<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zum Färben von Zellulose-Acetaten.
Bekanntlich können Zelluloseacetate, wie z. B. Zelluloseacetatseiden, Zelluloseacetatfilms usw. nach den üblichen Färbverfahren, wie sie z. B. für Kunstseide im Gebrauch sind, praktisch nicht direkt gefärbt werden, weil die Farbstoffaufnahme unvollkommen ist.
Verschiedene Verfahren behandeln nun die Zelluloseacetatseiden und Zelluloseacetatfilms vor dem Färben mit anorganischen oder organischen Verbindungen, um so die Aufnahmefähigkeit der Faser für die Farbstoffe zu erhöhen. Alle diese Verfahren haben keinen Eingang in die Technik gefunden, weil diese Vorbehandlung Schwächungen oder Verluste an Zelluloseacetaten verursacht. Ferner brachten auch die Behandlungen mit Alkalien bei erhöhten Temperaturen unerwünschte Einbussen an Glanz der zu behandelnden Acetylzelluloseseiden.
Die vorliegende Erfindung gestattet run ein direktes Färben der Zelluloseacetate, Zelluloseacetat- seiden und Zelluloseacetatfilms, indem man sie mit sauren, basischen oder direkten Farbstoffen, vorzugweise unter Zusatz eines oder mehrerer Schutzkolloide, wie z. B. Gel1tine, Bastseife usw. in Gegenwart organischer Säuren, wie Essigsäure, Ameisensäure etc. und in Gegenwart von grösseren Mengen von wasserlöslichen Salzen, z. B. von Chloriden, wie Zinnchlorür, Zinkchlorid, Magnesiumchlorid, Ammoniumchlorid, färbt.
Auf diese Weise gelingt es, die Zelluloseacetate in Form von Band oder Fäden unter Beibehaltung des Glanzes bis zur Kochtemperatur zu färben, ohne dass die z. B. du-eh Verseilung üblichen Verluste, Wolleffekte, Schwächungen usw. auftreten.
Beispielsweise können die sauren Farbstofflösungen bestehen aus den Chloriden'des Zinks, des Kaliums, des Natriums, des Magnesiums, des Bariums, in Gegenwart von Schutzkolloiden wie Gelatinen, Albuminen, Bastseifen, Tannaten, verseiften oder sulfonierten Fettsäuren. Als Farbstoffe können alle basichen, sauren und direkten Farbstoffe verwendet werden.
Das Färben erfolgt auf dem Flüssigkeitsbade, vorzugsweise aber im Schaume nach dem deutschen Patent Nr. 295944, wobei die Schutzkolloide zusammen mit den Salzlösungen gleichzeitig emulgierend als Schaumerzeuger dienen und gemeinsam mit den Farbkolloiden das Absorptionsvermögen des Zellulose- acetates beträchtlich erhöhen.
Beispiel 1 : 1 leg Acetatseide wird in einen Schaumapparat hineingehängt. Das unten befindliche Farbbad, 20 bis 301, wird mit 500 cm2 Essigsäure, 100 bis 1000 g Zinkchlorid und 12 g Leim versetzt und auf 50 C erwärmt. Alsdann wird die Flüssigkeit in Schaum verwandelt, welcher die Acetatseide allseitig umgibt. Nach einer Viertelstunde erwärmt man zum Sieden und überlässt die Ware während einer weiteren Viertelstunde sich selbst. Durch eine weitere Farbstoffzugab färbt man auf Muster aus und wäscht die Ware auf einem nachfolgenden Weichwasserbade in Gegenwart von Ölemulsion kurz aus.
Beispiel 2 : Zum Färben von !/ < ; (/ Acetatseide ohne Schutzkolloidzusatz benutzt man z. B. auf ein Farbbad von etwa 20 l : 15% festes Magnesiumchlorid, 500 cm3 Essigsäure 60% konz. und 1% Farbstoff, z. B. Malachitgrün, auf die Ware berechnet (je nach der gewünschten Nuance). Eingegangen wird bei einer Temperatur von 40 C. Die Ware wird dreimal umgezogen, hin-und hergeschoben. Nach 20 Minuten wird die Temperatur auf 70 C erhöht. Nach einer halben Stunde, nachdem die Ware an Stöcken wiederholt umgezogen wurde, lässt man das Bad ablaufen.
Alsdann lässt man die Ware abtropfen und bringt sie in ein Avivagebad, bestehend aus 20l Wasser, 100 cm3 Essigsäure konz. 60% ig und 40 cm3 Olivenölemulsion. Hierauf wird die Ware ausgeschwungen und getrocknet.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.