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Aus Superphosphat und kieselsäurehaltigen Materialien bestehender Pflanzennährstoff.
Es ist bereits bekannt, Kieselgur dem Boden zuzusetzen. Es wurde dies aus dem Grunde vorgeschlagen, den Boden zu lockern, und weil man glaubte, dass die Kieselgur von den Pflanzen zu ihrem Aufbau verwertet werden kann. Früher wurde nämlich die überholte Auffassung vertreten, dass Kieselsäure einen unentbehrlichen Pflanzennährstoff darstellt. Aus dieser Auffassung heraus wurden auch Düngemittel mit einem Gehalt an löslicher, also durch die Pflanzen aufnehmbarer Kieselsäure vorgeschlagen. Zu der löslichen Form der Kieselsäure kam man u. a. beispielsweise durch Glühen eines Gemisches von Düngstoffen und sonstigem Material mit Kieselsäureformen, die wegen ihrer Unlöslichkeit von den Pflanzen gar nicht oder doch nur sehr unvollkommen aufgenommen werden konnten.
Diingemittel, die lösliche Kieselsäure enthielten, wurden späterhin auch aus dem Grund für vorteilhaft gehalten, weil fälschlicherweise angenommen wurde, dass lösliehe Kieselsäure Phosphorsäure zu ersetzen vermag.
Zum Zwecke der Herbeiführung der Streufähigkeit bzw. der Auflockerung hat man auch während des Aufschlussprozesses mit Salzsäuregas, Rohphosphat bereits Kieselgur zugesetzt. Aus dem Aufschluss von Rohphosphat mit Salzsäure entsteht jedoch auch Diealciumphosphat, welches verhältnismässig schwer löslich ist.
Früher ist es mitunter nicht gelungen, ein streufähiges, wenig freie Säure enthaltendes Superphosphat herzustellen. Um solches Superphosphat in streufähigen Zustand zu versetzen, ist ein Zusatz
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und daher für die Dauer nicht geeignet, Wasseraufnahme zu verhindern und die Streufähigkeit zu erhalten. Ein zuviel freie Säure bzw. Feuchtigkeit enthaltendes Superphosphat wird daher heute durch Einstäuben von Rohphosphat trocken und streufähig gemacht. Der Vorteil dieser Massnahme besteht darin, dass sich das Rohphosphat mit der freien Säure umsetzt und dadurch das Produkt nicht nur trocknet, sondern daneben auch den Prozentgehalt an löslicher Phosphoräure nicht vermindert.
Die vorliegende Erfindung unterscheidet sich demgegenÜber sowohl in dem Zweck des Zusatzes der Kieselgur od. dgl. als auch in der Beschaffenheit des Superphosphats, dem die Kieselgur zugesetzt
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trockenem, streufähigen Superphosphat und einer bis zu 10% betragenden Menge einer schwer löslichen, adsorptionsfähigen Kieselsäuremodifikation, wie Kieselgur, Tripel, Polierschiefer, Kieselsinter usw., besteht.
Diese an sich geringen Mengen des schwer löslichen Adsorptionsmittels sind nicht in der Lage, einem nassen Produkt die Streufähigkeit zu geben, abgesehen davon, dass der Zusatz geringer Mengen eines Adsorptionsmittels zu einem nassen Superphosphat die erfindungsgemäss gewünschte Wirkung nicht hervorbringt.
Superphosphat, welches durch Aufschluss von Rohphosphat mit Schwefelsäure gewonnen wird, ist sehr leicht löslich (wasserlöslich). Infolge dieser Eigenschaft kann es nach dem Ausstreuen von den Pflanzen sehr leicht aufgenommen werden. Die Pflanze nimmt daher von der ihr im Superphosphat zur Verfügung stehenden Phosphorsäure oft mehr auf, als im Verhältnis zu den ändern, im Boden zur Verfügung stehenden oder gestreuten, weniger rasch löslichen und verwertbaren Nährstoffen notwendig und gut ist. Anderseits wird aber das rasch lösliche Superphosphat nach einiger Zeit durch chemische Umsetzung im Boden in für die Pflanze nicht aufnahmefähige, daher unverwertbare Formen, z. B.
Aluminiumphosphat, Tricalciumphosphat gebracht, so dass der Pflanze also im Anfangsstadium der
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Diesem Mangel wird erfindungsgemäss durch den Zusatz von Kieselgur oder einer ähnlichen schwerlöslichen Kieselsäuremodifikation mit adsorbierender Eigenschaft, wie Kieselsinter, Tripel und Polierschiefer, in Mengenverhältnissen bis zu 10 % abgeholfen. Das Düngemittel wird durch die Zusatzstoffe adsorptiv gebunden. so dass das leicht lösliche Superphosphat für die Pflanze dosiert ist, d. h. die Pflanze diesen Nährstoff im Verhältnis zu den übrigen Nährstoffen im Anfangsstadium der Entwicklung nicht mehr im Übermass aufnehmen kann und daher zu einer harmonischen und normalen Entwicklung sehreitet.
Selbstverständlich muss das zugesetzte Adsorbens schwerlöslich sein, denn sonst würde es durch den Regen ausgewaschen.
Beispiel : Zu Superphosphat (mit Schwefelsäure aufgeschlossenes Rohphosphat) werden 3-5 % Kieselgur zugesetzt und innig vermischt. Die Kieselgur kann auch Mischdüngern verabreieht werden.