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Oesterreichische PATENTSCHRIFT Ni. 8392.
CLASSE 63 : WAGENBAU, FAHRRÄDER UND MOTORFAHRZEUGE. e) Motorfabrad und lotorwagen.
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IN KALK BEt KÖLN. Lenkvorrichtung für Motorwagen.
Bekanntlich ist es für alle Automobilwagen von grosser Wichtigkeit, eine Lenkvorrichtung zu besitzen, welche die theoretisch richtige oder eine nur wenig von ihr ab- weichende Lenkung ermöglicht. Die seit langer Zeit bekannte Bedingung für die richtige theoretische Lenkung ist die, dass die Achsen sämmtlicher Räder in horizontaler Projection sich bei sämmtlichen Stellungen in einem Punkte schneiden müssen. Ist dieses nicht der Fall, So ist eine Wendung des Wagens ohne Rutschen einzelner Räder nicht zu erreichen.
Die gebräuchlichen Lenkvorrichtungen für Automobilwagen beruhen nun auf der Bewegung der an der Lenkachse sitzenden Vorderräder, geben aber nur innerhalb kleiner
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Fig. 2 zeigt die neue Lenkvorrichtung in einer und
Fig. 3 in einer zweiten Ausführungsform ebenfalls schematisch.
Fig. 4 dient zur Erläuterung des der neuen Lenkvorrichtung zugrunde liegenden kinematischen Principes.
Fig. 5 zeigt schematisch eine ausführungsform des bei der neuen Lenkvorrichtung verwendeten Ellipsenlenkers.
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Die Angriffspunkte der Lenkstange können sich bei der in Fig. 1 dargestellten bekannten ausführungsform auf den Hebeln f und g nicht verschieben. Um eine angenähert richtige Lenkung zu erhalten, sind hier die Winkel zwischen den Achsstummeln b, c und den zugehörigen Hebeln f, g stumpfe Winkel. Aber auch trotz dieser besonderen Ausbildung werden die fehler der Lenkvorrichtung schon sehr bedeutend, sobald die zu fahrende Curve
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Mitte der Vorderachse a mit dem Radius i liegt und dass ihre Enden auf zwei theoretisch zusammengehörigen Stellungen om und pn liegen, so zeigt es sich, dass die Angriffspunkte
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grosser Annäherung durch eine Ellipse ersetzen lässt. Der Mittelpunkt der Ellipse ist der Drehpunkt o bezw. p.
Keine der beiden Hauptachsen der Ellipse fällt in die Richtung der Vorderachse a, sondern die Ellipsenachsen weichen um etwa 450 von der Achse a ab.
Die Excentricität der Curve ist zu gross, als dass man dieselbe durch einen Kreis ersetzen könnte, aber klein genug, um bequem einen Ellipsenlenker, und zwar vortheilhaft den verlängerten Ellipsenlenker zur Führung des Angriffspunktes anwenden zu können.
Eine derartige Ausführungsform ist aus Fig. 5 ersichtlich, in welcher die zwei Gleitbahnen für einen in der bekannten Weise ausgeführten verlängerten Ellipsenlenker starr mit der Vorderachse verbunden sind. Bei dieser Ausführungsform wird also der Angriffspunkt der Lenkstange A auf den Hebeln fund 9 nach einer Ellipse geführt, während die Mitte der Lenkstange einen Kreis beschreibt.
Es würde theoretisch natürlich bereits genügen, die Lenkstange nur in zwei Punkten zu führen, z. B. das eine Ende auf einer Ellipse und die Mitte auf einem Kreis. Indessen ist es zweckmässiger, drei Punkte der Lenkstange zu führen, da man in der Praxis doch mit Durchbiegungen u. s. w. zu rechnen hat.
Ist es aus irgend einem Grunde erwünscht, nicht unmittelbar die Angriffspunkte der Lenkstange zu führen, so kann man irgendwelche andere Punkte derselben auf den zugehörigen Cnrvon führen, wie dies z. B. in Fig. 3 angedeutet ist Hier liegen die geführten Punkte näher an der Mitte der Lenkstange, als die Angriffspunkte. Die bei dieser Aus- führungsform in Frage kommenden Ellipsen werden infolgedessen eine kleinere Excentricität besitzen.
Es ist zum Schluss noch darauf hinzuweisen, dass eine parallele Stellung der Hebel/, in der Mittellago durchaus nicht erforderlich ist. Für andere symmetrische Stellungen ergeben sich vielmehr auf die angegebene Weise ganz ähnliche Ellipsen.