AT88520B - Verfahren zur Darstellung indigoider Küpenfarbstoffe. - Google Patents

Verfahren zur Darstellung indigoider Küpenfarbstoffe.

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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Darstellung indigoider Küpenfarbstoffe. 



   In der deutschen Patentschrift Nr. 229267 ist ein Verfahren zur Darstellung von Küpenfarbstoffen beschrieben, das darin besteht, dass man Oxythionaphten allgemein mit Azofarbstoffen kondensiert. 



   Die in der genannten Patentschrift zur Kondensation mit dem Oxythionaphten verwendeten Azofarbstoffe enthalten im Beispiel i a-Naphtol, im Beispiel 2   i-Oxynaphtalin--sulfosäure   und im Beispiel 3   i-Aminonapbtalin--solfusäure   als Azofarbstoffkomponenten. Nach den Beispielen 2 und 3 verläuft die Reaktion nicht in dem Sinne, wie bei Verwendung von Orange I (Beispiel i) ; vielmehr wird das Oxythionaphten, wie nunmehr festgestellt worden ist, grösstenteils oxydiert. Nach Beispiel   1 verläuft   die Reaktion wohl im Sinne der Bildung des indigoiden Farbstoffes. aber das erhaltene Produkt liefert auf der Faser nur graublaue Nuancen, die gegen- über Indigo und ähnlichen Farbstoffen dieser Klasse keinen besonderen Vorteil bieten. Aus diesem Grunde hat das Verfahren keine technische Bedeutung erlangt. 



   Es hat sich nun gezeigt, dass bei der Reaktion zwischen einem Oxyazofarbstoff und dem Oxythionaphten eine Spaltung des angekuppelten Azokörpers eintritt, unter Regenerierung der ursprünglichen diazotierten Komponente und Bildung des indigoiden Farbstoffes. Aus dem Küpenfarbstoff aus Orange I erhält man beispielsweise einen indigoiden Farbstoff unter Ab- 
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Im Verlaufe der weiteren Untersuchung hat sich ergeben, dass bei Verwendung solcher Oxyazofarbstoffe, die einen heteronuclearen, durch geeignete Atome oder Atomgruppen substituierten Naphtolkern enthalten, die Farbtöne bis zu Schwarz vertieft werden, unter Bildung von sehr echten Farbstoffen. 

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   Als besonders wertvolle Gruppe für die heteronucleare Substitution haben sich hierbei Halogen, die Alkyloxygruppe und inschesondere   die   Aminogruppe erwiesen, deren Wasserstoffatome wiederum durch andere Reste ersetzt sein können, z. B. durch eine Acidylgruppe. 



   So können insbesondere   &alpha;-Oxyazofarbstoffe verwendet werden,   die ab Naphtol-Komponente 
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 sich nicht, dass im hydroxylfreien   Naphtalinkern   Substituenten vorhanden sind, die wie die
Hydroxyl-Carboxyl- oder Sulfogruppe zu grosse Löslichkeit hervorrufen würden. 



   Beispielsweise gelangt man zu einem Farbstoff, der wertvolle lebhafte schwarze Töne   ) auf   der Faser erzeugt, wenn man den Azofarbstoff aus Sulfanilsäure und I-Benzoylamino-   S'oxynaphtalin   oder einem Oxycarbazol mit Oxythionaphten kondensiert. 



   Weiterhin ist festgestellt worden, dass man ähnliche Ergebnisse erhält, wenn man an Stelle des Oxythionaphtens Indoxyl mit   Oxyazofarbstoffen,   insbesondere sich   von &alpha;-Naphtol   ab- leitenden, kondensiert. Die Reaktion dürfte analog der mit Oxythionaphten derart verlaufen,   ; dass   eine   Vereinigung der &alpha;-Naphtolkomponente mit   dem Indoxyl und eine Abspaltung der als
Diazokomponente verwendeten Base stattfindet. Kondensiert man Oxycarbazole als Komponente enthaltende Azofarbstoffe mit Indoxyl, so erhält man daher die Aminoderivate derjenigen indigoiden   Küpenfarbstoffe,     die gemäss   D. R. P. Xr.   24. 1997   und österr.

   Patent Xr. 68098 aus   Isatin-fx-derivaten   und Oxycarbazolen hergestellt werden können. 



  Analoge Farbstoffe sind unter Verwendung von 2-Derivaten des 2,3-Diketodihydro(I) thio- naphtens nicht oder nur in höchst einzelnen Fällen mit unbefriedigenden Resultaten erhältlich. 



   Infolgedessen hat das vorliegende Verfahren unter Anwendung von Oxythionaphten zur Kon- densation mit   Oxyazofarbstoffen   eine erhöhte Bedeutung, weil diese Farbstoffe darnach in ein- facher und glatter Weise darstellbar sind. 



    Beispiel i.   



    44. 8   Teile des Oxyazofarbstoffes aus Sulfanilsäure, diazotiert + I-Benzoylamino-5-oxy- naphtalin alkalisch gekuppelt, werden in 500 Teilen Wasser unter Zusatz von 10 Teilen Borax heiss gelöst und etwa 15 Teile Oxythionaphten portionsweise zugesetzt. Hierbei wird die Azo- 
 EMI2.2 
 wird bis zur Vollendung der Reaktion einige Zeit erhitzt, alsdann wird abfiiltriert und mit heissem   ! Wasser nachgewaschen.   



   Verwendet man an Stelle des Oxyazofarbstoffes aus diazotierter   Sulfanilsäure + 1-Ben-   zoylamino-5-oxynaphtalin denjenigen aus 2-Benzoylamino-5-oxynaphtalin, so erhält man einen analog zusammengesetzten Farbstoff. 



   Beispiel 2. 



   41'5 Teile des Oxyazofarbstoffes aus Sulfanilsäure, diazotiert und gekuppelt mit 1. 2-Pheno- 
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 und zu der kochenden   Flüssigkeit   allmählich 15 Teile 3-Oxy(I)-thionaphten zugefügt. Zur Vollendung der Reaktion wird noch etwa ¸ Stunde gekocht, alsdann abfiltriert und der ausgeschiedene Küpenfarbstoff mit heissem Wasser gewaschen. 



   Beispiel 3. 



     38#5   Teile des aus diazotierter Sulfanilsäure und I-Acetylamino-5-oxynaphtalin erhaltenen Oxyazofarbstoffes werden in 500 Teilen Wasser unter Zusatz von 10 Teilen Borax kochend gelöst. 
 EMI2.4 
 schrieben, abfiltriert und gewaschen. 



   Beispiel 4. 
 EMI2.5 
 gibt man eine   Lösung von 6. 6 kg   Indoxyl in   100 I Wasser   unter Zusatz von 4 kg Borax. Nach etwa   stündigem   Kochen unter Luftabschluss wird der ausgeschiedene Farbstoff abfiltriert, ausgewaschen und getrocknet. Er bildet ein blauschwarzes Pulver, das in konzentrierter Schwefelsäure mit olivbrauner Farbe löslich ist. In Wasser ist er unlöslich, in heissem Alkohol etwas, in 
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 mitteln liefert er eine gelbe Küpe, aus der er auf die Faser in blauen Tönen aufzieht. 



   Beispiele. 



     44#8   Teile des Oxyazofarbstoffes aus Sulfanilsäure diazotiert +   1-Benzoylamino-5-oxy-   naphtalin, alkalisch oder essigsauer   gekuppelt, werden   in   500   Teilen Wasser kochend gelöst 
 EMI2.7 
 

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Er bildet ein schwarzes Pulver, das in Schwefelsäure mit olivgrüner und in heissem Nitrobenzol mit schieferblauer Farbe   lösIich   ist. Durch Reduktion mit Hydrosulfit und Alkali erhält man eine bräunlichgelbe Küpe, aus der der Farbstoff auf Wolle bei der Oxydation an der Luft in schwarzen Tönen aufzieht. 



    B ('i" pie I 6.   



     41"6   Teile des Oxyazofarbstoffes aus   Sulfanilsäure,   diazotiert und gekuppelt mit i 2-Pheno-   s-oxynaphtocarbazol,   werden in   500   Teilen Wasser heiss gelöst und zu der kochenden Flüssigkeit allmählich   13'2   Teile Indoxyl zugefügt. Nach Vollendung der Reaktion wird der ausgeschiedene Farbstoff filtriert und ausgewaschen. 



   Er stellt ein grünschwarzes Pulver dar, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit grünschwarzer, in heissem Nitrobenzol mit schmutzigroter Farbe   lao t   und beim   Verküpen   mit alkalischen Reduktionsmitteln eine   orangefarbene Leukolösung   liefert, aus der Wolle nach 
 EMI3.1 
 
Beispiel y. 



   Kondensiert man an Stelle des im Beispiel 2 angegebenen Oxyazofarbstoffes das aus   2-Benzoylamino-s-oxynaphtalin   erhältliche Produkt mit der entsprechenden Menge Indoxyl, so erhält man einen Farbstoff, der ein schwarzes Pulver darstellt, das in konzentrierter Schwefel- säure mit nussbrauner und in heissem Nitrobenzol mit violetter Farbe sich löst. Bei der Behand- lung mit alkalischen Reduktionsmitteln erhält man eine Orange gefärbte Küpe, aus der die Wolle nach der Oxydation an der Luft in grünschwarzen Tönen gefärbt wird. 



  An Stelle des Oxythionaphtens oder Indoxyls können auch deren Substitutionsprodukte,
Homologe, Analoge verwendet werden. 



     Schliesslich   ist ermittelt worden, dass die vorhandene Aminogruppe den Charakter der erhältlichen Farbstoffe mehr oder weniger beeinflusst und dass Farbstoffe von verbesserten Echt- heitseigenschaften erhalten werden können, wenn man die vorhandene Aminogruppe entweder beseitigt oder sie durch andere Atome oder Atomgruppierungen, wie z. B. Halogen, ersetzt, 
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 geeignete Reste ersetzt, indem man sie z. B. benzyliert oder acetyliert. 



   PATENT-ANSPRüCHE :   i.   Verfahren zur Darstellung indigoider Küpenfarbstoffe, dadurch gekennzeichnet, dass man Oxythionaphten, seine Substitutionsprodukte, Homologen oder Analogen mit solchen   Oxyazofarbstoffen   kondensiert, die wenigstens einen heteronuclear   substituierten Naphtolrest,   insbesondere Oxycarbazol oder Aminonaphtole oder ihre Substitutionsprodukte als Komponente enthalten, und die erhaltenen Produkte gegebenenfalls nachhalogeniert. 



   2. Verfahren zur Darstellung indigoider Farbstoffe, dadurch gekennzeichnet, dass man Oxyazofarbstoffe, die z. B. als Komponente Oxycarbazole oder in der Aminogruppe substituierte oder nichtsubstituierte Aminonaphtole enthalten können, mit Indoxyl oder seinen Derivaten kondensiert und die erhaltenen Verbindungen gegebenenfalls nachhalogeniert. 

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Claims (1)

  1. 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man bei den nach Ansprüchen i oder 2 erhältlichen amidierten Küpenfarbstoffen die Wasserstoffatome der Aminogruppe substituiert oder die Aminogruppe selbst durch andere Atome (z. B. Wasserstoff oder Halogen) oder Atomgruppen ersetzt und die erhältlichen Produkte gegebenenfalls nachhalogeniert. **WARNUNG** Ende CLMS Feld Kannt Anfang DESC uberlappen**.
AT88520D 1914-11-30 1914-11-30 Verfahren zur Darstellung indigoider Küpenfarbstoffe. AT88520B (de)

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