-
Stand der Technik
-
Die Erfindung geht aus von einem Fluidisierungsapparat zur kontinuierlichen Konditionierung von Feststoffpartikeln, nach der Gattung des Anspruchs 1.
-
Kontinuierlich betriebene Fluidisierungsapparate zur Konditionierung von Feststoffpartikeln mit einer sich um die vertikale Mittelachse drehenden Wirbelkammer, die in Prozessräume gegliedert ist, sind seit langem Stand der Technik. Insbesondere wird durch die sich um die vertikale Mittelachse drehende Wirbelkammer eine konstante und exakt definierte Verweilzeit der Feststoffpartikel im Fluidisierungsapparat erzielt.
-
Die Patentschrift
DE-PS 1 227 840 B stellt einen kontinuierlich arbeitenden Wirbelbett-Trockner für rieselfähige Güter vor. Dieser Wirbelbett-Trockner besteht aus einem schachtartigen Trocknungsraum, einem von gasförmigem Trocknungsmittel durchströmten Siebboden und im Trocknungsraum über dem Siebboden um die Schachtachse umlaufenden, mit bis an den Schachtmantel über dessen Höhe reichenden Radialwänden. Der sich aufwärts erweiternde Schachtmantel übergreift jeweils abdichtend oben eine feststehende, an den Schacht angeschlossene Filter- und Beschickungskammer und unterhalb des Siebbodens eine Luftkammer. Die Radialwände sind hierbei mit dem Schachtmantel fest verbunden. Nachteilig an dieser in der Patentschrift offenbarten technischen Lösung ist zum einen, dass die Anströmgeschwindigkeit des Gases über dem gesamten Siebboden gleichgroß ist, zum anderen, dass die Austrittseinheit den zur Konditionierung der Feststoffpartikel vorhandenen Trocknungsraum innerhalb der Wirbelkammer reduziert.
-
In der Patentschrift
AT 252874 B wird eine Wirbelschicht-Einrichtung zur stetigen Durchführung chemischer Reaktionen und/oder physikalisch-chemischer Operationen mit zeitlich regulierbarem Durchgang des zu verarbeitenden Eduktes beschrieben. Hierzu enthält jede einzelne Abteilung des Wirbelschichtraumes bzw. der Reaktionskammer eine horizontale, mit Armen und Öffnungen versehene Hohlwelle, wobei unterhalb des Reaktions- bzw. Wirbelschichtraumes eine Kammer zur Verteilung des eintretenden Mediums angeordnet ist, die aus mehreren Abteilungen bzw. Segmenten besteht, von denen jede einzelne Abteilung bzw. jedes einzelne Segment mit einer Gaszuleitung versehen ist, in der eine Vorrichtung zur Regulierung und/oder Unterbrechung der Zufuhr des Reaktionsmediums, ggf. des gewirbelten Mediums vorgesehen ist. Der unverhältnismäßig große konstruktive Aufwand zur Regulierung des zur Herstellung der Wirbelschicht notwendigen Gases in den einzelnen Abteilungen respektive Segmenten der Luftkammer ist hierbei von großem Nachteil, da ein konstruktiver Mehraufwand immer mit einem Mehraufwand der Herstellungskosten einhergeht.
-
Die Erfindung und ihre Vorteile
-
Der erfindungsgemäße Fluidisierungsapparat zur Konditionierung von Feststoffpartikeln mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1, hat demgegenüber den Vorteil, dass eine Luftverteilerplatte unterhalb des Anströmbodens angeordnet ist, wobei Öffnungsverhältnisse, welche sich durch Öffnungen in der Luftverteilerplatte ergeben, variieren. Erfindungsgemäß besteht der Fluidisierungsapparat aus einer Verteilerkammer, einer Wirbelkammer, wobei die Wirbelkammer zur Förderung von Feststoffpartikeln entlang einer Förderstrecke Trennwände oder dgl. aufweist, einer Feststoffpartikel-Eintrittseinheit sowie einer Feststoffpartikel-Austrittseinheit und einem Anströmboden. Durch den Einbau einer Luftverteilerplatte in die Verteilerkammer unterhalb eines Anströmbodens der Wirbelkammer respektive eines Rotationstrocknersterns ist eine Segmentierung der Verteilerkammer, welche baulicherseits einen nicht unerheblichen konstruktiven Mehraufwand zur Folge hat, zur Erzeugung unterschiedlicher Konditionierungsbedingungen in der Wirbelkammer nicht mehr erforderlich. Dadurch werden die Herstellungskosten bei einem gleichzeitig, aufgrund der erhöhten Flexibilität, breiterem Anwendungsgebiet des Fluidisierungsapparates gesenkt.
-
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fluidisierungsapparates, ändern sich die Öffnungsverhältnisse der Luftverteilerplatte mit zunehmender Förderstrecke der zu konditionierenden Feststoffpartikel in der Wirbelkammer. Eine Segmentierung der Verteilerkammer entfällt durch die Änderung der Öffnungsverhältnisse auf der Luftverteilerplatte, da durch den durch die Luftverteilerplatte erzeugten Gegendruck unterschiedlichste Konditionierungsbedingungen in der Wirbelkammer eingestellt werden können. Dennoch kann eine Segmentierung der Luftverteilerkammer optional sein.
-
Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fluidisierungsapparates erfolgt eine Variation der Öffnungsverhältnisse auf der Luftverteilerplatte in Abhängigkeit des Querschnittes der Öffnungen. Mittels der unterschiedlichen Öffnungsverhältnisse wird erreicht, dass die Feststoffpartikel zu jedem Prozesszeitpunkt, zum Beispiel in Bezug auf deren Trocknungsgrad, optimal in der Wirbelkammer fluidisiert werden.
-
Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fluidisierungsapparates befindet sich zwischen der Feststoffpartikel-Eintrittseinheit und der Feststoffpartikel-Austrittseinheit des Fluidisierungsapparates mindestens ein Prozessraum, so dass bei der Aufgabe der Feststoffpartikel keine Rückvermischung mit den bereits konditionierten Feststoffpartikeln stattfindet. Aufgrund der nicht auftretenden Rückvermischung mit den bereits konditionierten Feststoffpartikeln wird die Produktqualität der zu erzeugenden Feststoffpartikel gesteigert.
-
Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fluidisierungsapparates ist auf der Luftverteilerplatte mindestens ein nicht perforierter Sektor angeordnet. So wird verhindert, das in dem nicht mit Gut beschickten Teil des umlaufenden Rotationstrocknersterns die Behandlungsgase ohne Ausnutzung nach obenhin abströmen.
-
Nach einer diesbezüglichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fluidisierungsapparates weist der nicht perforierte Sektor einen Öffnungswinkel auf. Der Öffnungswinkel des nicht perforierten Sektors entspricht idealerweise dem Öffnungswinkel der Prozessräume, wodurch eine Rückvermischung der zu behandelnden Feststoffpartikel verhindert wird.
-
Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fluidisierungsapparates ist in der Wirbelkammer ein Rotationstrocknerstern drehbar angeordnet. Durch die Drehung des Rotationstrocknersterns wird eine exakt definierte Verweilzeit der Feststoffpartikel in der Wirbelkammer eingestellt.
-
Nach einer diesbezüglichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fluidisierungsapparates sind die Prozessräume am Rotationstrocknerstern durch die Trennwände aufgespannt. Die Aufteilung des Rotationstrocknersterns in Prozessräume hat den Vorteil, dass die einzelnen Chargen der Feststoffpartikel strikt voneinander getrennt sind und so optimal, abgestimmt auf den jeweiligen Konditionierungszustand, konditioniert werden können.
-
Nach einer diesbezüglichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fluidisierungsapparates gibt der auf dem Rotationstrocknerstern aufgespannte Prozessraum die Abmessungen der anderen Prozessräume vor. Durch die gleichmäßige Unterteilung der Wirbelkammer in auf dem Rotationstrocknerstern aufgespannte Prozessräume wird eine kontinuierliche Fahrweise des erfindungsgemäßen Fluidisierungsapparates ermöglicht. Zudem wird durch die gleich großen Prozessräume sichergestellt, dass keine Rückvermischung bei der Aufgabe von noch zu konditionierenden sowie bereits konditionierten Feststoffpartikeln erfolgt und so die Produktqualität gesteigert wird.
-
Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fluidisierungsapparates übernehmen die Öffnungen der Luftverteilerplatte im Bereich der Feststoffpartikel-Austrittseinheit die Funktion eines Gebläses zum Austrag der Feststoffpartikel. Durch die Übernahme der Funktion eines Gebläses kann z. B. eine bei Unterdruck betriebene Absaugung an der Feststoffpartikel-Austrittseinheit entfallen, wodurch die Herstellungskosten gesenkt werden.
-
Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fluidisierungsapparates ist die Luftverteilerplatte austauschbar. Die Austauschbarkeit der Luftverteilerplatte stellt ein hohes Maß an Flexibilität sicher, um beispielsweise ein modular aufgebauten Fluidisierungsapparat auch für andere Prozesse verwenden zu können und hierbei die idealen Prozessbedingungen für die dann zugeführten Feststoffpartikel einstellen zu können.
-
Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fluidisierungsapparates ist die Verteilerkammer segmentiert ausgestaltet. Durch eine segmentiert ausgestaltete Verteilerkammer wird die Flexibilität des erfindungsgemäßen Fluidisierungsapparates weiter erhöht, da der Fluidisierungsapparat, z. B. bei Reparaturarbeiten an der Luftverteilerplatte, auch ohne diese betrieben werden kann.
-
Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fluidisierungsapparates erstrecken sich die am Rotationstrocknerstern angeordneten Trennwände über die gesamte Höhe der Wirbelkammer. So wird ein Überlauf der Feststoffpartikel in andere Prozessräume verhindert, wodurch es ebenfalls nicht zu einer Rückvermischung der Feststoffpartikel kommt und die Produktqualität gleich bleibend hoch ist.
-
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen entnehmbar.
-
Zeichnung
-
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Gegenstands ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. Es zeigen
-
1 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Fluidisierungsapparates,
-
2 eine perspektivische Darstellung auf einen erfindungsgemäßen Fluidisierungsapparat,
-
3 eine aufgeschnittene, perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Fluidisierungsapparates,
-
4 eine perspektivische Darstellung eines Einbauteils der Verteilerkammer,
-
5 eine perspektivische Ansicht eines Rotationstrocknersterns,
-
6 eine Aufsicht auf einen Rotationstrocknerstern,
-
7 eine perspektivische Darstellung eines Zusammenbaus des Rotationstrocknersterns und des Einbauteils der Verteilerkammer,
-
8 eine Aufsicht auf den in 7 dargestellten Zusammenbau und
-
9 einen Schnitt durch einen kontinuierlich betriebenen Axial-Wirbelschichttrockner.
-
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
-
In 1 wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fluidisierungsapparates 1 in einer perspektivischen Darstellung gezeigt. Der dargestellte Fluidisierungsapparat 1 besteht aus zwei modularen Funktionseinheiten, einer Verteilerkammer 2 und einer über der Verteilerkammer 2 angeordneten Wirbelkammer 3. Eine Versorgung der Verteilerkammer 2 mit einem gasförmigen Trocknungsmittel, z. B. Luft, einem Inertgas oder dgl., welches zur Ausbildung eines Wirbelbettes dient, wird über eine Zuleitung 4, bspw. einen Rohrstutzen oder dgl., die funktionsgerecht an der Verteilerkammer 2 angeordnet ist, sichergestellt. Die über der Verteilerkammer 2 angeordnete Wirbelkammer 3 besteht aus einem Außenmantel 5, welcher eine Feststoffpartikel-Eintrittseinheit 6 und eine Feststoffpartikel-Austrittseinheit 7 aufweist, und einem sich in der Wirbelkammer 3 drehenden Rotationstrocknerstern 8, der einen Kegel 9 sowie daran angeordnete Trennwände 10, die beispielsweise aus Blech, Aluminium oder dgl. gefertigt sind und die Wirbelkammer 3 in Segmente unterteilen, und einen in der Zeichnung nicht sichtbaren Anströmboden 11 aufweist. Die Trennwände 10, die sich über die komplette Bauhöhe der Wirbelkammer 3 erstrecken, der Außenmantel 5, der nicht dargestellte Anströmboden 11 des Rotationstrocknersterns 8 sowie eine nicht dargestellte Abdeckung der Wirbelkammer 3 formen Prozessräume 13. Eine Drehung des Rotationstrocknersterns 8, wodurch eine exakt definierte Verweilzeit der Feststoffpartikel in der Wirbelkammer 3 eingestellt wird, wird durch eine Antriebseinheit 14, beispielsweise einen Servomotor oder dgl., erzeugt.
-
Eine perspektivische Darstellung auf den erfindungsgemäßen Fluidisierungsapparat 1 ist in der 2 dargestellt. Die Aufsichtsdarstellung zeigt die in 1 bereits benannten technischen Merkmale des Fluidisierungsapparates 1, sowie den in 1 nicht gezeigten Anströmboden 11. Darüber hinaus wird ein Öffnungswinkel 15 der Prozessräume 13 gezeigt, der maßgeblich durch die Positionen der Feststoffpartikel-Eintrittseinheit 6 und der Feststoffpartikel-Austrittseinheit 7 zueinander bestimmt wird. Wie oben geschildert werden die Prozessräume 13 durch die am Kegel 9 des Rotationstrocknersterns 8 angeordneten Trennwände 10, den Anströmboden 11, den Außenmantel 5 und die nicht gezeigte Abdeckung gebildet. Der ideale Öffnungswinkel der Prozessräume 13 ergibt sich durch den sich bildenden Bogen vom Ende der Feststoffpartikel-Austrittseinheit 7 bis zum Beginn der Feststoffpartikel-Eintrittseinheit 6. Durch einen Versatz der Feststoffpartikel-Eintrittseinheit 6 und der Feststoffpartikel-Austrittseinheit 7 zueinander wird deren Entkopplung erreicht, wodurch im kontinuierlichen Wirbelschichtprozess keine Rückvermischung der bereits konditionierten Feststoffpartikel und der über die Feststoffpartikel-Eintrittseinheit 6 neu zugeführten Feststoffpartikel sichergestellt wird. Zusätzlich wird durch diese Anordnung bzw. durch die Entkopplung der beiden Einheiten die Produktqualität gesteigert. Der von der nicht dargestellten Abdeckung in Richtung des Anströmbodens 11 im Durchmesser anwachsende Kegel 9 des Rotationstrocknersterns 8 dient der Strömungsberuhigung und somit zu einer stabileren Wirbelschicht innerhalb der Wirbelkammer 3. Die am Rotationstrocknerstern 8 angeordneten Trennwände 10 erstrecken sich über die gesamte Höhe der Wirbelkammer 3 und sind damit so hoch, dass ein Überlauf der fluidisierten Feststoffpartikel während des Betriebs des Fluidisierungsapparates 1 nicht möglich ist. Diese Eigenschaft der Trennwände 10 steigert die Produktqualität, da somit eine Rückvermischung von unterschiedlich konditionierten Feststoffpartikeln zwischen den einzelnen Prozessräumen 13 unterbunden wird. Des Weiteren weisen die Trennwände 10 im Ausführungsbeispiel am äußeren Ende einen in Drehrichtung 16 gebogenen bzw. abgewinkelten Trennwandabschluss 17 auf, wodurch zum einen eine zusätzliche mechanische Stabilität der Trennwände 10 des Rotationstrocknersterns 8 erreicht wird und zum anderen eine Abdichtung der Prozessräume 13 gegen den Außenmantel 5 erfolgt. Zugleich werden durch den in Drehrichtung 16 gebogenen Trennwandabschluss 17 an der Innenwandung des Außenmantels 5 anhaftende Feststoffpartikel abgeschabt und so ein Verschmutzen der Innenwandung des Außenmantels 5 verhindert. Der Trennwandabschluss 17 zwischen Trennwand 10 und Außenmantel 5 der Wirbelkammer 3 kann auch durch eine andersartig geeignete Dichtung erzeugt werden. Neben der Möglichkeit, einen rotierenden Rotationstrocknerstern 8 zu nutzen, besteht auch die Möglichkeit, den Außenmantel 5 fest mit den Trennwänden 10 des Rotationstrocknersterns 8 zu verbinden und so die komplette Wirbelkammer 3 drehbar auszuführen.
-
3 zeigt eine aufgeschnittene, perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Fluidisierungsapparates 1. Neben den in den zuvor beschriebenen 1 und 2 dargestellten technischen Merkmalen ist in der 3 der Anströmboden 11 des Rotationstrocknersterns 8 im zusammengebauten Zustand der beiden Funktionseinheiten Verteilerkammer 2 und Wirbelkammer 3 deutlich sichtbar gezeigt. Der Anströmboden 11, welcher austauschbar und mitdrehbar am Rotationstrocknerstern 8 angeordnet ist, hat ein über seiner Fläche variierendes Öffnungsverhältnis. Dieses ist in 7 und 8 als einheitliche Struktur dargestellt. Das Öffnungsverhältnis des Anströmbodens 11 ist an die zu konditionierenden Feststoffpartikel anpassbar und im Falle eines mitdrehenden Anströmbodens 11 von der kleinsten auftretenden Größe der zu konditionierenden Feststoffpartikel abhängig. Durch diese Anpassung des Anströmbodens 11 an die kleinsten zu konditionierenden Feststoffpartikel wird einem Produktverlust während der Verweilzeit der Feststoffpartikel in der Wirbelkammer 3 entgegengewirkt, da diese nicht durch den Anströmboden 11 fallen können, sogar bei nicht ausgebildeter fluidisierter Wirbelschicht. Der Anströmboden 11 bildet darüber hinaus zusätzlich einen Prozessraumabschluss und begrenzt somit die Funktionseinheit der Wirbelkammer 3 gegenüber der Funktionseinheit der Verteilerkammer 2.
-
In der 4 ist eine perspektivische Darstellung eines Einbauteiles 18 gezeigt, welches in die Verteilerkammer 2 des Fluidisierungsapparates 1 integriert wird. Das Einbauteil 18 besteht aus einer Luftverteilerplatte 19, die austauschbar auf einem Gestell 20 angeordnet ist. Die Luftverteilerplatte 19 kann einteilig oder mehrteilig ausgeführt werden. Im Ausführungsbeispiel besteht die Luftverteilerplatte 19 aus einem Rahmenteil 21 und einem perforierten Einsatz 22. Die Perforation des Einsatzes 22 kann in beliebiger Ausgestaltung, beispielsweise durch Öffnungen 23 oder dgl., ausgeführt werden. Im Ausführungsbeispiel sind die Öffnungen 23 als Öffnungsbohrungen ausgeführt und weisen unterschiedliche Durchmesser auf, die von einem nicht perforierten Sektor 24 aus im Uhrzeigersinn in drei Stufen bzw. Segmenten kleiner werden. Das Öffnungsverhältnis der Luftverteilerplatte 19 ändert sich mit zunehmender Förderstrecke der zu konditionierenden Feststoffpartikel in der Wirbelkammer 3. Die Öffnungen 23 im Bereich der Feststoffpartikel-Austrittseinheit 7 können zusätzlich beispielsweise so ausgeführt werden, dass sie als aktive Ausblasvorrichtung der konditionierten Feststoffpartikel dienen, d. h. als Gebläse zum Austrag der Feststoffpartikel eingesetzt werden können. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Entleerung eines Prozessraumes 13 der Wirbelkammer 3 anders sicherzustellen, z. B. per Absaugung durch Unterdruck aus der Wirbelkammer 3 über die Feststoffpartikel-Austrittseinheit 7. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass die beiden Austragvorrichtungen für bereits konditionierte Feststoffpartikel in Kombination eingesetzt werden. Das Rahmenteil 21 der Luftverteilerplatte 19 weist im Ausführungsbeispiel, wie oben in der Beschreibung erwähnt, einen nicht perforierten Sektor 24 auf, der einen Öffnungswinkel 25 hat. Der Öffnungswinkel 25 des Sektors 24 ist wie auch der Öffnungswinkel 15 der Prozessräume 13 abhängig von den Positionen der Feststoffpartikel-Eintrittseinheit 6 und der Feststoffpartikel-Austrittseinheit 7. In der Luftverteilerplatte 19 ist zentriert eine Öffnung 26 vorgesehen, über welche die Verbindung zur Antriebseinheit 14 des Rotationstrocknersterns 8 hergestellt wird. Die Antriebseinheit 14 kann aber auch andersartig mit dem Rotationstrocknerstern 8 verbunden sein, um diesen anzutreiben.
-
5 zeigt eine perspektivische Ansicht des Rotationstrocknersterns 8. Dieser besteht aus dem Kegel 9, den Trennwänden 10 mit in Drehrichtung 16 gebogenen Trennwandabschlüssen 17 und dem lösbar oder fest angeordneten Anströmboden 11. Hierdurch werden die Prozessräume 13 geschaffen, in welchen die Feststoffpartikel mit einer exakt definierten Verweilzeit durch die Wirbelkammer 3 transportiert werden.
-
In 6 wird eine Aufsicht auf den erfindungsgemäßen Fluidisierungsapparat 1 dargestellt. Der gezeigte Rotationstrocknerstern 8 weist die in 5 beschriebenen technischen Merkmale auf und zeigt überdies den die Prozessräume 13 aufspannenden Öffnungswinkel 15. Die Prozessräume 13 besitzen im Ausführungsbeispiel alle den gleichen Öffnungswinkel 15, wodurch die Prozessräume 13 alle gleich groß sind. Die Prozessräume 13 können jedoch auch einen unterschiedlichen Öffnungswinkel 15 aufweisen und sind somit in ihrer Größe nicht mehr identisch.
-
Eine perspektivische Darstellung des Zusammenbaus des Rotationstrocknersterns 8, mit Kegel 9 und Trennwänden 10, sowie des Einbauteils 18 der Verteilerkammer 2, bestehend aus Gestell 20 und Luftverteilerplatte 19, wird in 7 beschrieben. Das Einbauteil 18 ist in der Verteilerkammer 2 unterhalb des Rotationstrocknersterns 8, welcher in der Wirbelkammer 3 platziert ist, angeordnet. Gut sichtbar sind in der 7 die einheitlichen Öffnungsverhältnisse des Anströmbodens 11 sowie die unterschiedlichen Öffnungsverhältnisse der Luftverteilerplatte 19. Die einheitlichen Öffnungsverhältnisse sind auf die kleinste Ausdehnung der Feststoffpartikel im durchzuführenden Konditionierungsprozess ausgelegt und verhindern so einen Produktverlust. Die unterschiedlichen Öffnungsverhältnisse der Luftverteilerplatte 19 stellen stets optimale Anströmverhältnisse der zu konditionierenden Feststoffpartikel während der Verweilzeit in den Prozessräumen 13 der Wirbelkammer 3 sicher ohne eine aufwändige und kostenintensive Segmentierung der Verteilerkammer 2.
-
8 zeigt eine Aufsicht des in 7 dargestellten Zusammenbaus des Rotationstrocknersterns 8 und des Einbauteils 18. Im Vergleich zu 7 sind in 8 die unterschiedlichen Öffnungsverhältnisse der unter dem Anströmboden 11 positionierten Luftverteilerplatte 19, welche sich im Ausführungsbeispiel durch die unterschiedlichen Durchmesser der Öffnungen 23 ergeben, dargestellt.
-
Des Weiteren ist ein weiterer erfindungsgemäßer Fluidisierungsapparat 1 vorstellbar, welcher allerdings im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel keine kreisförmige sondern eine axiale Förderstrecke aufweist. Der Fluidisierungsapparat 1 wird mittels einer Feststoffpartikel-Eintrittseinheit 27 mit Feststoffpartikeln beschickt. Die Feststoffpartikel werden in einzelnen Prozessräumen 28, welche durch Trennwände 29, einen Außenmantel 30 und einen Anströmboden 31 in der Wirbelkammer 32 gebildet werden, zur Feststoffpartikel-Austrittseinheit 33 transportiert. Somit wird gewährleistet, dass alle Feststoffpartikel die gleiche Verweilzeit im Fluidisierungsapparat 1 haben. Die Luftverteilerplatte 34, welche die gleichen Eigenschaften wie oben beschrieben aufweisen kann, ist zumindest teilweise unterhalb des durch die Antriebseinheit angetriebenen Anströmbodens 31 angeordnet.
-
Alle hier dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fluidisierungsapparat
- 2
- Verteilerkammer
- 3
- Wirbelkammer
- 4
- Zuleitung
- 5
- Außenmantel
- 6
- Feststoffpartikel-Eintrittseinheit
- 7
- Feststoffpartikel-Austritteinheit
- 8
- Rotationstrocknerstern
- 9
- Kegel
- 10
- Trennwand
- 11
- Anströmboden
- 13
- Prozessraum
- 14
- Antriebseinheit
- 15
- Öffnungswinkel
- 16
- Drehrichtung
- 17
- Trennwandabschluss (Dichtung)
- 18
- Einbauteil
- 19
- Luftverteilerplatte
- 20
- Gestell
- 21
- Rahmenteil
- 22
- perforierter Einsatz
- 23
- Öffnung
- 24
- nicht perforierter Sektor
- 25
- Öffnungswinkel
- 26
- Öffnung
- 27
- Feststoffpartikel-Eintrittseinheit
- 28
- Prozessraum
- 29
- Trennwand
- 30
- Außenmantel
- 31
- Anströmboden
- 32
- Wirbelkammer
- 33
- Feststoffpartikel-Austrittseinheit
- 34
- Luftverteilerplatte
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 1227840 B [0003]
- AT 252874 B [0004]