Verfahren zur Herstellung von Büchern. Bei dem üblichen Druck von Büchern wer den auf jede Seite eines Bogens zum Beispiel ,je acht Buchseiten gedruckt in solcher Reihen folge, dass die Buchseiten nach dem dreimali gen Einfalzen des Bogens zu einer Lage in laufender Folge erscheinen. Die Lagen wer den dann zu einem Buchband zusammenge tragen, der schliesslich in der üblichen Weise mittelst Heftfäden oder Klammern zum Buch eingebunden wird. Dieses Verfahren ist v er- hä ltnismässig zeitraubend und teuer.
Infolge dessen setzt der Bucheinband die Herstel lungskosten eines Buches wesentlich herauf und beträgt meist die Hälfte und mehr der eigentlichen Druckkosten.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Ver- fahren zur Herstellung von Büchern, bei dem sich die Herstellungskosten eines Buchein bandes beträchtlich vermindern. Gemäss der Erfindung erfolgt der Buchdruck abweichend von der bisherigen Art derart, dass die Buch seiten in laufender Folge je mit ihrer ungera den Nummer auf der einen und der folgenden geraden Nummer auf der andern Seite, der einzelnen Bogen in einer Vielzahl gedruckt, darnach sämtliche Bogen nach laufenden Sei- tennummern zusammengestellt, in die dann aus einzelnen Blättern bestehenden Buchkör per zerteilt und schliesslich die einzelnen Buchkörper am Rücken aufgerauht, sowie vor oder nach Anlegung von Vorsatzblättern mit einem zum Beispiel aus Zellulose bestehenden Rückenstreifen zur Befestigung der Decke be klebt werden.
Die Zeichnung dient zur Erläuterung eines Ausführungsbeispiels des Verfahrens. und zwar zeigt Fig. 1 die Vorder- und Fig. 2 die Rückseite des ersten Druckbogens eines Bücherblockes bezw. deren Satzspiegel; Fig. 3 zeigt schematisch ein Beispiel der Einrich tung zum Einbinden der aus einem Bogen stapel herausgeschnittenen Buchblockes im Längsmittelschnitt, und Fig. 4 die Oberan sicht dazu.
Der Druck der Buchbogen kann sich in folgender Weise gestalten: Ähnlich wie im Zeitungsdruck werden vom Satz einer Seite eine Vielzahl Abzüge mittelst Zwischenmatri zen hergestellt, so dass zum Beispiel 8, 1? oder<B>16</B> Satzspiegel von jeder Seite vorhan den sind. Der Druck der einzelnen Bogen kann nacheinander erfolgen wie sonst im Buchdruck üblich. Es werden dabei auf die eine Seite des ersten Bogens nur Buchseiten 1 (Fig. 1), auf die andere Seite nur Buchseiten 2 (Fig. 2) in genauer Übereinstimmung, auf dem zweiten Bogen auf der einen Seite nur Seiten 3 und auf der andern Seite nur Sei ten 4 usw. gedruckt.
Dabei ist auf genaue Ausrichtung aller Seiten und genaues recht winkliges Drucken zu halten, so dass beim Aufeinanderlegen der Bogen die aus ihnen herausgeschnittenen Buchkörper genau Regi ster haltende Satzspiegel aufweisen. Die dar nach zusammengetragenen Bogenblocks wer den kollationiert und kommen nunmehr zum Schnitt. Jeder Bogenblock wird dann in so- viele Buchkörper aufgeteilt wie er Satzspie gel hat. Diese Aufteilung kann bei entspre chendem Ausrichten und Einteilen des Satzes so genau erfolgen, dass an den Papierbogen, vielleicht mit Ausnahme der äussern vier Ränder, kein Abfall entsteht, was auch eine beträchtliche Ersparnis an Papier im Gefolge hat.
Die so gebildeten Buchkörper, die an al len vier Seiten aufgeschnitten sind und dem nach nur aus einzelnen Blättern bestehen, kommen nun zum Einbinden, das von Hand, aber auch mechanisch erfolgen kann. Das me chanische Einbinden verläuft anhand der schematischen Darstellungen in Fig. 3 und 4 wie folgt: Die Buchkörper a werden von einem Zuführtisch b zwischen keilförmig sich verengende Schienen c und ein Paar endlose Bänder d geleitet, die um angetriebene Wal zen e laufen und an der Innenseite noch durch Schienen f oder Rollen abgestützt sein kön nen.
Die Bänder d erfassen die einzelnen Buchkörper a hintereinander, und zwar so, dass der Buchrücken unten liegt, leiten sie zunächst über eine oder mehrere Walzen mit rauher Oberfläche, die gegenüber den Bändern d eine andere Geschwindigkeit er halten und ein Aufrauhen der Blätter am Buchrücken bewirken. Hinter der Aufrauh- walze 9 gleiten die Buchkörper a zwischen den Bändern d über ein Werk h; durch das der aufgeraulite Rücken mit Klebstoff be strichen wird. Auf den Rücken wird nun- mehr ein Streifen k, zum Beispiel aus Zellu lose oder anderem geeigneten festen Stoff ge klebt.
Das kann mittelst eines auf und ab und in der Vorschubrichtung beweglichen Stempels i erfolgen, der die einzelnen Rüchen- streifen 1e von Hand oder mechanisch zuge führt erhält, sie in Übereinstimmung mit der Zuführung der einzelnen Buchkörper n ge gen deren Rücken presst und noch ein Stück Weg mitläuft, um den Rückenstreifen k aii den Buchkörper ca fest zu pressen. Er streicht dann noch über mehrere Anpresswalzen 1.
Bereits vor dem Anpressen des Rücken streifens k könnten die Vorsatzblätter zuge führt und mittelst eines schmalen Klebstoff striches zu beiden Seiten des Buchkörpers c, angeklebt werden. Nach dem gezeichneten Beispiel erfolgt die Zuführung der Vorsatz blätter p hinter den Andrückwalzen 1. Die Buchkörper a. gelangen zu diesem Zweck zwi schen ein anderes Paar endloser Bänder in, die an der Innenseite gleichfalls durch Schie nen oder nach dem gezeichneten Beispiel durch Rollen rt abgestützt sind.
Zwischen der Umkehr der Bänder d und dem Einlauf in die Bänder<B>in</B> sind Leitschienen o einge baut, zwischen welche die Vorsatzblätter p von Hand oder zweckmässiger mechanisch ein geleitet werden, so dass sie sich dem zwischen die Bänder in tretenden Buchkörper<I>a</I> genau anpassen. Die Vorsatzblätter p können be reits vorher den Klebstoffstrich erhalten. Auch könnte dieser durch seitliche Klebstoff rollen am Buchkörper angebracht werden.
Nunmehr kann der so vorbereitete Buch körper a von Hand oder mechanisch in die Einbanddecke gehängt und der Maschine zum Fertigstellen des Buches zugeführt werden. Es ist dazu zweckmässig, ihn mit dem Rücken nach oben zu kehren. Das kann zum Beispiel auf einer sich den Bändern in anschliessenden Bahn q erfolgen, zu deren beiden Seiten Stem pel r querbeweglich und drehbar gelagert sind. Diese Stempel werden, sowie ein Buch körper a zwischen sie getreten ist, an ihn ge- , führt und erfahren eine Drehung um<B>180</B> so dass nunmehr der Buchrücken oben liegt.
Die Buchkörper a gleiten darnach zum Bei- spiel in eine U-förmige Rinne und können ab genommen werden oder auch unmittelbar an schliessend in die Maschine zum Fertig machen gelangen. Diese kann beliebiger be kannter Art sein.