Drehstrom-Maschinen-Aggregat. In dem Zusatzpatent Nr. 103150 ist ein elektrisches Maschinenaggregat beschrieben, das einen Induktionsmotor, eine dazu in Kas kade geschaltete Hauptstrommaschine, in Se rie mit letzterer geschaltete hohe Induktanzen und ferner eine Kurzschlussankerwicklung von hohem ohmschen Widerstand umfasst, wobei die rotierenden Teile des Motors und der Hauptstrommaschine mechanisch mitein ander gekuppelt sind.
In diesem Aggregat wirken die Kurz schlussankerwicklung und die sekundäre Pha senwicklung abwechselnd in dem Sinne, dass beim Anlassen die erstere zunächst wirkt, während bei hoher Geschwindigkeit die letz tere vorwiegend wirkt, wobei jedoch diese Ge schwindigkeit geringer ist als die Synchron geschwindigkeit. Diese Arbeitsweise ist be dingt durch das allmähliche Abnehmen der Frequenz in den sekundären Stromkreisen.
Nach vorliegender Erfindung ist der, ho hen Widerstand besitzende Sekundärstrom kreis, statt als eine von der sekundären Pha senwicklung elektrisch unabhängige Kurz schlussankerwicklung als Nebenschluss zu der mit der genannten sekundären Phasenwick lung verbundenen Hauptstrommaschine und zu den mit dieser in Reihe geschalteten In- duktanzen angeordnet. Die Arbeitsweise ist hier genau dieselbe wie bei dem in dem ge nannten Zusatzpatent beschriebenen Aggre gat. Beim Anlasen fliesst der eine höhere Fre quenz besitzende Sekundärstrom in der Haupt sache durch die im Nebenschluss zu den hohen Induktanzen liegenden hohen ohmschen Wi derstände und erzeugt so, ein hohes Anlass moment.
Wie die Geschwindigkeit zu- und die sekundäre Frequenz allmählich abnimmt, fliesst mehr und mehr Strom durch die ge nannten Induktanzen und demzufolge durch die damit in Reihe geschaltete Hauptstrom maschine. Letztere wird schliesslich so erregt, dass sie einen Strom erzeugt und dadurch einen Erregerstrom an die Sekundärwicklung des Induktionsmotors liefert und das Aggre gat selbsttätig synchronisiert.
Wenn gewünscht, kann auf dem sekun dären Kern auch eine Kurzschlussankerwick lung vorgesehen werden. Dadurch lässt sich je nach Erfordernis des Falles die Drehmoment- und Geschwindigkeitskurve des Aggregates regeln. Beispielsweise kann man das Anlass moment grösser machen als das Drehmoment bei Vollbelastung.
Auf der Zeichnung ist das Schema eines Ausführungsbeispiels des Erfindungsgehen standes dargestellt.
P bezeichnet die Primär- und S die Se kundärwicklung des Induktionsmotors. Ist die Sekundärwicklung S auf dem Läufer des Induktionsmotors angebracht, so werden ihre Anschlussklemmen durch geeignete Schleif ringe herausgeführt und mit den holten, in Stern geschalteten Induktanzen X1, X2, X3 und den zu diesen parallel und ebenfalls in Stern geschalteten hohen Widerstände R1, R2, R3 verbunden. Zwischen eine diesier In- duktanzen, beispielsweise X1, und dem neu tralen. Punkte 02 ist ein Reihensehluss-Kom- mutator-Generator geschaltet, der eine Ar matur 4 und eine Feldwicklung F besitzt und zweckmässigerweise unmittelbar mechanisch mit dem genannten Induktionsmotor gekup pelt ist.
Wird einem in dieser Weise gebildeten Aggregat von der Seite des Induktionsmotors aus Drehstrom zugeführt, so läuft es als ein gewöhnlicher Induktionsmotor an. Beim An lassen sowohl, als wenn die Geschwindigkeit gering ist, ist die sekundäre Frequenz im Ver hältnis zur primären Frequenz noch hoch. Daher fliesst der Sekundärstrom in der Haupt sache durch die ohmschen Widerstände R1, R2 und R3 und ist das Anlassmoment des Mo tors gross. Mit Zunahme der Geschwindigkeit des Aggregates und allmählicher Abnahme der sekundären Frequenz fliesst mehr und mehr Strom durch die Induktanzen X1, X2 und X3 und die Hauptstrommaschine, als durch die damit parallel geschalteten Wider stände.
Fällt die sekundäre Frequenz auf einen gewissen, hinreichend niederen Betrag, so bildet sich das magnetische Feld der Hauptstrommaschine, die nun von diesem Zeitpunkte an als Gleichstrom-Hauptstrom generator wirkt und einen Erregerstrom an die Sekundärwicklung S der Induktionsma schine liefert und diese in einen Synchron- motor umwandelt. Dies alle wird in dem vor erwähnten Zusatzpatent vollständig erläutert.
Der neutrale Punkt 01 der in Stern ge schalteten Widerstände R1, R2, R3, und der neutrale Punkt 02 der in Stern geschalteten Induktanzen X1, X2, X3 können entweder elektrisch miteinander verbunden oder von einander isoliert sein. Im ersten Falle, der gezeichnet ist, lässt sich, nachdem die er wähnte Synchronisierung erreicht ist, die wähnte Synchronisierung erreicht ist, die Regelung des Erregerstromes bewirken durch Veränderung des Widerstandes R1, der mit dem Hauptstromgenerator parallel geschaltet ist. Sind hingegen die beiden neutralen Punkte voneinander isoliert, so kann die Re gelung des Erregerstromes ausgeführt werden vermittelst der drei in Stern geschalteten Wi derstände R1, R2 und R3.
Bringt man, wie in der Zeichnung vorge sehen, auf dem sekundären Kern der Induk tionsmaschine ausser der Phasenwicklung S noch eine Kurzschlussankerwieklung von ho hem Widerstande an, so kann man eine Wir kung erreichen, gleichwertig derjenigen der dreifachen Sekundärwicklung, d. h. es kann der Geschwindigkeitsdrehmoment - Charakte ristik des Aggregates irgend welche ge wünschte Form gegeben werden. Beispiels weise wird es möglich sein, eine Maschine zu schaffen, deren Anlassmoment grösser ist als das normale Vollbelastungsmoment.
Statt, wie gezeichnet, die Feldwicklung F der Hauptstrommaschine in eine der Phasen einzuschalten, kann man sie wie beim ge nannten früheren Patent, gleichmässig auf alle sekundären Phasen verteilen.