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Scheibengewehr mit Zylinderverschluß Nach den Bestimmungen der deutschen
Schützenverbände durfte die sogenannte Wehrmannbüchse, ein Scheibengewehr mit Zylinderverschluß,
nur mit offener Visierung, d. h. mit Visier und Korn, und mit einfachem Druckpunktabzug
benutzt werden. Daneben war zur Erreichung erhöhter Leistungen eine Scheibenbüchse
mit Blockverschluß erlaubt, bei welcher die Dioptervisierung und der Stecherabzug
als zugelassen galten.
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Um das Scheibengewehr mit Zylinderverschluß zur Erreichung höherer
Leistungen in den' Fällen geeignet zu machen, in denen der Gebrauch des Stechers
und der Dioptervisierung nach den Bestimmungen der Schützenverbände erlaubt ist,
ist nach der vorliegenden Erfindung ein Einheitsgewehr entwickelt worden, bei welchem
wahlweise entweder die offene Visierung zusammen mit dem Druckpunktabzug, oder aber
die Dioptervisierung zusammen mit dem Stecherabzug benutzt werden kann.
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Es sind zwar bereits Handfeuerwaffen mit Zylinderverschluß bekannt,
die ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen den teergang vom Stecherabzug auf den Druckpunktabzug
und umgekehrt gestatten. Eine solche Abzugsvorrichtung mit ausschaltbarer Stechereinrichtung,
.die sich zugleich am Gewehr befindet, kann aber nach den Bestimmungen für das Wehrmannschießen
niemals zugelassen werden, weil beim Wehrmannschießen nur mit Druckpunktabzug ;geschossen
werden darf. Es ist also bei der bekannten Waffe nicht kontrollierbar, - ob beim
Wehrmannschießen der Schütze tatsächlich nur den Druckpunktabzug benutzt.
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Das Gewehr gemäß der Erfindung löst nun die gestellte Aufgabe, für
das Schießen mit Druckpunktabzug und offenem Visier oder mit Stecherabzug mit Dioptervisier
das gleiche Gewehr verwenden zu können, indem der Druckpunktabzug, der. Stecherabzug,
das offene Visier und das Dioptervisier als unabhängige Teile wahlweise bequem mit
einheitlichen Werkzeugen beim Scheibenstand ausgewechselt werden können.
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Die ganze Dioptervorrichtung ist durch das einheitliche Werkzeug an
der -Angel der Verschlußhülse zu befestigen bzw: anzuschrauben, und die Diopterscheibe
ist bei feststehenden Dioptersupportteilen für die horizontale Seitenverstellung
für sich allein um die Achse, an der sie unmittelbar lagert, aus der Bahn des Schlosses
schwenkbar.
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Es sind nun allerdings Diopter bekannt, die aus der Bahn des Schlosses
herausschwenkbar sind. Die Schwenkweise ist dort aber in der Handhabung umständlich
und deshalb zum Schnellfeuerschießen ungeeignet, und der Aufbau zeigt hinsichtlich
der Stabilität Fehlerquellen. Außerdem wird bei den bekannten Ausführungen der gesamte
Quersupport mit der Diopterscheibe, und zwar in einem Sinne geschwenkt, der für
die vorliegende Einrichtung nicht in Frage kommt.
Bei dem entsprechend
vorliegender Einriclitung verwendeten offenen Visier besteht der Visierfuß gemäß
der Erfindung aus zwei Teilen, von denen der eine in an sich bekannter Weise am
Lauf sitzt und mit Prismen-. führung versehen ist, während der andere Teil die Visierkurve
und die Visierklappe trägt und als Ganzes in die Prismenführung des Fußes einschiebbar
und miteiner Schraube durch das einheitliche Werkzeug an dem an sich bekannten Öhr
des Fußes befestigt werden kann. Die abnehmbaren Visierteile sind zweckmäßig so
dimensioniert, daß sie bzw. ein komplettes Visier auf die Prismanut des Visiersockels
des Gewehres Modell 98 ohne weiteres aufgeschoben werden können.
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Die Zeichnungen veranschaulichen den Erfindungsgegenstand in zum Teil
verschiedenen Ausführungsformen.
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Es zeigen Abb. i und 2 die Schwenkmöglichkeit der Diopterscheibe um
eine horizontale Achse; Abb. 3 stellt ein Ausführungsbeispiel dar, bei welchem die
Diopterscheibe um eine senkrechte Achse schwenkbar ist. In Abb. q. erfolgt die Schwenkung
durch ein .an der Diopterscheibe selbst vorgesehenes Scharnier; Abb. 5 zeigt den
abnehmbaren Teil des Kurvenvisiers in Seitenansicht, Abb.6 in teilweiser Ansicht
von vorn, Abb.7 in Draufsicht; Abb. 8 zeigt den mit dem Gewehrlauf fest verbundenen
Teil, auf welchen sich die abnehmbaren Visierteile aufschieben, von der Seite, Abb.
9 von vorn; Abb. to stellt einen seitlichen Schnitt der Druckpunktabzugsvorrichtung
dar, Abb. i i einen Querschnitt durch diese Vorrichtung; Abb. fe zeigt einen seitlichen
Schnitt durch die Stecherabzugsvorrichtung, Abb. 13 den Abzugsstollen mit eingesetztem
provisorischem Führungsstengel; Abb. 14 gibt eine Darstellung des Diopterschlüssels.
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An der Verschlußhülse i ist an deren Angel i" der Fuß 2 angesetzt.
In dem Fuß 2 wird. vermittels Vierkantlochs das Visierstöckchen 3 geführt. Im Visierstöckchen
verschiebt sich in bekannter Weise der Vertikalsupport 4 und auf diesem wieder der
Quersupport für die Höhen- und Seitenverstellung des Diopters.
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Im Quersupport 5 lagert die Achse 6, an deren hervorstehendem Ende
6" die eigentliche Diopterscheibe 7 eingeschraubt ist.
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Um die Achse 6 läßt sich, wie aus Abb. i und 2 ersichtlich, die D.iopterscheibe
verschwenken, so daß das Schloß frei passieren kann.
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Abb. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei welchem die Diopterscheibe
senkrecht stehend in Richtung des Pfeiles vertikal aus der Bahn des Schlosses verschwenktwerden
kann.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 4 ist .die Diopterscheibe 7
zweiteilig ausgebildet. Der obere Teil steht fest, während der untere Teil 7" in
-der Pfeilrichtung um den Scharnierstift 8 sich schwenkt und so die Bahn für das
Öffnen des Verschlusses ebenfalls frei wird.
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An dem unteren mit dem Lauf fest verbundenen Teil des Visierfußes
9 (Abb. 8) befindet sich ein Prisma 9b und ein Öhr 9". Auf das Prisma 9b schiebt
sich der lösbare Teil 9" des Visierfußes auf, welcher mit der Kurve für die Visiererhöhungen
versehen ist.
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INTach dem Aufschieben des lösbarenVisierfußteiles 9" wird .dieser
vermittels Schraube f o am Öhr 9, festgemacht. Der VisierfuB-teil9a trägt außerdem
in bekannter Weise noch die Visierklappe ii.
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Um auch bei Scheibengewehren mit Zylinderverschlu3 nach Konstruktion
des Gewehrmodells 98, die normalerweise mit dem Originalvisiermodell98 ausgestattet
sind, welches sich nur mit Hilfe des Visierschiebers in der Höhe, nicht aber seitlich
verstellen läßt und welches nicht vom Lauf abgenommen werden kann, sondern mit dem
Lauf fest verbunden ist. ohne umfangreiche Änderungen am Lauf ein abnehmbares Visier
beliebiger Ausstattung bezüglich der Höhen-und Seitenregulierung anwenden zu können,
wind nach der vorliegenden Erfindung die Visierklappe samt Visierschieber des Originalvisiers
Modell 98 entfernt und die Prismanut des am Lauf verbleibenden Visierfußes, die
bisher als Führung für den Visierschieber diente, als Einschub für ein komplettes
anderweitiges Visier benutzt. Ein solches Visier wird dann in bekannter Weise durch
entsprechendeKlem:mvorrichtungen auf der Prismanut im Visierfuß des Originalvisiers
Modell 98 festgehalten.
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Um am Scheibenstand ohne Zuhilfenahme eines anderen Werkzeuges als
den Diopterschlüssel 12, (Abb.4 und den Führungsstengel13 (Abb.13) das Wehrmanngewehi
vom Druckpunktabzug auf Stecherabzug rasch und bequem umstellen zu können, sind
Abzugsbügelschraube 14 und Kreuzschraube 15 mit Vierkantköpfen versehen und
können so anstatt mit einem Schraubenzieher mit dem Diopterschlüssel 12 herausgeschraubt
werden.
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Damit aber nun auch der Abzug 16 ausgewechselt werden kann, ohne :daß
es nötig wäre, auf umständliche Weise den ganzen Lauf samt der Verschlußhülse vom
Schaft 2o zu trennen, - ist dieser seitlich mit einer an sich bekannten Bohrung
17 versehen, durch welche hindurch die Welle 18 für den Abzug herausgeschraubt werden
kann, worauf dann der Abzug 16 sich von der Abzugsgabel i9 trennen läßt.