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Verfahren zum Entstauben von Knochenmehl oder von Mischungen desselben mit anderen fein vermahlenen Phosphaten.
Entleimtes Knochenmehl wurde bisher zur Hersteliung von Knochenmehl-Superphosphat in der Weise verwendet, dass man in der Regel etwa 100 kg entlel1nten Mehles von 30 bis 330/0 Gesamtphosphorsäure mit etwa 60 kg 60grädiger Schwefelsäure versetzte, dieses Gemenge ordentlich abmischte und so ein Knochenmehl-Superphosphat von 18 bis 20 wasserlöslicher Phosphorsäure erhielt.
Da diese bis jetzt allgemein übliche Verarbeitung von ent1eimtem Knochenmehl zu Knochenmehl-Superphosphat sehr kostspielig war, hatte naturgemäss das Düngemittel, welches auf diese Weise erzielt wurde, einen hohen Preis.
Man versuchte daher, das entleimte Knochenmehl unaufgeschlossen als Düngemittel zu verwenden. Diese Versuche, das entleimte Knochenmehl als solches, ohne voraus-
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Um aber eine entsprechend sichere und hohe Düngewirkung zu gewährleisten, muss das entleimte Knochenmehl bei direkter Verwendung als Düngemittel staubfein gemahlen sein ; in diesem Zustande übt es nachgewiesenermassen c-ipe gute und sichere Dung wirkung aus. Diese staubfeine Mahlung im Verein nut dem geringen spezifischen Gewicht bringt aber andererseits einen grossen Nachteil mit sich. namlich das ungemein lästige Stauben des entleimten Knochenmehles.
Dieser Nachteil äussert sich in zwei Richtungen : I. wird bei der geringsten Windbewegung das Knochenmehl vom Orte seiner Verwendung in ziemlich grossen Mengen auf die Nachbarfelder verweht und 11. werden durch den feinen Staub die Atmungsorgane der mit dem Ausstreuen beschäftigen Arbeiter angegriffen.
Der Erfinder stellte sich die Aufgabe, die Staubentwicklung des fein vermahlenen ent) eimten Knochenmehlen berabzumindern bzw. ganz zu beseitigen, ohne dabei seine Düngewirkung zu beeinträchtigen oder seinen Preis allzusehr zu erhöhen.
Der Erfinder hat nun ein Verfahren gefunden, welches die vollkommene Lösung dieser Aufgabe ermöglicht. Das Verfahren besteht darin, dass fein vermahlenes, entleimtes Knochenmehl mit bestimmten Wassermengen unter Zusatz'Ton einem verhältnismässig geringen Quantum von Säuren oder sauren Salzen innig gemischt wird, und dass in einer bestimmten Phase des Prozesses ein Teil des zugesetzten Wassers durch künstliche Trocknung mit Hilfe von Wärme wieder beseitigt wird, und zwar entweder unmittelbar nach der Mischung oder vor der Verpackung zum Versand.
Die Wirkung dieser drei Grundelemente des Verfahrens, nämlich Wasser, Säure bzw. saures Salz und Wärme ist folgende : Durch das zugesetzte Wasser werden die geringen Mengen von Leimsubstanz, die auch im entleimten Knochenmehl noch vorhanden
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angesäuerten Wasser gelöst werden, einen Klebstoff vor, der die staubfeinen Teilchen in leichter Weise miteinander verkittet ; nach der Vertreibung des überschüssigen Wassers durch die zugefÜhrte Warme wird ein vollkommen staubfreies, gekörntes und ; treufähigos
Produkt erhalten.
Der Zusatz von Slure oder sauren Salzen erhöht die Löslichkeit der Phosphate, die zur Verkittung dienen, übt einerseits eine konservierende Wirkung aus und verhindert dadurch Schimmelbildung im lagernden Material und bringt andererseits die Umwandlung eines Teiles von dem im entleimten Knochenmehl enthaltenen Trikalzinm-
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phosphat in Bikalziumphosphat hervor, welches infolge seiner höheren Litslichkeit auch eine günstigere Düngewirkung entfaltet.
Ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist folgendes : Es werden 100 kg fein ver- mahlenfs, entleimtes Knochenmehl von zirka 30 Wis 330/0 Gesamtphosphorsäure mit ungefähr
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in einem geeigneten Mischapparate solange vermischt, bis das erhaltene Produkt von vollkommen gleichmässiger Beschaffenheit ist, was in der Regel innerhalb weniger Minuten erreicht wird. Dann wird das überschüssige Wasser durch Trocknung mittels besonderer Trockenapparate entfernt.
Das vorliegende Verfahren lässt sich sowohl mit entlehntem Knochenmehl durchführen, als auch mit gedämpfte Knochenmehl und mit Mischungen von Knochenmehl mit anderen fein vermahlenen Phosphaten.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Entstauben von Knochenmehl oder Mischungen desselben mit anderen fein vermahlenen Phosphaten, dadurch gekennzeichnet, dass Knochenmehl mit einer genügenden Menge Wasser unter Zusatz relativ geringer Mengen von Säuren oder sauren Salzen in einem geeigneten Mischapparat innig gemischt wird und dass das über- schüssige Wasser durch künstliche Trocknung mit Hilfe von Wärme bis zu dem Grade entfernt wird, dass ein staubfreies, gekörntes und vollkommen streufähiges Produkt entsteht.