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Verfahren zur Gewinnung von Chlorammonium bei der Entgasung, Vergasung und Verbrennung von stickstoffhaltigen Brennstoffen.
Wenn man bei der Vergasung, Entgasung und Verbrennung von stickstoffhaltigen.
Brennstoffen den gesamten Stickstoff in einheitlicher Form als Chlorammonium gewinnt, erhält man eine fast vollständige Ausbeute. Setzt man beispielsweise nach diesem Verfahren dem Brennstoff Chlorcalcium zu, so finden folgende Reaktionen statt :
Ca Cl2 + 2 NH, + H20 = Ca 0 + 2 NH4 Cl.
In der Asche verbleibt also Kalk oder andere Basen, welche übrigens erhebliche Mengen des Brennstoffschwefels als Sulfid geb, unden enthalten.
. Im Smne dieses Verfahrens wird man den Salzzusatz, um eine möglichst hohe Ausbeute zu erhalten und andrerseits der Unvollkommenheit der Mischung Rechnung zu tragen, dem Stickbtongehalt der Kohle äquivalent oder etwas höher wählen. Überschüssige Chloride werden aber durch den Wasserdampf zur freier Salzsäure zersetzt nach folgender Gleichung :
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cran erhält also eine saure Feuerzone, saure Gase bzw. saure Laugen.
Solche saure"Gase hat man bei gewöhnlichem Betrieb bei der Entgasung, Vergasung, Verbrennung kaum je erhalten. Jedenfalls hat man noch niemals zielbewusst aut sauie Gase gearbeitet. Auch die durch Chloride am meisten verunreinigte oder durch salzhaltiges Wasser in der Wäsche verdorbene Kohle bildet nie derartige Mengen Mineralsäure, dass bei Ent-oder Vergasung saures Gaswasser entstanden wäre. Im Gegenteil hat man noch stets alkalisches, nach Ammoniak riechendes Gaswasser erhalten, also im Sinne der obigen Definition stets alkalische"Gase gehabt.
Nun hat man im Interesse der nicht säurefesten Apparatur und des späteren Abdampfens den Wunsch, neutrale oder schwach alkalische Laugen zu erhalten. An sich wäre das leicht erreichbar, und zwar durch Neutralisieren mit Ammoniak oder Kalk. Im einen Fall verursacht die Beschaffung des Ammoniaks Kosten, im anderen bekommt man ein Fremdsalz in die Lauge.
Gemäss dem vorliegenden Verfahren neutralisiert man, wenn irgend möglich, innerhalb des ausgemauerten Teils der Ofenanlage die Gase mit Ammoniak und erzeugt das zur Xeutralisierung benutzte Ammoniak in der Weise, dass man etwas von der erhaltenen Chlorammoniumlauge oder des erhaltenen Chlorammoniumsublimats mit Kalk, Magnesia o. dgl., und zwar vorteilhaft mit der diese Stoffe enthaltenden Asche, welche bei der Vergasung und Verbrennung nach dem vorliegenden Verfahren erhalten wird, mit der Beschickung nass vermischt und das entstandene Ammoniak durch die Ofenwärme abtreibt. Es werden bei diesem Verfahren lediglich ohnehin im Betrieb bereits vorhandene Mittel benutzt, so dass durch die Neutralisierung nach dem vorliegenden Verfahren keinerlei Kosten entstehen.
Das entstandene Ammoniak kann man in die Lauge, besonders vorteilhaft aber auch in die Waschtürme, Gasleitungen oder sogar in den Generator selbst einführen.
Besonders vorteilhaft lässt sich das Verfahren ferner in folgender Weise ausführen :
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verleiben.
Dieses Gemisch erfährt im Koksofen. Generator oder auf dem Rost folgende, ; : Zunächst wird es schwach erhitzt und gibt dabei freies Ammoniak ab nach folgender Gleichung :
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Dieses Ammoniak neutralisiert die aus der Glülzone heraufstreichenden sauren Gase.
Sodann gelangt der Brennstoff mit dem entstandenen Chlorid in heisse Zonen, wo d. e Chloride in an sich bekannter Weise Ammoniak abspaltend und hindend wirken.
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wird und Chlorcalcium entsteht. Dieses Chlorcaicium wirkt aber seinerseits wieder in der
Weise, dass es in den heissen Zonen neues Ammonium abgespaltet und bildet.
Der erhebliche technische Erfolg des vorliegenden Verfahrens besteht dits min in der Ammoniakhildungszone stark sauer arbeiten kann. also den letzten Rest Stickstoff erhält, und doch gleichzeitig im oberen Teil des Entgasungs-, Vergasungs- oder Verbrennungsraumes bereits neutrale oder sogar schwach alkalische Apparatur hat und auch ncutrale oder schwach alkalische Kondensate und Waschwasser erhält. Der besondere Vorzug dieser Ausführungsform besteht ferner darin, dass man weder irgendwelches betriebsfremdes Material noch auch die allergeringste neue Apparatur benötigt.
Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, dass man Stickstoff- Verbindungen anderer Art als Chlorammonium dem Entgasungs-, Vergasungs-oder Verbrennungsprozess zufuhrt. Wenn man beispielsweise schwefelsaures Ammoniak dem Brennstoff zusetzt, so entweicht das Ammoniak als so'ches, während die Schwefelsäure teils gebunden in die Asche geht. teils reduziert wird, teils als schweflige Säure Erscheint. Das entstehende freie Ammoniak wirkt im Sinne des vorliegenden Verfahrens.
Ebenso kann man beispielsweise andere Stickstoffverhindungen, wie etwa H trnstoff, in irgendweicher Form in den vorgang eintuhren. Durch die Gegenwart uberschussigen @alorions
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pro Tonne Kohle in Gestalt von Kochsalz zu, so erhält man etwa 55 . Ausbeute. Mit steigendem Chlorzusatz steigt je-nach der besonderen Eigenart der Kohle und des Prozesses (hier Mischgasvergasung angenommen) die Ausbeute. Bei Äquivalenz von Stickstoff und Chlor nähert sie sich langsam dem theoretischen Betrag, den sie aber erst bei einem Chlorüber-
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Menge Salzsäure zu sauer.
Da diese Säure die Apparatur gefährden würde, muss sie dadurch neutralisiert werden.
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dadurch, dass man etwa jede zwanzigste Füllung mit Lauge, statt mit Salz versetzt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
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Verbrennung von stickstoffhaltigen organischen Brennstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass den Brennstoffen eine dem zu hindenden Stickstoffgehalt etwas mehr als äquivalente Menge an Chloriden zugesetzt wird und die entstehenden sauren Gase dadurch abgestumpft und für die Apparatur unschädlich gemacht werden, dass Ammoniak beliebiger Herkunft zugeleitet öde : erzeugt wind., bevor die Gase die nicht säurereste Apparatur erreichen.