Zielfernrohr für Geschütze, 11laschinengewehre und dergl. Mit einem bildaufrichtenden Prismen- svstem ausgerüstete Zielfernrohre für Ge schütze, Maschinengewehre und dergleichen, deren Strahleneintrittsöffnung für die Be- liämpfung von in der Nähe des Horizontes gelegenen Zielen um eine ungefähr lotrechte Achse drehbar ist, sind bereits ausgeführt worden und haben als Panoramazielfern rohre oder Rundblickfernrohre grosse Ver breitung gefunden.
Diese Fernrohre, bei de nen das Abbildungsstrahlenbündel parallel zum einfallenden Strahlenbündel in das Auge des Beobachters eintritt, bedingen bei ihrer Verwendung an gewissen Waffen eine ausserordentlich unbequeme Körperstellung des Bedienungsmannes, die zu Ungenauig keiten bei der Einstellung des anzuvisieren den Ziels Veranlassung gibt. Dieser Nach teil, der stets dann eintritt, wenn es sich um Waffen mit sehr kleiner Lafettierungs- höhe handelt, wird auch durch die bekannt lich zuweilen angewandte Anordnung des 0hulars mit schräger Einblicksrichtung nicht ganz beseitigt.
Der Gegenstand der Erfindung ist ein- ielfernrohr, welches selbst bei den gering- 7 sten praktisch vorkommenden Lafettierungs- höhen ein bequemes und daher genaues An-' visieren des Ziels gestattet.
Dies wird durch ein Zielfernrohr der genannten Art erreicht, bei welchem das bildaufrichtende Prismen system erfindungsgemäss eine Ablenkung des Strahlenbündels um ungefähr<B>90'</B> be wirkt und das aus zwei gegeneinander dreh baren Teilen besteht,-von denen wenigstens der eine mit der Strahleneintrittsöffnung um die lotrechte Achse drehbar ist und die so zueinander einstellbar sind, dass dem Be obachter bei beliebiger Lage der Strahlen eintrittsöffnung und unveränderlicher Kör perlage ein aufrechtes und seitenrichtiges Bild dargeboten wird.
Man wird dieses Fernrohr so an der Waffe anordnen, dass beim Gebrauche der Einblick in das Okular vom Beobachter in liegender Stellung, die bei der Bedienung solcher Waffen üblich ist, in bequemer Weise von' oben her erfolgt. Die Einstellung der bei- den gegeneinander drehbaren Teile des Pris- mensystems kann dabei von Hand erfolgen oder es kann am Zielfernrohre eine Kupp lung vorgesehen sein, welche die beiden Teile des Prismensystems so miteinander verbin det, dass bei den Drehungen der Strahlen eintrittsöffnung die aufrechte und seiten richtige Lage des Bildes erhalten bleibt.
Der Aufbau des Zielfernrohres ist dann besonders zweckentsprechend, wenn der eine Teil des Prismensystems aus einem mit einer spiegelnden Dachfläche versehenen, gleich schenklig - rechtwinkligen Prisma besteht, welches das eintretende Strahlenbündel um 90 nach unten ablenkt, und der andere Teil des Prismensystems von einem den Strahlengang um 180 nach oben in der Richtung des Fernrohrokulars ablenken-4 den, mit zwei rechtwinklig aufeinander ste henden Spiegelflächen versehenen Spiegel prisma gebildet wird,
welches um die op tische Okularachse mit dem erstgenannten Teile des Prismensystems drehbar ist, während dieser mit der Strahleneintritts öffnung um die Achse des nach unten ab gelenkten Strahlenbündels gegeniiber dem andern Teile des Prismensystems drehbar ist.
Äus Gründen eines möglichst einfachen konstruktiven Aufbaues des Zielfernrohres liegt es dabei nahe, das Okular mit diesem letztgenannten Teile des Prismensystems zu verbinden. Es nimmt in diesem Falle an allen Drehungen um seine optische Achse teil, die das Prismensystem ausführt.
Sol che Drehungen des Okulars sind jedoch viel fach unwillkommen, wenn in der Okular- brennebene in der bei Zielfernrohren im all gemeinen üblichen Weise eine mit einer Zielmarke zum Anschneiden des Ziels ver sehene Markenplatte angebracht ist, die sich dann gleichfalls gegenüber dem seine Stel- lung an der Waffe unverändert beibehalten den Beobachter dreht. Die Drehungen sind nur dann ohne Belang, wenn die Zielmarke eine zum Schnittpunkte der optischen Oku- larachse mit der Markenebene konzentrische Form hat.
Andernfalls empfiehlt es sich, den Aufbau des Zielfernrohres so zu wählen, dass das Okular an den Drehungen des Prismensystems um die Ohularachse nicht teilnimmt. Das lässt sich erreichen, indem man entweder das Okular mit der Waffe selbst oder einem mit dieser unbeweglich verbundenen Teile, beispielsweise dem Ge häuse des Zielfernrohres, fest verbindet, oder indem man das Okular mit dem Prismen system durch ein Getriebe kuppelt, welches das Okular jeweils um den Drehwinkel des Prismensystems im entgegengesetzten Sinne um seine Achse dreht.
In der Zeichnung sind drei Ausführungs formen des Erfindungsgegenstandes darge stellt. Fig. 1 und 2 zeigen einen Mittel schnitt des ersten Beispiels im Aufriss und eine Teilansicht im Seitenriss', Fig. 3 und 4 einen Mittelschnitt des zweiten Beispiels im A.ufriss und eine Teilansicht im Grundriss; in Fig. 5 ist ein Aufriss des dritten Bei spiels im Mittelschnitt dargestellt.
Beim ersten Beispiele (Fig. 1 und \?) ist in einer an der Waffe mit einem schwal- benschwa,nzartigen Anguss 1 zu befestigende Büchse 2, deren oberer, kegelförmig ausge bildeter Rand 3 eine Teilung 4 trägt, ein um seine lotrechte Achse 5 drehbares Ge häuse 6 mittelst einer Schnecke 7 einstell bar gelagert und mit einem zu der Teilung 4 gehörigen Zeiger 8 versehen.
Im Gehäuse 6 ist, um eine die Achse 5 senkrecht schnei dende Achse 9 drehbar, ein gleichschenklig rechtwinkliges Spiegelprisma 10 so gelagert, dass es seine Strahleneintrittsfläche einer Strahleneintrittsöffnung 11 des Gehäuses 6 zukehrt und die durch diese Öffnung ein tretenden Abbildungsstrahlen nach oben in die Richtung der Achse 5 ablenkt. Das Ge häuse 6 endet oben in einem rohrförmigen Teile 12, in welchem ein in einem Gehäuse 13 gefasstes, aus einem Objektive 14 und einem zweilinsigen Okular 15, 16 bestehen des Fernrohr drehbar ist.
In der Brennebene des Okulars befindet sich eine Zielmarken platte 17, während vor das Objektiv 14 ein DOVEsches Aufrichteprisma 18 in den Strahlengang geschaltet ist. Beim Anvisieren eines Ziels mit dem Zielfernrohre wird die Seitenrichtung durch Drehen des Gehäuses 6 mit Hilfe der Schnecke 7 und die Höhenrichtung durch Drehen des Prismas 10 um seine Achse 9 eingestellt. Die Seitenrichtung des Ziels wird vom Zeiger 8 an der Teilung 4 angezeigt.
Das im Fernrohre eptstehende Bild kann durch Drehen des Fernrohres von Hand im rohrförmigen Teile 12 des Gehäuses 6 so aufgerichtet werden, dass es dem Beobachter am Okular 15, 16 aufrecht und seitenrichtig erscheint. Da hierbei die Zielmarkenplatte 17 mitgedreht wird, ist die zweckmässigste Form für die bei diesem Ausführungsbei spiele anzuwendende Zielmarke die eines 'kleinen, um den Drehpunkt der Markenebene geschlagenen Kreises.
Im zweiten Beispiele (Fig. 3 und 4) sind die optischen Elemente des ersten Bei spiels, also ein Fernrohrobjektiv 14, ein zweilinsiges Okular 15, 16, eine Marken platte 17, ein DOVEsches Aufrichteprisma 18 und ein gleichschenklig -rechtwinkliges Spiegelprisma 10, in einem winkelförmigen Fernrohrgebäuse 19 untergebracht, wobei in der Aufeinanderfolge der Elemente insofern ein Unterseliied besteht, als das Prisma 10 nunmehr z=ischen das Objektiv 14 und die lfa,rkenplatte 17 geschaltet ist.
Das Anf- riehteprisma 18 ist mit seiner Fassuni 20. die die Stra.hleneintrittsöffniing des Fern rohres darstellt, am Fernrohrgehäuse 19 um die optische Achse 21 des Fernrohrobjek- tivs 14 drehbar.
Das Fernrohrgehäuse 19 ist um eine Achse 22, die die Achse 21 senkrecht schneidet und in der Spiegelebene des Prismas 10 liegt, in einem Lagerkörper 23 mittelst einer Schnecke 24 schwenkbar, während der Lagerkörper 23 mit Hilfe einer zweiten Schnecke 25 auf einem Sockel 26, der zur Befestigung des Gerätes am Geschütz einen sehwalbenschwanza-rtigen A nguss 27 hat, um eine auf der Drehachse 22 in deren Schnittpunkte mit der Objektivachse 21 senk rechte,
bei wagrecbter Ausbliekricbtung mit der Ohularachse 28 zusammenfallende Achse 29 drehbar ist. Der Sockel 26 trägt eine Teilung 30, zu welcher ein am Lagerkörper 23 angebrachter Zeiger 31 gehört.
Das Anvisieren eines Ziels mit dem Ziel fernrohre geschieht, indem man die Seiten richtung durch Drehen des Lagerkörpers 23 auf dem Sockel 26 mittelst der Schnecke 25 und die Höhenrichtung durch Schwenken des Gehäuses 19 mit Hilfe der Schnecke 24 ein stellt. Der Seitenwinkel des Ziels kann am Zeiger 31 auf der Teilung 30 abgelesen wer den. Das im Fernrohre dem Beobachter sich darbietende Bild wird durch Drehung des DOVEschen Prismas 18 von Hand mit sei ner Fassung 20 um die optische Achse des Objektivs 14 aufgerichtet.
Die Markenplatte 17, die an den Drehungen des Lagerkörpers 23 teilnimmt, ist zweckmässig wie beim ersten Beispiele auszubilden, falls man es nicht vorzieht, das Okular 15, 16 mit der Markenplatte 17 noch für sich auf dem Fern rohrgehäuse 19 um die optische Okularachse 28 drehbar zu machen.
Im dritten Beispiele ist in einem Sockel 32, der einen schwalbenschwanzartigen An- mass' 33 zur Befestigung am Geschütze und an seinem obern Rande eine Teilung 34 trägt, eine mit einem zur Teilung 34 gehörigen Zeiger 35 ausgestattete Abschlussplatte 36 mittelst einer Schnecke 37 um eine Achse 38 drehbar gelagert.
Mit dieser Abschluss platte 36 ist ein im Innern des Sockels 32 gelagertes Gehäuse 39 drehbar, welches einen rohrförmigen Anguss 40 hat, um des sen Achse 41, die der Drehachse 38 parallel ist, ein Obj elitivkopf 42 drehbar ist. Der Objektivkopf 42 enthält ein Objektiv 43 und ein davor geschaltetes gleichschenklig- rechtwinkliges Spiegelprisma 44, dessen Spiegelfläche eine Dachfläche ist und wel ches die durch eine Strahleneintrittsöffnung 45 eintretenden Abbildungsstrahlen um<B>90'</B> nach unten in die Richtung der Achse 41 ablenkt, die zugleich die optische Achse des Objektivs 43 bildet.
Das Prisma 44 ist ausser dem um eine Achse 46 drehbar, die die Dach kante und die Achse 41 in ihrem Schnitt punkte senkrecht schneidet. An der Ab- schlussplatte 36 ist konzentrisch zu deren Drehachse 38 ein Zalinkranz 47 angebracht, der mit einem konzentrisch zur Achse 41 am Objektivkopfe 42 vorgesehenen Zahnrad kranz 48 vom halben Durchmesser gepaart ist.
Das Gehäuse 39 enthält ein Spiegel prisma 49 mit zwei rechtwinklig aufeinander stehenden spiegelnden Flächen, welche die Achse 41 bezw. die Achse 38 unter einem Winkel von 45 schneiden und demgemäss die in Richtung der Achse 41, eintretenden Lichtstrahlen nach Ablenkung um<B>180'</B> nach oben in Richtung der Achse 38 aus treten lassen. Diese Achse 38 ist die optische Achse eines aus zwei Linsen 50, 51 beste henden und in seiner Brennebene mit einer Zielmarkenplatte 52 versehenen Okulars, welches auf dem Gehäuse 39 und der Ab- schlussplatte 36 um seine optische Achse drehbar ist.
Das Okular trägt einen Zahn kranz 53, der durch einen mit zwei Bleich grossen Zahnrädern 54 versehenen, im Ge häuse 39 gelagerten Trieb 55 mit einem am Sockel 32 konzentrisch zur Achse 38 be festigten Zahnrade 56 von der Grösse des Zahnkranzes 53 gekuppelt ist.
Infolge der genannten Grössenverhältnisse der Zahnräder 53; 54 und 56 wirkt diese Kupplung bei Drehungen des Gehäuses 39 um die Achse 38 so, dass' das Okular 50, 51 mit der Markenplatte 52 seine Lage gegen über dem Sockel 32 und damit "gegenüber dem Beobachter unverändert beibehält. Der Objektivkopf 42 dreht sich dagegen um die doppelten Drehwinkel der 'Abschlussplatte 36 um seine Achse 41; seine Drehwinkel' kön nen bei entsprechender Eichung der Tei lung 34 am Zeiger 35 abgelesen werden. Die Seitenrichtung des Ziels wird mit Hilfe der Schnecke 37, die Höhenrichtung durch Drehen des Dachprismas 44 um die Achse 46 eingestellt.
Das dem Beobachter im Ge sichtsfelde des Fernrohres sich darbietende Bild des Ziels bleibt für jede Seitenrichtung aufrecht und seitenrichtig, auch die Marken platte 52 ändert ihre Lage gegenüber dem Beobachter nicht. An Stelle der Kupplung durch die Zahnräder 53, 54 und 56 und den Trieb 55 könnte mit gleicher Wirkung eint: feste Verbindung des Okulars mit dem Sockel 32 treten; a.nch kann man in ein facher Weise unter Vermeidung jeder Ver bindung zwischen dem Okular und dem Sockel 32 das Okular mit der Markenplatte 52 in der Abschlussplatte 36 von Hand dreh bar lagern.