DE805514C - Verfahren zur Gewinnung von Kaliumcarbonat aus Schlempe - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Kaliumcarbonat aus Schlempe

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DE805514C
DE805514C DEP24804A DEP0024804A DE805514C DE 805514 C DE805514 C DE 805514C DE P24804 A DEP24804 A DE P24804A DE P0024804 A DEP0024804 A DE P0024804A DE 805514 C DE805514 C DE 805514C
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stillage
potassium
potassium carbonate
concentrated
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DEP24804A
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Max Petrus Jozef Maria Jans Dr
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ZUID NL SPIRITUSFABRIEK NV
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D7/00Carbonates of sodium, potassium or alkali metals in general

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Kaliumcarbonat aus Schlempe In Gärungsbetrieben, welche ausschließlich oder teilweise Melasse als Rohmaterial verwenden, fallen als Rückstände des Gärungsprozesses erhebliche Mengen von Schlempe an, in der noch gewisse Bestandteile der lUelasse, insbesondere Kaliumsalze, vorhanden sind. Die Wiedergewinnung der verhältnismäßig wertvollen Mineralstoffe ist bisher irrt allgemeinen derart erfolgt, daß die Schlempe etwa auf ein Drittel ihres ursprünglichen Volumens eingedampft wird, was gewöhtrlich in sogenannten Multipleeffektapparaten geschah, und alsdann in sogenannten Porion- und Gameröfen verbrannt wird (vgl. Foth, Handbuch der Spiritusfabrikation 1929, S.456ff.). Diese Ofen sind verhältnismäßig primitiv; sie bestehen in der Hauptsache aus einer Eindampfkammer, in welcher der bereits eingedickten Schlempe noch mehr Wasser entzogen wird, und einer Verl)rennungskammer, in der die blasse verbrannt wird. Die entstehenden Gase werden durch die Eindampfkammer geleitet und zur Verdampfung von Wasser nutzbar gemacht. Die Zusammensetzung der bei diesen Verfahren anfallenden Rückstände hängen weitgehend von der Natur der verarbeiteten Melasse und von der Art der Aufarbeitung ab. Ein derartiger Rückstand kann z. B. etwa folgende Zusammensetzung haben: Kaliumca.rbonat 20 bis 500/0, Natriumcarbonat 1o bis 20%, Kaliumchlorid to bis 17 %, Kaliumsulfat ro bis 17 0./o, unlöslich 9 bis 30 0/0.
  • Die Werte können innerhalb weiter Grenzen schwanken, besonders wenn Rohrzuckermelasse verarbeitet wird.
  • Die .\ufarbeitung des Rückstandes kann mittels fraktionierter Kristallisation erfolgen. Der wertvollste Bestandteil ist das Kaliumcarbonat, das weitgehende Verwendung in der Technik findet. Kaliumsulfat und Kaliumchlorid besitzen erheblich wenigerWert, da sie im allgemeinen nur als Düngemittel Verwendung finden.
  • Das vorstehend erwähnte Verfahren der Verarbeitung von Schlempe ist sehr mangelhaft. Für das Eindampfen der Schlempe wird viel Dampf benötigt. Die Bedienung der Maschinen usw. erfordert viel Handarbeit unter sehr unangenehmen Bedingungen. Das Verfahren ist so kostspielig, daß in manchen Gegenden die Verarbeitung der Schlempe aufgegeben worden ist und diese zu sehr niedrigen Preisen für Düngezwecke verkauft wird. An anderen Stellen wird die Schlempe nur deshalb aufgearbeitet, um Abwasserschwierigkeiten zu vermeiden. Man begnügt sich hierbei zumeist mit der Herstellung eines sehr rohen, also minderwertigen Kaliumcarbonats.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur N% erarbeitung von Schlempen, das die vorstehenden Nachteile nicht aufweist und außerdem die Erzielung erheblich größerer Ausbeuten an Pottasche gestattet. Das Verfahren besteht darin, daß die Schlempe, nachdem der größte Teil des darin befindlichen Wassers verdampft ist, mit einer beschränkten Luftmenge derart verbrannt wird, daß das in der Schlempe enthaltene Kaliumsulfat völlig oder größtenteils zu Kaliumsulfid reduziert wird und dieses durch Einleiten von Kohlendioxyd in Kaliumcarbonat übergeführt wird. In Ausübung des Verfahrens wird z. B. derart vorgegangen, daß die Schlempe zunächst auf eine für die Weiterbehandlung geeignete Konzentration gebracht, z. B. bis auf einen Trockenstoffgehalt von etwa 5o bis 6o % eingedampft wird. Die konzentrierte Schlempe wird vorzugsweise in kontinuierlichem Verfahren verbrannt. Dies geschieht zweckmäßig derart, daß man die konzentrierte Schlempe durch die aus der Verbi ennungszone kommenden heißen Verbrennungsgase hindurchfallen läßt. Die Verbrennung wird dabei derart bei beschränkter Luftzufuhr durchgeführt, daß die organischen Stoffe verbrennen und das Kaliumsulfat völlig oder weitgehend zu Kaliumsulfid reduziert wird. Die Verbrennungswärme genügt, um den Prozeß in Gang zu halten. Der geschmolzene Rückstand wird zweckmäßig kontinuierlich aus dem Ofen abfließen gelassen und sofort oder auch später in Wasser gelöst. Durch Einleiten von Kohlensäure in die wässerige Lösung wird das vorhandene Kaliumsulfid in Kaliumcarbonat übergeführt. Der hierbei abgehende Schwefelwasserstoff kann als solcher verwertet oder in andere Schwefelverl>indungen übergeführt werden. Die verbleibende Lösung enthält beträchtliche Mengen von Kalitimcarbonat und nur beschränkte Mengen anderer Salze, wie Kaliumchlorid und Natriumcarbonat, und gegebenenfalls noch geringfügige Mengen von nicht umgesetzem Kaliumsulfat. Das wertvolle Kaliumcarbonat kann aus der Lösung nach üblichen Methoden in festem Zustand gewonnen werden.
  • Das Verfahren gemäß Erfindung bietet den Vorteil, daß es in sehr einfacher Weise durchführbar ist und erheblich größere Mengen von wertvollem Kaliumcarbonat liefert als die bekannten Verfahren, da erfindungsgemäß das in den Rückständen vorhandene 'minderwertige Kaliumsulfat in Form von hochwertigem Kaliumcarbonat gewonnen wird. Die Ausbeute an Kaliumcarbonat kann noch weiter gesteigert werden, indem der Schlempe bzw. der eingedampften Schlempe Kaliumsulfat in fester Form oder auch in Form einer Lösung zugefügt wird. Die zuzusetzende Kaliumsulfatmenge ist dabei derart zu wählen, daß das Kaliumsulfat vollständig oder größtenteils in Kaliumsulfid verwandelt wird. Die Höhe des Kaliumsulfatzusatzes richtet sich u. a. nach der Zusammensetzung der Schlempe. Es empfiehlt sich, durch Vorversuche festzustellen, wieweit man mit dem Zusatz von Kaliumsulfat gehen kann.
  • Die Erfindung bietet besondere Vorteile bei der Verarbeitung von Rohrzuckermelasse, die einen verhältnismäßig niedrigen Gehalt an Kaliumcarbonat und einen verhältnismäßig hohen Gehalt an Kaliumsulfat aufweist und infolgedessen für die Verarbeitung nach den bekannten Verfahren nicht bzw. sehr wenig geeignet ist.
  • Die aus dem Ofen abgehenden Verbrennungsgase haben eine hohe Temperatur und können infolgedessen mit Vorteil zum Erzeugen von Dampf in einem Dampfkessel verwendet werden. Die Dampferzeugung kann in solchem Umfang durchgeführt werden, daß die Eindampfung der Schlempe bis zu dem als vorteilhaft erkannten Trockenstoffgehalt von etwa 5o bis 6o °.7o völlig mittels des auf diese Weise erzeugten Dampfes stattfinden kann. Neben den bereits erwähnten Vorzügen bietet die Erfindung noch den Vorteil, daß der Arbeitsaufwand und damit der Kostenaufwand im Vergleich zu den bekannten Verfahren erheblich herabgesetzt wird. Es hat sich gezeigt, daß für die Bedienung der Ofen nur etwa ein Drittel der Arbeiter erforderlich ist, die bisher für die entsprechende Arbeit benötigt wurden. Die eingangs erwähnten, den bekannten Verfahren anhaftenden Unannehmlichkeiten für die Arbeiter können bei vorliegendem Verfahren völlig vermieden «erden. Beispiele i. In einen vorher auf Betriebstemperatur gebrachten Feuerherd eines Wasserrohrkessels werden pro Stunde 6ooo kg eingedickter Schlempe mit einem Trockenstoffgehalt von 58 04 in mehr oder weniger fein verteilter Form eingeführt. Die Masse beginnt zu brennen und fällt auf den Boden des Feuerherds, woselbst etwa 3o bis 6o% der zuzuführenden Verbrennungsluft, deren Menge insgesamt etwa 15 ooo cbm pro Stunde beträgt, zugeführt wird. In der auf dem Boden des Feuerherds brennenden Masse findet die Reduktion des Kaliumsulfats zu Kaliumsulfid statt. Die geschmolzene Asche, die kontinuierlich aus dem Feuerherd abfließt, kann z. B. durch Lösen in Wasser und Einleiten von Kohlensäure zwecks Zersetzung des Kaliumsulfids und Entfernung des Schwefelwasserstoffs weiterverarbeitet werden. Wenn der Kaliumsulfatgehalt der Schlempe z. B. io °!o des Aschegehalts beträgt, wird nach einigen Stunden bereits eine Reduktion von mehr als 5o o/o des vorhandenen Sulfats erreicht. Der Reduktionsgrad steigt allmählich bis auf etwa 9o °/o an. In der Stunde werden etwa 7000 kg überhitzten Dampfes von mittlerem Druck erhalten.
  • 2. In eingedickter Schlempe mit einem Kaliumsulfatgehalt von 8 "!o, berechnet auf den Aschegehalt der Flüssigkeit, werden 5o bis ioo kg Kaliumsulfat gelöst. Die Masse wird in einer Menge von 6ooo kg Schlempe pro Stunde in der in Beispiel i beschriebenen Weise in dem Feuerherd verbrannt. Bei regelmäßigem Betriel) des Ofens werden hierbei 8o bis 9o °./o des zugesetzten Kaliumsulfats zu Kaliumsulfid reduziert.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Kaliumcarbonat aus der Schlempe von Gärungsbetrieben, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Eindampfen konzentrierte Schlempe mit einer 1>eschränkten Menge Luft unter Bedingungen verbrannt wird, bei denen das in der Schlempe enthaltene Kaliuinsulfat völlig oder weitgehend zu Kaliumsulfid reduziert wird und das gebildete Kaliumsulfid mit Hilfe von Kohlendioxyd in Kaliumcarbonat übergeführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennung der konzentrierten Schlempe kontinuierlich durchgeführt wird, vorteilhaft derart, daß man die Schlempe durch die heißen, von der Verbrennungszone kommenden Verbrennungsgase hindurchfallen läßt.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlempe bzw. der konzentrierten Schlempe noch Kaliumsulfat zugefügt wird.
  4. 4. Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die heißen Abgase zur Konzentrierung der Schlempe auf für die Weiterverarbeitung geeigneten Trockenstoffgehalt, z. B. etwa 5o bis 6o °./o, verwendet werden.
DEP24804A 1947-11-14 1948-12-14 Verfahren zur Gewinnung von Kaliumcarbonat aus Schlempe Expired DE805514C (de)

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