DE355533C - Verfahren zum Faerben von Celluloseacetaten - Google Patents

Description

• Verfahren zum Färben von Celluloseacetaten. Bekanntlich können Celluloseacetate, wie z. B. Celluloseacetatseiden, Celluloseacetatfilme usw., nach den üblichen Färbeverfahren, wie sie z. B. für Kunstseide im Gebrauch sind, praktisch nicht direkt gefärbt werden, weil die Farbstoffaufnahme unvollkommen ist.
• Verschiedene Verfahren behandeln nun die Celluloseacetatseiden und Celluloseacetatfilme vor dem Färben mit anorganischen-oder organischen Verbindungen, um so die Aufnahmefähigkeit der Faser für die Farbstoffe zu erhöhen. Alle diese Verfahren haben keinen Eingang in die Technik gefunden, weil diese Vorbehandlung Schwächungen oder Verluste an Celluloseacetatexn verursachte. Ferner brachten auch die Behandlungen mit Alkalien bei erhöhten Temperaturen unerwünschte Einbußen an Glanz der zu behandelnden Acetylcelluloseseiden.
• Die vorliegende Erfindung gestattet nun ein direktes Färben der Celluloseacetate, Celluloseacetatseiden und Celluloseacetatfilme, indem man sie mit sauren, basischen oder direkten Farbstoffen, vorzugsweise unter Zusatz eines oder mehrerer Schutzkolloide, wie z. B. Gelatine, Gelatineseifen nsw., in Gegenwart organischer Säuren, wie Essigsäure, Ameisensäure usw., und in Gegenwart von größeren Mengen von wasserlöslichen Salzen, z. B. von Chloriden, wie Zinnchlorür, Zinkchlorid, Magnesiumchlorid, Ammoniumchlorid, färbt.
• Auf diese Weise gelingt es, die Celluloseacetate in Form von Band oder Fäden unter Beibehaltung des Glanzes bis zur Kochtemperatur zu färben, ohne daß die z. B. durch Verseifung üblichen Verluste, Wolleffekte, Schwächungen usw. auftreten.
• Beispielsweise können die sauren Farbstofflösungen bestehen aus den Chloriden des Zinks, c?es Kaliums, des Natriums, des Magnesiums, des Bariums, in Gegenwart von Schutzkolloiden, wie Gelatinen, Albuminen, Bastseifen, Tannaten, verseiften oder sulfonierten Fettsäuren. Als Farbstoffe können alle basischen, sauren und direkten Farbstoffe verwendet werden.
• Das Färben erfolgt auf dem Flüssigkeitsbade, vorzugsweise aber im Schaume nach dem deutschen Patent 2g5944, wobei die Schutzkolloide zusammenmit den Salzlösungen gleichzeitig emulgierend als Schaumerzeuger dienen und gemeinsam mit den Farbkolloiden das Absorptionsvermögen des Celluloseacetates beträchtlich erhöhen.
• Beispiel. i kg Acetatseide wird in einen Schaumapparat hineingehängt. Das unten befindliche Farbbad, 2o bis 3o 1, wird mit 5oo ccm Essigsäure, ioo bis iooo g Zinkchlorid und 12 g Leim versetzt und auf 5o ° C erwärmt. Alsdann wird die Flüssig keit in Schaum verwandelt, welcher die Acetateeide allseitig umgibt. Nach einer Viertelstunde erwärmt man zum. Sieden und überläßt die Ware während einer weiteren Viertelstunde sich selbst. Durch eine weitere Farbstoffzugabe i färbt man auf Muster aus und wäscht die Ware auf einem nachfolgenden Weichwasserbade in Gegenwart von CÜlemulsion kurz aus.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Färben von Celluloseacetaten, dadurch gekennzeichnet, daß man mit stark salzhaltigen Farbstofflösungen in Gegenwart organischer Säuren mit oder ohne Zusatz eines oder mehrerer Schutzkolloide färbt.