-
Vorrichtung zur Gewinnung von Kautschuk aus Kautschukmilch. Die Erfindung
bezieht sich auf solche Vorrichtungen zur Gewinnung von Kautschuk aus Kautschukmilch,
die mit einer Trockenkammer und einem oben in dieser angebrachten Zerstäuber für
die Milch arbeiten. Gegenüber den bekannten Vorrichtungen dieser Art ist die Erfindung
im «wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß durch eine Zuleitung ein erhitzter
Gasstrom von der Decke zum Boden der Trockenkammer um und über den Zerstäuber fließend
erhalten wird, welch letzterer aus einer sich drehenden Scheibe besteht, die dicht
unter einer oben in der Kammer zentral angeordneten Ausflußdüse für die Kautschukmilch
gelagert ist. Mittels einer solchen Vorrichtung gelingt es, einen Kautschulz zu
gewinnen, der keiner weiteren Trocknung mehr bedarf und die sämtlichen festen und
wertvollen Bestandteile der Kautschukmilch enthält. Weitere Merkmale der Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung.
-
Die Zeichnung veranschaulicht eine beispielsweise Ausführungsform
der Vorrichtung nach der Erfindung in Abb. i in einem senkrechten Schnitt und in
Abb. 2 in einer Draufsicht.
-
Die Vorrichtung -weist eine Trockenkammer i mit einer Decke 3 und
einer konisch verlaufenden Seitenwand 2 auf, -welch letztere unten mit dem nach
außen gerichteten Rand q. versehen ist und mit diesem in einem ge--vissen Abstand
von der Bodenfläche 5 liegt, wodurch ein Auslaßkanal 6 gebildet wird. An dem Umfang
des Bodens 5 ist eine senkrechte Wand 7 vorgesehen, die mit dem Rand q. zusammen
einen ringförmigen Kanal herstellt, der, wenn gewünscht, mit entfernbaren durchlochten
Sieben 8 versehen -werden kann. Die Wand 7 kann, -wie aus Abb. i und 2 ersichtlich,
mit einem oder mehreren entfernbaren Verschlüssen oder Schiebern 7' und die Seitenwand
2 zweckmäßig mit einer Tür 9 versehen sein. Oner zu dem oberen Teil des Gehäuses
i erstreckt sich eine durchlochte Zwischenwand io, die. die Trockenkammer in den
eigentlichen Trockenraum i i und eine Vorratskammer i2 für einen erhitzten Gasstrom
unterteilt. Die zur Zuführung des erhitzten Gasstromes dienende Leitung 16 ist mit
einem Ende an die Kammer 1,2 angeschlossen, während ihr anderes Ende mit einer Saugvorrichtung
17 verbunden ist, die mit dem Ofen 18 in Verbindung steht. Die Decke 3 der Trockenkammer
i ist in der Nähe ihrer Mitte mit einer Vertiefung 34 versehen, deren Boden mit
der Zwischenwand io im wesentlichen in gleicheHöhe liegt. Der Boden der Vertiefung
trägt. ein glasüberdecktes Schauloch 35, durch das der Arbeitsvorgang in dem Trockenraum
ii beobachtet werden kann. Die durchlochte Zwischenwand io ist an einer im wesentlichen
zentral zu ihr liegenden Stelle mit einer zweiten Offnung 36 versehen, in der der
Zerstäuber 37 befestigt ist. Dieser Zerstäuber besitzt eine drehbar aufgehängte
Scheibe 42, die eine konische Unterfläche, jedoch eine glatte flache Oberfläche
hat. Über der Scheibe befindet sich eine einstellbare Ausflußdüse 48 für die Milch.
Durch Einstellen derselben gegen die Scheibe 42 hin oder von ihr -weg kann, wenn
gewünscht, die Dicke der Milchschicht auf der Scheibe verändert -werden. Ein mit
einem Ventil 53 versehenes Milchzuführungsrohr 52 ist an einem Ende mit dem Zerstäuber
und an seinem anderen Ende mit einem Zwischenbehälter 5:1. verbunden, der auf der
Decke 3 der Trockenkammer i angeordnet ist. Von dem Boden eines in der Nähe der
Vorrichtung angeordneten Hauptbehälters 56 führt ein Rohr 55 in den Zwischenbehälter
54. Die Milch -wird aus dem Behälter 56 nach dem Gefäß 54. zweckmäßig durch Druckluft
gefördert, die durch ein mit Ventil versehenes. Rohr 57 dem oberen Teil des Behälters
56 zugeführt wird. An das Milchrohr 52 ist zwischen dem Ventil 53 und dein Zerstäuber
37 eine Wasserspülleitung 58 angeschlossen, die mit einem Ventil 59 versehen ist
und von einem auf der Decke 3 der Vorrichtung angebrachten Wasserbehälter 6o ausgeht.
-
Die Drehung der Zerstäuberscheibe 4.2 kann in beliebiger Weise bewirkt
-werden. Bei dem Betrieb der Vorrichtung -wird der in dem Ofen 18 erhitzte Gasstrom
der Kammer 12 zugeführt, von wo er durch die Löcher der Zwischenwand io nach unten
in den Trockenraum i i gelangt. Das Ventil 59 -wird geöffnet, um Wasser aus dem
Behälter 6o der Zerstäuberscheibe 42 zuzuführen. Wenn dies geschehen, wird das Wasserventil
59 allmählich geschlossen und das Ventil 53 des Milchzuführungsrohres allmählich
geöffnet, bis schließlich die Wasserzufuhr gänzlich. abgeschnitten und die Milch
allein der Zerstäuberscheibe
.42 zugeführt wird. Wenn die 'Milch
(ler durch den eingelassenen Gasstrom schon erhitzten Scheibe d2 gleich nach Aufnahme
des Betriebe: zugeführt würde, würde sie koagulieren und auf der Zerstäuberscheibe
anbrennen; dadurch jedoch, daß zuerst Wasser allein auf die Zerstäuberscheibe gelassen
wird, wird sie so weit gekühlt, daß darauf die Zufuhr der Milch ohne Schädigung
für sie erfolgen kann. Beim Stillsetzen der Vorr:clitttng wird der obige Vorgang
umgekehrt. Die zerstäubten 'Milchteilchen werden infolge der zentralen Lage des
Zerstäubers und ihrer radialen Verteilung in dem sich nach unten bewegenden Strom
des Trockengases gleichmäßig ausgebreitet und setzen sich auf den Boden > ab. Nachdem
der Gasstrom den Boden des Trockenraumes ii erreicht hat, gelangt er in wagerechter
Richtung durch den Kanal 6 nach außen, wobei einige Kautschukteilchen, die nicht
schon abgesetzt worden sind, auf den j-erlängerten, unter dem Gehäuserand 4. liegenden
Teil des Bodens oder der Sammelfläche 5 fallen. Der Gasstrom wird nach :einem Austritt
auf dem Kanal 6 bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch die Außenwand ;
plötzlich nach aufwärts gerichtet und durch die öffnung z-,visclien der Wand und
dem Rand d. abgeführt. Die in dieser Üfttiung dargestellten Siebe oder Schirme 8
sind entfernbar und können, «-enn gewünscht, weggenommen werden. Die trockenen lMilchteilclien
können mittels Schaufeln o. dgl. durch den Schieber oder Verschluß ;' hindurch oder
mittels selbsttätig arbeitender Mittel entfernt und dann zusatninengedrückt oder
irgendeiner anderen Behandlung unterworfen werden.
-
Durch die Verwendung des Scheibenzerstätibers wird die Bildung von
außergewöhnlich großen oder außergewöhnlich kleinen staubähnlichen Kautschukteilchen
vermieden, und diese selbst werden gleichförmig verteilt. @@lenn sich staubähnliche
Teilchen gebildet haben, so ist ihre Wiedergewinnung relativ schwer, und gewöhnlich
sind dann hierzu besolidere Vorrichtungen erforderlich. Es ist vorteilhaft, den
erhitzten Gasstrom in den Trockenraum i 1 in derselben Richtung zu schicken, in
der die Milchteilchen herabfallen, und zwar deshalb, - damit der Gasstrom bei seiner
Höchsttemperatur, die vornehmlich über 1i5,5° C beträgt, auf die Milchteilchen einwirkt,
wenn diese noch ihren größten Prozentsatz an Feuchtigkeit haben. Hierdurch wird
jede schädliche Einwirkung auf den Kautschuk durch Brennen oder Überhitzen verhindert,
da die Milchteilchen infolge der Verdampfung zti dieser Zeit auf eine Temperatur
von nicht über ioo° C gehalten werden. Wenn sich die getrockneten Teilchen der Sammelfläche
5 nähern und sich hierauf absetzen, ist die Temperatur des Gasstromes so weit verringert
worden, daß dann keine Gefahr der Überhitzung der Teilchen mehr besteht. Dadurch,
daß man den Otierscbnitt des Trockenraumes i i von oben nach unten allmählich größer
werden läßt, wird ein Absetzen der Kautschukteilchen an der Seitenwand 2 vermieden.
Hierzu kommt noch, daß die Geschwindigkeit des erhitzten Gasstromes, die bei dessen
Eintritt in den Trokkenraum vornehmlich nicht über 4,9 bis 5 inm pro Minute beträgt,
durch Ausdehnung noch weiter verringert wird. Durch Verwendung eines sich langsam
bewegenden und gleichförmig verteilten Stromes Trockengas in einem Ratuh, der frei
von irgendwelchen Vorsprüngen oder Ausnehmungen ist, werden Wirbelströme auf einer
großen Ausdehnung bei Vermeidung des Absetzens der Kautschukteilchen auf irgendeine
andere Fläche als diejenige, auf der sie gesammelt werden sollen, verhindert.