Verfahren zur Herstellung von Druckerzeugnissen
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Druckerzeugnissen, wie Büchern oder Werbeschriften.
Bücher, insbesondere Taschenbücher der Unterhaltungsliteratur im Rotationsdruckverfahren herzustellen, ist bekannt; sie werden entweder zu herkömmlichen Druckbogen zu meist 16 Seiten gedruckt oder im Zeitungsdruck hergestellt, nach dem Zusammentragen gewöhnlich zu Einzelblättern zerschnitten, die dann am geschnittenen Rücken verleimt werden.
Dieses Verfahren hat verschiedene Nachteile, insbesondere lassen sich durch Rückenleimung verbundene Einzelblätter als Buch nur unbefriedigend aufschlagen, weil es nicht genügt, dass von der Leimung nur die Schnittkante allein erfasst wird sondern die Leimung muss stets ein wenig zwischen die Einzelblätter eindringen, damit sie hält.
Diese Nachteile werden erfindungsgemäss dadurch behoben, dass die von einem Plattenzylinder im Rotationsdruck bedruckte Papierbahn in Lagen, die wie ein Leporelloalbum gefalzt werden, abgeteilt wird, wonach die Lagen an der den Rücken des Druckerzeugnisses bildenden Seite mit einem Kunststoffband verleimt werden.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens einen Plattenzylinder und eine Umlenkvorrichtung für die Papierbahn aufweist.
Im folgenden werden zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes anhand einer dieselben darstellenden Zeichnung erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Vorrichtung, die eine Rotationsdruckmaschine mit zwei Plattenzylindern aufweist, und
Fig. 2 eine Rotationsdruckmaschine mit einem Plattenzylinder.
Nach Fig. 1 wird das Papierband 1 von der Papierrolle 2 über eine Umlenkrolle 3 zwischen dem Druckzylinder 4 und dem sehr grossen Plattenzylinder für Schöndruck 5, der durch ein Farbwerk 6 eingefärbt wird, über weitere Umlenkrollen 7 und 8 zwischen dem Druckzylinder 9 und dem Plattenzylinder für Widerdruck 10 den Falzzylindern 11 und 12 zugeführt, die so bestückt sind, dass sie das Papierband abwechselnd falzen. Danach wird das Papierband 1 durch eine Schwenkvorrichtung 13 zwei rotierenden Tellerspiralen 14 und 15 zugeführt, die das gefalzte Papierband leporelloalbumartig zusammenfalten, worauf ein Förderband 16 es einem Querschneider 17 zuführt, der das Papierband 1 zu Lagen zerschneidet und der photozellengesteuert sein kann.
Eine Auffangvorrichtung 18 bildet aus dem geschnittenen Papierband wieder eine gefaltete Lage 19, die auf ein im Takt bewegtes Querförderband 20 fällt, welches an den parallel arbeitenden Druckmaschinen, die die verschiedenen Lagen eines Buches gleichzeitig drucken, so verläuft, dass die seitenzahlmässig aufeinanderfolgenden Lagen richtig aufeinanderfallen und so ohne eine besondere Zusammentragvorrichtung unmittelbar der nicht dargestellten Leim- und Einhängemaschine zugeführt werden.
Die Legevorrichtung 13 bis 20 kann für besondere Zwecke dahin abgewandelt werden, dass das Förderband 16 fortfällt und der Querschneider vor oder hinter den Tellerspiralen 14, 16 angeordnet ist.
Werden auf - entsprechend breiten - Plattenzylindern mehrere Lagen eines Buches nebeneinander gedruckt, so kann ein dabei erforderlicher Längsschneider für die Papierbahn an beliebiger Stelle eingeschaltet werden. Es empfiehlt sich, ihn spätestens hinter den Falzzylindern 11, 12 anzuordnen und für jede einzelne Teilbahn eine besondere - räumlich gegeneinander versetzte - Legevorrichtung 13 bis 20 vorzusehen.
Fig. 2 unterscheider sich von Fig. 1 nur dadurch, dass für Bücher geringeren Umfangs die Platten für Schöndruck und für Widerdruck auf demselben Plattenzylinder 21 nebeneinander angeordnet sind und die Papierbahn über zwei gegeneinander versetzte Druckwalzen 22 und 23 läuft, zwischen denen eine Umkehrvorrichtung 24 angeordnet ist, die die Papierbahn mittels vier Umlenkrollen wendet und seitlich versetzt.
Die Plattenzylinder sollen so gross sein, dass sie Platten für mindestens 30 Druckseiten aufnehmen können. Sehr grosse Plattenzylinder können nämlich mit flachen Druckplatten bestückt werden.
Die vom Plattenzylinder im Rotationsdruck bedruckte Papierbahn wird in Lagen, die wie ein Leporelloalbum gefalzt werden, abgeteilt, wonach die Lagen an der den Buchrücken bildenden Seite, mit einem Kunststoffband verleimt werden.
Im Gegensatz zur Schnittkante des Einzelblattes bietet die Falzkante nämlich wesentlich mehr - jedenfalls ausreichende - Haftfläche, um einerseits ein unbedingt haltbares Buch herzustellen, anderseits auf das Eindringen von Leim zwischen die Blätter zu verzichten.
Dadurch wird nicht nur das Leimen vereinfacht, sondern es entsteht ein an jeder Stelle glatt aufschlagbares Buch, welches daher auch Abbildungen, Zeichnungen, Diagramme, Tabellen usw. enthalten kann, die über zwei Seiten hinweggehen. Dieses Herstellungsverfahren ist daher für Preislisten, technische Werbeschriften aber auch für Lehrbücher, einfache Kartenwerke usw. besonders vorteilhaft.
Da die leporelloalbumartige Falzung hinsichtlich der Seitenzahl der einzelnen Lagen einen weit grösseren Spielraum gestattet als die bekannten Verfahren, wird den Plattenzylindern ein möglichst grösserer Durchmesser gegeben, damit sie möglichst viel Platten aufnehmen können, so dass bei Büchern geringerem Umfangs das Zusammentragen ganz entfällt, bei stärkeren Büchern das Zusammentragen erheblich vereinfacht wird. Die Durchmesservergrösserung der Plattenzylinder über das herkömmliche Mass hinaus bietet noch den weiteren Vorteil, dass der Plattenzylinder mit flachem Satz bestückt werden kann, also die umständliche Herstellung zylindrischer Platten entfällt; das Anpassen der Druckwalze und des Farbwerkes an den unrunden Umfang des Plattenzylinders ist mit einfachen und bekannten technischen Mitteln ohne weiteres möglich.
Das beschriebene Herstellungsverfahren bietet au sserdem die Möglichkeit, in Sonderfällen mit nur einem Plattenzylinder auszukommen. Dazu werden die Platten für den Schöndruck und für den Widerdruck auf demselben Plattenzylinder nebeneinander angeordnet, und das Papierband wird mittels Umlenkrollen noch einmal über denselben Zylinder geführt.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, mit entsprechend breiten Plattenzylindern ein Taschenbuch herkömmlichen Umfanges mit nur je einem Plattenzylinder für Schöndruck und für Widerdruck auf einer geschlossenen Papierbahn herzustellen, die erst nach dem Druck längsgeschnitten wird, wobei dann die gefalzten Lagen durch ein quer zur Papierbahn laufendes Förderband abgenommen und so an den einzelnen Falzvorrichtungen vorbeigeführt werden, dass die der Seitenzahl nach aufeinanderfolgenden Lagen richtig geordnet zum Binden gelangen, ohne dass es noch besonderer Zusammentragvorrichtungen bedarf.
PATENTANSPRUCH 1
Verfahren zur Herstellung von Druckerzeugnissen, wie Büchern oder Werbeschriften, dadurch gekennzeichnet, dass die von einem Plattenzylinder im Rotationsdruck bedruckte Papierbahn in Lagen, die wie ein Leporelloalbum gefalzt werden, abgeteilt wird, wonach die Lagen an der den Rücken des Druckerzeugnisses bildenden Seite mit einem Kunststoffband verleimt werden.
UNTERANSPRÜCHE
1. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass der Schöndruck und der Widerdruck nach Umlenken der Papierbahn auf demselben Plattenzylinder nebeneinander stattfinden.
2. Verfahren nach Patentanspruch I oder Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Plattenzylinder mit ebenen Druckplatten bestückt wird.
PATENTANSPRUCH II
Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens einen Plattenzylinder und eine Umlenkvorrichtung für die Papierbahn aufweist.