DE968990C

DE968990C - Verfahren zur fortlaufenden Kuehlung koerniger Stoffe

Info

Publication number: DE968990C
Application number: DER1298A
Authority: DE
Inventors: Dr Franz Schaub
Original assignee: Ruhrchemie AG
Current assignee: Ruhrchemie AG
Priority date: 1950-03-24
Filing date: 1950-03-24
Publication date: 1958-04-17

Description

Verfahren zur fortlaufenden Kühlung körniger Stoffe Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Kühlung von körnigen Stoffen, bei dem die Stoffe über die geneigte Oberfläche eines Platten-oder Siebrostes abwärts wandern und von Luft oder anderen kühlen bzw. trockenen Gasen durchströmt werden, die aus den Öffnungen des Rostes austreten, wobei die Stoffschichthöhe durch die aus dem den Rost umschließenden Behälter ablaufende Menge geregelt wird. Wenn mit Hilfe dieses Verfahrens feuchte Stoffe gekühlt werden, tritt eine teilweise Verdunstung des in ihnen vorhandenen Wassers oder flüchtigen Lösungsmittels ein. In vielen Fällen ist die hierbei erfolgende Abnahme der Stoff-Feuchtigkeit nicht bedeutungslos, weil der gekühlte Stoff noch einen vorgeschriebenen Feuchtegehalt aufweisen soll.
Dieser Nachteil wird erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß der Stoff vor dem Eintritt in die Kühlvorrichtung, in der das Gas mit solcher Geschwindigkeit dem Stoff entgegenströmt, daß die Stoffbewegung ohne zusätzliche mechanische Mittel erfolgt, mit Wasser oder leicht verdunstenden Flüssigkeiten angefeuchtet, insbesondere vermischt oder bespritzt wird, und daß die Schichthöhe des Stoffes durch Querschnittsveränderung der Ablauföffnung derart geregelt wird, daß die Temperatur bzw. der Feuchtegehalt des austretenden Gases und des eintretenden Stoffes unter tragbarem Energieaufwand für das Bewegen des Gases möglichst einander bzw. dem Zustand des hygroskopischen Gleichgewichts angenähert sind. Dadurch erzielt man außerdem eine zusätzliche Kühlwirkung durch erhöhte Verdunstungsmöglichkeit infolge des zugesetzten Wassers oder Lösungsmittels. Die Menge der zuzusetzenden, verdampfbaren Flüssigkeiten ist von der beabsichtigten Kühlwirkung und dem endgültig gewünschten Feuchtigkeitsgehalt abhängig.
Mit besonderem Vorteil kann das erfindungsgemäße Verfahren beispielsweise zur Kühlung von extrahierten Ölsaaten benutzt werden, die den Extraktionsapparat in heißem Zustand verlassen und von beispielsweise So bis ioo ° C auf Raumtemperatur abgekühlt werden müssen. Nach der Extraktion enthalten Ölsaaten beispielsweise 5 bis ioo/o H20. Bei der Kühlung der extrahierten Saaten tritt ein Wasserverlust von etwa i °/o H20 auf. Vor der Kühlung werden erfindungsgemäß 5 bis io °/o 1,20 zugesetzt. Der Endwassergehalt der gekühlten Saaten läßt sich auf diese Weise auf io bis 141/o einregeln.
Auch andere heiße Stoffe, z. B. wasserhaltige Salze, Düngemittel, Mineralien, Erze, deren Wassergehalt in gekühltem Zustand eine vorgeschriebene Höhe aufweisen soll, können durch vorherige Bespritzung oder Berieselung mit Wasser oder anderen Lösungsmitteln gekühlt werden. Als Lösungsmittel sind beispielsweise Benzin, Trichloräthylen, Äther geeignet.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann beispielsweise mit der aus der Zeichnung in Form eines vertikalen Längsschnittes dargestellten Vorrichtung durchgeführt werden. Es handelt sich dabei um ein Blechgehäuse i von rechteckigem Querschnitt, das in seinem Innern einen Rost 2 besitzt. Die behandelnden Gase treten bei 6 ein und werden am Kopf des Behälters durch eine Öffnung 7 wieder abgeleitet. Der zu behandelnde Stoff wird durch die Öffnung 3 eingetragen und durch eine am Boden des Behälters angebrachte Öffnung q. wieder ausgetragen.
Der Rost 2 ist auf einer Seite, zweckmäßig auf der dem Ablauf gegenüberliegenden Seite, bei 8 drehbar und auf der anderen Seite auf Federn g gelagert. Bei wechselnder Füllmenge wird sich der Rost 2 entsprechend den Federkräften um seine Achse 8 drehen. Durch eine Regelvorrichtung, die einerseits mit dem Rost 2 und andererseits mit einer Drosselklappe 5 verbunden ist, wird die Bewegung des Rostes 2 auf die Drosselklappe 5 für den ablaufenden Stoff derart übertragen, daß mit steigender Füllung der Ablaufquerschnitt vergrößert und mit sinkender Füllhöhe verkleinert wird. Die jeweils gewünschte mittlere Schichthöhe der Füllung, die sich nach dem mittleren Durchsatz zu richten hat, wird durch eine entsprechende Vorspannung der Federn eingestellt. An Stelle der Federn g kann als Gegenkraft gegen den Auflagedruck der Stoffüllung auch ein Gegengewicht verwendet werden, das beispielsweise im Drehpunkt 8 des Rostes angreift. Auch in diesem Fall kann die Bewegung des Rostes 2 mit Hilfe einer Hebelverbindung io auf die regelnde Klappe 5 übertragen werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur fortlaufenden Kühlung körniger Stoffe, die kontinuierlich über die geneigte Oberfläche eines Platten- oder Siebrostes abwärts wandern und von Luft oder anderen Gasen durchströmt werden, die aus den Öffnungen des Rostes den Stoffen entgegenströmen unter Regelung der Stoffschichthöhe durch die aus dem den Rost umschließenden Behälter ablaufende Menge, dadurch gekennzeichnet, daß die zu kühlenden Stoffe vor Eintritt in die Kühlvorrichtung, in der das Gas mit solcher Geschwindigkeit dem Stoff entgegenströmt, daß die Stoffbewegung ohne zusätzliche mechanische Mittel erfolgt, mit Wasser oder anderen leicht verdunstenden Flüssigkeiten angefeuchtet, vorzugsweise vermischt oder bespritzt werden und daß die Schichthöhe des Stoffes durch Querschnittsveränderung der Ablauföffnung derart geregelt wird, daß die Temperatur bzw. der Feuchtegehalt des austretenden Gases und des eintretenden Stoffes unter tragbarem Energieaufwand für das Bewegen des Gases möglichst einander bzw. dem Zustand des hygroskopischen Gleichgewichts angenähert sind.
2. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch i auf die Behandlung von heiß extrahierten Ölsaaten. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentanmeldungen M 145 157 VI/ioa, M i5oo86 VI/ioa. Entgegengehaltene ältere Rechte: Deutsches Patent Nr. g12 g55.