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Verfahren znr Vorbehandlung von Blössen zwecks Gerbung.
Bei der Ausführung des durch das Stammpatent geschützten Schnellgerbverfahrens hat sich die Notwendigkeit von Verbesserungen ergeben, die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bilden ; es hat sich nämlich gezeigt, dass es notwendig ist, die Gerbbrühen periodisch und systematisch zu erneuern und sie zu reinigen, denn nachdem sie eine zeitlang in den Gerbbottichen zirkulierten enthalten diese Gerbbrühen Verunreinigungen, Salze und nicht gerbende Substanzen. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit die Gerbbottiche nacheinander aus der Batterie auszuschalten, sie zu entleeren, um sie zu waschen und die Gerbbrühe zu filtrieren und wieder zu konzentrieren, was den fortlaufenden Arbeitsgang bedeutend beeinträchtigt.
Um diese Mängel teilweise zu beseitigen hat man eine Anordnung von Gerbbottichen getroffen, welche sie nacheinander auszuschalten gestattet, ohne die Arbeit zu unterbrechen, man musste aber Reservebottiche aufstellen und die Reinigung der Gerbbrühen mittels der gewöhnlichen ziemlich langwierigen und kostspieligen Verfahren vornehmen.
Die vorliegende Erfindung beseitigt diese Übelstände, denn sie gestattet die Veränderung und Trübung der Gerbbrühen hintanzuhalten und das Absetzen der festen Stoffe in den Gerbbottichen zu verhüten. Sie besteht in der unmittelbaren Verwendung von gasförmiger, schwefliger Säure, die durch Verbrennen von Schwefel oder in irgendeiner anderen Weise gewonnen wird und die man in die Gerbbrühe in den Bottichen einbläst in denen die Blössen hängen und die Gerbbrühe rasch zirkuliert.
Die energisch reduzierende, schwefelige Säure verhindert-die Oxydation der Gerbbrühe, klärt sie und verhindert jeden Gerbstoffverlust. Diese Wirkung ist insbesondere im Falle offener Gerbbottiche vorteilhaft, in denen eine Oxydation und Trübung viel leichter eintritt.
Die Verwendung der schwefeligen Säure in der Gerberei zur Behandlung der Gerbbrühen und der Blössen ist seit langem bekannt, doch wurde sie zumeist nur in Form von Bisulfit benützt um die Gerbbrühen zu entfärben und die Blössen vorzubehandeln. Zum Bleichen von Leder nach dem Gerben ist auch die Verwendung gasförmiger, schwefliger Säure vorgeschlagen worden.
Zur Vorbereitung der Blössen für das Gerben und das vollständige Entkalken werden gemäss der Erfindung die Blössen statt sie der schwierigen und oft schädlichen Behandlung mit Mineral-oder organischen Säuren zu unterziehen, in Bottich eingehängt, die mit rasch zirkulierendem Wasser von 30-35 C gefüllt sind, in das man in den Bottichen schwefelige Säure aus einem Ofen einbläst, in welchem Schwefel mit Hilfe von Druckluft verbrannt wird. Man kann auch Gerbbrühen in die Bottich bringen um sie vollständig auszunutzen, während die Blössen entkalkt werden. Man erzielt so eine vollständige Ausnützung des Gerbextraktes und eine teilweise Erneuerung der Gerbbrühe, wa : j gestattet, in den Gerbbottichen konzentrierte Extrakte zuzusetzen.
Nach einer gewissen Zeit, nachdem die Blössen den Gerbstoff aufgenommen haben und keine Spur von Kalk aufweisen, nimmt man sie heraus, um sie in Bottiche mit konzentrierbarer Gerbbrühe einzuhängen. In diese bläst man von Zeit zu Zeit schwefelige Säure ein, während die Brühe auf einer Temperatur von 30-35 C gehalten wird. Letztere ist zwar geeignet, man kann aber auch die Brühe bei gewöhnlicher Temperatur halten. Man lässt die schwefelige Säure einwirken bis das Wasser sie nicht mehr absorbiert und man sie riecht.
Durch die vorliegende Erfindung erzielt man eine vollständige Entkalkung der Blössen und nutzt gleichzeitig die Gerbbrühen vollständig aus. Das Schwellen der Blössen ist nicht zu stark und ergibt eine sehr feine Narbenseite. Die Oxydation der Gerbbrühen wird hintangehalten, sie bleiben klar, während sie sonst trüb und fast schlammig werden, das Leder hat eine sehr schöne Farbe und die Gerbung ist vollkommen. Die Zusammensetzung der Gerbbrühen ändert sich nicht wie beim Zusatz von Natriumsulfit, letzteres wird durch Oxydation in Sulfat übergeführt das sich in der Gerbbrühe ansammelt, ihren Gehalt an nicht gerbenden Stoffen und damit auch den Aschegehalt in Leder erhöht
PATENT-ANSPRÜCHE :
1.
Verfahren zur Vorbehandlung von Blössen zwecks Gerbung, nach dem durch das Stammpatent Nr. 91781 geschützten Schnellgerbverfahren, dadurch gekennzeichnet, dass die vom Kalk gereinigten Blössen in Wasser gewaschen werden, durch welches man schwefelige Säure in Gasform bläst, um die letzten Spuren von Kalk aus den Poren der Blössen zu entfernen und sodann die so gereinigten Blössen in Gerbbrühen behandelt, durch welche schwefelige Säure geblasen wird.
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