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Verfahren zur Herstellung von Reliefbilder für kinematographische Filmbänder.
D ; e Erfindung betrifft die Erzeugung von Bildern in Gelatine für das nachfolgende Färben durch ein dem Pigment-oder Kohlendruck entsprechendes Verfahren, wobei ein Relief oder Bild in klarer und transparenter Gelatine erzeugt wird.
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Zelluloid verzogen wird und zusammenschrumpft, besonders wenn es noch neu bzw. nicht abgelagert ist. Das Verziehen und das Schrumpfen durch die Anwendung heissen Wägers ist besonders-für Kinematographen-Filmbänder sehr schädlich, da eine starke Verkürzung des Bandes stattfindet.
Die Verwendung einer starken doppelchromsauren Salzlösung, selbst wenn sie kalt ist, übt beim Auswaschen der überflüssigen Gelatine eine dem heissen Wasser ähnliche Lösungskraft aus ; wird jedoch die starke doppelchromsaure Salzlösung etwas erwärmt, oder hat sie bloss die gewöhnliche Zimmertemperatur. (im Gegensatz zur Verwendung eines heissen Bades, wenn Wasser allein benutzt wird), so kann die übelflüs, ige Gelatine in allen Fällen leicht fortgewaschen werden, kurz, wo bei den bekannten Verfahren die Gelatine mit warmen Wasser aufgelöst werden muss, genügt bei Anwendung des Verfahrens nach vorliegender Erfindung eine kalte doppelchromsaure Salzlösung und wo bei den bekannten Verfahren heisses Wasser zur Auflösung der Gelatine benutzt werden muss, genügt
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Salzlösung.
Eine gewöhnliche Bromgelatine-oder Gelatine-Haloid-Emulsion wird auf das Zelluloidband aufgetragen und vorzugsweise durch die Unterlage hindurch belichtet. Hierauf wird, vorzugsweise mit einem Eisenoxalatentwickler oder jedenfalls mit einem nicht die ganze Gelatineschichte härtenden Entwickler entwickelt, bis ein gut ausgearbeitetes und nicht zu dichtes oder zu hartes Bild erhalten wird. Nach der Entwicklung ist der Film kurze Zeit zu waschen ; ein Fixieren ist gewöhnlich noch nicht nötig, kann jedoch, wenn erwünscht, vorgenommen werden. Das Nichtfixieren hat den Vorteil, dass der Fortschritt des Auswaschens mit der starken doppelchromsauren Lösung besser überwacht werden kann. Nach dem Entwickeln und Waschen wird der Film mit einer kalten und schwachen doppe1chromsauren Alkalioder ehromsauren Salzlösung, z.
B. einer 4%eigen oder gegen Lösung von doppelchrom- sauren Kalium, Natrium oder Ammonium getränkt.. Die Gelatine wird langsam an den Stellen, wo sie mit dem Silbersalz des Bildes in Berührung steht, unlöslich, wobei durch eine kurze allgemeine Belichtung das Unlöslichwerden der Gelatine stark beschleunigt werden kann. Nun wird eine kalte oder leicht erwärmte starke doppelchromsaure Salzlösung angewendet, welche die Gelatine von allen Teilen, wo kein Bild ist, fortwäscht, so dass ein Reliefbild verbleibt, bei dem das Silberbild teilweise und manchmal vollständig in Silberchromate verwandelt ist.
Das auf solche Weise erzeugte Relief erhält noch das Silber des ersten Bildes. Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung wird das Silber entweder ganz oder teilweise oder an einzelnen Stellen entfernt, wozu vorzugsweise eine Hyposulphit-oder F xiernatronlösung verwendet wird, da sich das Silberchromat in das sich das Silberbild immer teilweise und manchmal auch ganz umgewandelt hat, darin auflöst ; die Lösungskraft des Fixiernatrons kann durch einen Zusats von rotem Blutlaugensalz verstärkt werden.
Das auf diese Weise erhaltene klare Gelatinerelief kann nun entweder ganz oder stellen-
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mit anderen Farben oder Präparaten.
Nach Behandlung mit der starken doppelchromsauren Lösung wird das Relief abgespült und, wenn erwünscht, durch eine Chromalaunlösung, Formalin oder durch ein anderes Härtemittel gehärtet, worauf das Silber durch ein Hyposulphit oder Fixiernatronbad mit oder ohne Verwendung von rotem Blutlaugensalz, oder durch ein entsprechend anderes alkalisches Salz oder in irgend einer anderen entsprechenden Weise entfernt wird. Nach dem Waschen wird das Relief gefärbt.
Reliefs oder Bilder nach vorliegender Erfindung können z. B. auf folgende Weise erzeugt werden :
Das für Kinematographenapparate Verwendung findende Zelluloidfilmband wird mit einer gewöhnlichen Emulsion, wie sie für Positiv-oder Negativfilms verwendet wird, überzogen, jedoch darf diese Emulsion kein Härtemittel, wie Chromalaun enthalten,
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- D : e Emulsion wird der üblichen Belichtung, z. B. in dtr Kamera für ein Negativbild, oder zur Erzeugung eines Positivbildes durch ein Negativ hindurch belichtet. Hierauf wird auf gewöhnliche Weise, vorzugsweise mit einem Eisenoxalatentwickler entwickelt.
Der Film wird nun gewaschen und mit einer kalten Lösung von i Teil Nitriumbichromat auf 20 bis 30 Teile Wasser durchtränkt. Um das Erhärten der Gelatine zu fördern, kann der Film vorzugsweise durch die Rückseite dem Tageslicht auf i bis 3 Minuten oder dem Gasglühlicht 5 bis 20 Minuten ausgesetzt. Hierauf wird der Film mit einer i bis 10 Natriumbichromatlösung von i Teil Wasser und 10 Teilen Natriumbichromate von gewöhnlicher Temperatur behandelt. Sollte sich die Gelatine nicht auflösen, so kann die Lösung schwach erwärmt oder dieselbe verstärkt werden oder beides Erwärmung und Verstä kung vorgenommen werden ; die Maximalstärke des Lösung ist ungefähr o"/ oder das gleiche Gewicht von Natriumbichromat und Wasser.
Die Temperatur soll dabei nicht mehr wie die eines tropischen Klimas betragen, insbesondere ist diese Temperatur dann einzuhalten, wenn das Zelluloid noch neu oder nicht beständig ist. Selbst wenn das Zelluloid noch so beständig ist, wird die Behand. ung mit heissem Wasser dis Zelluloid verunstalten, so dass es für praktische Zwecke unbrauchbar ist.
In allen Fällen hat das Erwärmen der zum Auswaschen der Gelatine verwendeten Bichromatlösung die gleiche Wirkung wie eine Erhöhung ihrer Konzentration, eine lauwarme verdünnte Lösung hat dieselbe Wirkung wie heisses Wasser'oder wie eine kalte starke
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manchen Fällen ebenso wie beim gewöhnlichen Pigment-oder Kohledruck durch Zusatz von Ammoniak erzielt werden.
Ist die überflüssige Gelatine vollkommen ausgewaschen, so wird das Relief mit Wasser gespült und auf ungefähr 5 Minuten in eine I : 20 Chromalaunlösung eingetaucht. Hierauf wird das Relief abgespült und in einer 1 : 4 Hyposulphit-oder Fixiernatronlösung fixiert ; findet eine vollkommene Klärung nicht statt, so werden dem Fixierbad ungefähr 5 g rotes Blutlaugensalz pro Liter zugesetzt.
Nach der Waschung kann das Relief in einer geeigneten wässerigen Farblösung gefärbt werden. Zu einer solchen Färbung eignet sich irgendeine der bekannten Pinatypiefarben.
Das Gelatinerelief nach vorliegender Erfindung kann auch durch ein Beizverfahren gefärbt oder gebeizt werden. Die Gelatine kann daher entweder teilweise oder ganz mit einer Beize imprägniert und darnach in einem entsprechenden Farbbad gefärbt werden. Auf diese Art und durch lokale Durchtränkung mit Farben kann eine grosse Verschedenheit der Transparenteffekte erzielt werden, i
Da nach vorliegender Erfindung eine heisse Entwicklung oder ein heisses Auswaschen des Reliefes nicht nötig ist, kann man ein Kinematographenband mit vollkommen gefärbten kraftvollen Bildern herstellen. Die Entwicklung mit heissem Wasser wird immer das Band oder die plastisch hervortretenden Teile desselben deformie'en oder verziehen.
Ferner kann das nach vorliegender Erfindung erzeugte, Reliefs tragende Kinematographenband mit irgendeiner gewünschten Farbe gefärbt werden, dabei muss jedoch die Farbe die Eigenschaft besitzen, dass sie durch das Gelatinerelief durchdringt. Ein auf solche Weise gefärbtes Band kann ein Element eines heliochromen Drei-oder Zweifarbenbildes darstellen, wobei die anderen Elemente durch d-is gleiche oder durch andere Verfahren hergestellt sein können.
Selbstverständlich kann der Arbeitsvorgang verkürzt werden, beispielsweise durch nach-
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in eine doppelchromsaure Natronlösung eingetaucht, die so stark ist, dass sie die Gelatine auflöst, z. B. von in0/, bis 50%, dabei soll die Transparentunterlage oder Basis Zulluloid o. dgl. vorzugsweise nach oben gerichtet sein. Hierbei wird sich die starke doppelchromsaure Lösung langsam in dem nassen Film einsaugen, so dass sich in dem Film eine verdünnte Lösung befindet. Hierauf lässt man Licht durch die Transparentunterlage wirken, wodurch die Bildung eines unlöslichen Gelat : ncbildes erleichtert wird, jedoch soll dabei die Schale nicht bewegt werden, da jetzt die Wegwaschung oder Entfernung von Gelatine von der Oberfläche nicht wünschenswert ist. Die Temperatur soll dabei im allgemeinen niedrig sein.
Nach einiger Zeit wird die Schale bewegt und wenn gewünscht, kann die Temperatur erhöht werden, Es tritt nun die lösende Wirkung des Bades ein, wodurch das Gelatinerelief gebildet wird. Aus vorstehendem ist ersichtlich, dass die Temperatur und Stärke der doppelchromsauren Lösung bei Ausführung des Verfahrens berücksichtigt und geregelt werden muss.
Zum Beispiel kann bei niedriger Temperatur von ungefähr o C die 5obige doppelchromsaure Natronlösung fast ihre ganze Lösungskraft verlieren, während bei mittlerer atmosphärischer Temperatur, z. B. bei 230 C dieselbe Lösung eine Lösungskraft gleich der des beim Pigmentoder Kohledruck verwendeten heissesten Wassers besitzt.