Apparat zum Trocknen lebender Kokons. Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Apparat zum Trocknen.lebender Kokons und dergleichen. Zweck der Erfindung ist, einen neuen Trockenapparat zu schaffen, bei wel chem die Trockenkammer zwei Abteilungen für direkte und indirekte Beheizung aufweist mit Mitteln zum Feststellen und Regulieren auf jede gewünschte Trockentemperatur für die lebenden<B>Kokons,</B> während letztere durch die direkt geheizte und nachher durch die indirekt geheizte Abteilung passieren.
Ausser dem ist der Apparat so ausgebildet, dass er das Zurückleiten der austretenden heissen Luft von der indirekt geheizten Kammer in die erste Kokon-Zuführkammer ermöglicht, zum Zwecke diese Wärme bestmöglichst zum Vorerwärmen auszunützen und ein vollstän diges Trocknen der lebenden Kokons in der sparsamsten Weise durchzuführen.
Es sind verschiedene Arten von Trocken apparate für lebende Kokons bekannt. Es ist bereits bekannt, endlose, bänderartige Transportvorrichtungen anzuwenden um Ko kons nacheinander durch eine Trockenkammer durchzuführen. In den bisher im Gebrauch befindlichen Trockenapparaten dieser Art wur- den die Heizmittel innerhalb der Trocken kammer angeordnet oder dann sind diese ganz ausserhalb der Trockenkammer angeord net, wobei die erzeugte heisse Luft in die Trockenkammer eingeführt wurde. Bei jeder der genannten Art wird die Temperatur ziem lich stark , in der ganzen Kammer ausge glichen und die Einstellung der Temperatur für besondere Transporteinrichtungen wäre unabhängig von derjenigen für andere Ein richtungen nicht möglich.
Speziell wenn heisse Luft eingeführt wird, so ist die Temperatur für alle Transporteinrichtungen gleich und es ist nahezu unmöglich, den gewünschten Unterschied der Temperaturen für die leben den Kokons, welche in die Kammer eintreten, bei Beginn des Trocknens und für die ge trockneten Kokons, welche die Kammer nach vollständiger Trocknung verlassen, aufrecht zu halten.
Aus diesem Grunde sind die Trockenapparate mit den endlosen Trans portbändern wie bis jetzt verwendet, meist ohne Erfolg geblieben und zwar hauptsäch lich deshalb, weil die Temperatur der Kokons am Ende der Beheizung nicht richtig war, das heisst, weil eine zu starke Erwärmung der Kolons die Seide schädigt, oder wenn die Erhitzung ungenügend ist, die sichere Aufspeicherung der Kokons unmöglich wird, so dass eine vollkommene und zuverlässige Trocknung der Kokons nicht erhalten werden konnte.
Der Gegenstand vorliegender Erfindung weist nun folgende kennzeichnende Merkmale auf. In einer Trockenkammer sind zwei über- einanderliegendeAbteilungen vorgesehen, wo bei in der obern Abteilung durch Dampf röhren erhitzte Transportbänder und in der untern Abteilung ein Transportband vorge sehen ist. Die untere Abteilung steht mit einer Heisslufterzeugungskammer in Verbin dung, aus welcher heisse Luft in die untere Abteilung gefördert wird. Mit der untern Abteilung steht eine Vorwärmkannnner in Ver bindung, in welche die aus der untern Ab teilung austretende Luft eintritt.
Zum Re geln der Trockengeschwindigkeit sind Mittel zum Regeln der Laufgeschwindigkeit eines jeden Transportbandes vorgesehen, ferner be sitzt der Apparat eine selbsttätige Zufuhr einrichtung für die lebenden Kokons und eine pneumatische Fördereinrichtung zum Abführen der Kokons.
In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstan des dargestellt und zwar zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht des Apparates mit Einzelteilen im Schnitt, Fig. 2 ist eine Stirnansicht desselben, Fig. 3 ist ein Längsschnitt durch die Trockenkammer in grösserem Massstabe, und Fig. 4 ist ein Grundriss derselben.
Der Apparat besitzt eine Trockenkammer 16, die mittelst Zwischenwänden 13, 14 in zwei Abteilungen geteilt ist. Zwischen den Zwischenwänden 13, 14 ist eine Öffnung vor gesehen. Zum Einführen der Kokons ist ein endloses Förderband 3 vorgesehen, das in der obern Abteilung angeordnet ist und in der untern Abteilung ist ein endloses Förder band 4 vorgesehen, auf welches die Kokons durch die genannte Öffnung der Zwischen wände 13, 14 vom Förderband 3 fallen können. Das Endstück der Zwischenwand 14 erstreckt sich schräg nach oben und verhindert, dass die Kokons nach aussen fallen.
Innerhalb der obern Abteilung sind ausser dem noch endlose Förderbänder 1, 2 überein ander angeordnet, während in der untern Abteilung nur ein endloses Band 4 angeord net ist. Diese Bänder bestehen aus Draht geflecht, Tuch usw., oder Material, welches den freien Durchgang vorn Luft gestattet. Ausserdem sind für jedes Förderband geeig nete Regelvorrichtungen vorgesehen, zum Bei spiel auswechselbare Antriebsräder von ver- sehiedenem Durchmesser, damit die Laufge schwindigkeit eines jeden Förderbandes unab hängig von derjenigen eines andern geregelt werden kann.
Zum Heizen sind Dampfröh ren 9, 10, 11 vorgesehen, welche zwischen den Förderbänderrn angeordnet sind. Zum Heizen des Fürderbandes 4 ist eine Reissluft- kamrner 15, Fig. 2, vorgesehen. Diese ist ausserhalb der Trockenkammer 16 angeordnet. Zum Erhitzen dienen Dampfröhren 12, Fig. 2-4. Zum Einführen der heissen Luft in die untere Abteilung dienen Ventilatoren 18.
Die heisse Luft streicht, nachdem sie auf die Kokons des Förderbandes 4 eingewirkt hat, durch Öffnungen 19 auf der gegenüber liegenden Kannnnerwand und wird durch Röh ren 29 in einer Vortrocknungskamnner 17 geführt, die vor der Haupttrockenkammer 16 liegt.
Die heisse Luft, welche auf die Ko kons der untern Abteilung während der End- periode des Trockrnens gewirkt hat und welche wenig Feuchtigkeit besitzt im Vergleiche zu derjenigen Luft, die auf die lebenden Kokons in der obern Abteilung verwendet wurde, kann nun vorteilhaft benutzt werden zum Vorerwärmen lebender Kokons, bevor diese der Trockenkamnner zugeführt werden. Da durch wird eine wesentliche Ersparnis an Wärme erreicht und verhindert, dass der Ko- konfaden durch rasche Temperaturänderungen Schaden leidet, wenn die Kokons in die Trockenkammer eingeführt werden.
Im Bo den der Vorwä rmekannmer 17 sind Dampf röhren 20 vorgesehen um die Kammer vor zuwärmen, falls die Zufuhr heisser Luft durch die Röhren 29 Unterbruch leiden sollte und im Falle die Zuleitung heisser Luft in die untere Kammer beim Regeln der Temperatur unterbrochen würde.
Die heisse Luft, welche durch die Dampf röhren 9, 10 und 11 in der obern Kammer erzeugt wird, steigt durch die Transportbän der und wirkt auf die Kokons, welche auf einem jeden Förderband dicht nebeneinander angeordnet sind und die Temperatur der ge nannten Luft steigt nach oben für jedes Förderband, so dass die Temperatur beim ersten Förderband die höchste ist. Dadurch wird erreicht, dass die heisseste Luft auf die lebenden Kokons auf dem obersten Förder band 1 einwirkt, während die heisse Luft, die schon mit Feuchtigkeit zum grossen Teil ge sättigt ist, durch die Auslassröhren 23 aus der Kammer 16 entfernt wird. Die austre tende Heissluftmenge kann durch Klappen 24 geregelt werden.
Ein endloses Becherlattenband 33, welches über Trommeln 32 und 34 läuft, dient dazu, lebende Kokons von dem Kokonbehälter 36 nach oben über das oberste Band 1 zu för dern und zwar über eine schräggestellte Platte 37 (Fig. 1). Ein zweites, endloses Band 35 aus Tuch oder Leder ist innerhalb des Ko- konbehälters angeordnet und dient dazu, Ko kons vorwärts zu fördern und dem Becher lattenband 33 zuzuführen. Eine schräge Wand 37 ist in den Kokonbehälter 36 parallel zur Rückwand des Lattenbandes 33 ange ordnet, um zu verhindern, dass Kokons hinter das Lattenband fallen können. Ein trichter förmiger Kasten 21 dient zur Aufnahme ge trockneter Kokons.
Dieser ist unter dem vordern Ende des Förderbandes 4 angeordnet, Fig.2-3. Am Boden des genannten Be hälters ist eine Pressluftleitung 22 angeschlos sen, in welcher ein Gebläse 38 vorgesehen ist. Die getrockneten Kokons, welche in den Behälter 21 fallen, werden durch die Press- luftleitung 22 an irgend einen Ort trans portiert.
Die Antriebsscheibe 30 treibt die Riemen scheibe 31 (Fig. 1), welche den Kokonförder- mechanismus antreibt. Eine zweite Riemen scheibe 28, die von der Antriebsscheibe 30 angetrieben wird, treibt die Riemenscheiben 25, 251, 26, 26', 25, 25", 27, 27' und mit diesen die Ventilatoren 18 (Fig. 4).