roo keine brauch- . bare Abbinde- zeit zo 9o =5 Minuten 20 8o 6 - 40 6o 6 - 80 20 24 - ' zoo - 6o - . - Diese Gemische haben verschiedene weitere Vorzüge neben den bereits obenerwähnten. Zunächst ist die abgebundene Masse bei der Verwendung des beschleunigt bindenden Anhydrits ebenso hart (wenn nicht wesentlich härter oder fester) wie die gewöhnlichen Sorten von gebranntem Gips,, wenn man sie allein verwendet. Verwendet man einen hohen Gehalt an nicht beschleunigt bindendem Anhydrit, so ist die erhaltene abgebundene Masse nicht immer härter und fester, wirkt aber bis zu sehr hohen Verdfinnungsgraden als ein guter, praktisch brauchbarer Gips. Ferner verbessert der Anhydritgehalt des Gemisches das Endprodukt hinsichtlich der Eigenschaften des Anhydritgipses nicht nur in bezüg auf Härte und Festigkeit, sondern auch insofern, als eine bessere Oberfläche für eine spätere Verzierung erhalten wird. Ein dritter Vorteil ist folgender: Bei den üblichen Verfahren, sehr rasch bindende Anhydritgipse herzustellen, vermehrt man den Gehalt an bindenden oder beschleunigenden Anteilen, was erhebliche Kosten verursacht. Die Gemische nach der Erfindung ergeben sehr rasch oder sofort abbindende Gipse bei viel niedrigeren Kosten, je nachdem man in der Mischung entweder Anhydrit allein oder Anhydrit mit einem sehr geringen Zusatz von abbindenden Mitteln anwendet. Ein weiterer Vorteil, der beobachtet worden ist, besteht darin, daß Gemische für den praktischen Gebrauch erhalten werden können, welche ein höheres Aufnahmevermögen für Sand besitzen als die beiden Bestandteile für sich allein. Dies muß natürlich in bezug auf die ursprüngliche Härte der Masse und auf die von ihr verschiedene endgültige Härte verstanden werden, was von beträchtlicher praktischer Wichtigkeit ist.
- Die Art, wie sich die Erfindung weiter anwenden läßt, soll noch durch zwei Beispiele erläutert werden, mit denen aber der Erfindungsgedanke durchaus nicht restlos erschöpft ist.
- Beispiel i Mauergips Ein für Mauerbewurf, also für gewöhnliche Bauarbeiten, brauchbarer Gips wird aus dem Gemisch eines Raumteiles von gebranntem Gips mit einer Abbindezeit von etwa 6o Minuten und 9 Raumteilen Anl@ydrit mit o,:21/, Kaliumsulfat und Zinksulfat in molekularem Verhältnis mit einer Abbindezeit von etwa 5 Stunden erhalten. Der so erhaltene Mauergips bindet fest ab in ungefähr 6o Minuten, was also für Mauerarbeiten durchaus genügt.
- Beispiel 2 Gips zum Formen oder Gießen Einen Gips für sehr rasche Arbeiten erhält man durch Mischen von i Teil gebranntem Gips mit q. Teilen Anhydrit, dem 2 °1'o Kalium- und Zinksulfat in molekularem Verhältnis zugesetzt sind.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Gipsmassen, die zum Formen, Gießen und als Mauergips verwendbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß ungebrannter natürlicher Anhydrit mit einem abbindefähigen Gips, z. B. mit gebranntem Gips oder langsam abbindendem Mauer- oder Estrichgips, gemischt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischung ein kleiner Bruchteil eines Katalysators, wie z. B. ein lösliches Sulfat, beigegeben wird. .
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| GB586331X | 1929-10-10 |
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| Publication Number | Publication Date |
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| DE586331C true DE586331C (de) | 1933-10-20 |
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| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DE1930586331D Expired DE586331C (de) | 1929-10-10 | 1930-10-11 | Verfahren zur Herstellung von Gipsmassen |
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| Country | Link |
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Cited By (2)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE1113894B (de) * | 1958-03-01 | 1961-09-14 | Eduard Eipeltauer Dipl Ing Dr | Verfahren zur Herstellung von Anhydritgipsplatten auf einer Strangpresse |
| EP0063232A1 (de) * | 1981-04-22 | 1982-10-27 | Gebr. Knauf Westdeutsche Gipswerke | Selbstnivellierende Mörtelmischung |
-
1930
- 1930-10-11 DE DE1930586331D patent/DE586331C/de not_active Expired
Cited By (2)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE1113894B (de) * | 1958-03-01 | 1961-09-14 | Eduard Eipeltauer Dipl Ing Dr | Verfahren zur Herstellung von Anhydritgipsplatten auf einer Strangpresse |
| EP0063232A1 (de) * | 1981-04-22 | 1982-10-27 | Gebr. Knauf Westdeutsche Gipswerke | Selbstnivellierende Mörtelmischung |
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