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Verfahren zur Darstellung von Essigsäure.
Die Reaktion zwischen Azetaldehyd und Sauerstoff vollzieht sich unter gewöhnlichen Umständen nur sehr langsam, so dass die technische Darstellung von Essigsäure durch Oxydation von Azetaldehyd ohne besondere Massregeln als unmöglich gilt. Als solche Mass. regeln sind bisher vorgeschlagen worden :
1. Anwendung hohen Druckes (D. R. P. Nr. 229854).
2. Oxydation in überschüssiger, bereits gebildeter Essigsäure (französisches Patent Nr. 440658).
3. Anwendung von Vanadinmpentoxyd, Uranoxyd, geglühtem Eisenoxyd als Katalysatoren (französisches Patent Nr. 440658).
Die Verwendung von Sauerstoff unter hohem Druck bedingt nicht nur erhebliche Arbeitsschwierigkeiten, sondern auch Explosionsgefahr. Der Zusatz reiner Essigsäure gleich bei Beginn des Verfahrens bedeutet naturgemäss eine Komplikation, deren Beseitigung erstrebenswert ist. Auch die in der genannten, französischen Patentschrift angeführten Katalysatoren beschleunigen die Essigsänrebildung nur bei Anwendung überschüssiger, bereits gebildeter Essigsäure in erheblichem Masse und erfordern ausserdem eine Temperatur von 40 bis 800, welche einerseits Aldehydverluste und andererseits Explosionsgefahr bedingt.
Ein Verfahren, welches glatte Überführung von Azetaldehyd in Essigsäure ohne Komplikation auf einfachstem Wege bei gewöhnlicher Temperatur gestattet, würde daher einen erheblichen Fortschritt gegenüber dem bekannten Verfahren darstellen. Dies gelingt, wenn man die Reaktion zwischen Azetaldehyd und Sauerstoff bei Gegenwart geringer Mengen Manganverbindungen bei gewöhnlicher Temperatur vor sich gehen lässt. Statt reinen Sauerstoffs kann man auch sauerstoffhaltige Gasgemische, z. B. Luft, benutzen, wobei selbstredend durch geeignete Kondensationsvorrichtungen für Vermeidung von Aldehydverlust gesorgt werden muss.
Besonders vorteilhaft ist es, die Manganverbindungen in gelöster oder kolloidaler Form anzuwenden. Solche Lösungen erhalt man beispielsweise, wenn man Permanganate oder Manganate bzw. freie 1\1 angansaure in den Aldehyd einführt, in dem alsbald eine Reduktion zu einer ausserst wirksamen Manganverbrndung eintritt Beispielsweise hesciuckt man einen Kessel aus Reinaluminiujn mit 300 reinem
Azetaldehyd und 2 kg gepulvertem Kaliumpermanganat und leitet bei 12 bis 150 trockenen
Sauerstoff ein. Durch Einwu'kung des letzteren löst sich zunächst das Permanganat im
Azetaldehyd in brauner Farbe. Diese Losung nimmt nun energisch Sauerstoff auf. Die sich entwickelnde Reaktionswärme wird durch kräftige Aussenkühlung mittels fliessenden Wassers abgeführt.
Als Nebenprodukt bildet sich lediglich eine geringe Menge Kohlensäure, die von
Zeit zu Zeit oder kontinuieriich abgeblasen wird. Nach l U bis 20 Stunden ist die Sauer- stoffabsorptlon beendet. Man erhält so direkt einen hochprozentigen Eisessig, der von den geringen Resten un\erti. udertun Atdehyds sowie der Manganverbindung durch Destillation getrennt wird.
Statt Kaliumpermanganat kann man mit dem gleichen Erfolge beispielsweise Kalzium- permanganat oder Manganazetat oder Manganformiat oder Manganbenzoat oder andere Mangan- verbindungen verwenden.
PATENT-ASPRÜCHE:
1. Verfahren zur Herstellung von Essigsäure durch Oxydation von Azetaldehyd mit
Sauerstoff oder sauorstoffhaltigen Gasen in Gegenwart von Katalysatoren, gekennzeichnet durch die Anwendung von Manganverbindungen als Katalysatoren.
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