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Verfahren zur Darstellung indigoider Küpenfarbstoffe.
In der deutschen Patentschrift Nr. 229267 ist ein Verfahren zur Darstellung von Küpenfarbstoffen beschrieben, das darin besteht, dass man Oxythionaphten allgemein mit Azofarbstoffen kondensiert.
Die in der genannten Patentschrift zur Kondensation mit dem Oxythionaphten verwendeten Azofarbstoffe enthalten im Beispiel i a-Naphtol, im Beispiel 2 i-Oxynaphtalin--sulfosäure und im Beispiel 3 i-Aminonapbtalin--solfusäure als Azofarbstoffkomponenten. Nach den Beispielen 2 und 3 verläuft die Reaktion nicht in dem Sinne, wie bei Verwendung von Orange I (Beispiel i) ; vielmehr wird das Oxythionaphten, wie nunmehr festgestellt worden ist, grösstenteils oxydiert. Nach Beispiel 1 verläuft die Reaktion wohl im Sinne der Bildung des indigoiden Farbstoffes. aber das erhaltene Produkt liefert auf der Faser nur graublaue Nuancen, die gegen- über Indigo und ähnlichen Farbstoffen dieser Klasse keinen besonderen Vorteil bieten. Aus diesem Grunde hat das Verfahren keine technische Bedeutung erlangt.
Es hat sich nun gezeigt, dass bei der Reaktion zwischen einem Oxyazofarbstoff und dem Oxythionaphten eine Spaltung des angekuppelten Azokörpers eintritt, unter Regenerierung der ursprünglichen diazotierten Komponente und Bildung des indigoiden Farbstoffes. Aus dem Küpenfarbstoff aus Orange I erhält man beispielsweise einen indigoiden Farbstoff unter Ab-
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Im Verlaufe der weiteren Untersuchung hat sich ergeben, dass bei Verwendung solcher Oxyazofarbstoffe, die einen heteronuclearen, durch geeignete Atome oder Atomgruppen substituierten Naphtolkern enthalten, die Farbtöne bis zu Schwarz vertieft werden, unter Bildung von sehr echten Farbstoffen.
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Als besonders wertvolle Gruppe für die heteronucleare Substitution haben sich hierbei Halogen, die Alkyloxygruppe und inschesondere die Aminogruppe erwiesen, deren Wasserstoffatome wiederum durch andere Reste ersetzt sein können, z. B. durch eine Acidylgruppe.
So können insbesondere α-Oxyazofarbstoffe verwendet werden, die ab Naphtol-Komponente
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sich nicht, dass im hydroxylfreien Naphtalinkern Substituenten vorhanden sind, die wie die
Hydroxyl-Carboxyl- oder Sulfogruppe zu grosse Löslichkeit hervorrufen würden.
Beispielsweise gelangt man zu einem Farbstoff, der wertvolle lebhafte schwarze Töne ) auf der Faser erzeugt, wenn man den Azofarbstoff aus Sulfanilsäure und I-Benzoylamino- S'oxynaphtalin oder einem Oxycarbazol mit Oxythionaphten kondensiert.
Weiterhin ist festgestellt worden, dass man ähnliche Ergebnisse erhält, wenn man an Stelle des Oxythionaphtens Indoxyl mit Oxyazofarbstoffen, insbesondere sich von α-Naphtol ab- leitenden, kondensiert. Die Reaktion dürfte analog der mit Oxythionaphten derart verlaufen, ; dass eine Vereinigung der α-Naphtolkomponente mit dem Indoxyl und eine Abspaltung der als
Diazokomponente verwendeten Base stattfindet. Kondensiert man Oxycarbazole als Komponente enthaltende Azofarbstoffe mit Indoxyl, so erhält man daher die Aminoderivate derjenigen indigoiden Küpenfarbstoffe, die gemäss D. R. P. Xr. 24. 1997 und österr.
Patent Xr. 68098 aus Isatin-fx-derivaten und Oxycarbazolen hergestellt werden können.
Analoge Farbstoffe sind unter Verwendung von 2-Derivaten des 2,3-Diketodihydro(I) thio- naphtens nicht oder nur in höchst einzelnen Fällen mit unbefriedigenden Resultaten erhältlich.
Infolgedessen hat das vorliegende Verfahren unter Anwendung von Oxythionaphten zur Kon- densation mit Oxyazofarbstoffen eine erhöhte Bedeutung, weil diese Farbstoffe darnach in ein- facher und glatter Weise darstellbar sind.
Beispiel i.
44. 8 Teile des Oxyazofarbstoffes aus Sulfanilsäure, diazotiert + I-Benzoylamino-5-oxy- naphtalin alkalisch gekuppelt, werden in 500 Teilen Wasser unter Zusatz von 10 Teilen Borax heiss gelöst und etwa 15 Teile Oxythionaphten portionsweise zugesetzt. Hierbei wird die Azo-
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wird bis zur Vollendung der Reaktion einige Zeit erhitzt, alsdann wird abfiiltriert und mit heissem ! Wasser nachgewaschen.
Verwendet man an Stelle des Oxyazofarbstoffes aus diazotierter Sulfanilsäure + 1-Ben- zoylamino-5-oxynaphtalin denjenigen aus 2-Benzoylamino-5-oxynaphtalin, so erhält man einen analog zusammengesetzten Farbstoff.
Beispiel 2.
41'5 Teile des Oxyazofarbstoffes aus Sulfanilsäure, diazotiert und gekuppelt mit 1. 2-Pheno-
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und zu der kochenden Flüssigkeit allmählich 15 Teile 3-Oxy(I)-thionaphten zugefügt. Zur Vollendung der Reaktion wird noch etwa ¸ Stunde gekocht, alsdann abfiltriert und der ausgeschiedene Küpenfarbstoff mit heissem Wasser gewaschen.
Beispiel 3.
38#5 Teile des aus diazotierter Sulfanilsäure und I-Acetylamino-5-oxynaphtalin erhaltenen Oxyazofarbstoffes werden in 500 Teilen Wasser unter Zusatz von 10 Teilen Borax kochend gelöst.
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schrieben, abfiltriert und gewaschen.
Beispiel 4.
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gibt man eine Lösung von 6. 6 kg Indoxyl in 100 I Wasser unter Zusatz von 4 kg Borax. Nach etwa stündigem Kochen unter Luftabschluss wird der ausgeschiedene Farbstoff abfiltriert, ausgewaschen und getrocknet. Er bildet ein blauschwarzes Pulver, das in konzentrierter Schwefelsäure mit olivbrauner Farbe löslich ist. In Wasser ist er unlöslich, in heissem Alkohol etwas, in
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mitteln liefert er eine gelbe Küpe, aus der er auf die Faser in blauen Tönen aufzieht.
Beispiele.
44#8 Teile des Oxyazofarbstoffes aus Sulfanilsäure diazotiert + 1-Benzoylamino-5-oxy- naphtalin, alkalisch oder essigsauer gekuppelt, werden in 500 Teilen Wasser kochend gelöst
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Er bildet ein schwarzes Pulver, das in Schwefelsäure mit olivgrüner und in heissem Nitrobenzol mit schieferblauer Farbe lösIich ist. Durch Reduktion mit Hydrosulfit und Alkali erhält man eine bräunlichgelbe Küpe, aus der der Farbstoff auf Wolle bei der Oxydation an der Luft in schwarzen Tönen aufzieht.
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41"6 Teile des Oxyazofarbstoffes aus Sulfanilsäure, diazotiert und gekuppelt mit i 2-Pheno- s-oxynaphtocarbazol, werden in 500 Teilen Wasser heiss gelöst und zu der kochenden Flüssigkeit allmählich 13'2 Teile Indoxyl zugefügt. Nach Vollendung der Reaktion wird der ausgeschiedene Farbstoff filtriert und ausgewaschen.
Er stellt ein grünschwarzes Pulver dar, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit grünschwarzer, in heissem Nitrobenzol mit schmutzigroter Farbe lao t und beim Verküpen mit alkalischen Reduktionsmitteln eine orangefarbene Leukolösung liefert, aus der Wolle nach
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Beispiel y.
Kondensiert man an Stelle des im Beispiel 2 angegebenen Oxyazofarbstoffes das aus 2-Benzoylamino-s-oxynaphtalin erhältliche Produkt mit der entsprechenden Menge Indoxyl, so erhält man einen Farbstoff, der ein schwarzes Pulver darstellt, das in konzentrierter Schwefel- säure mit nussbrauner und in heissem Nitrobenzol mit violetter Farbe sich löst. Bei der Behand- lung mit alkalischen Reduktionsmitteln erhält man eine Orange gefärbte Küpe, aus der die Wolle nach der Oxydation an der Luft in grünschwarzen Tönen gefärbt wird.
An Stelle des Oxythionaphtens oder Indoxyls können auch deren Substitutionsprodukte,
Homologe, Analoge verwendet werden.
Schliesslich ist ermittelt worden, dass die vorhandene Aminogruppe den Charakter der erhältlichen Farbstoffe mehr oder weniger beeinflusst und dass Farbstoffe von verbesserten Echt- heitseigenschaften erhalten werden können, wenn man die vorhandene Aminogruppe entweder beseitigt oder sie durch andere Atome oder Atomgruppierungen, wie z. B. Halogen, ersetzt,
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geeignete Reste ersetzt, indem man sie z. B. benzyliert oder acetyliert.
PATENT-ANSPRüCHE : i. Verfahren zur Darstellung indigoider Küpenfarbstoffe, dadurch gekennzeichnet, dass man Oxythionaphten, seine Substitutionsprodukte, Homologen oder Analogen mit solchen Oxyazofarbstoffen kondensiert, die wenigstens einen heteronuclear substituierten Naphtolrest, insbesondere Oxycarbazol oder Aminonaphtole oder ihre Substitutionsprodukte als Komponente enthalten, und die erhaltenen Produkte gegebenenfalls nachhalogeniert.
2. Verfahren zur Darstellung indigoider Farbstoffe, dadurch gekennzeichnet, dass man Oxyazofarbstoffe, die z. B. als Komponente Oxycarbazole oder in der Aminogruppe substituierte oder nichtsubstituierte Aminonaphtole enthalten können, mit Indoxyl oder seinen Derivaten kondensiert und die erhaltenen Verbindungen gegebenenfalls nachhalogeniert.
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