Glüh- und Härteofen. Es wurde bereits vorgeschlagen, .die Bil ligkeit der Beheizung durch eine gewöhnliche Feuerung in der Weise mit der feinfühligen Regelbarkeit elektrischer Heizanlagen zu ver binden, dass bei elektrischen Ofen zur Wärme behandlung von Metallen und andern Stoffen ein Teil der das Glühgut umgebenden Wände von den Feuergasen bestrichen wird. Dadurch wird es ermöglicht, .das Einsatzgut durch die Feuergase zuerst vorzuwärmen und dann durch die elektrische Beheizung auf die End- temperatur zu erhitzen.
Die vorzugsweise aus einer Legierung von Chrom und Nickel be stehenden Heizwiderstände sind aber sehr empfindlich gegen Spuren von Schwefelgasen. Auch die Anwesenheit von Kohlenoxyd ver ringert erfahrungsgemäss die Lebensdauer der Heizwiderstände. Da die Feuergase diese beiden Bestandteile und eventuell auch an dere schädliche Stoffe enthalten, werden die Heizwiderstände beim Eindringen der Feuer gase in den Glühraum schnell zerstört. Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zu Grunde, bei Verwendung von Gasfeuerung zum Vorwärmen des Gutes eine schädliche Hinwirkung der Feuergase auf die empfindlichen Heizwiderstände möglichst vollkommen zu vermeiden.
Nach der Erfin dung wird dies dadurch erzielt, dass für das Vorwärmen und für das Hochheizen des Gutes auf die Endtemperatur getrennte Räume vorgesehen sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Abbildung dargestellt. Sie zeigt einen Glühofen im Längsschnitt, in den das Gut auf fahrbaren Herden eingebracht wird. Der Ofen besitzt einen (nicht dargestellten) Feuerungsraum, in welchem Heizgase, bei spielsweise gohlenwasserstoffe zur Verbren nung gebracht werden, einen .durch die so er haltenen Feuergase beheizten Vorwärmeraum 1 und einen elektrisch beheizten Raum 2, in dem das vorgewärmte Gut auf die Endtem- peratur erhitzt wird. Beide Räume sind von- einander durch eine wärmeisolierende, aus dem Ofenmauerwerk 4 herausragende Zwi schenwand 8 getrennt.
Die Zwischenwand ist in ihrem untern Teil mit Rippen 7 und 8 versehen. Jede Rippe taucht in eine von dem Herdwagen - getragene Dichtungstasse. Das aus dem Ofenmauerwerk herausragende Ende der Zwischenwand trägt eine Kappe 9, deren nach unten gebogene Längskanten gleichfalls in Dichtungstassen eintauchen. Dadurch wird ein wirksamer Abschluss zwischen den beiden Heizräumen erzielt und gleichzeitig ein Ent weichen der Wärme in die Atmosphäre ver mieden. Die Feuergase werden in den Heiz raum 1 durch den Einlasskanal 5 eingeführt, der in der Ofendecke angeordnet ist. 6 ist der Austrittskanal für .die Feuergase.
Die Feuergase werden in an sich bekannter Weis-, durch ein Gebläse oder dergleichen in den Glühraum eingeführt, den sie entgegengesetzt der Glühgutbewegung .durchströmen. Hat das Gut im Heizraum 1 die erforderliche Tem peratur erreicht, so wird die Zwischenwand 3 gehoben und das Gut in den Heizraum 2 gebracht, wo es auf .die erforderliche End temperatur hochgeheizt wird. Da die Feuer gase im Ofen 1 entgegengesetzt der Bewe gungsrichtung des Gutes geführt werden, ist deren Eindringen in den Heizraum \) beim Anheben der Zwischenwand 8 nicht zu be fürchten, wenn die Feuergase durch das Gebläse in den Kanal 6 abgesaugt werden.
Die Heizräume 1 und 2 sind an ihren freien Enden durch heb- und senkbare Türen 10 und 11 abgeschlossen.
Bei Ofen mit fortlaufender Förderung des Gutes, bei denen eine Zwischenwand zwischen den beiden Glühguträumen .die Bewegung des Gutes beeinträchtigen würde, können die beiden Heizräume in grösserem Abstand voneinander angeordnet werden. Um die Wärmeverluste während der Beförderung des Gutes aus einem Raum in den andern möglichst gering zu halten,
können die beiden Heizräume zum Beispiel durch ein wärme isolierendes Zwischenstück miteinander ver bunden werden. Das getrennte Vorwärmen und Hochheizen des Gutes kann sinngemäss auch bei Zwei kammeröfen mit Einzelbeschickung ange wendet werden. Bei solchen Öfen wird das Gut aus der mit Feuergasen beheizten Vor- wä.rmekammer, zum Beispiel durch eine an sich bekannte Beschickungsvorrichtung in die elektrisch beheizte zweite Kammer gebracht, wo es auf die gewünschte Endtemperatur erwärmt wird.