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Lederersatz und Verfahren zu seiner Herstellung.
Die Erfindung betrifft ein Lederersatzmittel und Verfahren zu seiner Herstellung.
Es sind bereits Lederersatzmittel bekannt, die aus gewebten, mit verschiedenen Materialien (Zelluloseverbindungen in Vermischung mit trocknenden Ölen und Farbstoffen) imprägnierten oder mit einem Aufdruck versehenen Stoffen bestehen. Derartige Leder- Rrsatzmittel haben jedoch vom natürlichen Leder gänzlich abweichende Eigenschaften. Sie besitzen weder dessen Festigkeit, noch dessen Unempfindlichkeit gegen Wasser odel andere Reagenzien.
Diese Nachteile weist der Lederersatz nach der Erfindung nicht auf. Derselbe besteht aus gegerbten Häuten, die aus Mikroorganismen (Bakterien. Schimmelpilze usw.) aufgebaut sind und besitzt eine Beschaffenheit, die der von natürlichem Leder sehr ähnlich ist.
Die Herstellung des neuen Lederersatzmittels kann in der Weise erfolgen. dass von Häuten, die durch das Wachstum von Mikroorganismen in beliebiger Ausdehnung je nach Grosse der Kulturgefässe erhalten werden können, ausgegangen wird. Diese Häute werden nach entsprechender Vorbehandlung, die ihre Gescbmeldlgkeit nach vollkommener Fertig- stellung bedingt, wie natürliches Leder gegerbt. Die Vorbehandlung kann mittels Alkalien
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orgalllblllen zuträgliche Temperatur (ungefähr 20 bis 35 ) herrscht.
Beim Wachsen bilden die e Mlikroorganlsmeu eine die Näbrsubstanz in gleichmässiger Dicke überziehende Schichte von der Grösse der Kulturgefasse, die um so dicker wird, je länger die Kulturen sich selbst überlassen bleiben.
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gehoben, was ohne besondere Vorrichtungen möglich ist, da die Häute gallertartige Körper von ziemlicher Festigkeit bilden. Vor Durchführung des Gerbprozesses empfiehlt es sich. aus den Häuten durch Pressen, z. B. mittels Walzen, die überschüssige Flüssigkeit zu entfernen. Das Gerben erfolgt dann in irgend einer der bekannten Gerbflüssigkeiten.
Um die Häute fester und dichter oder voluminöser zu machen, lässt man die Mikro-
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schüssige Wasser zu entfernen und dann in, Follstofflösungen einlegt.
Ein Zusatz von Fetten oder Ölen (Rizinnsöl) zum Füllmaterial macht die gegerbte Haut besonders geschmeidig.
Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, das Verfahren in der Weise durchzuführen, dass die aus Mikroorganismen bestehenden hutartigen Gebilde nach dem Abpressen von überschüssigem Wasser mit einer schwachen Eiweisskörperlösung (Leimlösnng) zusammengebracht und nach Aufnahme von Eiweisskörpern einem bekannten Gerbprozess unterworfen werden.
Durch diese Art der Vorbehandlung wird eine grössere Haltbarkeit des Endproduktes erzielt.
Selbstverständlich lassen sich auch bei dieser Art der Durchführung des Verfahrens die angegebenen Verstärkungsmaterialien verwenden und können auch diese Häute durch Zusatz von Fetten, Ölen oder Glyzerin besonders geschmeidig und wassundurchlässig gemacht werden.
Bezüglich der zur Verstärkung der Häute dienenden Gewebe wurde gefunden, dass sich eine wesentliche Verbesserung des Endproduktes erzielen lässt, wenn die Gewebe vorher merzerisiert werden, so dass sie dichter werden und die Fähigkeit erhalten, während des Gerbprozesses Gerbstoffe zu absorbieren.
Gute Resultate werden auch dann erhalten, wenn die Bakterienhaut auf Spaltleder aufgebracht und die entstandene Doppelschicht nach einem der üblichen Verfahren gegerbt wird. Zweckmässig kann man auch so verfahren, dass schon gegerbtes Spaltleder benutzt wird. Es gelingt auf diese Weise, ein dem Oberleder ähnliches Produkt zu erhalten, das nach einer der bekannten Methoden zu Lackleder verarbeitet werden kann.
Die Fertigstellung des neuen Leders (Geschmeidig. und Wasserdich tmachen, Narben usw.) geschieht in ähnlicher Weise wie bei natürlichem Leder.
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1. Lederersatz aus gegerbten Mikroorgantsmenhäuten.