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Gegenstand des Stammpatentes Nr. 95392 ist eine Einrichtung zur Registrier-und Kontrollwägung mit durch Tastenhebel aufsetzbaren Gewichten, bei welcher die Gewichte als schwingbare Hebel ausgebildet und durch Stützen in Hochlage gehalten sind, die beim Niederdrücken der Tastenhebel sich senken, so dass der betreffende Gewichtshebel auf einer mit dem Wagebalken verbundenen Schiene zur Auflage kommt.
Gemäss der vorliegenden Erfindung sind die die schwingbaren Gewichtshebel in Hochlage haltenden Stutzen als Exzenter-oder Daumenscheiben ausgebildet, die durch Betätigen entsprechender Tastenhebel entweder einzeln oder mehrere gleichzeitig gedreht werden können, wodurch die Gewichtshebel auf den Wagebalken zur Wirkung gelangen.
Es ist zweckmässig, die Gewichtshebel als Einheitsgewichte auszubilden und die Daumenscheiben jeder Gewichtsgruppe (Einer-Dekagramme, Zehner-Dekagramme und Kilogramme) zu einer oder mehreren Zylindern zu vereinigen und diese durch einen einzigen Tasterhebel je nach der Grösse seiner Bewegung um verschiedene Winkel zu drehen, so dass die einzelnen Gewichtshebel nacheinander auf dem Wagebalken zur Auflage kommen. Ein weiterer Teil der Erfindung betrifft die Sperrung der Daumenscheiben.
In der Zeichnung ist eine solche erfindungsgemäss ausgestaltete Einrichtung zur Registrier-und Kontrollwägung in einer beispielsweisen Ausführungsform in Fig. 1 in Seitenansicht mit teilweisem Schnitt und in Fig. 2 in teilweiser Draufsicht dargestellt.
An der Grundplatte 1 sind an aufrechten Armen 2 die Wagebalken 3 schwingbar gelagert, die einerseits die Wageschale 4 und anderseits eine durchlaufende Schiene 5 tragen, auf der die um Schneiden 6 schwingbaren Gewichtshebel 7 zur Auflage gebracht werden können.
Die Gewichtshebel 7 sind als Einheitsgewichte, also in jeder Gewichtsgruppe untereinander gleich ausgebildet, und werden erfindungsgemäss durch um eine wagrechte Achse 8 drehbare Daumenscheiben 9 in Hochlage gehalten, indem die Gewichtshebel 7 mittels entsprechend nach unten abgebogener Fortsätze, die am Ende zweckmässig ein Röllchen tragen, auf der Umfangfläche der Daumenscheiben aufruhen. Bei der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsform sind die Daumenscheiben 9 innerhalb jeder Gewichtsgruppe zu zwei Zylindern vereinigt, wobei die einzelnen Daumenscheiben, die mit den einzelnen
Gewichtshebeln zusammenwirken, derart geformt sein müssen, dass innerhalb jeder Gewichtsgruppe ein
Gewichtshebel nach dem andern auf dem Wagebalken zur Wirkung gelangt, entsprechend der jeweiligen Drehung der Daumenscheibenwa. lzen.
Die Vereinigung der Daumenscheiben 9 innerhalb jeder Gewichtsgruppe zu zwei Walzen hat gegenüber der Ausführung mit nur einer Walze den Vorteil, dass der Durchmesser der Daumenwalzen wesentlich kleiner sein kann, da für die Bewegung der einzelnen Gewichtshebel eine Drehung der Walze je um etwa 600 verfügbar ist, während bei nur einer Walze bestenfalls ein Zehntel der vollen Umdrehung für jeden Gewichtshebel erforderlich ist. Es muss daher in letzterem Falle die mit dem Gewichtshebel zusammenwirkende Schrägfläche des Daumens 9 bedeutend steiler ausfallen bzw. um das zu vermeiden, der Durchmesser der Daumenwalze vergrössert werden.
Die Betätigung der beiden Daumenwalzen jeder Gewichtsgruppe erfolgt durch einen um eine wagrechte Achse 10 schwingbaren Hebel 11, der einen Tasterknopf 12 trägt und mittels federnden Stellzahnes an einer mit den Ziffern 0 bis 9 versehenen Einteilung j ! J verstellbar ist. An dem Tasterhebel-M
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ist ein nach unten reichender Zahnbogen 14 befestigt, der mit den beiden an den einander zugekehrten Stirnflächen der beiden Daumenwalzen jeder Gruppe angeordneten Triebrädern 15 zusammenwirkt.
Da beim Bewegen des Tasterhebels die beiden Daumenwalzen immer nur nacheinander betätigt werden dürfen, um die einzelnen Gewichtshebel nacheinander auf den Wagebalken zur Auflage zu bringen, sind die in die beiden Triebräder 15 eingreifenden Verzahnungen des Zahnbogens 14 auf diesem zueinander versetzt und aufeinanderfolgend angeordnet, so dass, wenn die eine Verzahnung mit dem zugehörigen Triebrad in Eingriff steht, das zweite Triebrad durch die zweite Verzahnung unbeeinflusst bleibt und umgekehrt.
Auf der Drehachse 10 jedes Tastenhebels 11 sitzt ein Zahnsektor 16, der mit einem Trieb 17 in Eingriff steht, dessen Drehung mittels Kettentriebes 18 auf mit Ziffern besetzte Scheiben 19 übertragen wird, deren jeweilige Stellung durch das Fenster 20 fallweise sichtbar gemacht werden kann.
Die Drehung der Ziffernscheiben 19 wird mittels Kettentriebes 21 einem mit Drucktypen besetzten Rollensatz 22 mitgeteilt, von welchem die Gewichtsangabe auf einem Papierstreifen zum Abdruck gebracht werden kann. Das Fenster 20 ist gewöhnlich durch eine Blende 23 geschlossen, die erst nach erfolgter Wägung und Herstellung der Gleichgewichtslage, die an der Stellung der Zungen 24 kenntlich ist, von dem Verkäufer geöffnet werden muss, um der Kundschaft das Gewicht sichtbar zu machen und dieser dadurch eine Kontrolle zu bieten. Um aber auch den Kaufmann vor Betrug möglichst zu schützen, erfolgt mit dem Sichtbarmachen des Gewichtes für den Käufer zwangläufig auch der Abdruck der Gewiehts- angabe.
Diesem Zweck dient der um eine wagrechte Achse 25 schwingbare Hebel 26, der durch die vordere Gehäusewand nach aussen reicht und mit einem Griff-od. dgl. versehen ist, während das rückwärtige Ende des Hebels 26 mit der Blende 23 gekuppelt ist. Die Schwingbewegung des Hebels 26 wird mittels des Lenkers 27 auf einen die Sperrvorrichtung für den unter Federwirkung 28 stehenden Druckstempel 29 beeinflussenden doppel armigen Hebel 30 übertragen. Der Druckstempel 29 ist in einem an den Gehäusezwischenwandungen befestigten Lagerkörper 31 gelagert, an dem auch der Hebel 26 angelenkt ist.
Der Abdruck der Gewichtsangabe erfolgt auf drei Papierstreifen. Der eine befindet sich auf der Rolle 32, während die beiden andern als Doppelband auf der Rolle 33 oder auf zwei einzelnen Rollen aufgewickelt sind. Von den beiden oder mehreren Rollen laufen die drei Papierstreifen durch ein Paar Vorzugswalzen 34 und von dort in eine Führungshülse 35, die gegenüber dem Druckstempel und der jeweils zum Abdruck gelangenden Type der Rollen 22 mit einem Querschlitz versehen ist. Hinter der Druckstelle ist der einfache Papierstreifen durch einen Schlitz der Führungshülse 35 nach oben geführt und wird auf einer Rolle 36, die zweckmässig unter Federwirkung steht, nach Massgabe des jeweiligen Vorschubes der Papierbahnen durch die Vorzugswalzen 34 aufgewickelt.
Die Rolle 36 mit den auf dem Papierband verzeichneten einzelnen Wägungen dient dem Kaufmann als Kontrolle. Die Betätigung der Vorzugwalzen 34 erfolgt durch den Hebel 26, der durch einen Lenker 37 mit einem doppelarmigen Hebel 38 verbunden ist, der seinerseits an einem Schalthebel 39 angreift, der auf das mit der unteren Walze 34 gekuppelte Schaltrad 40 einwirkt.
Das Vorziehen der Papierbahnen erfolgt beim Anheben des Hebels 26, also nach erfolgtem Abdruck der Gewichtsangabe. In dem Lagerkörper 31 ist noch ein Messer 41 gelagert, das von Hand aus angehoben wird, um die beiden übereinanderlaufenden Papierbahnen, die aus der am Ende abwärts gebogenen Führungshülse 35 ragen, nach Verzeichnen von einer oder mehreren Gewichtsangaben fallweise abzuschneiden. Den einen Abschnitt erhält der Käufer, der andere bleibt zur Kontrolle beim Verkäufer oder der Barkassa.
Zum Schutze des Kaufmannes gegen etwaige nicht registrierte Wägungen ist die Einrichtung getroffen, dass eine Betätigung der Gewichtshebel nur bei hochgehobenem Druckhebel 26, also nach erfolgtem Abdruck der Gewichtsangabe und nach erfolgtem Vorziehen der Papierbahnen möglich ist.
Für diesen Zweck trägt jede Daumenwalze 9 eine kreisförmige mit Ausschnitten 42 versehene Randleiste 43. In den den Einstellungen des Tasterhebels 11 entsprechenden Lagen einer Daumenwalze 9 befindet sich ein Ausschnitt 42 der Randleiste 43 gegenüber einem Sperrzahn 44 eines um eine Welle 45 schwingbaren Hebels 46. Auf der Welle 45 sitzt ein aufrechter Arm 47, der mit seinem freien Ende in die Bahn des Hebels 26 reicht und beim Niederdrücken desselben durch einen Fortsatz 48 des Hebels 26 zum Ausschwingen gebracht wird. Dadurch wird der Sperrzahn 44 angehoben und greift in den Ausschnitt 43 der Randleiste, so dass eine weitere Drehung der Daumenwalze 9 gesperrt ist.
Sobald der Druckhebel 26 wieder angehoben wird, gibt sein Fortsatz 48 den Schwingarm 47 der Sperrhebel 46 frei, so dass diese unter demEinfluss des Eigengewichtes sich nach unten bewegen und der Sperrzahn 44 aus dem Ausschnitt 43 tritt, wodurch erst wieder eine Drehung der Daumenwalzen 9 also eine Betätigung der Gewichtshebel möglich wird.
Es ist zweckmässig, bei Handhabung des Druckhebels 26 ein Glockenzeichen ertönen zu lassen, um den Käufer aufmerksam zu machen, dass die Wägung beendet ist und er die Gewichtsangabe in dem Fenster 20 kontrollieren kann.
Um den Geschäftsinhaber vor Protektionswägungen zu schützen, d. h. solchen, bei denen der Verkäufer die Ware unter dem wirklichen Gewicht an die Kunde abgeben will, kann die Einrichtung
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getroffen werden, dass der Hebel 26 nur dann vollständig niedergedrückt werden kann, wenn die Zünglein der Wage in Gleichgewichtslage stehen, wobei natürlich ein Unterschied nach oben oder unten entsprechend Y2 Dekagrammgewicht gewahrt ist.
Für diesen Zweck kann durch den Hebel 26 mittels der Lenker 37 und 49 eine Platte 50 betätigt werden, die bei der Gleichgewichtslage unter den vorteilhaft unter einer Glashaube befindlichen Zünglein 24 durchtreten kann, im andern Falle aber an dem tiefer stehenden beweglichen Zünglein anstösst und so das weitere Niederdrücken des Hebels 26 hindert.
Die Unterstützung der Gewichtshebel durch Daumenscheiben ist nicht nur auf die Ausbildung der ersteren als Einheitsgewichte beschränkt, sondern auch bei voneinander verschieden schweren Gewichten möglich. In diesem Fall werden dann die einzelnen Daumenscheiben durch gesonderte Taster oder in anderer geeigneter Weise in Drehung versetzt.
Um ein rasches Wägen zu ermöglichen, sind unterhalb des Wagebalkens 3 zweckmässig am Gehäuseboden 1 befestigte Anschläge 51 angeordnet, welche ein freies Auf-und Abschwingen des Wagebalkens erst bei einem geringen Gewichtsunterschied von wenigen Dekagrammen, z. B. 10, zulassen.
Wenn erwünscht, kann mit der vorstehend beschriebenen Einrichtung noch eine Registriereinrichtung für die verschiedenen Waren und für die dafür entfallenden Geldbeträge verbunden werden, so dass dann auf dem Papierstreifen neben dem Gewicht auch die Ware und der Geldbetrag abgedruckt erscheinen.
Die Betätigung für diese Registrierungen erfolgt in ähnlicher Weise wie oben für die Gewichte beschrieben.
Für den Transport der Wage wird die Wagschale abgenommen, die Gewichtshebel werden durch Drehen der Daumenscheiben gesenkt und auf der Querstange des Wagebalkens zur Auflage gebracht.
Zur Sicherung der Gewichtshebel in dieser Lage wird oberhalb derselben eine oder mehrere Stangen von aussen durch die Gehäusewandung eingeschoben und an dieser verriegelt. Auf ähnliche Art kann auch der Wagebalken versichert werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Registrier-und Kontrollwägung nach Patent Nr. 95392, dadurch gekennzeichnet, dass die die schwingbaren Gewichtshebel in Hochlage haltenden Stützen als Exzenter-oder Daumenscheiben (9) ausgebildet sind, die durch Betätigung entsprechender Tasterhebel entweder einzeln oder mehrere gleichzeitig gedreht werden können, wodurch die Gewichtshebel auf den Wagebalken zur Wirkung gelangen.