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Stereoskopischer Entfernungsme8ler.
Die vorliegende Erfindung betrifft einen stereoskopiscben, durch die deutsche Patentschiit Nr. 162471 bekannt gewordenen Entfernungsmesser, bei dem dem Beobachter ein orthostereoskopisches und ein paeudostereoskopisches Raumbild gleichzeitig aber getrennt voneinander dargeboten werden, wobei die Messvorrichtung auf den Unterschied zwischen dem gegenseitigen Abstand zusammengehöriger Punkte des orthostereoskopischen Bilderpaars und demjenigen der entsprechenden Punkte des pseudostereoskopischen Bitderpaars wirkt.
Ein Unterschied zwischen diesen gegenseitigen Abständen macht sich, wie bekannt, bei der stereoskopischen Beobachtung als ein Unterschied zwischen der scheinbaren Rintfernung des Messobjekts im orthostereoskopischen und der im pseudostereoskopischen Raumbilde geltend. Die Messung wird in der Weise vollzogen, dass durch Betätigen der Messvorrichtung das Messobjekt in beiden Raumbildern in die gleiche scheinbare Entfernung gebracht wird.
Bei der Beurteilung der scheinbaren Entfernung des Messobjekts im pseudostereoskopischen Raumbilde stört bei bekannter Form des Messobjekts die dort herrschende, umgekehrte Tiefenfolge, weil sie im Widerspruch zu der Tiefenfolge steht, die der Beobachter erwartet. Nach der Erfindung wird diese Störung dadurch vermindert, dass das pseudostereoskopische Raumbild auf dem Kopfe stehend dargeboten wird, so dass der Einfluss der bekannten Form des Messobjekts durch die ihm erteilte ungewöhnliche Lage abgeschwächt wird. Nehmen dabei die beiden auf dem Kopfe stehenden Bilder je nur einen kleinen Teil ihres Bildfeldes ein, z. B. nur einen schmalen
Strieifen oder einen Bildfeldausschnitt, so wird dadurch jene Störung noch weiter eingeschränkt.
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dann jede Objektivlinse zwei Einzelbilder entwirft.
Zur Erleichterung der Messung können, wie bekannt, in jedem Doppe) bi ! de die Einzelbilder in ihrer gegenseitigen Höhenlage so justiert werden, dass sie in einer zur Standlinie parallelen Koinzidenzlinie aneinandergrenzen.
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stereoskopische Beobachtung erforderlich, zsu verschiedenen Enden der Standlinie gehören.
Fig. l und 2 der Zeichnung zeigen als Beispiel die beiden Bildfelder eines der Erfindung entsprechenden Entfernungsmessers. bei dem in den Doppelbildern die Einzelbilder je ein ein- seiliges Bildfeld einnehmen und in einer zur Standlinie parallelen Koinzidenzlinie aneinandergrenzen, die sich durch das ganze Bildfeld erstreckt. In beiden Doppelbildern herrscht in bezug auf das im Vordergrund befindliche Segelboot Koinzidenz. Der gegenseitige Abstand zusammen- gehörigen Punkte der beiden unteren Bilder des Segelbootes ist also dem der entsprechenden Punkte der oberen Bilder gleich.
Der gegenseitige Abstand zusammengehöüriger Punkte der beiden unteren Bilder ines mehr im Hintergrunde sich befindenden Dampfboots ist grösser als der gegen-
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scheinbaren Entfernung, während die scheinbare Entfernung des Dampfboots im unteren Raum- bilde grösser wäre als die im oberen. Für das Segelboot wäre also die Messung vollzogen.
Fig. 3 und 4 zeigen als Ausführungsbeispiel das optische System eines Entfernungsmessers, bei dem die auf dem Kopfe stehenden Bilder je nur einen sich in der Richtung der Standlinie durch das Bildfeld erstreckenden Streifen einnehmen. Fig. 3, in der die Okulare nicht gezeichnet sind, ist ein Aufriss, Fig. 4 ein Grundriss. Hinter den beiden Objektivsystemen al, a2 sind zwei Spiegelprien b1 angeordnet, die nur halb so hoch wie die Objektivprismen al sind.
Die beiden aus den Objektivsystemen austretenden Strahicubüscheisysteme gehen daher je mit ihrer einen Hälfte über die Prismen bl hinweg und treten in das rechte Scheideprismensystem cl, c, c ein, während sie mit ihrer andern Hälfte durch die Spiegelprismen bl und zwei weitere Spiegelprismen b2 dem linken Scheideprismensyatem d', d2, d3, d4 zugeführt werden. Die Kittechioht c"zwischen
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büschelsysteme werden den Okularen e1, e2 zugeführt.
Ein längsverschieblicher Glaskeil f, der von einem der dem rechten Ende der Standlinie entstammenden Strahlenbüschelsysteme durchsetzt wird, deutet die Messvorrichtung an. Das linke Objektiv liefert dem linken Okular die beiden äusseren Teilbilder und dem rechten Okular das innere Teilbild ; erstere sind aufrecht, letzteres steht auf dem Kopfe. Das rechte Objektiv liefert dem linken Okular das innere Teilbild und dem rechten Okular die beiden äusseren Teilbilder, wobei ersteres auf dem Kopfe steht und die letzteren aufrecht sind. Es hängt dabei von der Justierung ab, ob in den Doppelbildern die Einzelbilder in einer Koinzidenzlinie aneinandergrenzen und welche Begrenzungslinie des umgekehrten Einzelbildes gegebenenfalls die Koinzidenzlinie ist.
In Fig. 5 und 6 ist als ein zweites Ausführungsbeispiel das optische System eines Entfernungsmessers dargestellt, in dessen Doppelbildern die Einzelbilder je ein einteiliges Bildfeld einnehmen und in einer zur Standlinie parallelen Koinzidenzlinie aneinandergrenzen, die sich durch das ganze Bildfeld erstreckt. Da ferner das untere Raumbild das orthostereoskopische ist, entspricht die Bildfeldeinteilung der in Fig. 1 und 2 dargestellten. Fig. 5, in der die Okulare wiederum nicht
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Seheideprismensystem in der Richtung der Standlinie austretende gemischte Strahlenbüschelsystem wird von einer Kollektivlinse h aufgenommen.
Hinter dieser Linse sind koaxial miteinander
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bildet mit jeder der beiden andern Linsen ein zweigliedriges Umkehrlinsensystem. wobei die Linsen i1 und 1'2 in ihren Brechkräften und Abständen so gewählt sind, dass die von den beiden Systemen entworfenen Bilder den gleichen Massstab haben. Jedes der aus der Linse i0 austretenden
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wie die Halblinse ist, so dass es nur die aus ihr austretenden Strahlenbüschel aufnimmt, ist ein einfaches Spiegelprisma, das hinter der Linse i2 angeordnete Prisma k2, das zum linken Okular gehört, ist an seiner Spiegelfläche mit einem Dach versehen. Ein hinter dem rechten Objektiv- system angeordneter langsverschichlicher Glaskei f deutet wiederum die Messvorrichtung an.
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PATENT-ANSPRÜCHE:
1. Stereoskopischer Entfernungsmesser, der ein orthostereoskopisches und ein pseudostereoskopisches Raumbild gleichzeitig aber getrennt voneinander darbietet und bei dem die Messvorrichtung auf den Unterschied zwischen dem gegenseitigen Abstand zusammengehöriger Punkte des orthostereoskopischen Bilderpaars und demjenigen der entsprechenden Punkte des pseudostereoskopischen Bilderpaars wirkt, dadurch gekennzeichnet, dass das pseudostereoskopische raumbild auf dem Kopfe steht.