CH123352A - Verfahren zur Herstellung von Farbstoffbildern. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Farbstoffbildern.

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  Verfahren zur Herstellung von     Farbstoifbildern.       Die Erfindung betrifft die Herstellung  von Bildern, bei der Farbstoffe aus einer  Schicht in die andere, sie berührende über  gehen.  



  Die Grundlage für das vorliegende Ver  fahren     wird    durch ein nach einem     Beizf        arben-          prozess    hergestelltes Positiv     resp.    einen nach  einem     Beizfarbenprozess    hergestellten Positiv  satz gebildet.  



  Im Bereiche der Farbenphotographie lieg  dem zu verwendenden Positiv- (Diapositiv)  Satz durch mehr oder minder starkes Anfär  ben der. Teilbilder naturgemäss die Möglich  keit der Abstimmung in bezug auf die end  gültige Farbwiedergabe inne, was die     Beiz-          farbenprozesse    besonders wertvoll     macht.     



  Bei den verschiedenen     Beizfarbenprozes-          sen    kommen vornehmlich Farbstoffe basischer  Natur zur Anwendung, weil die sauren Farb  stoffe infolge ihrer ausgesprochenen Ver  wandtschaft zur Gelatine wegen der     Anfär-          bung    der Lichter im allgemeinen selbst dann  nicht verwendet werden, wenn sie auf die     je-          weils.zurAnwendung    gebrachten,     in-Gelatine     sitzenden     Beizenverbindungen    gut aufziehen.

      Die basische Natur der bei den     versebie-          densten        Beizenfarbenprozessen    zur Anwen  dung gelangenden Farbstoffe ist     verantwört-          lich    dafür, dass ,es nicht gelingt, diese auf 'den  gebräuchlichen     Beizenverbindungen    sitzen  den basischen Farbstoffe durch-     Aufguetschen     auf ein feuchtes gelatiniertes Papier öder  dergleichen absaugen zu lassen,_ wie     das_ün-          ter    Verwendung von sauren     Farbstoffen,

  -_so-          fern    sie nicht gerade einem     Beizenbild.        "aii-          haften,    möglich ist.  



  Bei dem vorliegenden Verfahren gelingt  dies aber sehr wohl unter     Verwendung        van          Spezialkopierschichten,    deren Affinität -zu  den verwendeten Farbstoffen entweder in=  folge ihres chemischen     Eigencharakters    oder  wegen der ihnen einverleibten Verbindung  oder Verbindungen grösser ist als die des zu  Druckzwecken herangezogenen     Beizfarben-          bildes.     



  Kopierschichten des angegebenen Charak  ters ermöglichen es, die auf     Beizfarbenbildern     haftenden Farbstoffe bei innigem feuchtem  Kontakt, eventuell unter Zuhilfenahme nie--           chanischen    Druckes, völlig übertreiben zu  können, weil eben die Gesamtaffinität der  Kopierschicht zu den angewendeten Farbstof  fen grösser     ist    als diejenige des zu Druck  zwecken herangezogenen     Beizfarbenbildes,     das bisher wohl vielfach als solches verwen  det, nie aber zu Druckzwecken herangezogen  wurde.  



  In erster Hinsicht sei     einer        Kollodium-          oder        ähnlichen    Kopierschicht gedacht, die  bekanntlich durch die Eigenschaft charakte  risiert ist, eine ausgesprochene Verwandt  schaft zu :den hier hauptsächlich in Frage       stehenden    basischen     Farbstoffen    zu zeigen,  so dass es möglich ist, viele basische     Beizf        arb-          stoffe    durch innigen, feuchten Kontakt von  ihren ursprünglichen     Beizenverbindungen    auf       Kollodium    oder dergleichen Substanzen über  zutreiben.  



  Ein bekanntes Verfahren nutzt die nach  dieser Hinsicht massgebenden charakteristi  schen Eigenschaften der basischen Farbstoffe  bereits in dem     Sinne    aus, dass die in einem       Auswaschrelief    sitzenden basischen Farb  stoffe durch     innigen,    feuchten Kontakt teil  weise in eine     Kollodium-    oder ähnliche  Schicht übergetrieben werden.  



  Dieses bekannte Verfahren beruht auf der  Anwendung     eines        Auswaschreliefes,währcnd     nach der vorliegenden Erfindung     zwecks     vollkommenster Erreichung desselben Ziels  erstmalig ein     Beizfarbenprozess    vorgeschlagen  wird.  



  Besser, insbesondere auch in bezug auf  den Bildcharakter, wegen der     uneinge-          schränkteren    Wahl des Papiers oder derglei  chen in bezug auf Oberflächenbeschaffenheit  (gegenüber .der glänzenden     Kollodiumschicht)     und auch bedeutend besser wegen des nicht  völlig indifferenten chemischen Charakter  des     Kollpdiums    und dergleichen Substanzen  auf viele     Farbstoffe    wird das gesteckte Ziel  dadurch erreicht, dass sich in der definitiven  (oder provisorischen) Kopierschicht ganz wie  im     Beizfarbenbild,    das zum Druckbild wird,

    ebenfalls     Eine    oder mehrere     faxbstoffan-          ziehende        Beizenverbindungen    befinden, die  sieh jedoch auf     die    angewendeten Farbstoffe    als stärker     farbstoffanziehend    erweisen als  die im Drucksatz sitzenden     Beizenverbindun-          gen,    Dadurch     ist    die erforderliche Bedingung  erfüllt, die basischen, eventuell auch sauren       Beizfarbstoffe    bei geeigneter Wahl von  Druck- und     Kontrabeize    völlig übertreiben  zu können.  



  Dem gegebenen Verfahren liegt, wie er  sichtlich, eine     Affinitäts-    oder Kontaktwir  kung zugrunde. Die     Verhältnisse    liegen des  halb besonders günstig, da durch geeignete  Wahl von Druck- und     Kontrabeize,    nicht zu  letzt wegen des völlig übergehenden Farb  stoffes, die weitgehendste     Abstimmbarkeits-          möglichkeit    bei der Herstellung wirklich       farbengetreuer    Duplikate geboten ist.  



  Zwecks nutzbringender Handhabung des  geschilderten     Verfahrens    sind     insbesondere     die folgenden Eigenschaften der anzuwen  denden Druck- und     Kontrabeizenverbindun-          gen    ins Auge zu fassen.  



  Als     Druckbeizenverbindungen    kommen  wegen der Auswertung der gebotenen     Ab-          sti:mmbarkeitsmöglichkeit    möglichst durch  sichtige oder doch möglichst durchscheinende,  möglichst farblose     bezw.    weisse     Beizfarben-          verbindungen    in Betracht, zu denen geeignete       Kontrabeizenverbindungen    gehören.

   Ü     berdies     müssen die     Druekbeizenv        erbindungen    die  Eigenschaft haben, möglichst     lichtechte     Farbstoffe binden und übertragen zu     können.     Für die völlige Übertragung der     Farbstoffe     ist die geeignete Mahl des     Beizenpaares    ver  antwortlich.  



  Besonders wichtig ist es, die Wahl des je  weiligen     Beizenpaares    derart zu treffen; dass  sich Druck- und     Kontrabeize    beim innigen  feuchten Kontakt weder in chemischer Hin  sicht noch in bezug auf ihr     Farbstoffanzie-          hungsvermögen    verändern, so dass insbesondere  auch eine beliebig oft wiederholbare     Anfär-          bung    geboten ist. Dadurch ist die Möglichkeit  gegeben, unter Zugrundelegung eines einzi  gen Drucksatzes     resp.    einzelnen Druckpositi  ves eine Serie wirklich identischer Duplikate  herzustellen.  



       Überdies    muss der fertig gestellte Druck  satz haltbar sein, also auch lichtbeständig.      Bei der     Kontrabeize    ist die     Transparenz     und auch die     möglichste    Farblosigkeit nicht  so wichtig wie bei der Druckbeize, wenn sich  die     Kontrabeize    durch gelinde wirkende       Agentien,    die die verwendeten Farbstoffe  nicht beeinflussen, entfernen lässt.  



  Der Anwendungsbereich für das neue  Verfahren erstreckt sich auf die serienweise  Herstellung von ein- (zum Beispiel auch     Ana-          glyphen)    oder mehrfarbigen Durch- und Auf  sichtsbildern, besonders auch nach einem  Zwei- oder     Mehrfarbenprinzip,    vor allem aber  auch zur Herstellung wirklich farbengleicher  naturfarbiger Durch- und Aufsichtsbilder  nach der     subtraktiven-Farbauslese        resp.    Farb  wiedergabe.  



  Überdies aber ist das neue Verfahren da  zu berufen, .mit geringer Mühe vollwertige  Durch- und Aufsichtsduplikate nach     Farb-          rasterplatten-    und     Farbrasterfilmaufnahmen     zu liefern. Zu ;diesem Zweck ist es nur nötig,  aus einem antichromatischen     bezw.    aus einem  etwa durch eine verdünnte Säure abge  schreckten antichromatischen     Farbrasternega-          tiv    durch Farbauslese durch Kontakt oder  Reproduktion die Teilpositive herzustellen,  sie in     Farbstoffbilder    umzuwandeln und ab  zudrucken.  



  Ein wesentlicher Vorteil des eben be  schriebenen Verfahrens besteht auch darin,  dass die Farbstoffe bei richtiger Wahl von  Druck und     Kontrabeizenverbindungen    nicht  zu schnell übergehen, so dass eine leichte  Deckungsmöglichkeit für die übereinander  zu druckenden Teilbilder geboten ist, was  von     den        Imbibierungsverfahren    nicht behaup  tet werden     kann.     



  Als weiterer Vorteil sei hervorgehoben,  dass     Durchsichtsbilder    sehr wohl durch Über  tragung auf eine Schicht hergestellt werden  können, wodurch eine spätere Verschiebung  ,der Teilbilder gegeneinander vermieden wird.  Dazu genügt es, den farbigen Drucksatz ein       einzigesmal    herzustellen, was eine grosse Ein  sparung an Arbeit, Zeit und Material bedeu  tet.  



  Je nach dem Verwendungszweck des Far  benbildes kann die     Beizenverbindung    im    Bilde belassen (Fensterbild) oder entfernt  (Projektionsbild) werden.  



       Beispiel   <I>1:</I>  Ein photographisches Silberbild wird  nach bekannten Verfahren, das heisst durch  Baden in einem nicht zu konzentrierten Uran  tonbad     (Uranylnitrat    10%ig 5. cm'     Ferricyan-          kalium        10 /aig    2 cm',     -oxalsaures        Ammonium,     gesetzte Lösung 10 cm',     Salzsäure    10%ig  3     cm@,    Wasser     etwa-    200 cm') in eine in der  Hauptsache aus     TJranylferrocyanid    bestehen  des     Beizenbild    übergeführt.

   Hierauf erfolgt       Anfärbung    des derart erhaltenen Bildes mit  einem oder mehreren     Beizfarbstoffen,    was da  durch erreicht wird, dass man das     Tlra.nyl-          ferrocyanidbild    während 5 bis 10 Minuten  unter steter leichter Bewegung in der     Farb-          stofflösung    belässt. Als     Farbstoff    kann       Methylenblau    verwendet werden     (Methylen-          blau    0,4     gr,    Wasser 1 Liter, Essigsäure       em3).     



  Das erhaltene     Farbstoffbild    wird nun  nach Entfernung der in der     Gelatineschicht     aufgesogenen     Farbstofflösung,    was durch  kurzes Wässern geschieht, in feuchtem Zu  stande in innigen     Kontakt,    eventuell unter  Druck mit einem     Gelatinekupferrhodanür-          papier    gebracht, wodurch der auf der Druck  beize sitzende Farbstoff in die     Kontrabeize     übergeht.  



  Die Druckbeize kann wiederholt einge  färbt werden, um davon beliebig viele farben  gleiche Abdrücke zu erreichen.  



  Durch Verwendung von drei nach üb  licher Farbauslese gewonnenen Teilfarben  bildern wird durch     Übereinanderdrucken    ein  naturfarbiges Bild erhalten. Die im vorlie  genden Beispiel verwendete Kopierschicht  repräsentiert den      Inkorporationstyp"    mit,  in dem gegebenen Falle, einer     Beizensub-          stanz.    .  



  Der     "Inkorporationstyp"    kann durch ei  nen andern Typ ersetzt sein, der dadurch  charakterisiert ist,     @        da.ss    Kopierschichten ver  wendet werden, die als solche den erforder  lichen     Bedingungen    genügen.           Beispiel   <I>2:</I>     -:   <I>-</I>     -.     Besonders geeignet ist für das vorliegende  Verfahren eine     Kollodiumschicht,    die wegen  ihrer ausgesprochenen Verwandtschaft zu ba  sischen Farbstoffen dazu verwendet werden  kann, auf     Beizfarbenbildern    haftende ba  sische Farbstoffe abzuziehen.  



  Die im     "Inkorporationstyp"        gegebene    aus  gezeichnete     Beizenverbindung        (Kupferrhoda-          nür)    hat die Eigenschaft, basische wie auch  gewisse saure.     Beizfarbstoffe    abzuziehen.  



       Beispiel   <I>3:</I>  Im druckenden     Beizfarbenbild    sitze als  wirksame     Beizenverbindung        Kupferferrocy-          anid.    Die     Kontrabeize    werde durch in     Grela-          tine    eingebettetes     hochdisperses        Silberjodid     repräsentiert. Nach erfolgtem Druck kann das  Jodsilber durch     \Veglösen    entfernt werden.

         I.)c.r    dadurch von     farbstoffanziehender        Sub-          t        an7   <B>,</B>     befreite        Farbendruck-        kann        nun        leicht     nach den oben gegebenen Beispielen umge  druckt werden, etwa. dann, wenn es gewünscht  wird, die Seiten zu vertauschen.  



  Als geeignete Farbstoffe für die Herstel  lung farbiger Bilder im Sinne des vorliegen  den Verfahrens sind beispielsweise zu nennen:       llethylenblau,        Fuchsin    (oder     Safranin)    für  Rot,     Auramin    oder     Chry        soidin    für Gelb.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Farb- toffbildern durch Farbstoffwanderung, da durch gekennzeichnet, dass feuchte Beizfar- benbilder in möglichst innigen Kontakt mit Kopierschiehten gebracht werden, deren Farb- stoffanziehungsvermögen dasjenige des druk- kenden Beizfarbbildeübertrifft. UNTERAN SPRüCHE 1.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man Beizfarbenposi- tive, die nach Teilnegativen hergestellt wurden, zur Herstellung von 14lehrfarben- bildern in den Teilfarben übereinander- druckt. 2.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gelzennzeichnet, dass man die aus einem i t n tichromatisehen Farbrasternegativ di- rekt gewonnenen Teilpositive zur Her stellung von Mehrfarbenbildern in den Teilfarben übereinanderdruckt. 3.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass den für die Herstel lung von bl ehrfarbenbildern notwendigen Teilpositiven eine Farbrasteraufnahme zu grunde gelegt wird, bei der die Fixierung unterlassen wurde, aber durch Entfernung aller reduzierenden Substanzen Lichtbe ständigkeit herbeigeführt wurde. -f. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die in der Kopier schicht beim Inkorporationstyp vorhande nen stoffanziehenden Substanzen nach dem Druck entfernt werden.
CH123352D 1924-12-24 1925-12-18 Verfahren zur Herstellung von Farbstoffbildern. CH123352A (de)

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