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Vorrichtung zur Herstellung handelefertiger Seifenstücke verschiedener Grösse aus heisser, flüssiger Seife auf maschinellem Wege und im kontinuierlichen Betrieb.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von handelsfertigen gepressten und geprägten Formstücken aus heisser, flüssiger Seife und bezweckt eine weitgehende Anpassung an die jeweiligen Anforderungen der Fabrikation. Bisher war es nicht üblich, in einem Herstellungsprozess fertig gepresste und geprägte Seifenstücke zu fabrizieren ; vielmehr stellte man meist zunächst Seifenriegel her, die dann in einzelne Teile zerschnitten und in besonderen Stanzen und Pressen fertig behandelt wurden.
Die Erfindung bezieht sich auf eine besondere Ausbildung der Vorrichtung, wonach diese selbsttätig die Herstellung der Seifenstücke einschliesslich Pressung und Anordnung der erforder- lichen Aufschriften und sonstigen Prägungen bewirkt. Es sind dabei einstellbare Abfüllvorrichtungen vorgesehen, welche die flüssige Seife aus dem Siedekessel oder einem Zwischenbehälter erhalten und sie in bestimmt abgeteilten Mengen absatzweise den einzelnen Formen der Vorrichtung zuführen. Der Füllbehälter ist dabei verstellbar eingerichtet, so dass man an ihm die jeweilig gewünschte Seifenmenge einstellen kann.
In entsprechender Weise ist auch für eine Veränderlichkeit
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stossen, wie dies für Vorrichtungen zum kontinuissrhchen Giessen von Seifenriegeln bereits vorgeschlagen worden ist.
Auf den Zeichnungen ist beispielsweise eine Ausführungsform des Ernndungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt
Fig. 1 in verkürztem Zustande eine Seitenansicht der Vorrichtung,
Fig. 2 einen Querschnitt durez eine Formenreihe und die zugehörige Füllvomchtung,
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zylindrischer Formenkörper 5 angeordnet. In diesem sind nebeneinander eine grössere Anzahl von Formenreihell angeordnet. Die Formen bestehen aus der Gestalt des Seifenstückes im Grundriss entsprechenden Vertiefungen, deren Boden durch eine in der Form radial verschiebbare Bodenplatte 7 (Fig. 2) gebildet wild.
Von aussen kann die Form durch einen Deckel 8 verschlossen werden, der auf einer über die ganze Länge des Formenkörpers sich erstreckenden, drehbar gelagerten Achse 9 befestigt ist (Fig. 3). Diese Achse 9 besitzt an einem oder beiden ihrer Enden einen Daumen 10, welcher in einer bestimmten Stellung des Formenkörpers 5 gegen einen festen Zapfen 11 antrifft und dabei eine Drehbewegung sämtlicher auf der Achse 9 hintereinander angeordneter Deckel 8 verursacht,
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Schrauben oder Stifte befestigt oder auch beliebig abgenommen werden können und ebenfalls zur Veränderung des Formeuinhaltes dienen
In dem Formenkörppr,
6 sind Aussparungen M angebracht in welche sich die Deckelplatten 8
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Hohlräume 21 vorgesehen, denen Kühlwasser zugeführt werden kann, so dass der gesamte Formenkörper eine kräftige Kühlung erfährt. Auch können Kühlvorrichtungen an den Boden-und Deckelplatten der Formen angebracht werden, indem man entweder durch Rippenbildung oder dgl. für eine möglichst grosse Oberfläche Sorge trägt oder sie auch unmittelbar mit einer Wasserkühlung versieht.
Die Deckelplatten 8 tragen an deren Aussenseite Rollen 22, die in gewissen Stellungen des Formenkörpers in Beruhrung mit Führungsschienen 5J treten, welche mittels Federn 24 und durch Sehraubentriebe 25 einstellbar gegen diese Rollen angedrückt werden.
Senkrecht über dem Formenkörper ist über je einer Reihe konzentrischer Formen J eine Füllvorrichtung vorgesehen. Diese besteht aus einer Röhre 26 aus Glas oder anderem Material, welche a. m unteren Ende in eine breite Düse 27 ausläuft. Die Röhre ist durch einen Hahn 28 gegen die Düse verschliessbar, welcher mittels eines Gestänges 29 geöffnet oder geschlossen werden kann, das mit einer Steuerstange 50 und Rollen entweder aui dem Umfange des Formenkörpers 5 oder auf Steuernocken 31 ruht. Das Gestänge 29 steht durch eine Stange. 32 mit einem zweiten
Gestänge 33 in Verbindung, das durch ein Gewicht 34 belastet ist und die Umsteuerung eines zweiten Hahnes 35 bewirkt.
Dieser zweite Hahn steht einerseits durch ein Rohr 36 mit der oberen Öftnung des Gefässes 26 in Verbindung, andererseits ist er an ein sich wagerecht über die ganze Vorrichtung erstreckendes Rohr 37 angeschlossen, dem durch einen Stutzen 38 die flüssige Seife aus einem Siedekessel oder dgl. zugeführt wird.
Um den Rauminhalt der Füllvorrichtung 26 entsprechend der jeweilig herzustellenden Seifen-
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An der Stange 32 ist ein Zapfen 42 angebracht, der bei seiner Auf- oder Abwärtsbewegung das Schaltrad 43 eines Zählwerkes 44 in Bewegung versetzt.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung für die Herstellung handelsfertiger Seifenstücke ist die folgende :
Die Formentrommel 5 wird mittels eines beliebigen Triebwerkes, Zahnrädern oder dgl. langsam in Umdrehung versetzt, so dass die einzelnen Formen nacheinander unter die Füllvorrichtungen gelangen. Gleichzeitig führen die Boden-und Deckelplatten der Formen sowie die Umsteuerunghähne für die Füllvorrichtungen teils zwangläufig, teils kraftschlüssig ihre entsprechenden Bewegungen aus.
In der Fig. 2 veranschaulichten Stellung ist die obere Deckelplatte 8 in die entsprechende Aussparung 20 zurückgelappt und die Bodenplatte 7 ziemlich weit nach aufwärts bewegt. Die letztere sinkt während der Weiterbewegung der Form äusserst rasch m ihre umere Stellung, so dass die durch den geöffneten Hahn 28 aus dem Behälter 26 ausniessende Seife die oberste Form füllt.
Nachdem diese Form unter der Füllvorrichtung hindurchgegangen ist, sinkt unter dem Einfluss des Gewichtes 34 das Gestänge 29, 32, 33 abwärts, indem die Rollen 30 von dem Nocken 31 auf den
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gewünscht wird, die erforderliche Pressung erhalten können.
Wenn nun die erwähnte Form nach Erreichung ihrer tiefsten Lage von der hier endigenden Schiene 2J abgleitet, klappt der Deckel 8 entweder unter dem Nuss Beines Gewichtes oder einer Feder oder auch infolge eines besonderen festen Anschlages auf, wie m Fig. 3 links unten dar-
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erkaltete Seifenstück nach aussen geschoben wird, hin es, wenn es nicht schon vorher von selbst auf ein neben der Vorrichtung angeordnetes Förderband 46 oder dgl. herabfällt, nur noch an der Oberfläche des Formenträgers haftet und beim Antreten gegen eine feste Anschlagschiene 47 von dieser abgestreift wird.
Während sich jeweilig die nächste Form unter die Füllvorrichtung 26 bewegt, heben die zugehörigen Nocken 31 die Rollen 30 und damit die einzelnen Gestänge 29, 32, 33 an, wodurch
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geöffnet wird.
Bei jeder Auf- oder Abwärtsbewegung der Hahnsteuerstange 32 wird auch das Zählwerk 44 um je eine Einheit weiterbewegt. Bei entsprechender Einrichtung dieses ZaMwerkes gibt dieses somit die Anzahl der Umstellungen der Füllvorrichtungen und der dem Formenkörper zu- geführt. en Einzelseifenmengen an. Man kann das Zählwerk natürlich auch in entsprechender Weise von dem Formenkörper selbst antreiben lassen, so dass man nicht nur die Anzahl der in die Form gegebenen Seifenstücke, sondern auch die der direkt fertiggestellten angegeben erhält.
Die ganze Einrichtung der Maschine kann auch derart getroffen werden, dass sich die Formen nicht an dem Umfange einer Trommel, sondern auf einem wagerechten, kreisringförmigen Körper, oder auch auf einem in gerader Richtung entweder hin und her oder nach Art einer endlosen Kette über Rollen bewegten Vorrichtung sich befinden. Die Umsteuerung der Hähne der Füll- vorrichtung kann an Stelle des unmittelbaren Antriebes duich den Formenkörper auch mittels eines besonderen Zahnrader-oder dgl. Triebwerkes von einer derAntriebsachsen aus bewirkt werden.
P ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Herstellung handelsfertiger gepresster und geprägter Seifenstücke verschiedener Grösse aus heisser flussiger Seife, dadurch gekennzeichnet, dass über in dauernder oder absatzweiser Bewegung befindlichen Reihen von in ihrer Grösse einstellbaren Formen Fiillvorriehtungen (26) angeordnet sind, denen die Seife aus einem Siedekessel oder dgl. zugeführt wird und die in an sich bekannter Weise ebenfalls bezüglich ihres Rauminhaltes einstellbar sind, wobei die Absperrorgane (28, 35) der Füllvorrichtungen vor und nach jedem Füllvorgange stets gleichzeitig derart umgestellt werden, dass das obere Absperiorgan (35) geschlossen wird, wenn das untere (28) geöffnet wird bzw.
umgekehrt, und dass unmittelbar nach der Füllung einer Form deren Inhalt zwischen einer Grund-und einer Deckelplatte selbsttätig fertig geprägt bzw. gepresst wird.