CH154844A - Verfahren zur Herstellung ein- oder mehrfarbiger Drucke. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung ein- oder mehrfarbiger Drucke.

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CH154844A
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  Verfahren zur Herstellung ein- oder mehrfarbiger Drucke.    Ein Grossteil der     Verfaliren    zur Erzie  lung naturfarbiger Bilder macht von dem  Umstande Gebrauch,     dass    sich     ungehärtete     Gelatine leicht, gehärtete Gelatine aber  schwer oder gar nicht mit Farbstoffen an  färben     lässt    und benützt weiterhin diese Er  scheinung, um durch Abdrucken dieser auf  gesaugten     Farbstoffbilder    auf     Gelatine-          druckpapier    in sehr einfacher Weise zu na  turfarbigen Papierbildern zu gelangen.

       Der     Nachteil dieser     Druchverfahren,    nur recht  unzulängliche reine Weissen der Druckbilder  zu ergeben, wurde erst beseitigt, als man die  gehärtete Gelatine als Druckmatrize be  nützte, indem man durch Lösen der     unge-          härteten    Gelatine in warmem Wasser     Aus-          waschreliefs    der gegerbten Gelatine her  stellte.

   Es ergab sich dabei aber die neue  Schwierigkeit, die an und für sich Farb  stoffe abstossende gehärtete Gelatine für  Farbstoffe aufnahmefähig zu gestalten, was  den bisherigen Methoden noch nicht in jeder  Hinsicht voll befriedigend gelungen ist.<B>All</B>    diesen Druckverfahren nach dem     Aufsauge-          prinzip    haften aber durchgängig zwei grosse  Nachteile ',an, durch die ihre Verwendung  in der Praxis sehr beeinträchtigt ist.

   Die da  mit erzielten Druckbilder zeigen erstens  keine vollkommene Bildschärfe, da der von  dem     Gelatinedruckbild    in die Gelatine des  Druckpapiers wandernde Farbstoff nicht nur  senkrecht, sondern auch seitlich sich in dieser  verbreitet, was zu unscharfen und verwa  schenen Konturen führt und zweitens zeigen  die     Aufsaugedrueke    aus später erörterten  Gründen eine veränderte     Gradation    gegen  über dem Originalbilde, was ein sehr schwer  wiegender Nachteil für die Erzielung natur  getreuer Dreifarbendrucke ist. Um die Un  schärfe der Bildkonturen zu belieben, wurde  vorgeschlagen, besonders harte, also weniger  saugfähige Gelatine für das Druckpapier zu  verwenden.

   Es führt dies zu einer teilweisen  Besserung, aber keineswegs zu einer Behe  bung der Unschärfe der Drucke, verlangsamt  dafür aber wiederum stark die Druckge-           schwindigkeit    und macht zur Erzielung  gleichmässiger Drucke Druckpressen erforder  lich. Weiters wurde vorgeschlagen, der  Druckgelatine Metall- oder ähnliche Beizen,  wie diese zum Fixieren der Farbstoffe in der  Stoffärberei üblich sind, zuzusetzen.

   Der  Zusatz solcher Beizen wirkt in erster Linie  härtend auf die Gelatine und führt dadurch  zu einer Verminderung des starken seitlichen       Auslaufens    der Druckfarben, deren tatsäch  lich und vollständige Fixierung konnte aber  durch diese     Farblackbildung,    bei der in der  Färberei die Faser selbst eine wesentliche  chemische Rolle mitspielt, in der Photo  graphie, das heisst in Verbindung mit Ge  latine nicht erreicht werden. Es zeigte sieh  im Gegenteil eine nachträgliche Fixierung  der Farbenbilder durch weitere chemische  Behandlungsbäder und Überziehen mit einer       Kollodiumsc'hutzschicl-it    gegen     Feuelitigkeits-          einflüsse    für erforderlich.  



  Der besonders nachteiligen     Gradations-          verschiebung    der Druckbilder, die einerseits  daran gelegen ist,     dass    der aufgesaugte Farb  stoff bei dem erforderlichen Abwässern der  eingefärbten     Druckfilme    vor dem     Aufquet-          sehen    aus den feinsten, hauchdünnen     Stel-:

            len    des     Gelatinereliefs        grossteils    wieder aus  gewaschen wird, und     dass    anderseits dann  beim     Aufquetschen    das     Überwandern    des  Farbstoffes vom Druckfilm in das Druck  papier nicht vollständig, sondern nur bis zu  einem gewissen Gleichgewichtszustand er  folgt, wurde bisher in keiner Weise erfolg  reich begegnet.  



  Das Wesen der Erfindung besteht nun  darin,     dass    der Farbstoff in der bildmässig  gegerbten     Galatineschicht    vorübergehend in  wasserunlöslicher     bezw.        schwerlöslicher    Form  fixiert wird, so     dass    beim Abwässern der  anhaftenden     Farbstofflösung    keinerlei Ein  zelheiten des     Farbstoffbildes    verloren gehen,

         dass    durch eine entsprechende chemische     Prä-          paration    des Druckpapiers der Farbstoff aus  der bildmässig gegerbten     Gelatineschiellt    zum  Einwandern in die Schicht des Druckpapiers  wieder frei gemacht -wird, und     dass    der Farb  stoff beim Einwandern in die Schicht des    Druckpapiers durch entsprechende chemische       Prä,paration    desselben in dieser wasserun  löslich niedergeschlagen wird.

   Durch die  sofortige und völlige Fällung des Farbstoffes  bei seinem Eintritt in die Gelatine wird       jeglielles    seitliches Ausbreiten des Farbstof  fes in der Gelatine vermieden und selbst bei  Verwendung weicher Druckgelatine absolut  gestochene Bildschärfe erzielt. Vor allem  aber erfolgt dadurch die Überwanderung des  Farbstoffes vom Druckrelief in das Druck  papier nicht nur bis zu einer gewissen  Gleichgewichtslage, sondern es wird der  Farbstoff zu Folge der starken chemischen  Affinität in Verbindung mit seiner völligen  Ausfällung zur Gänze und mit ausserordent  licher Geschwindigkeit in das     Druekpapier     hinübergezogen.

   Nur durch dieses verfah  rensgemäss so erreichte restlose     Überwandern     des     Farbstoffbildes        lässt    sich die völlig un  veränderte     Gradation    seines     DTuckbildes    er  zielen, während bei den bisherigen     Aufsauge-          verfahren    nur bis zu einer gewissen Gleich  gewichtslage erreichbares     Überwandern    des  Farbstoffes zu einem unterschiedlichen<B>Ab-</B>  druck, der Halbtöne im Verhältnis zu den  Farbtiefen und somit zu flauen Druckbildern  durch den Ausgleich der Kontraste führt.

    Da nun weiterhin das     Gelatinerelief    bis zu  seiner Sättigung eine ganz bestimmte Menge  Farbstoff aufnimmt und dieser     durcli    die  chemische Bindung zur Gänze in das     Druch.-          papier    wandert, so werden nach dem vorlie  genden Verfahren erstmalig stets vollkommen  gleiche     Farbdruckkopien    erzielt, was man bei  den üblichen     Aufsaugeverfahren    auch bei  Einhaltung gleicher Druckzeiten nicht zu er  reichen vermag.  



  Es mangelt der Photographie und speziell  der Farbenphotographie allerdings an ent  sprechenden Fixiermitteln, die die Farbstoffe  in der Gelatine so vollkommen und dauernd  unlöslich, wie es das vorliegende Verfahren  erforderlich macht, niederzuschlagen vermö  gen, abgesehen von den bekannten     farbstoff-          ziehenden        Beizenbildern,    auf die die nach  folgende Erläuterung noch zurückkommt.  Als geeignet nach dem Verfahren wurde nun      Tür saure Farbstoffe, und zwar speziell     sulio-          saure    Farbstoffe,     Bariumsalz    zum Fällen       cefunden.    Am besten wird dieses der Schicht.

    des     Druckpapiers    in unlöslicher Form, zum  Beispiel als     Bariumkarbonat        èinst    verteilt       zu",esetzt    und das Druckrelief zum Beispiel  mit     Diaminreinblau    FF eingefärbt,     aufge-          quetscht.    Der Farbstoff, der in das Druck  papier wandert, wird dort sofort durch     ehe-          mische    Umsetzung als unlösliches     Barytsalz     niedergeschlagen.

   Quetscht man auf dieses  Blaubild in genauer Passung das     Gelatinier-          relief    des roten     Teilfarbenauszuges,        welelles     man mit     Carmoisin   <B>D</B> eingefärbt hat, so er  zielt -man das Rotbild. Durch Übertragung  des gelben     Teilfarbenbildes    in analoger  Weise gelangt man dann zum gesamtfarbigen  Bilde in voller Schärfe.

   Druckt man mit  basischen Farbstoffen, so kann man der Ge  latine des Bildgrundes die     oberwähnten        farb-          stofiziehenden        Beizenverbindungen    zum Bei  spiel     Kupferjodür,    Jodsilber,     Kupferrhoda-          nür    zusetzen. Diese halten die basischen  Farbstoffe fest und verhindern ihre seitliche  Ausbreitung, indem sie eine     wasserunlöslielle     Additionsverbindung mit ihnen eingehen.

   Die,  Verwendungsart dieser Beizen ist hierbei eine  andere als die bisher bekannte, indem nicht  der Farbstoff an das     Beizenbild,    sondern ein       Farbstoffbild    an die Beize, die in der Ge  latine des Druckpapiers     emulgiert    ist, ange  lagert wird. Zweckmässig ist es hierbei, sol  che     Beizenkörper    zu verwenden, die weiss ge  färbt und in     Fixiern#tron    löslich sind, da in  vielen     Verwendungsfällen.    zum Beispiel für  Diapositive oder Kinofilme die völlige  Durchsichtigkeit der     Druchfarbenbilder    un  bedingt erforderlich ist.

   Gemäss der Erfin  dung ist dies möglich, indem die     Farbstoff-          bilder    auf solchen Beizen mit Lösungen be  handelt werden, die die Beize entfernen,  dabei jedoch den Farbstoff fixieren.     Geeio,-          net    hierzu erwiesen sieh     gesehwefelte        Phe-          nole    und komplexe     Siuren    nach Art der       Phosphorwolfram-    und     Pliosphormolybdän-          säuren.     



  Wird mit sauren und basischen     Farbstof-          feil    auf     dieselhe    Schicht gedruckt,     sio    wer-    den derselben chemisch verschieden wirkende  Substanzen zugesetzt, die einerseits saure,  anderseits basische Farbstoffe niederzuschla  gen vermögen. Beispielsweise werden der  Schicht des Druckpapiers     Bariumkarbonat     und     Kupferrhodanür    zugesetzt.  



  Man. kann diese genannten und ähnlich  wirksame     Farbstoffixiermittel    natürlich auch  unmittelbar in die Gelatine bringen, da sie  auch mit der Gelatine eine teilweise Ver  bindung eingehen und werden dann durch  diese die in die Gelatine dringenden     basi-          sellen    Farbstoffe     augenblicklicli.    als völlig  unlösliche, durchsichtige     Farbstoffverbin--          dungen    niedergeschlagen.  



  Um den für das Abdrucken erforder  lichen Farbstoff in das gegerbte     Gelatine-          druckrelief    zu bringen, was in Anbetracht  der Härtung dieser Gelatine zumeist mit  grossen Schwierigkeiten verbunden ist, wurde  vorgeschlagen, der Gelatine Zusätze, wie       Dextrin,    Zucker und andere     indifferente     Körper, die die Gelatine durch ihr Heraus  lösen poröser und somit aufnahmsfähiger ge  stalten, beizumengen. Durch das Heraus  lösen dieser Zusatzstoffe wird aber auch die  Neigung der feinen Halbtöne, bei der     Warm-          wa,sserbehandlung    wegzuschwimmen, sehr  erhöht.

   Das vorliegende Verfahren erzielt  bei     Auswaschreliefs,    die in bekannter Weise  mit     sulfitfreien    Entwicklern, das heisst     sol-          ellen,    die nur aus     Entwicklersubstanz        und     Alkali oder ganz geringen Mengen     Sulfit    be  stehen, hervorgerufen werden, und die die  gleichen     obgenannten        Einfärbesehwierigkei-          ten    zeigen, sehr leichte Einfärbung auf  Grund einer besonderen Entwicklungs  methode.

   Es wurde festgestellt,     dass    das Ver  halten der     Gelatinierreliefs    in     bezug    auf ihre  Eignung,     Farbstofflösungen    aufzusaugen,  ein durchaus unterschiedliches bei getrennter  Entwicklungsbehandlung gegenüber einer  einheitlichen alkalischen Entwicklung ist.

    Nach dem Verfahren wird eine zum     Druk-          ken    geeignete bildmässig gegerbte     Gelatine-          schieltt    in Form einer     Gelatinereliefseliiehte     auf folgende Weise erhalten<B>-</B> Eine auf einem      durchsichtigen Schichtträger, vornehmlich  Zelluloid aufgetragene     Halogeneilberemul-          sion,    die mit möglichst weicher Gelatine her  gestellt ist, wird durch den     Sc'hichtträger     hindurch unter einem Negativ belichtet.

    Hierauf wird die belichtete Schicht vorerst  in einer Lösung eines Alkalis zum Beispiel  in einer     Pottaschelösung    gebadet und dann  in eine Lösung einer     Entwicklersubstanz    ge  bracht, die die Eigenschaft hat, gleichzeitig  mit der Reduktion des belichteten Halogen  silbers die Gelatine an diesen Stellen zu ger  ben.

   Eine derartige     Entwicklersubstanz    ist  zum Beispiel     Brenzkatechin.    Hierauf wird  in bekannter Weise durch Behandeln mit  warmem     Wassbr    die Gelatine an den nicht       belichtet-en    und entwickelten, daher nicht ge  gerbten Bildstellen herausgelöst, so     dass    ein  am Bildgrund haftendes Relief aus gegerb  ter Gelatine gewonnen -wird.

   Ein auf die  beschriebene Weise durch getrenntes Behan  deln vorerst mit     Alkalflösung    und dann mit       Entwicklersubstanzlösung    gewonnenes     Gela-          tinereliefbild        lässt    sieh zumeist schon in<B>15</B>  Sekunden voll anfärben und vor allem auch  mit     Farbstofflösungen,    die beim Anfärben  von Reliefs, die durch Entwicklung in ge  wöhnlichen alkalischen     sulfitarmen        Entwich-          lerlösungen    gewonnen wurden, vollkommen  -versagen.  



  Dieser so von dem     Gelatinedruckrelief     aufgenommene Farbstoff wird hierauf im  Sinne des Verfahrens vor dem     Aufquetschen     auf das Druckpapier vorübergehend in un  lösliche     bezw.        sah-werlösliche    Form gebracht.  



  Bei Verwendung saurer Farbstoffe, deren  freie Farbsäuren unlöslich sind, genügt es,  das angefärbte Relief ohne abzuspülen, in  ein schwaches Säurebad zu bringen, wodurch  sieh der Farbstoff im Relief als Farbsäure  niederschlägt. Daraufhin können die     gela-          tinefreien    Stellen durch Abwaschen mit Was  ser, ohne den geringsten Verlust des von  der Gelatine aufgenommenen Farbstoffes be  fürchten zu müssen, gereinigt werden. Vor  dem     Aufquetschen    des so präparierten Re  liefs auf das Druckpapier wird dieses in einer  Lösung gebadet, die die unlösliche Form des    Farbstoffes in eine lösliche verwandelt. Bei  Farbsäuren wendet man hierfür zum Beispiel       Alkalibäder    an.  



  In noch einfacherer Weise kann man  statt des     Vorbades    des Druckpapiers mit  einer chemischen Lösung, die den in dem       Gelatinedrue,Ir.relief    unlöslichen und gebun  denen Farbstoff wiederum frei macht, die       Gelatineschicht    des Druckpapiers von Haus  aus mit einem entsprechend chemisch wirk  samen festen Körper versetzen.

   Zur Frei  machung der     Farbstoffsäure    wird man das  Druckpapier zum Beispiel mit dreibasischem       Natriumphosphat    präparieren, welches     dig     Gelatine weder angreift, noch durch     atmos-          phärische    Einflüsse seine Wirksamkeit     ver-          liert,#,sondern    erst durch die Feuchtigkeit des       aufgequetschten    Reliefs alkalisch wirksam  wird und dadurch die unlösliche     Farbstoff-          säure    wieder in das lösliche     Natriumsalz     überführt.  



  Bei Verwendung basischer Farbstoffe  zum Drucken führt man diese analog durch  Baden des     Gelatinereliefs    in Alkali in die  unlösliche Farbbase oder durch Baden zum  Beispiel in     Pikrinsäure    in eine leicht     auf-          spaltbare    unlösliche Verbindung über.

   Bei  basischen Farbstoffen kann man aber auch  die Gelatine selbst in ihrer chemischen Wirk  samkeit zum vorübergehenden     Unlöslich-          machen    des Farbstoffes im     Gelatinerelief    be  nützen, indem man speziell solche basische  Farbstoffe zum Einfärben wählt, die eine so  hohe chemische Affinität zu Eiweisskörpern  besitzen,     dass    sie mit der Gelatine selbst eine  festere chemische Verbindung eingehen.

   Man  kann ausserdem der Gelatine     hiefür    noch     ehe-          mische    Körper zusetzen, die diese Affinität  der basischen Farbstoffe und ihre chemische  Bindung an die Gelatine des Reliefbildes  noch besonders erhöhen, zum Beispiel durch  Zusatz von     Caseinen,        Jodglidinen,    kolloiden       Metalloxyden    oder ähnlichem     bezw.    kann  man solche     farbstoffbindende    Körper nach  träglich in das     Gelatinerelief    einbringen  oder in diesem hervorrufen.

   Hervorrufen zum  Beispiel in der Weise,     dass    man dem Ent  wickler durch besondere     Zusammensetzum,          C,         oder Zusätze die Eigenschaft verleiht, durch  den     Entwicklungsprozess    in der Gelatine  Oxydationsprodukte oder dergleichen abzu  scheiden, welche     farbstoffbindend    wirken.  Diese chemische Bindung des Farbstoffes an  das     Gelatinereliefbild    wird dann im Sinne  des Verfahrens durch chemische     Zusätze-zur     Gelatine des Druckpapiers im Momente des       Druckens    wieder aufgespalten.

   Es kann dies  schon durch denjenigen chemischen Körper  erfolgen, der der Gelatine des Druckpapiers  zur sofortigen Fixierung des eindringenden  Farbstoffes zugesetzt wurde, wenn dessen  chemische Affinität zum Farbstoffe eine  grössere ist als die Affinität des Farbstoffes  zur Gelatine.  



  Da bei Durchführung des Verfahrens  nach vorliegender Erfindung die Über  tragung, das heisst die Bildung des     Farb-          stoffbildes    im Träger nur wenige     Sekuu-          den-    dauert, kann man die gefärbten Druck  matrizen oder Reliefs nicht wie bei den  gewöhnlichen     Aufsaugeverfahren    durch Ver  schieben auf dem Träger nacheinander zur  Deckung bringen, sondern es     muss    dies mit  einer automatischen Deckvorrichtung ge  schehen, die den Zweck hat, im Augenblick  des     Aufquetschens    der Druckmatrizen auf  dem Träger, die Bilder zur Deckung zu     brin-          ,

  gen.    Die Vorrichtung kann in verschiedener  <B>Z</B>  Weise ausgebildet sein; das Prinzip ist fol  gendes: Die Reliefs werden, vor oder nach  der Einfärbung, im trockenen oder nassen'  Zustand, zum Beispiel     iauf    einem Rahmen  sich deckend,     übereinandergelegt,    festge  klemmt und an mehreren Stellen durch eine  am Rahmen befestigte Stanze gelocht.

   Auf  einer Platte befinden sich nun Stifte, in der  gleichen Grösse und Anordnung wie die der  Stanze, der Träger des Farbenbildes wird  fest auf dieser Platte eingespannt, so dann  eine der gefärbten Matrizen mit     ib.#en        Stanz-          löchern    in die Stifte der Platte eingesetzt       und.auf    das Papier     aufgequetscht.    Nach der  Übertragung des Farbbildes wird die     Druck-          m,atrize    wieder abgenommen und die nächste  Farbe in gleicher Weise     aufgequetscht.    Die  Deckung erfolgt selbsttätig und hat ausser-    dem den grossen Vorteil,

       dass    nur einmal die  Druckmatrizen in bequemster Weise in der  Durchsicht zur Deckung gebracht werden  müssen und die Herstellung der Farbbilder  durch diese sich sonst immer wiederholende  Manipulation nicht mehr behindert, schnell  stens vor sieh geht.

Claims (1)

  1. <B>PATENTANSPRUCH:</B> Verfahren zur Herstellung ein- oder mehrfarbiger Drucke vermittelst bildmässig gegerbter Gelatineschichten, dadurch gekenn zeichnet, dass der Farbstoff in der bildmässig gegerbten Gelatineschicht vorübergehend in wasserunlöslicher bezw. schwerlöslicher Form fixiert wird, so dass beim Abwässern der anhaftenden Farbstofflösung keinerlei Einzelheiten des Farbstoffbildes verloren gehen,
    dass durch eine<B>*</B> entsprechende chemi- sehe Präparation des Druckpapiers der Farb stoff aus der bildmässig gegerbten Gelatine- scl-lic'ht zum Einwandern in die Schicht des Druckpapiers wieder freigemacht wird und dass der Farbstoff beim Einwandern in die Schicht des Druckpapiers durch entspre chende chemische Präparation desselben in dieser wasserunlöslich niedergeschlagen wird.
    UNTERANSPRüCHE: <B>1.</B> Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass ein in der bildmässig gegerbten Gelatineschicht aufgesaugter saurer Farbstoff durch Baden in ange säuertem Wasser als unlösliche Farb- säure fixiert wird. 2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass ein in der bildmässig gegerbten Gelatineschicht aufgesaugter basischer Farbstoff durch Baden in al kalisch gemachtem Wasser als unlösliche Farbbase fixiert wird.
    <B>3.</B> Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass ein in der bildmässig gegerbten Gelatinesellicht aufgesaugter basischer Farbstoff durch Fällungsmit- tel in leicht aufspaltbare unlösliche Ver bindungen übergeführt wird. 4.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass zum Anfärben der bildmässig gegerbten Gelatineschiellt sol- ehe basische Farbstoffe verwendet wer den, die eine so hohe chemische Affini tät zu Eiweisskörpern besitzen, dass sie mit der Gelatine selbst eine Verbindung eingehen.
    <B>5.</B> Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Bindung des Imbibationsfarbstoffes an die bildmässig gegerbte Gelatineschicht durch Zusatz solcher chemischer Körper erzielt wird, die mit dem Farbstoff eine schwer- bezw. unlösliche, leicht wiederaufspaltbare Verbindung geben. <B>6.</B> Verfahren nach Unteransprueh <B>5,</B> ge kennzeichnet durch den Zusatz von Caseinen. <B>7.</B> Verfahren nach Unteranspruch <B>5,</B> ge kennzeichnet durch den Zusatz von kol loiden Metalloxyden.
    <B>8.</B> Verfahren nach Patentanspruch und den Unteransprüchen <B>3</B> und<B>5,</B> dadurch ge kennzeichnet, dass die den Imbibations- farbstoff bindenden chemischen Körper erst nachträglich in die bereits bildmässig gegerbte Gelatineschielit gebracht wer den.
    <B>9.</B> Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die bildmässig ge gerbten Gelatineschichten durch gerbende Entwieldung von Ilalogensilbergelatine- emulsionen hergestellt und durch entspre chende Zusätze zum Entwickler farb- stoffbindende Reaktionsprodukte erzeugt werden.
    <B>10.</B> Verfahren nach Patentanspruch unter Verwendung saurer Farbstoffe, dadurch gekennzeiehnet, dass dem auf die bild mässig gegerbte Gelatineselücht aufzu- quetschenden Bildgrund Alkalien ein verleibt werden, die den fixierten Farb stoff wieder freimachen. <B>11.</B> Verfahren nach Paientanspruch unter Verwendung basischer Farbstoffe, da durch gekennzeichnet, dass dem auf die bildmässig gegerbte Gelatineschicht auf- zuquetschen,den Bildgrund Säuren ein verleibt werden, die den fixierten Farb stoff wieder freimachen. 12.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Präparation des Druckpapiers zum Freimachen des in der bildmässig gegerbten Gelatineschicht fi xierten Farbstoffes durch Mittel er folgt, die den übergewanderten Farb stoff wasserunlöslieli niederschlagen. <B>13.</B> Verfahren nach Unteranspruch 12, ge kennzeichnet, durch die Verwendung von Kupferrhodanür zur Präparation des Druckpapiers. 14. Verfahren nach Unteranspruch 12, ge kennzeichnet durch die Verwendung von Thioplienolen zur Präparation des Druck papiers.
    <B>15.</B> Verfahren nach Unteranspruell 12, ge kennzeichnet durch die Verwendung komplexer Säuren nach Art der Phos- phorwolfram- und Phosphormolybdän- säure zur Präparation des Druckpapiers. <B>16.</B> Verfahren nach Patentansprueli, unter Verwendung saurer Farbstoffe, dadurch gekennzeichnet, dass der Schicht des Druckpapiers Substanzen zugesetzt wer den, die die Farbstoffe als wasserunlös- lieli,o Farbsalze fällen.
    <B>1.7.</B> Verfahren nach Patentanspruch. unter Verwendung sulfosaurer Farbstoffe, da durch gekennzeichnet, dass der Schicht des Druckpapiers Substanzen zugesetzt wer den, die die Falbstoffe als wasserun lösliche Farbsalze fällen. <B>18.</B> Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Schicht des Druckpapiers chemisch verschieden wir kende Substanzen zugesetzt werden, die einerseits saure, anderseits basische Farb stoffe niederzuschlagen vermögen.
    <B>19.</B> Verfahren nach den Unteransprüchen<B>1,6</B> bis<B>1.8,</B> dadurch gekennzeichnet, dass der Schicht des Druckpapiers Bariumkarbo- nat und Kupferrhodanür zugesetzt wer den. 20.
    Verfahren nach Patentansprueh, dadurch gekennzeichnet, dass die anzufärbenden, zum Drucken dienenden bildmässig ge härteten Gelatineschichten als Gelatine- reliefschichten in der Weise erzeugt wer den, dass durch den Schielitträger belich tete Halogensilberemulsionssehichten vor erst in entwicklerfreien Alkalien gebadet und sodann in alkalifreier Entwickler- substanz, die gerbende Wirkung besitzt, entwickelt wird,
    worauf die nicht ent wickelten und daher auch nicht gegerbten Bildstellen durch warmes Wasser ausge waschen werden. 21. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die den einzelnen Teildruchen eines Farbenbildes eutspre- eIenden, auf durclisichtigen Folien her gestellten bildmässig gegerbten Teil bilder auf einem mit Passmitteln ver- sehenen Rahmen übereinander in der Durchsicht zur Deckung gebracht, so dann mit Hilfe eines Passrahmens fest geklemmt, mit einer als Stanze wirken den, im Rahmen angebrachten -Vorrich tung gelocht,
    dann der identisch ge lochte Träger für den herzustellenden Farbendruck auf einer Unterlage mit- telst Passstiften fixiert wird, die der Lo chung der Folien mit den bildmässig ge gerbten Teilbildern entsprechen, worauf diese nacheinander nach dem entspre chenden Einfärben in der durch die Pass- stifte gegebenen Stellung aufgequetscht werden.
CH154844D 1929-09-12 1930-09-09 Verfahren zur Herstellung ein- oder mehrfarbiger Drucke. CH154844A (de)

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GB154844X 1929-09-12

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CH154844D CH154844A (de) 1929-09-12 1930-09-09 Verfahren zur Herstellung ein- oder mehrfarbiger Drucke.

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