-
Schleppeinrichtung für Luftfahrzeuge Es ist bekannt, mittels Luftfahrzeugen
Geräte durch die Luft zu schleppen, die an einem langen Schleppseil befestigt sind
und nach einer gewissen Schleppzeit vom Flugzeug gelöst werden. Insbesondere bedient
man sich solcher Einrichtungen bei den Schießübungen der Flugzeugabwehr (Flak),
wobei man dem Gerät eine als bewegliches Ziel zweckentsprechende Ausbildung gibt.
Der Nachteil solcher Einrichtungen besteht darin, daß auf sie, sind sie einmal vom
Flugzeug ausgebracht, in keiner Weise mehr eingewirkt werden kann. So ist es beispielsweise
nicht möglich, Zielscheiben, die am Tage benutzt werden, bei eintretender Dunkelheit
mit einer Beleuchtung zu versehen. In diesem Falle ist es nötig, entweder das Schleppseil
zu kappen, da ein Einziehen der Scheibe nicht möglich ist, oder mittels eines auf
dem Seil gleitenden Körpers, dem Gleiter, die Scheibe von dem Seil zu trennen. Mit
Hilfe des Gleiters kann an Stelle der abgeworfenen Tagesscheibe nun eine solche
mit einem Leuchtsatz gesetzt werden. Es ist von besonderem Nachteil, daß eine Scheibe,
die mit Leuchtsatz ausgerüstet ist, in ihrer Ausbildung gegenüber einer Schleppscheibe
ohne Leuchtsatz, um sie bei der Gewichtszunahme schleppfähig zu halten, unterschiedlich
ist. Da die abgeworfene Scheibe oft nicht aufgefunden wird, zum mindesten aber beim
Aufschlag auf den Boden, wenn sie ein starres Gebilde darstellt. Beschädigungen
erleidet, ist die Lagerhaltung einer Anzahl Ersatzstücke nötig. Erschwert und vergrößert
wird diese Lagerhaltung, weil sie sich nichtnurauf,eine, sondern, den verschiednen
Zwecken entsprechend, auf viele verschiedene Ausführungen von Schleppkörpern erstreckt.
Zieht man weiter in Betracht, daß sich das Gewicht des Brennsatzes einer Scheibe
in bestimmten Grenzen halten muß, die wegen der geringen Tragfähigkeit einer Scheibe
sehr eng gezogen sind, also auch nur eine kurze Brenndauer besitzen, so ergibt sich
daraus die große Anzahl von Schleppkörpern, die nicht nur auf Lager gehalten, sondern
auch vom Flugzeug bei verschiedenartigen, längeren Einsäten mitgeführt werden müssen,
Ähnliche Nachteile bestehen für Schleppkörper, die anderen Verwendungszwecken dienen.
Die
Erfindung beseitigt alle diese -Nachteile dadurch, daß der Schleppkörper zur verschiedenartigen
Verwendung mit Einrichtungen für diese verschiedenen Funktionen versehen' ist, deren
Antrieb und Auslösung außerhalb des Schleppkörpers liegen können, wobei zur Betätigung
der Einrichtungen an sich bekannte Gleiter mit für den jeweiligen Wirkungsvorgang
voneinander unterschiedlicher Ausgestaltung dienen, die in bekannter `'eise mit
Widerstandsflächen versehen sein können.
-
Erfindungsgemäß dient die zwischen Seil-und Schleppkörper angeordnete
Kupplung als !: räger von Antrieben für die verschiedenen Funktionseinrichtungen
am Schleppkörper, beispielsweise als Träger einer Stromquelle für Leuchtkörper.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, dali die Kupplung mit bei Gewichts-
und Flächenveränderungen des Schleppkörpers durch einen Gleiter zur Wirkung zu bringenden
_lusgleichsorganen, z. B. aufspreizbaren Flächen, verbunden ist.
-
Die Erfindung ermöglicht es, Schleppkörper zu bauen, die verschiedene
Funktionen ausüben, die erfindungsgemäß mittels Gleitern nacheinander ausgelöst
werden können. Die Kupplung nach der Erfindung erlaubt es, Teile au verwenden, die
in den Schleppkörper nicht eingebaut werden können, auf deren Benutzung man bisher
verzichten muhte und deren Ersatz, wie etwa der Brennsatz in der Schleppscheibe,
eine unvollkommene Lösung darstellen. Es is t somit möglich, einen Schleppkörper
für mehrere Zwecke auszubilden, was die Lagerhaltung von Ersatzstücken -,vesentlich
vereinfacht. Durch die Erfindung wird es auch möglich, diese' Schleppkörper mit
Gleitflächen, die zwar beim Schleppen unwirksam sein müssen. -zu versehen, die vor
dein Abwurf durch einen Gleiter aus der unwirksamen Lage in die wirksame gebracht
werden, wodurch die abgeworfenen Schleppkörper vor Zerstörungen bewahrt «-erden.
-
In derZeichnung sindlusführtingsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt Abb. i eine Darstellung des Schleppzuges, Abh. a einen Längsschnitt
der Kupplung für den Schleppkörper sowie die Gleitkörper, Ahb.3 eine Ansieht der
Kupplung mit einem anderen Ausführungsbeispiel des Gleitkörpers in kleinerem '.#Iaßstabe,
Abb. q. ein weiteres Ausführungsbeispiel der Kupplung und des Gleitkörpers im Schnitt.
In Abh. i ist an dem am Flugzeug, i befestigten aus- und einfahrbaren Schleppseil
a der Schleppkörper 3, z. B. ein Zielsack, mittels der Kupplung d. am Seilende befestigt.
Die Auslösung der Kupplung d. erfolgt durch einen Gleitkörper 5, der aus einer Gleithülse
-mit Widerstandsfläche 6 besteht, wobei die Hülse - zweckmäßig eine zum Befestigen
auf dem Schleppseil von der Seite aus geeignete Ausbildung aufweisen kann. Sie kann
z. B. als geschlitzte, federnde Hülse ausgebildet @@,der mit Scharniergelenken versehen
sein. Da das Aufbringen der Gleiter im Rumpf vor dein Schacht _ erfolgt, ist eine
Vorrichtung zum Abheben des Seiles von der Führungsrolle vorgesehen, vor welcher
der Gleiter auf das Seil aufgebracht wird. Der Gleiter 5, 6
legt sich im Bereich
der Kupplung q. gegen Anschläge, z. P. die Enden von Hebeln;, die am Kupplungskörper
drehbar angeordnet sind und mit Kupplungsklauen 5 durch ein Gestänge 9 verbunden
sind. Durch den Druck des Gleiters werden die Hebel umgelegt und öffnen dabei die
Klauen 8, die von Schulterflächen io am Kupplungsglied i i des Schleppseiles dadurch
freikommen und den Schleppkörper vom Schleppseil lösen.
-
Die Wirkung der Gleiter kann durch am Kupplungskörper oder aniGleitervorgesehene
Profilierungen oder andere geeignete Einrichtungen so geregelt werden, daß sie mir
bestimmte Auslösev orrichtungen für getrennte Funktionen betätigen.
-
Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel nach Abb. 2 ist der Kupplungskörper
-1 als Gehäuse eines Generators 12 ausgebildet, der durch die Luftschraube
13 angetrieben wird und den Strom für einen elektrischen Leuchtkörper am Schleppgerät
3 liefert. Das Einschalten des Stromes kann durch einen Gleiter 14 bewirkt werden,
der einen Schalthebel 15 betätigt. Dabei sind die Abmessungen der Gleithülse ld.
und der Widerstandsfläche 16 arn Gleiter i-1 so bemessen, daß der später zur Wirkung
gelangende Gleiter 5 über den Gleiter i-. hinweggleiten kann. Selbstverständlich
lädt sich die Einrichtung auch so ausbilden, daß das Hinweggleiten der Gleitkörper
übereinander nicht notwendig ist.
-
In Abb. 3 ist der Gleiter 5 mit einem Schwimmkörper 17 versehen, damit
der Schleppkörper 3 beim Abwurf über Wasser nicht verlorengeht. .
-
Die Abb. d. zeigt eine Einrichtung zum Auswechseln der Schleppkörper
3. Der Gleitkörper 189 ist so ausgebildet, daß ein Schleppkörper i9 im zusammengefalteten
Zustand an ihm befestigt werden kann. Gleichzeitig ist der Gleiter mit Kupplungsklauen
2o #: ersehen. die z. D. zum Lösen der hupphingsklauen 8 des am Schleppseil 2 bereits
befestigten Schleppkörpers 3 entsprechend ausgebildet sehr können. Dabei kann an
den als drehbare, unter Federwirkung stehende Hebel ausgebildeten Klauen 2o ein
Arm 2l angeordnet sein, der unter den Klauenhebel des anderen Schleppkörpers gleitet
und diesen anhebt. was durch entsprechende Wahl der Hebelübersetzung
möglich
ist. Somit löst der nachkommende Schleppkörper den in der Gebrauchslage befindlichen
Schleppkörper vom Kupplungsglied i i des Schleppseiles.
-
Die selbsttätige Entfaltung des zweiten Schleppkörpers kann z. B.
dadurch bewirkt «-erden, daß dieser im gefalteten Zustand durch ein Band 22 gehalten
wird, das durch Messer 23 am ersten Schleppkörper durchschnitten wird.
-
Durch zweckentsprechende Ausgestaltung der Schleppkörper und ihrer
besonderen Einrichtungen sowie der Gleitkörper können somit die verschiedensten
Funktionen am Ende des Schleppseiles vom Flugzeug aus. zur Wirkung gebracht werden.
-
Zweckmäßig sind geeignete Vorkehrungen zur Dämpfung größerer Massen
für die Sicherung des Schleppseiles gegen Überbeanspruchung durch zu. hohe Zugkräfte
vorgesehen, die z. B. in Bremsflächen für die Gleiter, Fliehkraftregler für letztere,
elastisch nachgiebige Stoßpuffer usw. bestehen können.
-
Ferner besteht die Möglichkeit, die Bewegung der Gleiter anstatt mit
Hilfe von Widerstandsflächen durch eine geeignete Abschußeinrichtung zu bewirken,
die im Rumpf untergebracht ist und die Verwendung von Gleitern ohne Widerstandsflächen
ermöglicht, so daß die Geschwindigkeit der Gleiterbewegung unabhängig von der Flugzeuggeschwindigkeit
ist.