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Schraubkorn, insbesondere für Handfeuerwaffen.
Es ist eine in der Waffentechnik bekannte Tatsache, dass Läufe von verhältnismässig geringer Fleischstärke, wie z. B. für Gewehre, Pistole, Maschinengewehre u. dgl., infolge der bei der Erzeugung vorzunehmenden Bearbeitungen nie genau gerade hergestellt werden können. Ausserdem ist es unmöglich, jene die Zielvorrichtung tragenden Teile des Laufes, seien sie mit dem Laufe aus einem Stück erzeugt oder mit diesem verschweisst, derart genau gleichmässig herzustellen, dass die Ziellinie bei der Massenerzeugung zu der die Richtlinie aller ballistischen Berechnungen bildenden Laufachse in dem beabsichtigten gleichbleibenden Neigungsverhältnis steht.
Die unvermeidlichen und unberechenbaren Abweichungen bewirken unter anderem dass die mittleren Treffpunkte bei Verwendung mehrerer Waffen gleicher Art trotz verlässlicher fester Einspannung und Zielrichtung nicht übereinstimmen.
Da Einstellungen des Kornes eine zeitraubende und nur von Fachleuten ausführbare Arbeit darstellen, wurde eine Vereinfachung dadurch angestrebt, dass das Korn in den Kornträgern eingeschraubt wurde.
Die bekannt gewordenen Bauarten der Schraubkorne bedingen gleichwohl eine geübte Hand für die Durchführung von Berichtigungen, so dass sich deren öftere Wiederholung, je nach dem augenblicklichen Bedarf, durch Personen, welche die Einzelheiten der Konstruktion nicht kennen, von selbst anschliesst.
Die bei dauerndem Gebrauche einer Waffe entstehenden Fehler in der Zielvorrichtung suchen geübte Schützen durch Verlegung des Zielpunktes beim Zielen auszugleichen. Diese wenigstens für eine gewisse Zeitspanne gewöhnlich gleichbleibenden Berichtigungen erfahren jedoch wieder fortlaufend Veränderungen durch Witterungs- und atmosphärische Einflüsse usw.
Wenn es nun schon für den geübten Schützen nicht leicht ist, diese Berichtigungen zu summieren und beim Zielen die Folgerung daraus zu ziehen, so wird dies dem ungeübten ganz unmöglich.
Die Erfindung betrifft ein Schraubkorn, welches die fortlaufende Beseitigung entstandener Fehler der Zielvorrichtung gestattet und dem Schützen die Möglichkeit gibt, fallweise notwendige Berichtigungen nach Ermittlung der augenblicklichen Treffpunktslage sofort vorzunehmen. Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die Waffe nach Berichtigung durch einen gewandten Schützen auch für den ungeübten brauchbar wird und einer grösseren Zahl von Schützen die infolge der gerade herrschenden Witterung vorzunehmenden Berichtigungen einfach bekanntgegeben werden können ; diese können infolge ihrer Einfachheit von jedem einzelnen besorgt werden.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen Ausführung
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Kornes vorgenommen werden.
Der über den Lauf 1 gezogene und an diesem festgelegte Ring 2 hat oben eine schwalbenschwanzförmige Nut, in welche eine Leiste 3 eingelassen ist. Das Korn 4 besteht aus einem im vorliegenden Falle quadratischen, nach oben in einen Kegelstumpf auslaufenden Stift und ist in die Leistet eingeschraubt, wobei die Ganghöhe des Gewindes beispielsweise einen Millimeter beträgt. Ein Kornschützer 5, der mit dem Ring 2 aus einem Stück bestehen kann, weist oben eine Öffnung 6 auf, an deren Rand eine Richtmarke angebracht ist. Der Kornschützer kann auch aus zwei seitlichen Lappen gebildet sein in welchem Falle die Marke an der Oberkante de1 einen angebracht ist. Eine innerhalb der Leiste 3 befindliche Klemmschraube'7, welche bis an das Gewinde des Kornes reicht, dient zu dessen Sicherung gegen unbeabsichtigte Verschiebungen.
Die. Einstellung des Kornes der Höhe nach erfolgt durch einen Stellschlüssa (Fig. 4), der nach Art eines Uhrschlüssels mit einer dem Kornquerschnitt entsprechenden, im vorliegenden Falle quadratischen Öffnung 8 versehen ist. Das andere Ende des Stellschlüssels ist zweckmässig zu einem Schraubenzieher 9 ausgebildet mit welchem das Lockern und Anziehen der Klemmschraube 7 bewirkt wird. Oberhalb der Schlüsselöffnung befindet sich eine runde Platte. 10, deren Umfang durch Strichmarken beispielsweise in zehn gleiche Teile geteilt ist,
Zur Berichtigung der Kornhöhe wird die Klemmschraube 7 gelockert und der Stellschlüssel durch die Öffnung 6 des Kornschützers. 5 auf das Korn aufgesetzt.
Durch Drehung des Schlüssels wird das Korn gehoben oder gesenkt, wobei das Mass der Bewegung an der
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Teilung festgestellt werden kann. Im vorliegenden Falle entspricht einer Drehung um einen Teilstrich eine Verschiebung des Kornes um einen Zehntelmillimeter der Höhe nach.
Die in Fig. 5 dargestellte Stellvorrichtung ermöglicht sowohl Höhen-als Seitenberichtigungen des Kornes und wird über den Ring 2 aufgeschoben oder von unten angesetzt.
Sie besteht aus einer Grundplatte 11, in deren Fortsatz 12 ein Stellschlüssel gelagert ist. Dieser hat ein Mittelstück 13 und an dem Fortsatz 14 die bereits an den einfachen Schlüssel (Fig. 4) beschriebene Schlüsselöffnung 8 für Höhenänderungen. Nach der anderen Seite geht das Mittelstück 13 in eine Schraubenspindel M über, welche in den Fortsatz 12 und die Grundplatte 11 eingeschraubt ist und bis an die das Korn tragende Leiste 3 heranreicht.
Die Schraubenspindel 15 bildet die Stellschraube für seitliche Verschiebungen des Kornes, wobei die Ganghöhe des Gewindes zweckmässig mit einem Millimeter bemessen ist. Auf das Mittelstück 73 des Stellschlüssels ist eine Hülse 16 aufgezogen und mit diesem fest verbunden. Die Hülse ist an beiden Enden z. B. mit einer Zehnerteilung versehen und reicht einerseits über den Fortsatz 12, der eine Strichmarke trägt. Der zur Verdrehung der Klemmschraube 7 notwendige Schraubenzieher 17 ist durch die Hülse durchgesteckt und mit einigen Gewindegängen festgeschraubt. Gegebenenfalls kann an der Gegenseite des Schlüssels eine Klemmvorrichtung vorgesehen sein.
Zur Vornahme seitlicher Verschiebungen wird die Vorrichtung angesetzt und die Stellschraube 15 so weit eingedreht, dass sie die Leiste 3 gerade berührt. Die bei weiterer Drehung bewirkte seitliche Verschiebung des Kornes ist an der Teilung der Hülse 16 abzulesen, wobei jedem Teilstrich im vorliegenden Falle'ein Zehntelmillimeter. entspricht.
Zur Verstellung des Kornes der Höhe nach wird die Stellvorrichtung abgenommen und nach Lockerung der Klemmschraube 7 mittels des ausgezogenen Schraubenziehers 17 mit der Schlüsselöffnung 8 auf das Korn angesetzt. Das Mass der HöhenÅanderung kann an der Teilung der Hülse 16 abgelesen werden.
Die ganze Stellvorrichtung kann selbstverständlich auch von obenher aufgesetzt oder bei allseitiger Führung aufgeschoben werden.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Schraubkorn, insbesondere für Handfeuerwaffen,. dadurch gekennzeichnet, dass es aus einem im Mittelteil kantigen und oben zweckmässig in einen Kegelstumpf auslaufenden Stift (4) besteht, zum Zwecke, das Angreifen und Verstellen des Kornes mittels eines Stellschlüssels zu ermöglichen.