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Gemustertes Doppelgewebe.
Bei den üblichen aus zwei Teilen bestehenden Doppelgeweben, bei welchen Kette und Schuss eines jeden der beiden Teügewebe von gleicher Farbe, beispielsweise beim oberen Gewebe schwarz und beim unteren Gewebe weiss sind, werden Muster du. rch Zusam1l1enweben beider Teilgewebe in der Weise hergestellt, dass Teile beider Gewebe gegeneinander verworfen werden, so dass auf der Seite des oberen Gewebes Teile des unteren Gewebes und umgekehrt auf der Seite des letzteren Teile des ersteren erscheinen, wodurch beispielsweise auf dem schwarzen oberen Gewebe weisse Muster und genau unterhalb dieser auf dem weissen unteren Gewebe schwarze Muster, demnach auf jeder Seite des Doppelgewebes stets nur Muster in einer Farbe entstehen.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun ein gemustertes, insbesondere bei der Erzeugung von Jaquardkanten-Umhangtüchem und dgl. anwendbares Doppelgewebe, bei welchem das Muster auf einer Seite oder auch auf beiden Seiten in zwei oder mehreren Farben oder Farbenabstufungen hergestellt werden kann.
Doppelgewebe mit nur auf einer Seite derselben mehrfarbig erscheinenden Mustern können gemäss der Erfindung am einfachsten dadurch erhalten werden, dass bloss bei einem der beiden Teilgewebe, z. B. dem oberen Gewebe, Kette und Schuss von der gleichen Farbe sind, während bei dem anderen Teilgewebe, z. B. dem unteren Gewebe, Kette und Schuss verschiedene Farben besitzen, wodurch ein meliertes unteres Gewebe erhalten wird.
Würden nun zur Bildung von Mustern an der Oberseite des Doppelgewebes Teile dieses melierten unteren Gewebes einfach ohne jedes weitere Hinzutun an Stelle des oberen Gewebes
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werden erfindungsgemäss die an die Oberseite des Doppelgewebes verworfenen, die Muster ergebenden Teile des unteren Gewebes nicht alle mit der gleichen, sondern mit zwei oder mehreren verschiedenen Bindungen derart ausgeführt, dass bei den verschiedenen Elementen des Musters die Schussfäden in verschiedenem Grade nott hegen, so dass infolge der verschiedenen Farben von Schuss und Kette die Musterelemente in zwei oder mehreren verschiedenen Farben oder Farbenabatufungen auftreten.
Es ist dabei nicht notwendig, dass ein Teil der Musterelemente dieselbe Bindung wie das melierte untere Gewebe besitze, es können vielmehr alle Musterelemente von der Bindung des melierten unteren Gewebes verschiedene Bindungen aufweisen, in welchem Falle dann auf dem oberen Gewebe Muster in von der Farbe des melierten unteren Gewebes abweichenden Farben erhalten werden.
Es kann aber auch Schuss und Kette bei jedem der beiden Teilgewebe von verschiedener
Farbe sein, so dass beide Teilgewebe andersfarbig meliert sind. In diesem Falle können entweder nur auf einer Seite oder aber auch auf beiden Seiten des Doppelgewerbes zwei-oder mehrfarbige
Muster erzeugt werden, indem entweder nur die musterbildenden Teile des einen Teilgewebes oder aber die musterbildenden Teile beider Teilgewebe in unterschiedlichen Bindungen aus- ) geführt werden.
Zum besseren Verständnis der Erfindung ist in der Zeichnung ein Beispiel eines solchen
Doppelgewebes der zuerst geschilderten einfachsten Art dargestellt, und zwar zeigen Fig. 1 die
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fäden des oberen Gewebes bzw. durch Senken von Kettenfaden des oberen Gewebes unter Schussfäden des unteren Gewebes zusammengebunden werden.
Die blaue Fadenkette o des oberen Gewebes 0 ist durch volle Kreisscheiben, die gelbe Fadenkette u des unteren Gewebes U durch leere Kreise, der blaue Schuss o'des oberen Gewebes durch volle Linien und der grüne Schuss M'des unteren Gewebes durch strichlierte Linien dargestellt.
Zur Bildung der Muster werden in üblicher Weise Teile der beiden Teilgewebe gegeneinander verworfen und es entstehen dadurch auf der einfarbigen blauen Oberseite des Doppelgewebes melierte Muster und unter diesen auf der melierten Unterseite des Doppelgewebes einfärbige blaue Muster. Damit die Muster an der Oberseite des Doppelgewebes in zwei verschiedenen Farben an der Oberseite des Doppelgewebes in zwei verschiedenen Farben bzw. Farbenabstufungen erscheinen, ist gemäss der Erfindung, z.
B. bei den Mussterelementen a (Fig. 1 und 3) dieselbe Bindung wie beim unteren Gewebe vorhanden, so dass diese Musterelemente in derselben Farbe wie das untere Gewebe, nämlich oliv, auftreten, während bei den Musterelementen b (Fig. 1 und 4) die Bindung eine derartige ist, dass die grünen Schussfäden tu'in weit höherem Grade als bei den Musterelementen a flott liegen, so dass die Mustcrelemente grün erscheinen, demnach das Gesamt- muster zweifärbig ist.
Die gezeichneten Bindungen für die Teugewebe und für die Musterelemente sind natürlich nur beispielsweise und können zur Erreichung des Erfindungszweckes selbstverständlich auch andere geeignete Bindungen Anwendung finden.
Zur Erzielung von Mustern auf der Oberseite des Doppelgewebes in mehr als zwei verschiedenen Farben oder Farbenabstufungen ist es nach dem Gesagten nur erforderlich, für die Musterelemente mehr als zwei verschiedene Bindungen zwischen Schuss und Fadenkette anzuwenden, wobei, wie schon erwähnt, keine dieser Bindungen der Musterelemente mit der Bindung des melierten unteren Gewebes übereinzustimmen braucht.
Wird bei jedem einzelnen der beiden Teilgewebe des Doppelgewebes Schuss und Kette m anderer Farbe, z. B. beim oberen Gewebe die Fadenkette blau und der Schuss rot und beim unteren Gewebe die Fadenkette gelb und der Schuss grün ausgeführt, so können die Muster entweder nur auf einer Seite oder aber auch auf beiden Seiten des Doppelgewebes in der geschilderten Art in verschiedenen Farbtönen erzeugt werden.
Es können beispielsweise die Muster an der Oberseite des Doppelgewebes, wie schon beschrieben, in zwei Farbtönen, nämlich gelb-grün meliert und grün, und an der Unterseite des Doppelgewebes nur in einem Farbton, nämlich blau-rot, meliert auftreten, es können aber auch die Muster an der Unterseite des Doppelgewebes durch verschiedene Bindungen der blauen Fadenkette mit dem roten Schuss in zwei oder mehreren verschiedenen Farben oder Farbenabstufungen, z. B. blau-rot meliert und rot, hergestellt werden.