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Verfahren zur Herstellung von sstaceteder.
Es wurde schon mehrfach versucht, das teure und vielfach verfälschte Eigelb, das bis heutigen Tages in der Glacegerbung unentbehrlich ist, zu ersetzen. So schlug Eitner (österr. Privileg 44/3772) die Verwendung von Emulsionen aus Eiweissstoffen, Fetten und Ölen, Armand Müller-Jacobs (deutsches Patent Nr. 35338) die Verwendung von sulfurierten Ölen an Stelle des Eigelbes vor. Beide Verfahren erwiesen sich als nicht geeignet, das Eigelb zu ersetzen : Das Leder wurde hart, dünn, bekam keinen Zug"und nicht den "Griff", der das mit Eigelb hergestellte Leder auszeichnet ; diese Präparate fanden deshalb keine grössere Verwendung.
Es ist zwar dem Erfinder gelungen, die Wirkung der von Armand Müller-Jacobs empfohlenen sulfurierten Öle dadurch zu erhöhen, dass diesen ein leicht flüchtiger, öllöslicher Stoff, z. B. ein fUssiger Kohlenwasserstoff oder Ester, zugesetzt wurde. Aber auch die damit erzielten Ergebnisse blieben hinter der Wirkung des Eigelbs zurück.
Es wurde nun gefunden, dass die ungenügende Wirkung der sulfurierten Öle darauf zurückzuführen ist, dass bei dem Sulfurierungs-und nachfolgendem Neutralisiorungsprozess immer Seifen entstehen, welche bei der Gerbung fettsaures Aluminium bilden, ein Vorgang, der heim Eigelb nicht eintritt. Entfernt man diese Seifen aus der Öllösung, beispielsweise durch Dialyse, so bleibt eine vollkommene Lösung zurück, die in ihrer Wirkung das Eigelb nicht nur ersetzt, sondern übertrifft. Das Leder wird vollkommen weiss, während das EI-
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wird es noch erheblich voller und saftiger als Eigelbleder.
Ein Vorteil liegt endlich auch in der Möglichkeit, auf diese Weise mit einem stets gleichmässigen Produkt zu arbeiten, während das Eigelb als Naturprodukt in seiner Zusammensetzung schwankt und deshalb ungleichmässig wirkt, ganz abgesehen von den häutigen absichtlchen Verfälschungen.
Geeignet sind alle Arten von sulfurierten Ölen und Fetten bzw. Mischungen von solchen mit unveränderten Ölen (und) oder Fetten, wenn sie nur mit Wasser eine Öllösung geben. Wesentlich ist nur, dass die Seifen auf irgend welche Art entfernt werden, sei es nun durch Dialyse oder auf chemischem Wege. Selbstverständlich würde sich ein sulfuriertes
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Mittel bekannt, die Seifenbildung bei der Herstellung sulfurierter Öle zu verhindern.
Eine Schwierigkeit bei der Verwendung dieser Fette und Öle als Eigelbersatz besteht darin, dass sie mit dem bei der Gare unentbehrlichen Alaun unlösliche Niederschläge geben.
Gibt man daher die Gare wie bisher durch Zusammenmischen aller Bestandteile, so gerinnt die Masse, bildet Klumpen und wtrd unbrauchbar. Dies tässt sich vermeiden, wenn man den Gerbprozess in zwei Phasen zerlegt, dadurch, dass man die Lösung der Sulfonester getrennt von der Alaunlösung auf die Blössen wirken lässt, also beide nicht gleichzeitig zusetzt.
Dass der Zusatz flüchtiger Substanzen, wie Toluol, Essigester usw. eine günstige Wirkung hervorruft, wurde schon weiter oben bei Erwähnung der Arbeiten von Armand Mllller-Jacobs betont. Der Grund dieser Erscheinung liegt offenbar in der durch den Zusatz bewirkten feineren Fettverteilung. Diese Steigerung der Wirkung ermöglicht also, gegebenenfalls mit weniger 01 und Fett auszukommen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
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eventuell mit Zusatz von flebtigen öllöslichen Stoffen, wie Toluol, Essigester und dgl., dadurch gekennzeichnet, dass die neutralisierten sulfurierten Öle oder Fette vor ihrer Verwendung von der Seife befreit werden.
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