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Abgesehen von dem Gefahrmoment, welches das Landen von Flugzeugen bekanntlich mit sich bringt, bedingt jede Landung einen mehr oder weniger grossen Zeitverlust, der gerade bei einem Flugzeug viel mehr ins Gewicht fällt, als bei den sonst üblichen Verkehrsmitteln.
So hat beispielsweise die Flugpost, welche doch den Verkehr zwischen möglichst vielen an der betreffenden Strecke gelegenen Ortschaften vermitteln soll, daher nur dann einen praktischen Wert, wenn das Flugzeug nicht zur Aufnahme der Post jedesmal landen muss.
Die Aufnahme von Gegenständen während des Fluges bietet aber ausserordentliche Schwierigkeiten, da z. B. schon die Einhaltung einer genauen Trasse bei einem Flugzeug praktisch ausgeschlossen ist und das Erfassen einer Last bei den enormen Geschwindigkeiten ohne ganz besondere Einrichtungen einem katastrophalen Zusammenprall gleichkommt.
Es sind daher dringend Einrichtungen nötig, welche das Erfassen und Mitnehmen von Gegenständen während des Fluges ermöglichen, hierbei dem Flugzeug einen gewissen Spielraum sowohl in der Höhen-als auch in der Seitenrichtung gestatten, und die gleichzeitig die dem erfassten Körper zu erteilende Massenbeschleunigung derart beschränken, dass die Stabilität des Flugzeuges nicht gefährdet wird. Solche Einrichtungen sind zwar bereits vorgeschlagen worden, doch ist bisher keine Lösung bekannt, welche der praktischen Forderung des Flugbetriebes entsprechen würde. Augenscheinlich ist bisher aus diesen Gründen-trotz der eminenten Vorteile einer solchen Einrichtung-nicht zur praktischen Ausführung geschritten worden.
So werden bei den bisher bekannten Einrichtungen einerseits derartige Vorrichtungen in die Flugbahn eingebaut, dass bereits bei mässigen Abweichungen von der vorgeschriebenen Trasse das Flugzeug sehr gefährdet ist, andrerseits müssen bisher auch zwischen Flugzeug und Last derart
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zeuges aufs ungünstigste beeinflusst und schliesslich durch eventuelles Hängenbleiben an Objekten des Erdbodens eine grosse Gefahrquelle bildet.
Letzterer Umstand macht auch die Verwendung von kleineren Plätzen zur Aufnahme von Lasten illusorisch.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet nun eine Einrichtung, bei welcher die genannten Mängel dadurch beseitigt werden, dass a) die aufzunehmende Last an einem einzigen in entsprechender Höhe zwischen zwei Masten ausgespannten kurzen Seil aufgehängt ist ; hierdurch ist bei einem eventuellen Höhenverlust ein Unterliegen ermöglicht. b) Die beiden Enden des Seiles durch eine später zu beschreibende Vorrichtung derart rechtzeitig freigegeben werden, dass die Last als im Raume freischwebender Körper vom Flugzeug erfasst wird. c) Der Fanghaken bis zum Moment des Erfassens durch ein besonderes Leitorgan in fester Lage unter dem Flugzeug gehalten wird, wodurch ein sehr genaues Anfliegen möglich ist.
Bei der vorgesehenen Ausbildung des Leitorgans und den weiterhin beschriebenen Details ist es möglich, den gesamten Vorgang in mechanisch einwandfreier Weise von vornherein zu
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überblicken und sowohl den ersten Anprall, als die Beschleunigung der Last in regelmässiger Weise durchzuführen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in beispielsweiser Ausführungsform schematisch dargestellt. Fig. r zeigt die Einrichtung in Vorder-und Fig. 2 in Seitenansicht. In Fig. 3 ist ein Schaltungsschema veranschaulicht, während die Fig. 4, 5, 6, 7 und 8 Einzelheiten in grösserem Massstabe in verschiedener Darstellung zeigen.
Unter dem Flugzeug 1 ist in gewisser Entfernung von demselben ein Mitnehmer 2 an einem Leitorgan 3 angeordnet. Dieses Leitorgan trifft nun beim Anflug auf ein leicht lösbar zwischen zwei in gewissem Abstande voneinander aufgestellten Masten 4 aufgehängtes Seil 5, leitet dieses in den Mitnehmer s) welcher es von den Masten 4 abzieht und samt dem an dem Seil 5 befestigten Postbehälter 6 mitnimmt.
Während das Leitorgan 3 dem Flugzeug 1 einen gewissen Spielraum in der Höhenlage
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innerhalb gewisser Grenzen.
Es ist selbstverständlich, dass es nur darauf ankommt, dass sich das Tragseil S in einem gewissen Abstand vom Boden befindet ; statt durch Master könnte dies auch durch, Fesselballone, Schraubenfesselflieger oder sonstwie erreicht werden.
Der Mitnehmer ist nachgiebig mit dem Flugzeug 1 verbunden, so dass er nach ErfÅassen des Postbehälters 6 vorerst gegen das Flugzeug 1 zurückbleibt und somit dem Behälter 6 erst allmählich die Flugzeuggeschwindigkeit erteilt, wodurch Stösse auf das Flugzeug wirksam verhindert werden.
Um den Mitnehmer in einer festen Lage unterhalb des Flugzeuges zu halten, ist derselbe einerseits leicht lösbar mit dem Leitorgan 3 verbunden, andrerseits steht er mit dem Flugzeug 1
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genannte Windentrommel ist mit einer bestimmten Kraft abgebremst, so dass mit einer gewissen abgewickelten Seillänge ein bestimmter Arbeitsaufwand verbunden ist.
Nach Erfassen des Tragseiles löst sich der Mitnehmer 2 von dem Leitorgan 3 und steht nunmehr mit dem Flugzeug 1 nur durch das Seil 7 in Verbindung, welches so lange von der Windentrommel 8 abgezogen wird, bis dem Postbehälter. 6 die Flugzeuggeschwindigkeit erteilt ist, worauf derselbe mit der gleichen Geschwindigkeit, welche das Flugzeug gerade hat, diesem folgt und durch Aufkurbeln des Seiles 7 auf die Windentrommel 8 in das Flugzeug gezogen werden kann.
Um auch bei unvorhergesehener Hinderung der Freigabe des Postbehälters 6 bzw. des Tragseiles 5, das Flugzeug 1 gefährdende Stösse sicher zu verhindern, steht das Seil 7, wie bei ähnlichen Konstruktionen üblich, in keiner festen Verbindung mit der Trommel 8, und ist die Seillänge derart bemessen, dass, bis der erfasste Postbehälter 6 die Flugzeuggeschwindigkeit erlangt hat, nur ein Teil des Seiles 7 zum Abrollen gekommen ist. Ist aus irgendeinem Grunde eine Trennung des Tragseiles 5 von den Masten nicht möglich, so wird das Mitnehmerseil 7 gänzlich von der Trommel 8 abgerollt und fällt herunter, ohne dass das Flugzeug irgendwie in Mitleidenschaft gezogen wird.
Durch diese Art der Verbindung des Mitnehmers mit dem Flugzeug ist der Maximalstoss,
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vornherein festgesetzt, so dass unvorhergesehene Beanspruchungen vollkommen ausgeschlossen sind.
Der Postbehälter 6 hat die gebräuchliche Bombenform mit Leitflächen, und ist derart an dem Tragseil 5 aufgehängt, dass er beim Fluge den günstigsten Luftabfluss gewährleistet, sich nach Erreichung der Fluggeschwindigkeit annähernd in die Horizontale einstellt und ohne besonderen Widerstand dem Flugzeug folgt.
Da hierbei das Seil 7 einen sehr flachen Winkel gegen die Flugrichtung einschliesst, so besteht keine Gefahr, dass der verhältnismässig nahe unter dem Flugzeug befindliche Behälter an irgendein unvorhergesehenes Hindernis (Bäume, Telegraphenstangen o. dgl) anstösst und
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Die spezielle Ausgestaltung des Postbehälters bringt noch den weiteren Vorteil mit sich, dass der gleiche Behälter auch zum Abwerfen der Post Verwendung finden kann, wobei die Einrichtung derart getroffen sein kann, dass entweder durch die Bewegung des Leitorgans 3 beim Auftreffen auf das Seil, oder durch die Drehung der Windentrommel eine selbsttätige Auslösung des jeweils abzuwerfenden Postbehälters erfolgt, so dass das Mitnehmen und Abgeben der Post vollkommen
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strichpunktierten Linien).
Das Leitorgan 3 ist bei dem veranschaulichten Ausführungsbeispiel von einer Stange gebildet, welche die für den Luftabnuss günstige Querschnittform aufweist (Flg. 7). Dieses Leit-
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organ ist in der Flugrichtung nachgiebig an dem Flugzeug 1 gelagert, so dass es in dem Augenblick, als es auf das Tragseil beim ersten Anprall trifft, als frei fliegendes Pendel erscheint. Das Leitorgan selbst wird z. B. als elastisches Fachwerk mit federnden Gliedern derart ausgebildet, dass es das elastische Arbeitsvermögen besitzt, die verbleibende Stossenergie aufzunehmen.
Dadurch, dass das Leitorgan 3 nachgiebt, und beim Weiterflug an dem Tragseil 5 entlang gleitet, wird das Seil sicher in das Hakenmaul des Mitnehmers 2 eingeführt, der es erfasst und festhält, worauf die Verbindung zwischen Leitorgan 5 und Mitnehmer 2 unterbrochen wird.
Es ist nun notwendig, um neuerdings Post aufnehmen zu können, den Mitnehmer 2 wieder an dem Ende des Leitorgans, in vorliegendem Falle also der Stange 3, befestigen. Dies kann z. B. dadurch erreicht werden, dass entweder die Stange 3 teleskopartig einziehbar oder aus zwei oder mehreren nach einer Richtung hin umklappbaren Teilen zusammengesetzt ist, so dass das Stangenende in das Flugzeug gebracht und dort wieder mit dem Mitnehmer versehen werden kann.
Das Einziehen der Stange ist auch dann erforderlich, wenn die Gefahr droht, dass die von dem Flugzeug herabhängende Stange auf ein Hindernis aufstosst. In diesem Falle können durch rasches Einziehen, Umklappen oder Umlegen der Stange unliebsame Stösse auf das Flugzeug vermieden werden.
Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel wird das Wiederbefestigen des Mitnehmers am Ende der Leitstange dadurch ermöglicht, dass der Mitnehmer 2 an einem Gleitstück 12 angebracht ist, das verschiebbar an der Gleitstange 3 gelagert ist und von dem Flugzeug aus verschoben werden kann. Es ist somit ermöglicht, das Gleitstück in das Flugzeug einzuziehen, dort mit dem Mitnehmer zu versehen und diesen durch entsprechendes Verschieben des Gleitstückes in die Gebrauchslage zu bringen.
Im vorliegenden Falle besteht das Gleitstück 12 aus zwei gelenkig miteinander verbundenen Teilen, von denen der eine, das eigentliche Führungsstück12, der andere das Halteorgan 13 für den Mitnehmer : 2 bildet.
Der Mitnehmer wird mit seinem keilförmig ausgestalteten Ende in eine entsprechende Öffnung des Halteorgans 1. 3 eingeschoben und in dieser Lage durch eine Feder 14 festgehalten.
In der Stange 3 ist ein endloses Seil 15 gelagert, das bei 16 mit dem Gleitstück, ver- bunden ist.
Durch Betätigung des Seiles 15 in der einen oder anderen Richtung kann das Gleitstück 12 hochgezogen bzw. der Mitnehmer in die Gebrauchslage gebracht werden. Das Gleitstück ist in seitlichen Nuten 17 der Stange 3 geführt, die eine Verschiebung längs der Stange so, lange zulassen,
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klappt nun das an das Gleitstück angelenkte Halteorgan 1. 3 um den entsprechend abgerundeten Endteil der Stange 3 und stellt somit den Mitnehmer 2 in die Verlängerung der Stange ein.
Derselbe Effekt kann statt durch den Zug des Seiles durch eine Feder erreicht werden, welche das Halteorgan nach vor zu klappen sucht. Bei dem veranschaulichten Beispiel dient diesem Zwecke die Feder 29, welche einerseits an dem Führungsstück 12 angreift, andrerseits an einem Zugorgan, welches über die Gelenkstelle hinübergeführt und an dem Halteorgan 13 festgelegt ist.
Die spezielle Ausgestaltung des Halteorgans bzw. der Stange verhindert ein Bewegen des Mitnehmers über die Grenzlage hinaus, in welcher derselbe entweder durch den Zug des Seiles 15 oder wie im vorliegenden Falle durch die Feder 29 festgehalten wird. Das Auf-und
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kann zu diesem Behufe an den Rumpf des Flugzeuges herangeklappt, also in die Aussergebrauchstellung gebracht werden.
Das den Postbehälter 6 tragende Seil 6 ist leicht lösbar mit den Masten 4 verbunden.
Zu diesem Behufe sind an den Masten 4 Schlüpfhaken o. dgl. vorgesehen, welche das Trag-
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aber freigeben.
Diese Schlüpfhaken sind bei dem veranschaulichten Beispiel an den Masten 4 angeordnet, könnten aber auch an beliebiger Stelle in das Tragseil eingebaut sein, in welchem Falle nicht das Tragseil 5, sondern nur der betreffende, den Postbehälter 6 tragende Teil des Seiles von dem Mitnehmer mitgenommen wird.
Um ein gleichzeitiges Auslösen beider Seilenden zu erzielen-eine unsymmetrische
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Zug hervorgerufenen Stösse auf das Flugzeug zu vermeiden, werden erfindungsgemäss die Schlüpfhaken von Elektromagneten : 25 beeinflusst, welche zum gegebenen Zeitpunkte die Bolzen 20 zurückziehen und derart das Seil freigeben.
Zu diesem Behufe bildet im vorliegenden Falle das Tragseil 5 unmittelbar einen Teil der Leitung, die durch den Mitnehmer, das Leitorgan oder auf sonstige Weise kurzgeschlossen wird und dadurch die Elektromagnete 26 in den Stromkreis einschaltet.
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Das Tragseil J wird von zwei durch Zwischenstücke 26 und eingeschaltete Unterbrechungen en-li voneinander isolierten, parallel verlaufenden Drähten gebildet.
Der das Seil an beliebiger Stelle erfassende und festklemmende Mitnehmer überbrückt im vorliegenden Falle die beiden Drähte und stellt somit die leitende Verbindung zwischen denselben her. Hierdurch werden die Elektromagnete 25 unter Strom gesetzt, ziehen die Anker 28 an und bewirken hierdurch eine Verschiebung der Bolzen20 so weit, dass die Einhängeorgane 23 freigegeben werden.
Sollte aus irgendeinem Grunde die elektrische Kupplung versagen, so erfolgt das Abziehen des Seiles durch die Zugwirkung auf mechanischem Wege.
Die isolierenden Zwischenstücke.' ! 6 sind, wie in Fig. 8 veranschaulicht, derart ausgestaltet,
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verschiebbar in dem Zwischenstück,'26 gelagert ist. Da die beiden Drähte durch die eingeschalteten Isolationsstücke 27 ein einheitliches Ganzes bilden und die Einhängeorgane 23 in den von diesen Drähten gebildeten Schlingen eingehängt sind, so erfolgt beim Spannen des
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sind. Hierdurch wird wirksam ein Durchhängen des Drahtes, wodurch unter Umständen an irgendeiner Stelle ein Kurzschluss erfolgen könnte, vermieden.
Im vorliegenden Falle werden die Schlüpfhaken von Bolzen 20 gebildet, deren Enden durch die Wirkung einer Feder 21 so weit über eine Auflageplatte 22 für das an dem Ende des Tragseiles 5 vorgesehene Einhängeorgan 23 gehalten werden, dass sie einen Widerhalt für dasselbe bilden. Das bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel von einem durchlochten Plättchen gebildete Einhängeorgan 25 kommt hierbei in der Gebrauchslage so weit unter einem über die Auflageplatte 22 reichenden Fortsatz 24 zu liegen, dass es durch den Zug nach abwärts, der durch das Gewicht des Postbehälters 6 hervorgerufen wird, nicht in der Lage ist, auf den Bolzen 20 einzuwirken.
Erfolgt aber ein Zug senkrecht zur Bolzenachse, so wird der Bolzen 20 zurück-
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sprechend abgeschrägt ist, um durch diese Zugwirkung senkrecht zur Bolzenachse eine Verschiebung der Bolzen hervorzurufen.
Erfindungsgemäss sind die Schlüpfhaken an längs der Masten 4 verschiebbaren und feststellbaren Organen angeordnet, so dass sie in eine das Einbringen der Seilenden leicht zulassende Lage gebracht und dann samt dem Tragseil hochgezogen werden können.
Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel sind an den Masten 4 endlose Seile 19 gelagert,
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oder anderen Sinne erfolgt ein Hoch-oder Niederziehen der Haken sowie des von denselben gehaltenen Tragseiles.
PATENT-ANSPRÜCHE :
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einen unter dem Flugzeug an einem Seil angeordneten Mitnehmer, dadurch gekennzeichnet, dass die aufzunehmende Last lediglich an einem zweckmässig horizontalen, möglichst gespannten Tragseil o. dgl. festgelegt ist, das in einem gewissen Abstand vom Erdboden leicht lösbar zwischen Masten bzw. von Fesselballons oder Schraubenfesselfliegern gehalten ist, zum Zwecke, eine seit-
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dem Flugzeug kein Hindernis beim Unterfliegen zu bieten.