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an der Oberfläche der in den Wagschalen befindlichen Substanz entlang zu streichen. Dadurch wird, z. B. beim Trocknen der Stärke, eine Verkleisterung verhindert und es kann die Entziehung des Wassers möglichst vollständig stattfinden.
Da die Wagschalen infolge der drei Erhöhungen nicht unmittelbar auf den heissen Plättchen ruhen, werden diese Schalen von unten durch die schlecht leitende Luftschicht nur wenig erwärmt.
Durch diese Konstruktion erreicht man den Vorteil, dass Stärke, die sehr wasserreich ist, gleich in den heissen Trockenapparat eingebracht werden kann, ohne dass eine Vortrocknung bei niedrigen Temperaturen nötig ist oder die Stärke durch Dekrepitieren verstäubt.
In der Zeichnung wird die Erfindung an Hand einer schematischen Darstellung des ganzen Apparates erläutert. Der Trockenraum liegt im unteren Teil eines am unteren Ende geschlossenen Rohres 1, welches in einem zweiten Rohr 2 steckt, das am unteren Ende ebenfalls geschlossen ist. In der Nähe des Bodens des Rohres 1 ist durch die Wand der Rohre 1 und 2 ein Rohr 3 gesteckt und mit diesen dicht verbunden. An der Wand des Rohres 2 ist eine Leitung 4 befestigt, die eine Fortsetzung des Rohres 3 bildet und an ein lotrechtes Rohr 5 angeschlossen ist, welches an seinem oberen Ende mit einem Pfropfen 6 abgeschlossen werden kann und'an seinem unteren Ende rît Hilfe eines Quecksilberverschlusses mit dem einen Ende eines als wagerechtes Rohr 7 ausgebildeten Behälters, in dem sich konzentrierte Schwefelsäure befindet, verbunden ist.
An das andere Ende dieses Rohres 7 ist an der oberen Seite desselben ein Rohr 8 angeschlossen. welches mit einem Yentilkasten versehen ist, der ein Rückschlagventil 9 enthält, das das Rohr 8 nach oben schliesst und dessen Funktion später erörtert werden wird. Der Ventilkasten kann mit demselben Pfropfen 6 geschlossen werden wie das Rohr 5.
Das Rohr 2, welches am unteren Ende mit einer Ablassleitung versehen und teilweise mit Wasser gefüllt ist, ist von einem rohrförmigen Mantel 9 umgeben, der am unteren Ende mit einer Asbestplatte 11 abgeschlossen ist, die in der Mitte eine ÖSnung aufweist, unterhalb welcher eine Spirituslampe oder dgl. angebracht ist. Die Platte 11 wird mit einigen kurzen Stangen 10
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ist, dient als Schornstein für die Verbrennungsgase der Lampe.
Die Asbestplatte 11 mit Öffnung soll verhindern, dass zu viel kalte Luft aufsteigt und soll zugleich eine innige Vermischung der Verbrennungsgase mit der Luft und dadurch eine möglichst vollständige Verbrennung erreichen.
Von dem Raume zwischen den Rohren 1 und 2, in welchem mittels der Spirituslampe Wasser zum Kochen erhitzt wird, ist der Teil der über dem Schornstein liegt, als Kühlraum (Luftkühler) eingelichtet und kann zu diesem Zwecke z. B. an der Aussenseite mit Rippen versehen sein, um eine grosse abkühlende Oberfläche zu erhalten. Weiter kann in diesem Mantelteil ein Fiillmaterial 12, z. B. Kieselsteinchen, untergebracht sein, um das Kondensieren des Dampfes zu fördern. Der Mantelraum ist nn seinem oberen Ende bei 13 abgeschlossen und steht dort in Verbindung mit einer Leitung 14. Diese Leitung 14 besitzt drei Abzweigungen in Form von
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behälter (z. B. eine Glasflasche) 21 verbunden.
Das gebogene Röhrchen 16 ist in derselben Weise durcheinenGummischlauch22undeinGlasrohr23mittelseineszweitenGummischlauches24 mit einem offenen Quecksilbermäaometer ; ? 5 verbunden, zu welchem Zwecke hier eine Woulffsche Flasche benutzt worden ist. Mit dem gebogenen Röhrchen 17 ist ein längerer Gummischlauch 26 verbunden, an das ein Glasrohr 27 angeschlossen ist. Das umgebogene Ende der Leitung 14
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letzte Rohr steht mit dem schief abgeschnittenen Ende auf dem Boden eines Glaszylinders 30, weichen teilweise mit Quecksilber gefüllt ist.
Auf den Gummischläuchen 19, 22, 26 und 28 sind Klemmschräubchen 31, 32, 33 und 34 angebracht, um diese Schläuche durch Zusammenklemmen dicht abschliessen zu können.
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angewendet, um zu verhindern, dass das Thermometer die Substanz, die sich im oberen Wagekasten befindet, berührt. Durch diese Einrichtung werden die Wagekasten an der unteren Seite soweit als möglich gegen die warmen Gase geschützt und es streicht die Luft nur über die zu trocknende Substanz. Die warme Luft nimmt beim Streichen über die Substanz Wasserdampf auf und kühlt sich ab. Das Streichen der Luft über die zu trocknende Substanz fördert die Geschwindigkeit der Austrocknung und wirkt der Verkleisterung der Stärke entgegen.
Der dargestellte Apparat wird bei Anwendung einer Temperatur von etwas über 1000 C (z. B. 1050) benutzt, wie sie gegenwärtig am meisten gebräuchlich ist.
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zusammengepresst wird. Das Quecksilber im Manometerraum steigt langsam und kommt dann in einer bestimmten Höhe zum Stillstand, entsprechend der Quecksilbersäule im Behälter 30.
Der Druck kann nicht höher werden, da die Luft dann entweichen wird, indem sie in dem Quecksilber im Behälter 30 aufsteigt.
Sobald im Raume zwischen den Röhren 1 und 2 unter dem Kühlraum die Luft gänzlich vertrieben bzw. dieser Raum ganz mit Dampf gefüllt ist, wild letzterer in dem mit Kieselsteinchen 12 gefüllten Kühlraum mehr und mehr kondensieren und es wird die Luft also nicht weiter zusammengepresst werden. Es tritt zum Schluss ein Gleichgewichtszustand ein, wobei der Druck konstant bleibt und der Dampf, der sich noch entwickelt, fortwährend kondensiert wird.
Natürlich muss dafür gesorgt werden, dass die Kühlung so gross ist, dass die Dampfbildung nicht schneller fortschreitet als die Kondensation, was durch eine genügend grosse abkühlende Oberfläche, das Verhindern eines zu schnellen Aufsteigens des Dampfes (durch die Kieselsteinchen) und eine nicht zu grosse Erwärmung (kleine Flamme) leicht zu erreichen ist. Da der Überdruck also konstant bleibt (15 cm Quecksilberdruck), wird die Temperatur dementsprechend konstant bleiben und sich auf 1050 C einstellen.
Wie die Zeichnung zeigt, ist das Rohr 1 ziemlich hoch, so dass darin nach Erwärmung ein so grosser natürlicher Zug erregt wird, dass die Luft selbsttätig angesaugt wird und in den Trockenraum emporsteigt.
Die Luft kann vorgetrocknet werden oder nicht, indem sie an der Oberfläche der i : ü Be-
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Vorerwärmung erwünscht ist. wird, wie in der Zeichnung dargestellt. Jas Rohr J durch den Pfropfen 6 geschlossen und die Luft durch das offene Rohr 8 angesaugt, Will man ohne Vortrocknung arbeiten, so wird einfach der Pfropfen 6 in das Rohr 6'gesteckt und die Luft durch das in diesem Falle geöffnete Rohr 5 angesaugt.
Wie die Zeichnung zeigt, ist der Luftbehälter 21 in der Nähe des Tiockenapparates aufgehängt, zu dem Zweck, die Temperatur dieses Behälters so hoch zu halten, dass die in diesen getriebene Luft nicht oder wenigstens so wenig wie möglich abgekühlt wird, um eine zu grosse Druckvernüjiderung zu vermeiden.
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klappe (Ventil eines Radreilens) versehen ist, mit einer Luftpumpe (Fahrradpumpe) verbunden. Jetzt pumpt man Luft in den Apparat, bis das Quecksilber im Manometerrohr des Manometers 25
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der Überdruck ungefähr 1 Atm. ist. Ist die Temperatur zu niedrig, so pumpt man noch etwas Luft hinzu ; ist sie zu hoch, so lässt man Luft entweichen, indem man die Klemme 34 einen Augenblick öffnet.
Nachdem die Muster vollkommen getrocknet sind, wird die Flamme weggenommen und man lässt die Muster im Apparate selbst abkühlen. Hiebei kommt der Vorteil der Einrichtung nach der Erfindung zur Geltung, dass der Apparat weiter als Exsikkator arbeitet. Während der Abkühlung wird immer, solange der Apparat noch etwas warm ist, ein wenig Zug bestehen bleiben und es wird also noch immer fortwährend Luft über starke Schwefelsäure angesaugt. Es hat sich herausgestellt, dass keine Gefahr für die Aufnahme von Wasserdampf aus der Luft, welche nach völliger Abkühlung von oben in das Rohr 1 kommen könnte, besteht. Nach ein paar Stunden ist der Apparat genügend abgekühlt und man kann zum Wägen der Muster übergehen.
Das Wägen geschieht folgendermassen : Man legt in der unmittelbaren Nähe des oberen
Endes des Rohres 1, die verschiedenen Deckel der Wagekasten in derselben Reihenfolge, wie die verschiedenen Wagekasten übereinander angeordnet sind, Itufeinandergestapelt nieder.
Dann zieht man das Gestell hoch, und zwar so weit, dass der obere Wagekasten gerade über das
Rohr 11hinausragt. Hierauf legt man sofort den ersten Deckel auf diesen Wagekasten. Dann zieht man noch etwas höher und bedeckt den zweiten Wagekasten ; so fährt man schnell hintereinander fort, bis alle Muster bedeckt sind. Jetzt nimmt man den oberen Wagekasten fort und lässt das Gestell mit den anderen Wagekasten bis unten in den Trockenraum herab. Der obere Wagekasten wird hierauf gewogen. Dann zieht man das Gestell wieder hoch, bis der zweite Wagekasten zum Wägen weggenommen werden kann und lässt augenblicklich das Gestell mit dem Rest der Wagekasten l1iedersinken usw.
Jedesmal beim Niederlassen des Gestelles wird Luft von oben nach dem Trockenraum angesaugt werden und umgekehrt wird beim Aufziehen eine Luftströmung im entgegengesetzten Sinne entstehen. Um nun dieses letztere nicht zu verhindern, weil es ein Vorteil ist, da hiebei die angesaugte Luft vorgetrocknet wird durch die Schwefelsäure und hiedurch also jedesmal neue trockene Luft in den Trockenraum gebracht wird und um ferner das Ansaugen von oben aus dem (feuchten) Laboratoriumsraum zu verhindern, dient die Rückschlagklappe 9, da im ersten Falle die Klappe sich schliesst und im zweiten Falle dieselbe geöffmet bleibt, was aus der Zeichnung auch ohne weiters ersichtlich ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Apparat zum Trocknen von Stärke und anderen Substanzen mit einem Trockenraum und einem Mantel, in welchem Flüssigkeit zum Kochen erhitzt wird, gekennzeichnet durch zwei ineinandergestellte Rohre, von denen das innere, welches den eigentlichen Trocke'iraum bildet. zu einem Schornstein verlängert ist, in welchen das CesteH. das die zu trocknenden Substanzen
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einer willkürlich zu wählenden Stelle angesaugt wird, während das zweite Rohr, worin sich die kochende Flüssigkeit befindet, ebenfalls nach oben verlängert ist und der obere Teil des ring
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Kühlraum an der oberen Seite mit einer Einrichtung in Verbindung stehen kann, um einen willkürlich zu wählenden Druck auf die kochende Flüssigkeit auszuüben.