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Drehergewebe mit Drehergruppen Die Erfindung bezieht sich auf Drehergewebe
mit Drehergruppen, die in der Kettrichtung zwei Stehfadenpaare und ein Schlingfadenpaar
besitzen. Es ist bekannt, die Stehfadenpaare leinwandartig anzuordnen und die Schlingfadenpaare
zweier benachbarter Gruppen zueinander gleich zu führen und jeweils zwei Schußfäden
überspringen zu lassen.
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Beim Gewebe gemäß der Erfindung binden die Schlingfadenpaare benachbarter
Gruppen jeweils über den nächsten Schuß und sind um einen Schußfaden in der Kettrichtung
gegeneinander versetzt.
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Dadurch bildet dieses Drehergewebe, welches auf dem normalen Webstuhl
unter Verwendung üblicher Drehergeschirre herstellbar ist, eine Tüllimitation mit
möglichst ausgeprägtem Gegensatz im Aussehen der beiden Gewebeteile (Dreherfeld,
Figurenfeld) und leinwandbindendem und deshalb festem Figurenteil mit in der Schußrichtung
unverschiebbaren Schlin.gfäden und deutlicher Bildwirkung. Dies ist beim Drehergewebe
der eingangs erwähnten Ausführung nicht der Fall. Es gibt zwar auch Drehergewebe
mit leinwandbindenden Figuren, jedoch ist in jeder Drehergruppe nur ein Schlingfaden
neben mehreren Stehfäden vorhanden. Der einzige Schlingfaden vermag aber hierbei
nicht die vorhandenen drei oder vier Stehfäden zu einem einzigen Faden zusammenzuschließen,
wodurch eine Tüllimitation ausgeschlossen ist. Ferner sind Drehergewebe bekannt
mit nicht leinwandbindenden Figuren und mit Drehergruppen aus nur einem Schling
faden und .drei Stehfäden, die im Dreherfeld nicht Leinwand binden; .die Schlingfäden
benachbarter Gruppen binden jeweils über den nächsten SchuB ab, und es sind wenigstens
immer zwei Drehergruppen um einen Schußfaden in der Kettenrichtung versetzt. Das
Gewebe ist demzufolge schwach körnig und zeigt eine gewisse, allerdings nur entsprechend
geringe Tüllwirkung; da bei diesem Gewebe die Drehergruppen in nur vier Fäden übergehen,
beim erfindungsgemäßen Gewebe dagegen in sechs Fällen, so ergibt sich für letzteres
auch eine entsprechend stärkere Bildwirkung. Zudem ist die Herstellung von Geweben
der erläuterten bekannten Art viel schwieriger, weil für -jede Drehergruppe vier
eigene Schäfte erforderlich sind, während die Herstellung des Gewebes gemäß der
Erfindung für jede Drehergruppe nur einen Zusatzflügel verlangt.
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Die Zeichnung -dient zur Erklärung eines Ausführungsbeispiels des
Erfindungsgegenstandes, .und zwar ist schematisch die Bindung des Gewebes veranschaulicht.
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Mit r sind die Schußfäden, mit 2 die Stehfäden und mit 3 die Schlingfä-den
bezeichnet. Die Stehfäden 2 und Schlingfäden 3 verlaufen
in der
Kettenrichtung und stellen zusammen die Kette dar. Im Gewebe treten rapportmäßig
Drehergruppen a auf, welche je vier Stehfäden 2 und zwei Schlingfäden 3 aufweisen.
Die vier Stehfäden der einzelnen Drehergruppe a binden paarweise gleich ab und bilden
so zwei Gruppen, die Leinwand binden, und die der Drehergruppe zugeordneten zwei
Schlingfäden 3 binden zusammen als eine einzige Gruppe ab. Die Schlingfadengruppen
3 binden an den Drehergruppen a in der Weise gegeneinander ab, daß der bei der einen
Drehergruppe a abwechselnd links und rechts liegenden Schlingfadengruppe 3 die bei
der benachbarten Drehergruppe a abwechselnd in umgekehrter Folge rechts und links
liegende Schlingfadengruppe 3 gegenübersteht, indem bei der Herstellung des Gewebes
der Bildung eines Offenfaches bei b .in .der einen Drehergruppe a, ein Kreuzfach
bei c in der anderen Drehergruppe a entspricht und umgekehrt. Bei d ändern die Schlingfadengruppen
3 ihren Lauf zu den Stehfäden 2, indem -sie von da aus im Feld e parallelen Lauf
zu den Stehfäden 2 haben; zu diesem Zwecke werden bei der Gewebeherstellung die
Schlingfäden 3 im offenen Fach nicht hochgezogen. Im Felde e ist durch die Schußfäden
i und die Stehfäden 2 sowie die Schlingfäden 3 eine regelmäßige Leinwandbindung
mit nebeneinanderliegenden Kettfäden hergestellt, in welcher selbstverständlich
Figuren beliebiger Art gebildet sein können.
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Da im Felde e des Gewebes die Steh- und Schlingfäden 2, 3 der einzelnen
Drehergruppe gleichmäßig nebeneinanderliegen, während die Stehfäden :2 im Bereiche
des Querlaufes der Schlingfäden 3 in Wirklichkeit durch die betreffende Schlingfadengruppe
jeweils zu einem einzigen Faden zusammengezogen sind, ergibt sich- vorteilhafterweise
ein entsprechender Kontrast im Gewebe, welches einer Tüllimitation .gleichkommt.
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Selbstverständlich kann der einzelne Faden auch durch einen Zwirnfaden
gebildet sein.