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Verfahren zur Herstellung von Seife.
Den Gegenstand'der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung von Seife unter Mitverarbeitung von Hefe (Bier oder Presshefe) als Hauptbestandteil, bei welchem die Hefe den zu verseifenden neutralen'Fetten und Ö. en oder Fettsäuren beigemischt und hierauf die Alkaliverseifung in der üblichen Weise vorgenommen wird. Bei dieser Behandlung wfrd der Zellinhalt-der Hefe"angegriffen und chemisch verändert. Ohne dass etwas näheres über den Chemismus des Vorganges mitgeteilt werden könnte, steht doch fest, dass das Protoplasma in bisher nicht bekannte verseifbare Stoffe übergeht, welche in Gemeinschaft mit den Fetten, Ölen oder Fettsäuren bei der üblichen Behandlung mit Alkalien in Seifen übergeführt werden.
Es hat sich g (zeigt, dass es nach dem neuen Verfahren, zur Herstellung eines bestimmten Gewichtes Seife einer viel geringeren Menge des Fettansatzes bedarf, als üblicherweise genommen werden müsste, und dass im Verhältnis zum Fettansatz ein starker Überschuss an Alkali zur Verseifung verwendet werden kann, ohne dass sich in der fertigen Seife freies Alkali vorfinden würde. Die neuen Stoffe sind also zweifellos fähig, Alkali zu binden und festzuhalten.
Wird Hefe unmittelbar der fettigen Seife beigemischt, so ist sie als solche, d. h. unter dem Mikroskop in ihrer Zellform erkennbar, in der Seifenmasse vorhanden. Gemäss dem vorliegenden Verfahren wird sie jedoch vollkommen von der Seife aufgenommen, ohne bei mikroskopischer Betrachtung von der übr. gen Seifenmasse unterschieden werden zu können.
Demzufolge können sehr grosse Mengen von Hefe mitverarbeitet werden ; ohne die Bindung, Schaum fähigkeit und Reilligu, 1gskraft der Seife zu vermindern ; die reinigende Wirkung wird vielmehr noch erhöht. Durch die Möglichkeit, Bierhefe, die vielfach noch ein ginz wertloses Abfallprodukt darstellt, in dieser neuartigen Weise für die Seifenherstellung zu verwenden, werden die Heistellungakosten der Seife sehr erheblich herabgesetzt. Die
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kungen aus.
Die brauchbaren Mengenverhältnisse schwanken in weiten Grenzen ; so können beispielsweise 5 bis 85 Gewichtteile Hefe verarbeitet werden, während der Rest sich auf Fette, Öle, Fettsäuren, Ätznatron, Riechstoffe, färbende Zusätze u. dgl. verteilt. Eine geeignete Mischung zur Herstellung einer festen harten Toiletteseife besteht aus 60% Hefe, 33% Fettansatz und 7% Ätznatron. Eine derbe Scheuerseife ergibt sich durch Verarbeitung
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hältnisse führt gut zum Ziele :
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<tb> Hierhefe....... <SEP> etwa <SEP> 66 <SEP> Teile
<tb> Fettansatz.. <SEP> x, <SEP> x.. <SEP> etwa <SEP> 34 <SEP> Teile
<tb> Alkali <SEP> etwa <SEP> 5 <SEP> bis <SEP> 10 <SEP> Teile.
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Wassers in gepresster Form verwendet werden ;
dieses letztere ist natürlich mit Rücksicht auf die leichtere Transportmöglichkeit vorzuziehen.
Das Verfahren wird beispielsweise wie folgt ausgeführt :
Die Hefe wird mit dem Fett, Öl oJer der Fettsäure unter gleichzeitiger gelinder Erhitzung vermischt, worauf unter andauernder schwacher Erwärmung die Ätznatronlösung
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zugefügt und das Gemenge- langsam gerührt wird, bis die erreichbare Verdickung ein- getreten ist. ist.
Die so hergestellte Seife kann mit Hilfe von Salzlösungen oder anderen bekannten Mitteln geläutert bzw. zerrieben, verziert oder irgendeiner der üblichen Endbearbeitungen unterzogen werden.