DE4116302A1 - Innenliegender rauchpatronenbehaelter mit integriertem turbogenerator fuer luftziel-schleppkoerper - Google Patents
Innenliegender rauchpatronenbehaelter mit integriertem turbogenerator fuer luftziel-schleppkoerperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Rauchpatronenbehälter mit integriertem Turbogen
erator für Luftziel-Schleppkörper.
Bei den für das Übungsschießen auf fliegende Ziele verwendeten, an Schleppsei
len von Schleppflugzeugen am Schwerpunkt geschleppten, fluglagestabilen
Schleppzielkörpern wird deren schlechte visuelle Sichtbarkeit durch das Ab
brennen von pyrotechnischen Rauchmarkiererpatronen verbessert. Eine gute
Sichtbarkeit des Schleppzielkörpers ist u. a. aus Sicherheitsgründen gefordert.
Die Ausrüstung des Schleppzielkörpers umfaßt in der Regel eine Anzahl von
unabhängig elektrisch fernzündbaren Rauchmarkiererpatronen.
Die seit langem gebräuchliche Anordnung, Rauchmarkiererpatronen außen am
Schleppzielkörper zu montieren, ist verbunden mit einem hohen Strömungswider
stand, mit der nachteiligen Folge einer hohen erforderlichen Schleppkraft. Die
Anzahl der in der in dieser Weise montierbaren Rauchpatronen ist begrenzt. Das
Innenvolumen des Schleppzielkörpers bleibt ungenutzt.
Eine Verbesserung bringt die teilweise gebräuchliche Anordnung der Rauchmar
kiererpatronen im Innern des Schleppzielkörpers, mit nach außen gerichteten
Brennöffnungen in der Außenwand. Diese Lösung ergibt einen kleineren Strö
mungswiderstand als bei der Außenmontage der Rauchmarkiererpatronen, aber
einen größeren Strömungswiderstand als ein Schleppzielkörper mit glatter
Außenwand. Der Schleppzielkörper mit Brennöffnungen in der Außenwand erfordert
eine aufwendige Konstruktion, weiterhin einen erheblichen Wartungsaufwand im
Betrieb, insbesondere für die Reinigung des Körpers von Abbrandverschmutzun
gen. Die volle Ausnutzung des Innenvolumens des Schleppzielkörpers für Rauch
markiererpatronen wird infolge der zahlreichen Außenwanddurchbrüche durch
statische und aerodynamische Probleme begrenzt. Weiterhin können die streifend
angeströmten Hohlräume (abgebrannte Rauchmarkiererpatronen und Zwischenräume)
zu Quellen akustischer Störgeräusche mit erheblicher Amplitude werden, die
ihrerseits die akustische Vermessung der Geschoßtrefferablagen stören.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung für die Rauchmarkie
rerpatronen zu finden,
- - die das Innenvolumen des Schleppzielkörpers für eine maximale Anzahl,
- - von Rauchmarkiererpatronen nutzt,
- - die konstruktiv einfach ist,
- - die in der betrieblichen Wartung einfach ist,
- - die eine minimale Schleppwiderstandserhöhung bringt,
- - die akustische Resonanzerregungen weitestgehend vermeidet.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Rauchmarkiererpatronen in einem Behälter
angeordnet, der im Innenvolumen des Schleppzielkörpers untergebracht ist und
über einen Frischluft-Zuführungskanal und einen Rauch-Abführungskanal mit der
freien Umströmung des Schleppzielkörpers verbunden ist. Die Durchströmung
erfolgt zwangsweise unter der Wirkung des Staudruckes an dem durch die Luft
geschleppten Zielkörper.
Die erfindungsgemäße Anordnung setzt voraus, daß die beim Abbrand der Rauch
markiererpatronen freiwerdende Wärmeenergie derart abgeführt werden kann, daß
im Innern des Zielkörpers keine unzulässig hohen Temperaturen auftreten.
Diese Voraussetzung ist gegeben mit dem heutigen Stand der Pyrotechnik ent
sprechenden, im Seenot-Rettungswesen eingeführten Niedertemperatur-Rauch
markiererpatronen.
Die bislang verwendeten Rauchmarkiererpatronen benutzen als Mechanismus der
Raucherzeugung die Erzeugung von Kohlenstoffruß durch einen Verbrennungsprozeß
hoher Temperatur und hoher Reaktionswärme. Diese Rauchmarkiererpatronen sind
allein aufgrund ihrer intensiven und gerichteten Abbrandflamme für die Anord
nung in einem Behälter kleiner Abmessungen nicht geeignet.
Die Niedertemperatur-Rauchmarkiererpatronen verwenden hingegen als Mechanismus
der Raucherzeugung einen exothermen chemischen Prozeß weitaus geringerer
Brisanz zur Erzeugung von Wasserdampf mit angelagerten organischen Farbstoff
partikeln, die die Sichtbarkeit des Rauches bewirken und zudem in wählbarer
Farbe vorgesehen werden können. Begrifflich streng genommen handelt es sich
nicht um "Rauch", sondern um farbigen Dampf. Die niedrige Abbrandtemperatur
wird u. a. dadurch dokumentiert, daß die temperaturempfindlichen organischen
Farbstoffe beim Abbrand stabil erhalten bleiben.
Der beim Abbrand dieser Rauchmarkiererpatronen entstehende Heißdampf wird
unmittelbar durch den durch den Behälter geführten Zwangsluftstrom weiter
abgekühlt, so daß eine Überhitzung von Bauteilen ausgeschlossen ist und dar
überhinaus sogar eine wirksame Außenkühlung der Rauchmarkiererpatronen gegeben
ist.
Auf diese Weise ist es möglich, eine dem verfügbaren Innenvolumen des Schlepp
zielkörpers entsprechende große Anzahl von Rauchmarkiererpatronen in dem
Behälter unterzubringen und dennoch die gesamte Luft- und Rauchführung durch
vorgegebene Kanäle zu leiten. In die freie Umströmung des Schleppzielkörpers
ragen lediglich die Lufteinlaß- und Auslaßöffnungen hinein und bewirken eine
sehr geringe Erhöhung des Strömungswiderstandes und der Strömungsturbulenzen.
Akustische Resonanzanregungen sind weitestgehend ausgeschlossen.
Diese Anordnung der Rauchmarkiererpatronen in einem innenliegenden Behälter im
Schleppzielkörper bringt eine Reihe weiterer Vorteile:
- 1. Durch schwerpunktsymmetrische Anordnung des Rauchpatronenbehälters kann die Schwerpunktwanderung während des sukzessiven Abbrandes von Rauchpatronen minimal gehalten werden, mit der Folge einer verbesserten Flugstabilität des Schleppzielkörpers.
- 2. Durch die volle Nutzung des Innenraumes des Schleppzielkörpers läßt sich eine größere Anzahl von Rauchpatronen unterbringen als bei anderen Anordnungsweisen. Das hat die betrieblich vorteilhafte Folge, daß der Zielkörper durch die große Rauchpatronenkapazität bei einem Einsatz für mehr Übungsvorgänge als bislang genutzt werden kann.
- 3. Die Neubestückung eines Schleppzielkörpers mit Rauchpatronen kann in einfacher und zeitsparender Weise durch Wechsel des ganzen Behälters erfolgen. Die zeitaufwendigen Reinigungs- und Prüfarbeiten können am geöffneten Behälter außerhalb des Schleppzielkörpers erfolgen.
- 4. Durch die geringere Reaktionstemperatur stellen die Niedertemperatur-Rauchmarkiererpatronen ein im Vergleich zu den bislang verwendeten Patronen wesentlich vermindertes Gefahrenpotential dar; dies dokumentiert sich in der Einstufung der Niedertemperatur-Rauchmarkierer patronen in die niedrige Gefahrenklasse T1 für Technisches Feuerwerk gemäß Sprengstoffgesetz.
Der Zwangsluftstrom durch den Rauchpatronen-Behälter legt eine zusätzliche
Nutzung für den Antrieb eines elektrischen Niederleistungs-Turbinen-Generators
nahe, der die elektrische Energie für den Betrieb der Ausrüstungsmodule des
Schleppzielkörpers (z. B. Treffervermessung, Telemetriesender- und empfänger,
Zündelektronik für Rauchmarkiererpatronen) bereitstellt.
Die bislang meistgebräuchliche Technik für die Bordstromversorgung von
Schleppzielkörpern sind elektrochemische Batterien, die jedoch hinsichtlich
ihres Gewichtes, ihrer begrenzten Kapazität, ihres Wartungsbedarfes und ihres
Schadstoffgehaltes nachteilig sind.
Die Verwendung eines elektrischen Turbinen-Generators vermeidet diese Nachtei
le. In Sonderanwendungen mit hohem elektrischen Energieverbrauch (z. B. Schein
werfer) ist die Anordnung eines elektrischen Turbinen-Generators an der Außen
fläche des Schleppzielkörpers gebräuchlich, mit der unvermeidlichen Folge
aerodynamischer und akustischer Probleme.
Für die Niederleistungs-Bordstromversorgung von Schleppzielkörpern hat sich
der Turbinen-Generator gegenüber der Batterie-Stromversorgung bislang nicht
durchsetzen können, wegen des konstruktiven Mehraufwandes für die Anordnung
von Generator und Turbine.
Dieser Mehraufwand entfällt, wenn ein ohnehin innen durch den Schleppzielkör
per zwangsgeführter Luftstrom zum Antrieb des Turbinen-Generators mitverwendet
werden kann. Voraussetzung ist dabei, daß die elektrische Generatorleistung
ein sehr kleiner Bruchteil der Schleppleistung zur Überwindung des Strömungs
widerstandes ist. Diese Voraussetzung ist bei Schleppzielkörpern mit den heute
einsatztypischen Ausrüstungen erfüllt: Die mechanische Schleppleistung von
Schleppzielkörpern beträgt meist mehr als 50 kW, während die Leistungsaufnahme
der Bordausrüstungen in der Regel unter 50 W liegt, entsprechend einem Lei
stungsverhältnis von kleiner als 1 : 1000.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines in einem Schleppzielkörper innen
liegenden Rauchpatronenbehälters mit integriertem Turbogenerator.
Der Schleppzielkörper (1) wird am Schleppseil (2) durch die Luft gezogen, so
daß sich eine Anströmung (3) ergibt. Die Rauchmarkiererpatronen (6) sind in
dem Behälter (5) montiert. Die den Schleppzielkörper umströmende Luft dringt
unter der natürlichen Wirkung des Staudruckes teilweise in den Frischluft-Zu
führungskanal (4) ein, strömt durch den Rauchpatronenbehälter (5), über
streicht dabei die Rauchmarkiererpatronen (6), reißt freigesetzte Farb
stoff-Rauchpartikel mit und entweicht durch den Rauch-Abführungskanal (7) ins
Freie, wo sie sich wieder mit der umströmenden Luft vereinigt.
In der inneren Strömungsführung, in diesem Beispiel am Eintritt der Zuluft in
den Rauchpatronenbehälter (5), ist der Turbinen-Generator (8) angeordnet.
Dessen Turbinenrad (10) dreht unter der Wirkung der Strömung den Generator
(9), der seine Leistung der Bordstromversorgung des Schleppzielkörpers zu
führt.
Claims (2)
1. Innenliegender Rauchpatronenbehälter für Luftziel-Schleppkörper, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Rauchmarkiererpatronen (6) in einem Behälter (5)
befinden, der im Innenvolumen des Schleppzielkörpers (1) angeordnet ist und
der über einen Frischluft-Zuführungskanal (4) sowie einen Rauch-Abführungska
nal (7) mit der freien Umströmung (3) des Schleppzielkörpers verbunden ist und
unter der Wirkung des aerodynamischen Staudruckes eine natürliche Zwangsdurch
strömung mit Luft erfährt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Zwangs-Luft
führung durch den Frischluft-Zuführungskanal (4), den Behälter (5) und den
Rauch-Abführungskanal (7) ein turbinengetriebener elektrischer Stromgenerator
(8) eingefügt ist.
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DE19914116302 Expired - Fee Related DE4116302C2 (de) | 1991-05-14 | 1991-05-14 | Luftziel-Schleppkörper mit in dessen Innenraum angeordneten Rauchmarkiererpatronen |
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DE (1) | DE4116302C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1991-05-14 DE DE19914116302 patent/DE4116302C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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DE4116302C2 (de) | 1996-07-11 |
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