DE271002C - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B17/00—Sulfur; Compounds thereof
- C01B17/02—Preparation of sulfur; Purification
- C01B17/04—Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides
- C01B17/0473—Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides by reaction of sulfur dioxide or sulfur trioxide containing gases with reducing agents other than hydrogen sulfide
- C01B17/0482—Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides by reaction of sulfur dioxide or sulfur trioxide containing gases with reducing agents other than hydrogen sulfide with carbon or solid carbonaceous materials
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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- Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 271002 KLASSE 12 f. GRUPPE
Metallverbindungen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. November 1912 ab.
Das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß, wenn
Gase oder Dämpfe, welche Schwefeldioxyd enthalten, über erhitzten Koks, Steinkohlen, HoIzkohlen
oder irgendeiner anderen Form von Kohlenstoff entlang geleitet, oder mit vergastem
Petroleum, Asphalt, Erdpech, Erdgas oder irgendeiner anderen Kohlenwasserstoffverbindung
oder einem Gemisch bei hoher ίο Temperatur gemischt werden, und ein basischer
Stoff anwesend ist, um sich mit dem Schwefeldioxyd zu verbinden, eine Reihe von
»Reaktionen erfolgen, durch welche das Schwefeldioxyd vollständig zu Schwefel reduziert
wird.
Wenn Koks oder irgendeine andere Form von festem Kohlenstoff verwendet wird, so
bildet sich gleichzeitig außer dem Schwefel die entsprechende Menge von Kohlendioxyd.
Wird ein Kohlenwasserstoff oder ein Gemisch solcher benutzt, so bildet sich neben dem
Schwefel eine gewisse Menge Kohlendioxyd sowie eine gewisse Menge Wasser.
Wenn die Schwefeldioxyd enthaltenden Gase oder Dämpfe, welche der Behandlung unterworfen
werden sollen, freien Sauerstoff enthalten, so werden sich außerdem weitere Mengen
Kohlendioxyd und Wasserdampf bilden. Es hat sich gezeigt, daß in allen Fällen die
Zersetzung oder Reduktion des Schwefeldioxyds und infolgedessen auch die Bildung von
Schwefel durch die Anwesenheit von Kalk, Kalkstein oder anderem hinreichend basischen
Material wesentlich beschleunigt wird. Wenn fester Kohlenstoff, wie z. 'B. Koks oder Steinkohle
benutzt wird, kann körniger Kalk oder ein anderes basisches Material dazugemischt
werden. Wenn ein Kohlenwasserstoff oder ein solches Gemisch, wie z. B. Petroleum, benützt
wird, können die Dämpfe dieses Kohlenwasserstoffes mit den schwefligen Gasen oder Dämpfen vermischt über oder durch erhitzten
Kalk oder anderes basisches Material geschickt werden, welches eine körnige, brikettierte
oder andere geeignete Form haben kann.
Die Wirkung des Kalkes oder anderen basischen Materials zur Beschleunigung der oben
beschriebenen Reaktion läßt sich in folgender Weise erklären, wenn z. B. als basisches Material
Kalk verwendet wird.
1. Ein Teil des Schwefeldioxyds, welcher in Berührung mit dem Kalk kommt, wird
von diesem aufgenommen und bildet damit Kalziumsulfit.
2. Der Kohlenstoff oder die Kohlenwasserstoffe wirken dann auf dieses Kalziumsulfit
und verwandeln es in Kälziumsulfid.
3. Ein weiterer Teil des Schwefeldioxyds, welcher mit diesem Kalziumsulfid in Berührung
kommt, verwandelt es zurück in Kalziumsulfit, während gleichzeitig eine gewisse Menge freien Schwefels erzeugt wird.
Das verwendete basische Material dient somit als Träger für die Reaktion und so lange
die richtigen Mengenverhältnisse an Schwefel-
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dioxyd und Kohlenstoff oder Kohlenwasserstoff bestehen bleiben, verliert es nichts an
seiner Wirkung. Es ist ferner ohne Belang, ob beim Beginn des Verfahrens Kalk, KaIkstein,
Kalziumsulfid, Kalziumsulfit oder Kalziumsulfat verwendet wird, da der Vorgang ein Kreisvorgang ist, wenn das Verfahren erst
in Gang gebracht ist, indem abwechselnd das Sulfit in das Sulfid und umgekehrt verwandelt
wird. Indem diese beiden Reaktionen sich beständig gegenseitig abwechseln, wird
das Verfahren somit ein fortlaufendes.
Unter »basischem Material« ist hier irgendein geeignetes Material verstanden, welches
die Fähigkeit hat, das Schwefeldioxyd (unter Bildung von Sulfit) zu neutralisieren, und diese
Bildung von Sulfit kann entweder zeitweilig oder dauernd sein. Im vorgehenden Beispiel
ist die Bildung eine zeitweilige, indem sie mit der Bildung von Sulfid abwechselt, eine Folge
der reduzierenden Wirkung des kohlehaltigen Brennstoffes. Die Wirkung des basischen Materials
kann ferner dadurch gesteigert werden, daß man kleine Mengen von Eisen-, Kupfer-,
Mangan- oder anderen Metalloxyden oder Salzen, welche als katalytische Beschleuniger wirken,
hinzusetzt. Die Wirkung dieser katalytischen Beschleuniger steigert die Geschwindigkeit
der Reaktion erheblich und verhindert die Bildung von organischen Schwefelverbindungen,
welche einen unangenehmen Geruch haben. Eine Temperatur von 700 ° C. ist für die Reaktion geeignet, diese Temperatur kann
jedoch innerhalb verhältnismäßig weiter Grenzen schwanken, ohne das Ergebnis zu beeinflussen.
In der beiliegenden Zeichnung sind Einrichtungen veranschaulicht, welche beispielsweise
zur Ausführung des vorliegenden Verfahrens dienen können:
Fig. ι veranschaulicht eine solche zur Verwendung
von Koks, Steinkohle oder einer anderen Form von festem Kohlenstoff geeignete Vorrichtung.
Fig. 2 veranschaulicht eine zur Verwendung eines flüssigen oder gasförmigen Kohlenwasserstoffes
geeignete Vorrichtung.
Nach Fig. ι werden die Gase oder Dämpfe, welche das Schwefeldioxyd enthalten, durch
die Leitung A aus dem Ofen B in die Kammer 2 geleitet, die mit Kalk oder einem anderen
basischen Stoff 3 in körniger, brikettierter oder anderer geeigneter Form gefüllt
ist. Der Koks oder Kohlenstoff in anderer geeigneter fester Form wird aus den luftdicht
verschlossenen Fülltrichtern 4, 4 eingefüllt, oder kann auch vor Beginn des Verfahrens
dem Kalk beigemengt werden.
Die Kammer 2 ist von einem Mantel 5 umgeben und wird mitsamt ihrem Inhalt
durch Brenner für flüssigen Brennstoff 6, 6 oder auf andere geeignete Weise geheizt. Die
Verbrennungsgase entweichen bei 7 durch den Abzug. Wenn nun die schwefeldioxydhaltigen
Gase durch die Kammer 2 streichen, kommen sie mit dem dort befindlichen Gemisch von
basischem Material und Kohlenstoff in Berührung und es erfolgt die oben beschriebene
Reaktion. Das sich ergebende Gemisch von Kohlendioxyd und Schwefeldämpfen strömt
durch die Leitung 8 in den Kondensator C, wo der freie Schwefel sich niederschlägt.
Nach Fig. 2 werden die Schwefeldioxyd enthaltenden Gase oder Dämpfe durch die
Leitung A von dem Erzröstofen B in die Kammer 2 geleitet, welche ebenfalls mit Kalk
oder einem anderen basischen Stoff in körniger, brikettierter oder anderer passenden Form
gefüllt ist. Das Petroleum oder der betreffende Kohlenwasserstoff oder Mischung wird
durch die Injektoren 41, 41 eingeführt. Die Kammer 2 ist von einem Mantel 5 umgeben
und wird mit samt ihrem Inhalt durch Brenner 6, 6 für flüssigen Brennstoff oder auf andere
geeignete Weise erhitzt. Die Verbrennungsgase entweichen bei 7 durch den Abzug. Die mit den Kohlen wasserst off gasen vermengten
Schwefeldioxyddämpfe oder Gase unterliegen der oben beschriebenen Reaktion, die durch das basische Material beschleunigt wird.
Das sich ergebende Gemisch von Schwefel, Kohlendioxyd und Wasserdampf entweicht
durch die Leitung 8 und kann in beliebiger Weise weiterbehandelt werden.
Die beiden Ausführungsformen des Verfahrens, nämlich unter Verwendung von festem
Kohlebrennstoff oder unter Verwendung von flüssigem oder gasförmigem kohlehaltigen
Brennstoff sind einander vollkommen gleichwertig.
Es ist bereits bekannt, Dämpfe, welche Schwefeldioxyd enthalten, über hoch erhitzte
Metalloxyde und Brennmaterial zu_ leiten.
Hierdurch erhält man, da das Metall den durch das Brennmaterial reduzierten Schwefel
aufnimmt, ein Schwefelmetall, aus welchem die schweflige Säure durch Oxydation wiedergewonnen
werden kann. Dies Verfahren geht also nicht auf die Gewinnung reinen Schwefels aus und kann außerdem nur mit solchen
Metallen durchgeführt werden, welche leicht schmelzbare Sulfide geben. Im Gegensatz
hierzu sind für das vorliegende Verfahren nur sehr schwer schmelzbare Sulfide, die porös
bleiben, zu verwenden.
Es ist ferner bekannt,' das Schwefel dioxyd
durch Koks, Kohle oder Kohlenoxydgas, Leuchtgas usw. direkt zu reduzieren und die
Reaktion zu vollenden, indem man die heißen Gase über erhitzte Schamotte o. dgl. leitet.
Bei vorliegendem Verfahren findet keine direkte Reduktion, sondern Reduktion in Gegenwart
eines basischen, vorzugsweise kalkartigen Stoffes statt. Dieser basische Stoff wird durch
die Reaktion des gas- oder dampfförmigen Brennstoffes reduziert, dadurch in die Form
• 5 von Kalziumsulfid gebracht, welches durch Reaktion
mit anderen Teilen des Schwefeldioxyds unter gleichzeitiger Bildung von Schwefel wieder
in Sulfit umgewandelt wird. Dieses wird alsdann wiederum reduziert. Die schnelle
ίο Wechselfolge dieser beiden Reaktionen setzt
sich zu einem ununterbrochenen Verfahren zusammen. Während also das bekannte Verfahren
mit direkter Reduktion des Schwefeldioxyds arbeitet, vollzieht sich das vorliegende
Verfahren in Form wechselweise erfolgender Oxydation und Reduktion, und der basische
Stoff spielt dabei eine wichtige Rolle.
Claims (3)
- Patent-Ansprüche:ko i. Verfahren zur Gewinnung von Schwe-* fei durch Einwirkenlassen von Schwefeldioxyd enthaltenden Dämpfen auf Kohlen- ' stoff in der Hitze in Gegenwart von Metallverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfe mit einem kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittel (Kohle, Kohlenwasserstoff, Petroleum usw.) in Gegenwart eines basischen, ein sehr schwer schmelzbares Sulfid bildenden, das Schwefeldioxyd neutralisierenden Stoffes, wie Kalk, Kalkstein oder Schwefelkalzium, selbst behandelt werden. *
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das basische Neutralisationsmittel erst im Verfahren selbst durch Reduktion von Kalziumsulfit, Kalziumsulfat u. dgl. mittels des kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittels erzeugt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem basischen Material noch ein geeignetes katalytisches Beschleunigungsmittel, z. B. Oxyde und Salze des Eisens, Kupfers, , Mangans, beigefügt wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE271002T |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE271002C true DE271002C (de) |
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Family Applications (1)
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DENDAT271002D Active DE271002C (de) |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE271002C (de) |
FR (1) | FR450786A (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4609541A (en) * | 1985-03-13 | 1986-09-02 | Albert Calderon | Method of processing coal gas |
-
0
- DE DENDAT271002D patent/DE271002C/de active Active
-
1912
- 1912-11-20 FR FR450786A patent/FR450786A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR450786A (fr) | 1913-04-03 |
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