AT83395B - Verfahren zur Darstellung von phosphorsaurem Harnstoff aus Lösungen von Cyanamid. - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von phosphorsaurem Harnstoff aus Lösungen von Cyanamid.

Info

Publication number
AT83395B
AT83395B AT83395DA AT83395B AT 83395 B AT83395 B AT 83395B AT 83395D A AT83395D A AT 83395DA AT 83395 B AT83395 B AT 83395B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
phosphoric acid
cyanamide
urea
solutions
preparation
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Oesterreichischer Ver Fuer Che
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Oesterreichischer Ver Fuer Che filed Critical Oesterreichischer Ver Fuer Che
Application granted granted Critical
Publication of AT83395B publication Critical patent/AT83395B/de

Links

Landscapes

  • Treating Waste Gases (AREA)
  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)
  • Removal Of Specific Substances (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Darstellung von phosphorsaurem Harnstoff aus Lösungen von Cyanamid. 



   Es ist bekannt, dass sich aus Cyanamid bei Behandlung mit freien Säuren Harnstoff bildet. 



   Als Ausgangsmaterial wird z. B. bei dem Verfahren des amerikanischen Patentes Nr. 796713   Natriumcyanamid,   des französischen Patentes Nr. 378713 und des D. R. P. Nr.   239309   Kalziumcyanamid bzw. Kalkstickstoff angewendet. 



   Diese Verfahren leiden an dem Übelstande der Unwirtschaftlichkeit, da die ganze Basis (bei Kalkstickstoff auch noch der freie Kalk) an Säure, zumeist Schwefelsäure, gebunden werden muss, die daher praktisch verloren geht bzw. entwertet wird. Auch erhält man dabei Produkte, welche relativ arm an   der-gewünschten Stickstoffverbindung   sind und eine Reindarstellung des Harnstoffes bzw. seiner sauren Verbindung nur mit Schwierigkeit gestatten. Bei einem anderen Verfahren, das zur Herstellung von Harnstoff aus Cyanamidlösungen dient, wird die Harnstoffbildung durch Einwirkung von Katalysatoren, z. B. kolloidalen Stoffen wie Mangansuperoxydhydrat usw. erreicht. 



   Die bekannten chemischen Tatsachen, wie die Bildung von Harnstoff aus Cyanamid mit freien Säuren, also auch der Phosphorsäure nach der Gleichung 
 EMI1.1 
 und weiters die Schwerlöslichkeit der phosphorsauren Verbindung des Harnstoffes in Wasser sind allein nicht ausreichend, um ein technisch brauchbares Gewinnungsverfahren dieser Verbindung aus wässerigen Lösungen von Cyanamid darauf zu gründen. Hierzu bedarf es noch des Erfindungsgedankens, wie im Folgenden dargetan werden soll. 



   Versucht man es, nach obiger Gleichung mit Cyanamid und Phosphorsäure zu arbeiten, so wird man wohl die Bildung von phosphorsaurem Harnstoff beobachten,   die'Greifbarmachung   desselben in fester Form ist damit jedoch noch nicht gegeben. 



   Verwendet man konzentrierte Lösungen, so misslingt die Operation gleich von vornherein   vollständig.   Anstatt einer Ausfällung der Verbindung wird infolge der stark exothermischen Reaktion eine erhebliche Temperatursteigerung eintreten, welche zu einer Zersetzung des gebildeten Harnstoffes unter Gasentwicklung   (CO,   und N) führen wird. Man muss in diesem Falle das Reaktionsgemisch während dessen Herstellung sorgfältig und ausreichend kühlen, wenn man Gasentwicklungen und damit Zersetzungen vermeiden will. 



   Viel einfacher jedoch gestaltet sich die Sache bei Anwendung verdünnter Lösungen. 



  Infolge der Anwesenheit ausreichender Wassermengen findet die Bildung des phosphorsauren Harnstoffes ohne schädliche Temperatursteigerung, Gasentwicklung und Zersetzung statt. Das Produkt wird aber in Lösung bleiben und muss daraus durch Abdampfen des überflüssigen Lösungswassers gewonnen werden. Hierbei ist der springende Punkt, und auf diesem beruht der Vorteil der Erfindung, dass von vornherein bereits die ausreichende Menge Phosphorsäure zugegen sein muss, damit phosphorsaurer Harnstoff gemäss obiger Gleichung aus Cyanamid und Phosphorsäure gebildet wird, und dass während des ganzen Abdampfvorganges immer die saure Reaktion der Flüssigkeit erhalten bleibt. Werden diese Bedingungen nicht eingehalten, so spaltet die Cyanamidlösung beim Erwärmen Ammoniak ab und es bilden sich andere unerwünschte Verbindungen, z. B. Biuret. 



   Wie ersichtlich, kann somit das Arbeiten mit verdünnten Lösungen erheblich einfacher gestaltet werden als mit konzentrierten, da die lästige Vorkonzentration der Komponenten wegfällt. 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



   Beispiel : Cyanamidlösung wird in bekannter Weise aus Kalkstickstoff nach Ausfällen des Kalkes mit Kohlensäure dargestellt. Die Lösung wird sofort mit verdünnter Phosphorsäure versetzt, und zwar sind die Konzentrationen so zu wählen, dass es bei der Mischung zu keiner Ausfällung von phosphorsaurem Harnstoff kommt. Zu beachten ist hierbei, dass man ein wenig mehr Phosphorsäure anwendet, als der obigen Gleichung entspricht, d. h. man muss sicher sein, kein ungebundenes Cyanamid in Lösung zu haben. Durch Abdampfen des Lösungswassers unter Aufrechterhaltung der sauren Reaktion der Flüssigkeit wird bis zur Kristallisation eingedampft und das Salz dann von der Mutterlauge getrennt. 



   Steht reine Phosphorsäure nicht zur Verfügung, so kann man die Kalziumcyanamidlösung mit verdünnter, klarer Superphosphatlösung vermischen, wobei die Mengen der beiden Komponenten so zu bemessen sind, dass der Stickstoffgehalt der einen und der Phosphorsäuregehalt der anderen zur Bildung von phosphorsaurem Harnstoff hinreichen. Aus dem Gemisch wird der Kalk mit Kohlensäure ausgefällt und abfiltriert, worauf das Filtrat bis zum Auskristallisieren des phosphorsauren Harnstoffes eingeengt wird. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :   1.   Verfahren zur Darstellung von phosphorsaurem Harnstoff, dadurch gekennzeichnet. dass eine verdünnte Cyanamidlösung sofort mit mindestens der ganzen, zur Bildung von phosphorsaurem Harnstoff erforderlichen Menge freier Phosphorsäure versetzt und dann unter Aufrechterhaltung der sauren Reaktion der Flüssigkeit bis zum Auskristallisieren des Salzes konzentriert wird.

Claims (1)

  1. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dass man eine verdünnte, klare Lösung von Kalziumcyanamid in dem Aussmasse mit einer verdünnten, klaren Lösung von Superphosphat versetzt, dass der Stickstoff in ersterer und die Phosphorsäure in letzterer zur Bildung von phosphorsaurem Harnstoff rechnungsmässig ausreichen, worauf der in dem Flüssigkeitsgemisch vorhandene Kalk mit Kohlensäure gefällt und das Filtrat bis zur Kristallisation konzentriert wird.
AT83395D 1917-09-21 1917-09-21 Verfahren zur Darstellung von phosphorsaurem Harnstoff aus Lösungen von Cyanamid. AT83395B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT83395T 1917-09-21

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT83395B true AT83395B (de) 1921-03-25

Family

ID=3604581

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT83395D AT83395B (de) 1917-09-21 1917-09-21 Verfahren zur Darstellung von phosphorsaurem Harnstoff aus Lösungen von Cyanamid.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT83395B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
AT83395B (de) Verfahren zur Darstellung von phosphorsaurem Harnstoff aus Lösungen von Cyanamid.
DE372065C (de) Verfahren zur Gewinnung von streufaehigem Mischduenger
DE2625631C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Alkaligoldsulfit
DE2914662C2 (de) Verfahren zum Herstellen von Magnesiumoxid aus einer wässerigen Magnesiumsulfatlösung
DE691366C (de) Verfahren zur Gewinnung von Kalisalzen aus Loesungen
AT204054B (de) Verfahren zur Herstellung eines Harnstoff und Ammonsulfat enthaltenden Düngemittels
DE2501959C2 (de) Verfahren zur Herstellung von K&amp;darr;x&amp;darr;H&amp;darr;3&amp;darr;&amp;darr;-&amp;darr;&amp;darr;x&amp;darr;PO&amp;darr;4&amp;darr;
AT124258B (de) Verfahren zum Aufschluß von Kalziumphosphat und zur Trennung seines Kalk- und Phosphorsäuregehaltes.
DE562633C (de) Verfahren zur Herstellung von Mischduengern
DE487114C (de) Verfahren zur Herstellung von schwerem Magnesiumhydroxyd
AT88718B (de) Verfahren zur Herstellung von Cynnatrium.
DE530052C (de) Verfahren zur Herstellung von Harnstoffphosphat-Duengemitteln
DE438906C (de) Verfahren zur Gewinnung in Wasser unloeslicher bzw. wenig loeslicher Stoffe in Form von klaren, waesserigen Loesungen oder von klar wasserloeslichen Trockenpraeparaten
DE653009C (de) Verfahren zur Herstellung von Aminosaeuren
DE550048C (de) Herstellung von Kaliumcarbonat und Alkali- oder Ammonphosphaten
AT10013B (de) Verfahren zur Gewinnnung eines Ammoniumnitrat-Natriumnitrat-Gemisches.
AT103893B (de) Verfahren zur Verwendung des bei Zyanamidgewinnung aus Kalkstickstoff entstehenden Dizyandiamids bzw. Dizyandiamidins.
DE693521C (de) Unkrautbekaempfungsmittel
DE572057C (de) Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von Dicalciumphosphat und Nitraten
AT90340B (de) Verfahren zur Gewinnung eines Gerbmittels aus Sulfitzelluloseablauge.
AT62216B (de) Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von Ammoniumphosphat und Ammoniumnitrat.
DE438371C (de) Verfahren zur Herstellung von kolloidalen Metallen, Metalloiden bzw. von Verbindungen beider
DE375717C (de) Verfahren zur Darstellung von in Loesung haltbaren Derivaten des 3íñ3-Diamino-4íñ4-dioxyarsenobenzols
DE618890C (de) Verfahren zur Herstellung von Ammonsulfat
AT54368B (de) Verfahren zur Herstellung von für die Indigoküpen, insbesondere die kalten Küpen geeigneten Präparaten.