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Verfahren zur Herstellung von trockenem Magnesiazemert bzw. von wasserdichten Steinholz- und Kun8t8teinmassen.
Die bisher bekannten Magnesiazementmischungen bestehen in der Hauptsache aus Magnesiumoxyd und Chlormagnesium (Sorelzement) oder aus Magnesiumoxyd und Magnesiumsulfat. Diese Mischungen besitzen jedoch mannigfache Nachteile, insbesondere sind sie in trockenem Zustande nur schlecht haltbar, so dass sie in Blechbüchsen o. dgl. in den Verkehr gebracht werden müssen.
Diesen Nachteilen hat man durch Zusätze verschiedener Art wie Alaun, Alunit, alaunisierter Gips, Tonpulver, phosphorsaurer Kalk, Chlorkalzium, Borax und Borsäure, jedoch mit keinem vollen Erfolge zu begegnen gesucht, insbesondere hat man diesen Mischungen Alaun nur in geringen Mengen zugesetzt, wodurch aber die unerwünschten Eigenschaften des Chlormagnesiums (Anziehen von Wasser) bzw. des Magnesiumsulfates (Wasserabschoidung bei der Verwitterung) nicht paralysiert werden.
Es wurde nun gefunden, dass ein im trockenen Zustande sehr lange unverändert haltbarer, dabei rasch abbindender Magnesiazement gewonnen werden kann, indem Magnesiumoxyd mit Tonerdeverbindungen allein, insbesondere mit Alaun, gebranntem Alaun oder Aluminiumsulfat bzw. kalziniertem Aluminiumsulfat, also ohne Zusatz von Cblor- magnesia oder Magnesiumsulfat, gemischt wird.
Zur Herstellung eines Magnesiazementes unter Ausschluss von Chlormagnesium und Bittersalz werden z. B. 100 Gewichtsteile gebrannten Magnesits mit ungefähr 30 Gewichtsteilen gebranntem Alaun oder mit ungefähr 15 bis 20 Gewichtsteilen konzentriertem Alaun oder mit ungefähr 50 Gewichtsteilen gewöhnlichem Alaun vermischt und dieser Mischung, zwecks Erhöhung ihrer Wasserdichtigkeit, allenfalls noch 3 Gewichtsteile Borsäure und
5 Gewichtsteile Borax oder 5 Gewichtsteile Natriumphosphat zugesetzt. Bei der Herstellung von Kunststeinplatten durch Aufstreichen der Magnesiazementmasse auf Glasplatten wird der Masse eine grössere Menge Borsäure oder Borax beigemischt, um den Kunststeinplatten einen bleibenden Glanz zu verleihen.
Die Verwendung von Alaun beschleunigt auch das
Abbinden des Zements, und man hat es in der Hand, durch entsprechende Wahl der
Mengen des zugesetzten Alauns die Dauer des Abbindens beliebig regeln zu können, was besonders bei der Herstellung von Steiinhozlufssböden von grossem Vorteil ist. Zur Her- stellung von solchem. Magnesiazement kann auch abgelagerter oder überbrannter Magnesit, welcher seine Abbindefähigkoit eingebüsst bat, verwendet werden, weil der Zusatz von Aiuminiumsuifat den Magnesit neu belebt und wieder abbindefähig macht. Mit derartigen, Aluminillmsulfat enthaltenden Magnesiazementen hergestellte Kunstholz- oder Kunststein- massen sind vollkommen wasserdicht und wetterbeständig.
Infolgedessen können sie zur
Herstellung von Bauwerken im Freien, z. B. für Böden von Kegelbahnen, Veranden n. dgl. verwendet werden, wozu die bisherigen Massen nicht zu benützen waren, weil dieselben nur vorübergehend oberflächlich durch einen Überzug aus Wasserglas, Lacken u. dgl. wasserdicht gemacht worden konnten.
Aus Btligkeitsgründen kann in den vorliegenden Tonerde-Magnesiazementen der gebrannte Magnesit entweder zur Gänze durch gebrannten Dolomit (Bitterka) k) oder zum Teile durch gebrannten Dolomit oder gebrannten Kalk oder gebrannten Gips ersetzt werden. Die Zusätze von gebranntem Kalk oder Gips können bis 50"/o des anzuwendenden Magnesits betragen, ohne dass dadurch ausser einer unbedeutenden Herabminderung der Fcstigkf'tt der Kunststeinmasse eine sonstige Beschädigung der Eigenschaften derselben eintreten würde.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von wasserdichtem Magnesiazement bzw. von wasserdichten Steinholz- und Kunststeinmassen, dadurch gekennzeichnet, dass gebranntem Magnesit oder gebranntem Dolomit, welche zum Teile auch durch gebrannten Kalk oder gebrannten Gips ersetzt sein können, oder Gemischen von beiden Tonerdeverbindungen, insbesondere
Alaun oder reines Aluminiumsulfat zugesetzt werden.
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