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Verfahren zum ununterbrochenen Schnellen Trocknen oder Eindampfen.
Es ist bekannt, Flüssigkeiten, die beim Eindampfen einen festen Rückstand liefern, in einem Turm oder Gefäss fein zu verteilen und so die Oberfläche so stark zu vergrössern, dass durch entgegengeführte Luft ein sehr schnelles Eindampfen erfolgt und der feste Rückstand sich in fein verteilter Form auf dem Boden des Turmes niederschlägt. Es hat sich nun gezeigt, dass vielfach die so gebildete grosse Oberfläche noch nicht genügt, um bei den praktisch in Betracht kommenden Turmhöhen und Eindampfzeiten
Niederschlag zu erhalten, die genügend trocken sind und nicht mehr zusammenbacken.
Um diesen fbelständen abzuhelfen, vergrössert man nach vorliegender Erfindung die Oberfläche noch dadurch, dass man in den Zerstäubungsnebel der Flüssigkeit durch Press-oder Saugluft oder durch mechanische Mittel, wie z. B. durch Einsieben, schwebende kleine feste Körperteilehen einführt, die entweder von dem FJüssigkeitsnebel benetzt werden oder diesen in sich aufsaugen und die so eine ausser- gewöhnlich grosse Verdunstungsfläche bieten.
Wenn nun die so mit Flüssigkeit benetzten kleinen Stauboder Körperteilehen in dem Turm auf den Boden fallen und wenn man Press-oder Saugluft der Fallrichtung cntgegenführt, so genügt schon eine sehr kurze Zeit und eine geringe Turmhöhe, um eine vollständig trockene Masse zu erhalten, die nicht mehr zusammenbackt und sofort verpackungsfähig ist. In erhöhtem biaise tritt dies ein, wenn man pulver-oder staubförmige Salze verwendet, die die aufgestäubte wässerige Flüssigkeit ganz oder teilweise als Kristallwasser binden.
Es ist hiezu noch folgendes zu bemerken : Die Bildung einer ausserordentlich grossen Verdunstungsoberfläche, durch die die hier beschriebenen Wirkungen erzeugt werden, tritt dadurch ein, dass die kleinsten kugelförmigen Flüssigkeitsnebelteilehen hiebei einen in ihr Inneres eindringenden festen Kern aufnehmen, so dass das Verhältnis von Oberfläche zum Flüssigkeitsinhalt ganz bedeutend grösser wird, als es bei nur
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Operationen, wo nicht grössere Reaktionswärmemengen frei werden und wo bei Lufttemperatur gearbeitet wird, die Temperatur innerhalb des Turmes beim Arbeiten weit unter der der umgebenden Luft liegt.
Die Ausführung des hier beschriebenen Verfahrens geschieht am zweckmässigsten auf folgende . \rt und Weise : In einem Turm aus beliebigem Material zerstäubt man in dessen oberem Teil so fein wie möglich
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Scheiben oder Walzen oder auf andere Weise erfolgt. Es ist dabei auch gleichgültig, ob die Zerstäubungsvorrichtung selbst innerhalb oder ausserhalb des Turmes liegt. Durch seitliche Öffnungen im oberen Teile des Turmes presst oder saugt man alsdann die zur Aufnahme der Staubnebel geeigneten festen kleinen Teilchen in den Turm hinein oder verstäubt sie auf mechanische Weise in dem Turm, worauf sofort eine sehr starke Benetzung und ausserordentliche Oberflächenbildung eintritt.
Die benetzten festen Teilchen fallen jetzt durch den Turm auf den Boden hinunter und werden durch entgegengeführte Saug-oder Pressluft auf diesem Wege vollständig getrocknet, so dass sie nicht mehr zusammenbacken. Die oben aus dem Turm austretende Saug-oder Pressluft kann, im Falle sie noch kleine Mengen schwebender Teilchen enthält. leicht von diesen durch die bekannten Filtermethoden getrennt werden. Es gelingt so z. B. leicht, in ununterbrochenem Verfahren mit Dextrin zusammengeschmolzene und alsdann gepulverte Anilinfarben mit Methyl-oder Äthylalkohol zu bestäuben und fast augenblicklich wieder zu trocknen, wobei das vorher unansehnliche schwarze Pulver das Aussehen von kantharidenglänzenden Kriställchen erhält.
Die Zeichnung gibt eine beispielsweise Vorrichtung zur Durchführung des hier beschriebenen Verfahrens in schematischer Darstellung. J ! ist der Turm, der hier als aus Eisenblech bestehend gedacht ist.
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