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Verfahren zur Sicherstellung genauer Farbgebung bei Farbendruck und Farben- photographie.
Gegenstand der Erfindung ist die Angabe eines Weges, wie beim HersteIJnngsprozess von Normen für farbigen Lichtdruck, Tiefdruck, lithographischen Druck oder Kombinationsdruek sowie bei der Herstellung von Negativen für Farbenphotographie die genaue Farbgebung sichergestellt werden kann, ohne dass ein Andruck in den erwähnten Farbendruckverfahren oder eine Probekopie bei der Farbenphotographie nötig wäre.
Der einzuschlagende Weg ist. je nachdem für die Zwecke des Farbendrucks oder der Farbenphotographie ein Satz von Teilnegativen oder nur ein Negativ, von dem ausgegangen werden soll. vorliegt, verschieden.
Handelt es sich darum, einen Satz Teilnegative zu verarbeiten, so geschieht dies in nachstehender Weise : Man spannt dünne Filme auf Rahmen dadurch, dass man sie mit diesen, z. B. durch Verkleben unter Benutzung geeigneter Klebemittel wie Nitrozelluloselosungen, Gelatinelosungen od. dgl., verbindet.
Solche dünnen, aufgeklebten Filme vermögen sich nicht zu werfen, ausserdem besitzen sie die Eigenschaft. dass sie so farblos sind, dass die bei dicken Filmen auftretende Eigenfärbung, die in dem vorliegenden Fall schaden würde, nicht stört. Der gespannte Film hat weiter noch den Vorteil, dass er sich durch den stabilen Unterlagsrahmen sehr leicht mit der zur Erzeugung der Teilbilder nötigen lichtempfindlichen Schicht in nivellierter Lage präparieren lässt. Dadurch ist es auch nicht nötig, ein seiner Färbung nach vielleicht ungeeignetes Schichtmaterial vorrätig zu halten, sondern die Färbung der Schicht kann von Fall zu Fall abgestimmt werden.
Die Rohstoffe für die Filme sind die üblichen. Man kann Zelluloid, Gelatine, Azetylzellulose verwenden. Die Dicke der Filme wird durch Ausprobieren hergestellt, indem man möglichst dünne Filme erzeugt und prüft, ob die Filme dünn genug sind, dass sie keine Eigenfärbung haben.
Auf die gespannten Filme macht man nun Zwisehenbilder in den bezügliche Farben. Es ist angängig, für sämtliche Farben Kopien auf dünnen gespannten Filmen zu machen. Man kann aber auch das zu unterst liegende farbige Teilbild entweder auf Opalglas, weissem undehnbarem Papier, weissem Zelluloid od. dgl. kopieren.
Geschieht letzteres nicht, so müssen sämtliche auf Filmen hergestellten Kopien auf weisser reflektierender Unterlage passend übereinandergelegt werden. Stellt man hingegen das zu unterst liegende Bild auf weisser Unterlage mit dieser fest verbunden, her so unterlegt man diese Unterlage mit dem darauf befindlichen untersten Teilbild unter die passend übereinandergelegten, auf dünnen gespannten Filmen befindlichen Kopien der Teilnegative. Es ist ganz einerlei, wie die zu unterst liegende Kopie und wie die auf Filmen befindlichen übrigen Kopien hergestellt werden. Die Kopien können gefärbte Auswaschreliefs oder getonte Silberbilder sein. Für Schwarz sind reine Silberbilder vorzuziehen.
Die gewonnenen Teilbilder werden in der Reihenfolge, wie sie später im fertigen Bilde zu vereinigen sind, wie schon angegeben, entweder auf nur weisser reflektierender Unterlage aufeinandergelegt oder man legt sie auf das unterste farbige Teilbild. Durch das Übereinanderlegen der Films mit den Teilkopien ist man in der Lage, den mehrfarbigen Gesamteffekt dieses Zusammenlegebildes mit dem durch Druck oder Photographie zu erzielenden mehrfarbigen Bilde zu beurteilen und zu vergleichen. Ist das Bild richtige, so wird an den Negativen nichts geändert. Gefällt dagegen das Zusammenlegebild nicht, so wird mit entsprechender Negativretusehe einzugreifen sein und nach Vollendung derselben die eine oder andere Kopie neu zu machen sein.
Sollen die gewonnenen Zwischenbilder, wie später angegeben wird, photographisch aufgenommen werden, so wird man in vielen Fällen zweckmässig eine Überarbeitung des farbigen Zwischenbildes in der ihm eigenen Färbung vornehmen, denn die farbige Verstärkung oder auch Abschwächung des kopierten Teilbildes ist im allgemeinen viel leichter als die Deckung der zuerst gewonnenen Teilnegative und die Wiederholung der Kopien. Bei solchem Vorgehen empfieht es sieh. letztere von vornherein so zart anzufertigen, dass möglichst nur Verstärkung an den Teilkopien in Frage kommt.
Geht man nicht von einem Satz Halbtonnegative aus, sondern soll nach einem Halbtonnegativ ein mehrfärbiges Bild gewonnen werden, so verfährt man in der Weise, dass nach diesem Negativ eben-
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gespannten Film bringen und diesen mit. weisser reflektierender Unterlage versehen oder man bringt diese Kopie direkt auf eine Kopiersehicht auf weisser Unterlage. Dieses Teilbild liefert die Konturen. Man legt auf dieses Teilbild dünne Filme, gespannt auf Rahmen ohne Bilder und bringt auf diese Films zeichnerisch die übrigen gewünschten Teilbilder (Zwischenbilder). Zur Anfertigung der Zeichnung kommt natürlich die Farbe in Anwendung, in der das zeichnerisch gewonnene Teilbild gedruckt oder kopiert
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selektiv einzufarben.
Ebenso wie die durch Kopierung hergestellten Teilbilder auf Filme zwecks Studiums der Gesamtwirkung des mehrfarbigen Bildes in passender Reihenfolge aufeinandergelegt werden, legt
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weisser reflektierender Unterlage. Wenn der Gesamteindruck, sei es beim Zusammenlegen von Kopien oder Zeichnungen, befriedigend ist, brauchen Verbesserungen irgendwelcher Art weder an dem ursprüng- lichen, bei Gewinnung der Kopien benutzten Negativen, noch an den Teilbildern selbst vorgenommen werden.
Wie schon angedeutet, wird die Stärke der auf Rahmen gespannten Filme so gering gewählt, dass die Eigenfärbung der Filme auf keinen Fall die Wirkung des zusammengelegten Bildes stört. Das
Zusammenlegebild ist von völliger Reinheit der Farbgebung. Handelt es sich darum, mehr als zwei farbige Teilbilder (einerlei, ob durch Kopierung oder durch Zeichnung gewonnen), die sich auf dünnen gespannten Filmen befinden, auf der reflektierenden weissen Unterlage übereinandersehichten zu müssen, so ist es notwendig, dass die Rahmen für die Filme verschiedene, jedoch solche Grösse haben, dass sich die Rahmen ineinanderlegen lassen.
Zeigt das beim Übereinanderlegen der die einzelnen Teilbilder tragenden gespannten Filme erzielte mehrfarbig Gesamtbild die richtige Farbgebung, so braucht, wie schon oben angedeutet. an den Teilnegativen. sofern sie unmittelbar für Farbendruek-oder farbenphotographisehe Zwecke Verwendung finden können, nichts mehr geändert zu werden.
Geht man jedoch von nur einem Konturennegativ und einer damit erzielten Kopie aus, während die übrigen Teilkopien durch Zeichnung gewonnen wurden, oder auch in denjenigen Fällen, wo es sich darum handelt, gegenüber dem ursprünglichen Grössenverhältnis des verwendeten Negativs oder der verwendeten Negative andere Grössenverhältnisse dem durch Druck oder Photographie herzustellenden Bild zu geben, so geht man weiter, wie folgt, vor :
Nach dem auf den gespannten Filmen oder für das unterste Teilbild eventuell schon auf weisser, reflektierender Unterlage vorhandenen Bild werden nacheinander in der Aufsicht, wobei die Kopien oder Zeichnungen auf den Filmen mit weisser Unterlage zu versehen sind, photographisch, eventuell mit Vorschaltung von Farbenfiltern Halbton-oder Rasternegative in den erforderlichen Grössenverhältnissen angefertigt. Man hat es vollständig in der Hand, Gradation und Grössenverhältnisse der herzustellenden Negative abzustimmen. Die Verwendung der erzielten Negative, sei es zur Herstellung von Formen für Farbendruck, sei es für die Zwecke der Farbenphotographie, bedingt darnaeh keinen besonderen Schwierigkeiten.
In dieser Hinsicht unterscheidet sich das Verfahren wesentlich und sehr vorteilhaft von dem früheren Verfahren, bei dem ebenfalls mit Zwisehenbildern (Zwisehenpositive) gearbeitet wurde. Bei dem früheren Verfahren wurde nämlich die Farbgebung durch Schwarz-Weiss-Retusche kontrolliert. Bei der Erfindung ersteht vor dem Auge des Beschauers das Bild in seiner gesamten Farbwirkung mehr oder weniger genau. Die Farbwirkung wird zunächst korrigiert und dann erst die für die Kopierzwecke bestimmte Negative gewonnen.
PATENT-ANSPRÜCHE : ]. Verfahren zur Sicherstellung genauer Farbgebung bei Farbendruck und Farbenphotographie unter Herstellung von Probebildern durch Aufeinanderlegen von zu diesem Zwecke besonders hergestellten Teilbildern, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenbilder für die zusammenzubringenden Teilbilder in den bezügliche Farben auf dünnen, auf Rahmen gespannten Filmen hergestellt werden.