DE620393C - Verfahren zur Beschleunigung der Erhaertung hydraulischer Bindemittel - Google Patents
Verfahren zur Beschleunigung der Erhaertung hydraulischer BindemittelInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B22/00—Use of inorganic materials as active ingredients for mortars, concrete or artificial stone, e.g. accelerators, shrinkage compensating agents
- C04B22/08—Acids or salts thereof
- C04B22/12—Acids or salts thereof containing halogen in the anion
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Description
- Verfahren zur Beschleunigung der Erhärtung hydraulischer Bindemittel Der Technik ist in vielen Fällen ein hydraulisches Bindemittel erwünscht, welches rasch abbindet und erhärtet, eine Forderung, welche die gewöhnlichen Zemente des Handels nicht erfüllen. Solche rasch erhärtenden Zemente sind erwünscht und notwendig für die Durchführung von Arbeiten mit einseitigem Wasserandrang, z. B. beim Bau von Kanälen, Tunneln usw., anderseits aber auch bei der fabrikatorischen Herstellung von Kunststeinen, da dadurch an Formenmaterial, Lagerplätzen usw. erheblich gespart werden kann.
- Eine ganze Reihe von Versuchen sind gemacht worden, um eine Beschleunigung des Abbindens herbeizuführen. So wurde Chlorcalcium oder Salzsäure dem Mörtel bzw. Zement zugesetzt, vor allem wurde vorgeschlagen, mit Chlorcalciumlösung bestimmter Konzentration zu arbeiten und dieser Lösung gegebenenfalls bestimmte andere Stoffe, wie Chloride des Strontiums, Bariums, Magnesiums, Kaliums, zuzusetzen. Chloride wurden anderseits auch benutzt als Hilfsmittel für die Einverleibung dichtender Zusätze, vor allem wurden Chlorcalcium und Chlormagnesium vorgeschlagen. Auch andere Chlorverbindungen wurden als Zementzusätze empfohlen, so beispielsweise Oxysalze der Erdalkalien und Erdmetalle, hier jedoch mit dem Ziel einer Festigkeitssteigerung. Daneben finden sich in der Literatur Mitteilungen über Versuche mit den verschiedensten Salzen, welche teils eine beschleunigende, teils eine verzögernde, teils auch keine Wirkung auf das Abbindeverhalten erkennen lassen.
- Alle bekannten Vorschläge, auch soweit sie Eingang in die Technik gefunden haben, haben nur bedingt ein günstiges Ergebnis gezeitigt. Meist mußte die Verbesserung der hydraulischen Bindemittel nach einer Richtung durch Verschlechterung in anderer Hinsicht erkauft werden. Gute Beschleunigung des Abbindens hatte oft eine Verzögerung der Erhärtung oder einen Abfall der Festigkeiten zur Folge. Auch die Raumbeständigkeit wurde vielfach ungünstig beeinflußt, namentlich bei Wasserlagerung.
- Es ist auch der Vorschlag gemacht, ein Gemisch aus z. B. Calciumchlorid und Aluminiumchlorid in trockener Form oder in gelöstem Zustande den hydraulischen Bindemitteln zuzusetzen. Dabei läßt sich durch Änderung der Konzentrationsverhältnisse bzw. auch der Mischungsverhältnisse eine Regulierung von Abbindebeginn und Abbindezeit herbeiführen, und zwar derart, daß bei hohen Konzentrationen die Abibindung am schnellsten einsetzt und beendet ist.
- Überraschenderweise wurde nun gefunden. daß die Erhärtung hydraulischer Bindemittel ganz erheblich beschleunigt wird, gleichzeitig aber auch höhere Festigkeiten der mit den hydraulischen Bindemitteln hergestellten Körper und auch weiter Verbesserungen hinsichtlich der Eigenschaften dieser Körper erzielt werden können, wenn ä dem hydraulischen Bindemittel ein Gemisch- zugesetzt wird, das neben Aluminiumchlorid und Calciumchlorid noch ein anderes Chlorid, insbesondere ein hydrolytisch leicht spaltbares Chlorid, und/oder Salzsäure enthält. Beispielsweise ist Titan-, Zinn-, Eisenchlorid verwendbar. Chloride von Metallen der vierten Gruppe des periodischen Systems der Elemente sind besonders zu betonen, denn diese neigen sämtlich zu einer hydrolytischen Spaltung, und offenbar spielen Hydrolyse bzw. Vorgänge, welche einer Hydrolyse ähneln, eine besondere Rolle. Die Gegenwart freier oder nur locker gebundener Salzsäure ist besonders günstig.
- Unter Umständen kann das Aluminiumchlorid oder das Calciumchlorid in dem vorerwähnten Gemisch völlig durch Eisenchlorid oder ein oder mehrere Chloride von Metallen der vierten Gruppe des periodischen Systems der Elemente ersetzt werden. Auch hier ergibt sich durch das Vorhandensein der Salzsäure in freiem oder in nur locker gebundenem Zu.-stande eine erhebliche Steigerung der Wirksamkeit des Chlorcalciums.
- Das Calciumchlorid bildet sich durch Umsetzung der allein angewendeten Chloride b@zw. der durch hydrolytische Spaltung .frei werdenden Salzsäure mit dem im Zement oder dem sonstigen hydraulischen Bindemittel enthaltenen freien Kalk. Es ist deshalb bei der Auswahl der Chloride bei dieser Ausführungsform solchen der Vorzug zu geben, welche beim Hinzutritt von Wasser Salzsäure in Freiheit zu setzen vermögen.
- Die Bedeutung des Verfahrens liegt darin, daß, wie oben betont, neben der Beschleunigung von Abbindebeginn und Abbindezeit höhere Festigkeiten erzielt und den mit den Zementen bzw. hydraulischen Bindemitteln erzeugten Körpern eine besonders hohe Wasserdichtigkeit und ölfestigkeit verliehen wird. Außerdem findet infolge der Gegenwart der erwähnten Zusatzstoffe eine Temperaturerhöhung während des Abbindens statt, so daß die Bindemittel auch bei Frost verarbeitet werden können, ohne daß Frostschäden zu befürchten sind.
- Der Zusatz der erfindungsgemäß zu benutzenden Stoffe kann zum Zement bzw. zum hydraulischen Bindemittel in irgendeinem Stadium seiner Herstellung erfolgen oder auch erst bei der Bereitung des Mörtels bzw. zum. fertigen Mörtel. Die Benutzung einer Anmacheflüssigkeit, in welcher die erfindungsgemäß zu verwendenden Zusatzstoffe gelöst sind, ist besonders zu betonen.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Beschleunigung der Erhärtung hydraulischer Bindemittel, dadurch gekennzeichnet, daß dem hydraulischen Bindemittel ein Gemisch zugesetzt wird, das neben Aluminiumchlorid und Calciumchlorid noch ein anderes Chlorid, insbesondere ein hydrolytisch leicht spaltbares Chlorid, und; oder Salzsäure enthält. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Zusatzgemisch das Aluminiumchlorid oder das Calciumchlorid völlig durch Eisenchlorid oder ein oder mehrere Chloride von Metallen der vierten Gruppe des periodischen Systems der Elemente ersetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH114150D DE620393C (de) | 1927-12-02 | 1927-12-02 | Verfahren zur Beschleunigung der Erhaertung hydraulischer Bindemittel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH114150D DE620393C (de) | 1927-12-02 | 1927-12-02 | Verfahren zur Beschleunigung der Erhaertung hydraulischer Bindemittel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE620393C true DE620393C (de) | 1935-10-21 |
Family
ID=7171989
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH114150D Expired DE620393C (de) | 1927-12-02 | 1927-12-02 | Verfahren zur Beschleunigung der Erhaertung hydraulischer Bindemittel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE620393C (de) |
-
1927
- 1927-12-02 DE DEH114150D patent/DE620393C/de not_active Expired
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