<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Vorbereitung sowohl natürlicher als auch künstlicher Gemenge von Faserstoffen mit organischen oder unorganischen Begleitstoffen, insbesondere Torf u. dgl.
Alle bielle eigen Versuche, die unendlichen Mengen Faserstoffe, die z. B. in den Torflagern aufgespeichert sind, nutzbar zu machen, scheiterten daran, dass stets in dem Verarbeitungsprozesse diejenigen Begleitstoffe mit hereingebracht worden sind, die z. B. bei Torf den grössten Anteil ausmachen (Humuskörper, Mineralstoffe u. dgl. ) und ausserhalb der
Faser-gleich dem Leim oder - Füllstoffen im Papier--abgelagert sind.
Ihre Eigenart bedingt zwar ihre unbedingte Entfernung, erschwert aber gleichzeitig jeden Koch-oder chemischen Lösungsvorgang oder die Arbeitsweise bei der Torfstreugewinnung und erfordert an Wärme-und Heizmitteln ungefähr das Vierfache, wie die Faser selbst, so dass sich alle Verfahren, vom Torfe die Faser zu gewinnen, bisher als unwirtschaftlich erwiesen oderwie im Falle der Torfstreugewinnung-eine Wirtschaftlichkeit zwar zulassen, aber das Erzeugnis so verteuern, dass zum Schaden der Allgemeinheit z. B. Torfstreu nur in Mengen verwertet werden kann, die zu dem überreichlich vorhandenen Rohstoff in gar keinem Verhältnis stehen.
Bringt man jedoch z. B. Torf, insbesondere Fasertorf mit Wasser in die Form eines leicht beweglichen Breies und diesen in Gefässe, die nach oben mit Sieben verschiedener Maschenweite abgedeckt sind und drückt mit Stampfern oder durch Luftdruck den Brei von unten aus intermittierend durch die Siebe derart, dass im Moment der Ruhe der Wasserstand unter den Sieben ist, so legen sich jeweils beim Stossrückgang die Fasern papierartig an die Siebe, während die Nichtfasern wieder die Siebe passieren und sich schliesslich am Boden des Gefässes, wie bei dem bekannten Schlemmverfahren anreichern und zur Verwendung für andere Zwecke gewonnen werden können.
Die derart gewissermassen ausgeschlemmte Faser, z. B. des Torfes zeichnet sich natur- gemäss durch grosse Reinheit und Gleichmässigkeit aus-und kann wegen ihres geringen
Gehaltes inkrustierender Stoffe, von welchen das meiste schon beim Vertorfungsprozess ausgelaugt worden ist, mit den geringsten Kosten allen Faserzwecken zugeführt we. den.
Das Ausgeschlemmte hingegen wird z. B. als Breitorf weiter verarbeitet und hat. nachdem bekanntlich die Faser von allen torfbildenden Stoffen den geringsten Brennwert besitzt, einen viel höheren Heizwert als der ursprüngliche Torf. Da dieser im rohen Zustande mit Wasser völlig gesättigt ist, so kann eine schädliche Wasseraufnahme nicht stattfinden.
Es sind zwar durch die D. R. P. Nr : 35900 und 5051, 6 allerdings vergebliche Versuche bekannt geworden, Torf o. dgl. durch Siebe zu trennen ; in beiden Fä len, war jedoch die Anordnung eine solche, dass der angestrebte Zweck niemals erreicht werden konnte..
Nach dem Patente Nr. 50516 wird dies durch ein Sieb, welches man in schaukelnder Bewegung erhält zu erreichen-versucht ; durch die schaukelnde Bewegung gelangen aber die auszuscheidenden Stoffe in dieselbe Bewegung, wie die Fasern und das Verlegen des Siebes ist so unvermeidlich, wie bei jeder anderen Art der Sichtung, während gar bei Patent Nr. 35900 ein sich hin und her bewegendes, vertikales Gitter im Gegenteil nur die Wirkung haben kann, dass sich das Sieb schneller-als sonst verschmiert.
<Desc/Clms Page number 2>
Bei vorliegender Erfindung wirkt, wie sich aus piaktischen Versuchen ergab, in erster Reihe ganz besonders das verschiedene spezifische Gewicht mit ; während die Faser durch die beim Sichten angewendete Kraft stets mehr nach oben getrieben und vom Wasser durch das Sieb durchgespült wird, bleiben die schwer abzuscheidenden Teile immer mehr in der Mitte des Gefässes oder gelangen nur knapp bis zum Sieb und fallen, wie die Erfahrung gelehrt hat, bei Verminderung des Druckes gleich wieder auf dem Boden, so dass auf diese Art und Weise in Wirklichkeit eine Sichtung schon unterhalb des Siebes erfolgt.
Eine Verlegung des Siebes bei vorliegendem Verfahren kann immer nur-wie wiederum die praktischen Versuche ergaben-auf der Oberfläche des Siebes erfolgen und wird sofort durch jede neue Wasserwelle, die durch das Flügelrad oder den Stampfer oder einen beliebigen sonstigen Beweger wieder nach oben gedrückt wird, beseitigt und das Sieb dadurch freigelegt. Man hat dabei die Höhe der Wasserbewegung in der Anordnung der Stärke des Flügelrades oder des Stampfers o. dgl. vollkommen in der Hand.
In gleicher Weise können alle künstlichen Fasergemenge, wie z. B. alle Altpapier, Papiere und Pflanzenfaserabfälle o. dgl. ohne schädliche Verkürzung der Faser durch Kollern o. dgl. unter gleichzeitiger Ausschlemmung der mineralischen Füll-oder Beschwer- stoffe oder des angewandten Leimes oder der Verunreinigungen, wie Samenkapseln o. dgl. der Verarbeitung als reine Faser wieder zugeführt werden.
Die Zeichnung veranschaulicht in Fig. i die Ausführung mit einem Stampfer, in Fig. 2 die Ausführung mit einem am Boden angebrachten Flügelrad, in Fig. 3 die Ausführung mit zwei seitlich angebrachten Flügelrädern, die gegeneinander arbeiten.
Fig. 4 zeigt die Ausführung mit drei Düsen, durch welche in kurzen Absätzen Luft oder Presswasser getrieben wird, die stossweise Bewegung erzeugt.