DE297189C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C14—SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
- C14C13/00—Manufacture of special kinds or leather, e.g. vellum
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, Lederersatz aus gegerbten Bakterienhäuten oder gegerbten
Eiweißkörpern herzustellen. Diese Produkte haben jedoch keinen angenehmen Griff. .
Gemäß der Erfindung wind dieser Nachteil beseitigt, wenn den Erzeugnissen vor der Gerbung
Ledermehl, Faktis oder Milchsäfte tropischer Pflanzen, wie Kautschuk, Balata usw.
einverleibt werden.
Das Einverleiben von Ledermehl erfolgt bei der Herstellung von Kunstleder aus gegerbten
Bakterienhäuten in der Weise, daß man die ungegerbten Bakterienhäute (Bakterienkultüren)
in eine Eiweißkörperlösung bringt, der Ledermehl zugefügt wurde. Die Bakterienhaut
wird dadurch zum Quellen gebracht und nimmt mit der Eiweißkörperlösung gleichzeitig
Ledermehl auf.
Bei der Herstellung von 'Lederersatz aus Eiweißkörpern wird ' das Ledermehl der
Eiweißkörperlösung beigefügt.
In keinem Fall darf der Zusatz an Ledermehl mehr als 60 Prozent der 'Gesamtsubstanz
ausmachen. Bei Anwendung größerer Mengen tritt der Nachteil auf, daß die fertigen Produkte
hart und brüchig werden, somit als Ersatz des. natürlichen Leders nicht mehr gelten
können.
Man hat schon vorgeschlagen, Lederpappe
aus Lederfasern dadurch herzustellen, daß man den Lederfasern in der bei der Pappe- und
Papierherstellung üblichen Weise 5 bis 10 Prozent Leim oder Kasein zufügte, um die Lederfasern
besser miteinander zu verbinden. Dieses Verfahren hat aber nichts zu tun mit dem
Gegenstand der Erfindung, da es sich bei ihm um die Herstellung von Pappe handelt, deren
Grundmasse aus Lederfasern besteht und die durchaus verschieden ist von dem Endprodukt,
das bei dem vorliegenden Verfahren erhalten wird.
Eine günstige Änderung des Griffes wird auch, wie oben angegeben, dadurch erreicht,
daß man den Bakterienhäuten oder den Eiweißkörpern vor dem Gerben vorbehandelte Öle, ζ. B. Faktis oder Milchsäfte tropischer
Pflanzen, z. B. Kautschuk, Balata zusetzt. Diese Substanzen ergeben besonders weiche
Produkte, so daß weniger Glyzerin zum Geschmeidigmachen erforderlich ist. Diese Zusätze
stören auch nicht, wenn es sich darum handelt, das Leder zu färben; es ist trotz ihrer
Anwesenheit möglich, ganz helle Produkte zu erzielen. Das Verfahren der Herstellung ist
das gleiche, wie bei der Einverleibung von Ledermehl.
Es ergeben sich schon gute Resultate bei
einem Zusatz von etwa 10 Prozent der genannten Substanzen. Je größere Zusätze ger.ommen
werden, um so mehr nehmen die Produkte wachstuchähnlichen Charakter an.
Der Zusatz von Ledermehl, Faktis usw. verleiht dem aus gegerbten Eiweißkörpern hergestellten
Lederersatz einen wärmeren Griff und einen durchaus lederähnlichen Charakter, wohingegen gegerbte Bakterienhäute oder
Eiweißkörper ohne diesen Zusatz mehr Ahn-
lichkeit mit Wachstuch zeigen. Der mit obigen Zusätzen hergestellte Lederersatz besitzt
ferner eine erhebliche Geschmeidigkeit und große Widerstandsfähigkeit gegen mechanische
Beanspruchung. Gegenüber den zur Zeit bekannten Kunstledern, die entweder
aus Schießbaumwolle (Celluloid) hergestellt sind, oder aus mit .trocknenden
Ölen gestrichenen Geweben bestehen (Wachstuch, Ledertuch), weist der nach dem neuen
Verfahren hergestellte Lederersatz, abgesehen von dem dem Leder täuschend ähnlichen Aussehen
und Griff, den Vorteil auf, daß er bedeutend weicher ist und nicht beim häufigen
Umbiegen bricht, sowie Kältebeständigkeit besitzt, während z. B. die aus Ölen hergestellten
Ledertuche bei Temperaturen unter o° glashart werden und brechen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch: .Verfahren zur Herstellung von Lederersatz aus gegerbten Bakterienhäuten oder gegerbten Eiweißkörpern, dadurch gekennzeichnet, daß den Bakterienkulturen oder den Eiweißkörpern vor der Gerbung Ledermehl, und zwar höchstens 60 Prozent, vorbehandelte Öle, ζ. Β. Faktis odei;Milchsäfte tropischer Pflanzen einverleibt werden.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE297189C true DE297189C (de) |
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ID=551505
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE297189C (de) |
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0
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