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STAND DER TECHNIK
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In thermischen Anlagen, insbesondere in Wärmetauschern, Abhitzekesseln, Brennkammern, Reaktorkammern oder Dampferzeugern, können sich grundsätzlich Materialrückstände an Rohrleitungen und/oder Wänden der Anlagen ablagern. Dies kann zu einer Verminderung eines Wirkungsgrads der Anlage führen.
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Um derartige Ablagerungen möglichst vollständig zu entfernen, können verschiedene Reinigungstechniken eingesetzt werden. Beispielsweise können die Reinigungstechniken Explosionsreinigungen, insbesondere Sprengreinigungen, beinhalten. Eine Vorrichtung zur Durchführung einer solchen Sprengreinigung ist beispielsweise in
EP 1 544 567 B1 beschrieben. Die Vorrichtung umfasst ein erstes Rohr und ein daran abgelenktes zweites Rohr, welche über eine große Länge bei gleichzeitig relativ geringem Durchmesser verfügen, wobei innerhalb des zweiten Rohrs ein entzündbares Gasgemisch und/oder ein Sprengkörper, insbesondere eine Sprengschnur, und ein Zünder ausgebildet sind, welcher Zünder die Sprengung bei Auslösung initiiert und über eine Zündleitung mit einem Zündauslösemechanismus verbunden ist, und das zweite Rohr nach der Sprengung zerstört ist. Die Kühlung erfolgt gemäß der Lehre der
EP 1 544 567 B1 dadurch, dass ein Wasser/Luft-Gemisch durch das die Sprengschnur beinhaltende Rohr geleitet wird und am Ende des Rohres austritt.
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Um im Vorfeld einer solchen Sprengreinigung Verschmutzungen in den thermischen Anlagen möglichst exakt zu lokalisieren oder um im Anschluss an eine durchgeführte Sprengreinigung das Ausmaß der Entfernung der Ablagerungen zu beurteilen, können beispielsweise Kameras eingesetzt werden. Zu beachten ist jedoch, dass im Innenraum der thermischen Anlagen üblicherweise Temperaturen von über 100°C, unter Umständen auch über 200°C herrschen, so dass besondere Anforderungen an die Kameras gestellt werden.
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Sie müssen nicht nur an eine Lanze angebracht werden können, um innerhalb der thermischen Anlage an möglichst allen Stellen eine Inspektion zu ermöglichen, sondern auch ausreichend gekühlt werden, um die Funktionsfähigkeit der Kamera bei den hohen Temperaturen im Inneren der thermischen Anlage zu gewährleisten.
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Trotz der zahlreichen aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen zur Lokalisierung von Verschmutzungen und/oder Schäden in Anlagen behalten diese noch Verbesserungspotential. So ist ein steigendes Bedürfnis nach Vorrichtungen vorhanden, welche eine effiziente Kühlung der Kamera ermöglichen. Wünschenswert wäre daher eine kühlbare Kameravorrichtung, welche die ausgeführten technischen Herausforderungen von bereits etablierten Vorrichtungen zumindest zu einem großen Teil überwindet.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Es wird daher eine kühlbare Kameravorrichtung vorgeschlagen, welche die oben genannten Probleme bekannter Vorrichtungen zumindest weitgehend vermeidet.
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Die kühlbare Kameravorrichtung umfasst ein Rohr mit einem ersten Ende und einem zweiten Ende und ein am ersten Ende angebrachtes Gehäuse, in dem eine Kamera untergebracht ist. Das Rohr weist ein sich über die Längsrichtung des Rohres erstreckendes erstes Kompartiment und ein sich über die Längsrichtung des Rohres erstreckendes zweites Kompartiment auf, wobei das erste und das zweite Kompartiment über eine erste Trennwand flüssigkeitsdicht vom Innenraum des die Kamera beinhaltenden Gehäuses getrennt sind und wobei das erste und das zweite Kompartiment so ausgestaltet sind, dass ein flüssiges Kühlmedium am zweiten Ende des Rohres über einen ersten Einlass in das erste Kompartiment einströmen kann, durch mindestens eine Durchtrittsöffnung in der Nähe der ersten Trennwand in das zweite Kompartiment gelangen und von dort über einen Auslass am zweiten Ende des Rohres aus dem zweiten Kompartiment ausströmen kann. Innerhalb des Rohres ist eine sich mindestens vom ersten Ende bis zum zweiten Ende erstreckende Leitung untergebracht, durch die ein gasförmiges Kühlmedium zur Kühlung der Kamera über einen zweiten Einlass am zweiten Ende des Rohres eingebracht und durch die erste Trennwand hindurch in den Innenraum des Gehäuses geführt werden kann, wobei das Gehäuse Öffnungen aufweist, durch welche das über die Leitung in das Gehäuse eingebrachte gasförmige Kühlmedium aus dem Gehäuse austreten kann.
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Die erfindungsgemäße kühlbare Kameravorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass das als Lanze zur optimalen Positionierung der Kamera eingesetzte Rohr mittels eines flüssigen Kühlmediums, vorzugsweise mittels Wasser, die am Kopf dieser Lanze befindliche Kamera hingegen mittels eines gasförmigen Kühlmediums, vorzugsweise mittels Luft, gekühlt werden. Diese Kombination einer Luft- und Wasserkühlung ermöglicht eine besonders effiziente Kühlung der Kamera am Kopf der Lanze, ohne dass das zur Kühlung der Lanze eingesetzte Wasser die Sicht vor der Kamera nachteilig beeinflusst. Technisch realisiert wird die Wasserkühlung des Rohres dadurch, dass der Innenraum des Rohres in Längsrichtung zwei voneinander getrennte Kompartimente aufweist, wobei Wasser im ersten Kompartiment in Richtung der Kamera in das Rohr hineinströmt, dort in Nähe der Kamera an einer Trennwand umgeleitet und durch das zweite Kompartiment wieder aus dem Rohr herausgeführt wird (und somit ein kühlender Wasserkreislauf innerhalb des Rohres errichtet wird, der durch den kontinuierlichen Ein- und Auslass von Wasser am Ende des Rohres aufrechterhalten wird). Die Luftkühlung der Kamera wird dadurch realisiert, dass Luft beispielsweise durch ein durch den Innenraum des Rohres geführtes weiteres Rohr in das die Kamera beinhaltende Gehäuse geleitet und durch Öffnungen in der Hülse am Kopfbereich der Kameravorrichtung (i. e. an dem Bereich, an dem die Kamera lokalisiert ist) aus der Kameravorrichtung hinaustritt (und somit ein vom Wasserkreislauf unabhängiger kühlender Luftstrom durch die Kameravorrichtung geleitet wird, der durch den kontinuierlichen Einlass von Luft am Ende des Rohres und den kontinuierlichen Auslass von Luft am Kopfbereich der Kameravorrichtung aufrechterhalten wird und eine Kühlung der Kamera ermöglicht).
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Nachfolgend wird eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen kühlbaren Kameravorrichtung detaillierter beschrieben. Die erfindungsgemäße kühlbare Kameravorrichtung ist jedoch keinesfalls auf diese besonders vorteilhaften Ausgestaltungen beschränkt. Vielmehr umfasst die vorliegende Erfindung jede kühlbare Kameravorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, die es ermöglicht, den Wasser- und Luftkreislauf in der vorstehend beschriebenen Art und Weise innerhalb der Vorrichtung zu realisieren.
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Unter einer „Kamera” im Sinne der vorliegenden Erfindung ist grundsätzlich eine beliebige fototechnische Vorrichtung zu verstehen, welche statische und/oder bewegte Bilder auf eine Speichermedium, vorzugsweise ein digitales Speichermedium, aufzeichnen und/oder übermitteln kann. Die Kamera kann insbesondere eine Hochtemperaturkamera sein. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen kühlbaren Kameravorrichtung handelt es sich bei der Kamera um eine Infrarotkamera. Unter einer „Kameravorrichtung” ist grundsätzlich eine beliebige Vorrichtung zu verstehen, welche neben der Kamera, dass diese Kamera beinhaltende Gehäuse und das als Lanze dienende Rohr gegebenenfalls weitere Elemente beinhaltet. Insbesondere kann es sich bei dem weiteren Element um eine Haltevorrichtung handeln. Auch andere Elemente sind grundsätzlich denkbar. Weiterhin kann die Kamera eine kabellose Kamera, beispielsweise eine Funkkamera sein, welche die Daten per Funksignal an einen entsprechenden Empfänger übermittelt, oder einer Kamera, welche die Daten mittels elektrischer Leitungen an einen Empfänger übermittelt, wobei die Kabel vorteilhafterweise durch die Leitung geführt werden können, durch welche das gasförmige Kühlmedium in die Kameravorrichtung strömt. Darüberhinaus kann die Kamera batteriebetrieben sein oder mittels entsprechender elektrischer Leitungen mit Strom versorgt werden, wobei auch hier die elektrischen Leitungen vorteilhafterweise durch die Leitung geführt werden können, durch welche das gasförmige Kühlmedium in die Kameravorrichtung strömt.
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Die Begriffe „Einlass” und „Auslass” bezeichnen grundsätzlich beliebige Elemente, über welche ein beliebiges fluides oder gasförmiges Medium in einen Raum herein- bzw. herausgeleitet werden kann. Vorzugsweise ist zumindest der Einlass mit einem Regler bzw. Ventil versehen, um die Menge des eingelassenen flüssigen oder gasförmigen Kühlmediums zu kontrollieren.
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Der Begriff „Rohr” bezeichnet grundsätzlich einen länglichen Hohlkörper. Das Rohr kann grundsätzlich einen beliebigen Querschnitt aufweisen, beispielsweise einen runden, einen ellipsoiden oder polygonalen Querschnitt, wobei ein runder Querschnitt besonders bevorzugt ist. Insbesondere kann das Rohr aus einem starren Material hergestellt sein, beispielsweise aus einem Metall. Auch andere Materialien sind grundsätzlich denkbar. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kameravorrichtung ist das Rohr ein Metallrohr mit einer Länge in einem Bereich von 100 cm bis 750 cm, bevorzugt in einem Bereich von 150 bis 600 cm und besonders bevorzugt in einem Bereich von 200 bis 500 cm, einer Wandstärke in einem Bereich von 0,1 bis 1 cm, bevorzugt in einem Bereich von 0,15 bis 0,75 cm und besonders bevorzugt in einem Bereich von 0,2 bis 0,5 cm und einem Außendurchmesser in einem Bereich von 2 bis 20 cm, bevorzugt in einem Bereich von 5 bis 17,5 cm und besonders bevorzugt in einem Bereich von 10 bis 15 cm.
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Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass das erste und das zweite Kompartiment innerhalb des Rohres mittels einer zweiten Trennwand gebildet werden, die sich vom zweiten Ende bis in die Nähe der ersten Trennwand erstreckt. Der Begriff „Trennwand” bezeichnet in diesem Zusammenhang grundsätzlich ein beliebiges flächiges Bauteil, wobei eine Länge und eine Breite der Trennwand um ein Vielfaches größer sind als eine Höhe der Trennwand. Die Trennwand ist im Innenraum des Rohrs angeordnet und unterteilt diesen in ein erstes und ein zweites Kompartiment. Die Trennwand verläuft entlang einer Längsachse des Rohrs und kann stoffschlüssig mit dem Rohr verbunden sein. Insbesondere kann die Trennwand über zwei Längskanten der Trennwand stoffschlüssig mit einer inneren Oberfläche des Rohrs verbunden sein. Um zu realisieren, dass der aus dem ersten Kompartiment ankommende Strom des flüssigen Kühlmediums im Bereich der ersten Trennwand umgelenkt und über das zweite Kompartiment das Rohr wieder verlässt, ist die Durchtrittsöffnung der erfindungsgemäßen Kameravorrichtung vorzugsweise in Form eines oder gegebenenfalls auch mehrerer Löcher in der zweiten Trennwand ausgebildet. Um das Rohr möglichst effektiv über die gesamte Rohrlänge zu kühlen, ist es vorteilhaft, die erste Trennwand möglichst nahe im die Kamera beinhaltenden Gehäuse und die Durchtrittsöffnung dementsprechend möglichst nah an der ersten Trennwand vorzusehen.
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Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass das die Kamera beinhaltende Gehäuse als eine um einen Winkel α gegenüber der Längsachse des Rohres gebogene Fortführung des Rohres ausgebildet ist, wobei α vorzugsweise in einem Bereich von 45 bis 135° liegt und ganz besonders bevorzugt einem im Wesentlichen rechten Winkel entspricht. Die Länge der gebogenen Fortführung des Rohres liegt vorzugsweise in einem Bereich von 5 bis 25 cm, besonders bevorzugt in einem Bereich von 10 bis 20 cm. Die Wandstärke der um den Winkel α gegenüber der Längsachse des Rohres gebogene Fortführung des Rohres ist vorzugsweise größer als die Wandstärke des Rohres und liegt vorzugsweise in einem Bereich von 0,3 bis 2 cm, besonders bevorzugt in einem Bereich von 0,6 bis 1 cm. Die Fortführung des Rohres kann dabei durch das Beigen des Endbereiches des Rohres um den Winkel α oder aber durch das Anschweißen eines weiteren kurzen Rohrstückes an das Rohr gebildet werden.
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Weiterhin ist es erfindungsgemäß bevorzugt, dass die Leitung, durch die das gasförmige Kühlmedium zur Kühlung der Kamera über den zweiten Einlass am zweiten Ende des Rohres eingebracht und durch die erste Trennwand hindurch in den Innenraum des Gehäuses geführt werden kann, ein in Längsrichtung des Rohres und innerhalb des Rohres geführtes weiteres Rohr ist. Dieses weitere weist vorzugsweise einen Durchmesser in einem Bereich von 0,2 bis 5 cm und besonders bevorzugt in einem Bereich von 1 bis 3 cm auf.
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Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass das Gehäuse eine die Kamera abdeckende transparente Abdeckung umfasst, die mittels einer Befestigungshülse im Gehäuse unterhalb der Kamera fixiert wird, so dass die Umgebung im Kopfbereich der Kameravorrichtung durch diese transparente Abdeckung hindurch inspiziert werden kann. eine zweites Gehäuse aufweist, welches die Kamera beinhaltet und welches am Kopfbereich eine transparente Abdeckung aufweist, durch die hindurch mittels der Kamera die. Dabei ist es besonders bevorzugt, dass das die Befestigungshülse eine kreisförmige Metallhülse ist, deren Außendurchmesser dem Innendurchmesser des Gehäuses entspricht und die in das Gehäuse eingeschoben ist, wobei die Öffnungen, durch welche das über die Leitung in den Innenraum des Gehäuses eingebrachte gasförmige Kühlmedium aus dem Gehäuse austreten kann, in Form von Kanälen ausgebildet sind, die durch die Wandungen der Metallhülse geführt werden. Dies ermöglicht eine effektive Kühlung des die Kamera beinhaltenden Gehäuses mittels des gasförmigen Kühlmediums, vorzugsweise mittels Luft. Weiterhin bevorzugt ist in diesem Zusammenhang, dass die Kanäle unterhalb der transparenten Abdeckung enden, so dass das in den Innenraum des Gehäuses eintretende Kühlmedium unterhalb der transparenten Abdeckung aus dem Gehäuse austritt. Bei der transparenten Abdeckung handelt es sich vorzugsweise um eine Glasscheibe mit einer Dicke in einem Bereich von 2 bis 20 mm, besonders bevorzugt in einem Bereich von 5 bis 15 mm.
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Weiterhin kann die erfindungsgemäße kühlbare Kameravorrichtung weitere Elemente aufweisen. So können am ersten Ende des Rohres (i. e. an demjenigen Ende, an dem der Nutzer der Kameravorrichtung die Vorrichtung festhält) Haltegriffe außen an der Stange vorgesehen sein.
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Es wird weiterhin ein Verfahren zur Inspektion des Innenraumes einer thermischen Anlage mittels einer kühlbaren Kameravorrichtung vorgeschlagen. Das Verfahren kann die Verfahrensschritte, welche im Folgenden beschrieben werden, beinhalten. Die Verfahrensschritte können beispielsweise in der vorgegebenen Reihenfolge durchgeführt werden. Eine andere Reihenfolge ist jedoch ebenfalls denkbar. Weiterhin können ein oder sogar mehrere Verfahrensschritte gleichzeitig oder zeitlich überlappend durchgeführt werden. Weiterhin können einer, mehrere oder alle der Verfahrensschritte einfach oder auch wiederholt durchgeführt werden. Das Verfahren kann darüber hinaus noch weitere Verfahrensschritte beinhalten.
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Das Verfahren zur Inspektion des Innenraumes einer thermischen Anlage mittels einer kühlbaren Kameravorrichtung umfasst die Verfahrensschritte:
- a) das Einbringen einer kühlbaren Kameravorrichtung umfassend:
- • ein Rohr mit einem ersten Ende und einem zweiten Ende
und
- • ein am ersten Ende angebrachtes Gehäuse, in dem eine Kamera untergebracht ist,
in den Innenraum der thermischen Anlage, vorzugsweise in den Innenraum eines Wärmetauschers, eines Abhitzekessels, einer Brennkammer, einer Reaktorkammer, eines Dampferzeugers, eines Kamins oder eines Schornsteins;
- b) die Inspektion des Innenraumes der thermischen Anlage mittels der Kamera,
wobei das Rohr mit einem flüssigen Kühlmedium, vorzugsweise mit Wasser, und die Kamera mit einem gasförmigen Kühlmedium, vorzugsweise mit Luft, gekühlt werden.
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In Verfahrensschritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine kühlbare Kameravorrichtung umfassend ein Rohr mit einem ersten Ende und einem zweiten Ende und ein am ersten Ende angebrachtes Gehäuse, in dem eine Kamera untergebracht ist, in den Innenraum der thermischen Anlage eingebracht, wobei es besonders bevorzugt ist, dass es sich bei dieser kühlbaren Kameravorrichtung um die eingangs beschriebene erfindungsgemäße Kameravorrichtung handelt. Bevorzugt ist dabei, dass zur Kühlung des Rohres Wasser über den ersten Einlass in das erste Kompartiment einströmt, durch die mindestens eine Durchtrittsöffnung im Bereich der ersten Trennwand in das zweite Kompartiment gelangt und von dort über den Auslass am zweiten Ende des Rohres aus dem zweiten Kompartiment ausströmt. Weiterhin ist es bevorzugt, dass durch die sich mindestens vom ersten Ende bis zum zweiten Ende erstreckende Leitung Luft zur Kühlung der Kamera über den zweiten Einlass am zweiten Ende des Rohres eingebracht, durch die erste Trennwand hindurch in den Innenraum des Gehäuses geführt wird und durch die Öffnungen aus dem Gehäuse austritt.
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Erfindungsgemäß besonders bevorzugt ist es, dass die sich mindestens vom ersten Ende bis zum zweiten Ende erstreckende Leitung, durch welche das gasförmige Kühlmedium geleitet wird, durch das erste Kompartiment geführt wird (i. e. durch das Kompartiment, durch das das flüssige Kühlmedium in die das Rohr der Kameravorrichtung hineinströmt). Sie kann aber auch durch das zweite Kompartiment geführt werden.
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Weiterhin ist es bevorzugt, dass die Temperatur im Innenraum der thermischen Anlage mindestens 100°C, besonders bevorzugt mindestens 200°C beträgt.
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In einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Verwendung der erfindungsgemäßen kühlbaren Kameravorrichtung zur Inspektion des Innenraumes einer thermischen Anlage. Die thermische Anlage ist ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem Wärmetauscher, einem Abhitzekessel, einer Brennkammer, einer Reaktorkammer, einem Dampferzeuger, einem Kamin und einem Schornstein.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Weitere optionale Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele, welche in den Figuren schematisch dargestellt sind.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen kühlbaren Kameravorrichtung 100;
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2 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen kühlbaren Kameravorrichtung 100 im Querschnitt;
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3 veranschaulicht das Rohr 101 und die darin verlaufende weitere Trennwand 115, welche die Kompartimente 106 und 107 voneinander trennt, im Querschnitt veranschaulicht;
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4 eine schematische Darstellung des Kopfbereiches 117 eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen kühlbaren Kameravorrichtung 100 aus Sicht von unten.
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AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer kühlbaren Kameravorrichtung 100. Die kühlbare Kameravorrichtung 100 beinhaltet ein Rohr 101 mit einem ersten Ende 102 und einem zweiten Ende 103, wobei am zweiten Ende 103 Haltegriffe 120 vorgesehen sein können, mit denen der Nutzer der kühlbaren Kameravorrichtung diese festhalten kann. Am ersten Ende 102 des Rohres 101 ist ein Gehäuse 104 vorgesehen, in dem die Kamera 105 (in 1 nicht gezeigt) untergebracht ist. Mit der Kamera 105 kann die Umgebung im Kopfbereich 117 der kühlbaren Kameravorrichtung 100 inspiziert werden.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen kühlbaren Kameravorrichtung 100 im Querschnitt. Wie in dieser Darstellung zu erkennen ist, ist bei diesem Ausführungsbeispiel das Gehäuse 104 als im Winkel α (in 2 ist α = 90°) gebogene (bzw. im rechten Winkel beispielsweise durch Schweißen angebrachte) Fortführung des Rohres 101 ausgebildet. Innerhalb dieses Gehäuses 104 ist eine Befestigungshülse 116 vom unteren, offenen Ende des Gehäuses 104 her eingeschoben, wobei der Außendurchmesser der Befestigungshülse 116 im Wesentlichen dem Innendurchmesser des Gehäuses 104 entspricht. Über entsprechende Gewinde in der Befestigungshülse 116 und Schrauben am Ende des Gehäuses 104 (in 2 nicht gezeigt) kann die Befestigungshülse 116 im Gehäuse 104 fixiert werden. Weiterhin weist die Befestigungshülse 116 Kanäle 118 in Form von Bohrungen auf, die in Längsrichtung innerhalb des Mantels der Befestigungshülse 116 verlaufen. Innerhalb des Gehäuses 104 ist die Kamera 105 untergebracht, wobei unterhalb der Kamera 105 eine transparente Abdeckung 119, vorzugsweise eine Glasscheibe, vorgesehen ist, durch die Hindurch mittels der Kamera 105 die Umgebung im Kopfbereich 117 der Kameravorrichtung 100 inspiziert werden kann. Über die Befestigungshülse 116 wird die transparente Abdeckung 119 im Gehäuse 104 unterhalb der Kamera 105 fixiert. Das Rohr 101 umfasst ein erstes Kompartiment 106 und ein zweites Kompartiment 107, die durch eine zweite Trennwand 115 voneinander getrennt sind. Gemäß der in 2 gezeigten Ausführungsform handelt es sich bei der zweiten Trennwand 115 um eine den Innenraum des Rohres 101 mittig trennende, mit den Rohrwänden verschweißte Trennplatte, wie in 3 im Querschnitt gezeigt ist. Im Bereich der ersten Trennwand 108, welche verhindert, dass das flüssige Kühlmittel, vorzugsweise Wasser (oder ein Wasser-Luft-Gemisch), in den Innenraum 109 des die Kamera 105 beinhaltenden Gehäuses 104 strömt, weist die weitere Trennwand 115 eine Durchtrittsöffnung 111 auf, durch welche das aus dem einen Kompartiment ankommende flüssige Kühlmittel in das andere Kompartiment gelangen kann. Strömt Wasser durch den ersten Einlass 110 in das erste Kompartiment 106 in Richtung der Kamera 105 in das Rohr 101 hinein, so wird es durch die erste Trennwand 108 und die Durchtrittsöffnung 111 in Nähe der Kamera 105 umgeleitet und durch das zweite Kompartiment 107 über den Auslass 112 wieder aus dem Rohr 101 herausgeführt (es wird somit ein durch die nicht ausgefüllten Pfeile in 2 veranschaulichter kühlender Wasserkreislauf innerhalb des Rohres 101 errichtet, der durch den kontinuierlichen Ein- und Auslass von Wasser am Ende des Rohres aufrechterhalten wird). Die Luftkühlung der Kamera 105 wird dadurch realisiert, dass Luft beispielsweise durch einen durch den Innenraum des Rohres 101 geführte Leitung 113, bei der es sich beispielsweise um ein weiteres Rohr handeln kann, in das die Kamera 105 beinhaltende Gehäuse 104 geleitet und durch Öffnungen in der Befestigungshülse 116 am Kopfbereich 117 des Gehäuses (i. e. an dem Bereich, an dem die Kamera 105 lokalisiert ist) aus der Kameravorrichtung 100 hinaustritt (und somit ein durch die dünnen Pfeil in 2 vom Wasserkreislauf unabhängiger kühlender Luftstrom durch die Kameravorrichtung 100 geleitet wird, der durch den kontinuierlichen Einlass von Luft über den Einlass 114 am ersten Ende 103 des Rohres und den kontinuierlichen Auslass von Luft am Kopfbereich 117 der Kameravorrichtung 100 aufrechterhalten wird und eine Kühlung der Kamera 105 ermöglicht).
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4 zeigt eine schematische Darstellung des Kopfbereiches 117 eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen kühlbaren Kameravorrichtung 100 aus Sicht von unten. Zu sehen ist das Gehäuse 104, in welches eine Befestigungshülse 116 eingesetzt ist. Die Kamera 105 befindet sich in diesem Gehäuse 104 und ist von unten mit einer transparenten Abdeckung 119, vorzugsweise mit einer Glasscheibe, von der Umgebung geschützt. Die transparente Abdeckung 119 wird mittels der von unten eingeschobenen Befestigungshülse 116 im Gehäuse 104 unterhalb der Kamera 105 fixiert, so dass die Umgebung im Kopfbereich 117 des Gehäuses 104 durch die transparente Abdeckung 119 hindurch inspiziert werden kann. Über Kanäle 118, die durch die Wandung der Befestigungshülse 116 verlaufen, strömt die in das Gehäuse 104 zur Kühlung der Kamera 105 eingeführte Luft unterhalb der Glasscheibe 119 aus der Kameravorrichtung 100 heraus.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- kühlbare Kameravorrichtung
- 101
- Rohr
- 102
- erstes Ende
- 103
- zweites Ende
- 104
- Gehäuse
- 105
- Kamera
- 106
- erstes Kompartiment
- 107
- zweites Kompartiment
- 108
- erste Trennwand
- 109
- Innenraum des Gehäuses 104
- 110
- erster Einlass für flüssiges Kühlmedium
- 111
- Durchtrittsöffnung
- 112
- Auslass für flüssiges Kühlmedium
- 113
- Leitung für gasförmiges Kühlmedium
- 114
- zweiter Einlass für gasförmiges Kühlmedium
- 115
- zweite Trennwand
- 116
- Befestigungshülse
- 117
- Kopfbereich des Gehäuses 104
- 118
- Kanäle
- 119
- transparente Abdeckung
- 120
- Haltevorrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1544567 B1 [0002, 0002]