AT59630B - Verfahren zur Entfernung von Schwefelkohlenstoff aus Gasen, Flüssigkeiten usw. - Google Patents

Verfahren zur Entfernung von Schwefelkohlenstoff aus Gasen, Flüssigkeiten usw.

Info

Publication number
AT59630B
AT59630B AT59630DA AT59630B AT 59630 B AT59630 B AT 59630B AT 59630D A AT59630D A AT 59630DA AT 59630 B AT59630 B AT 59630B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
sep
carbon disulfide
amines
gases
liquids
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Chem Fab Heidenau Ges Mit Besc
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Chem Fab Heidenau Ges Mit Besc filed Critical Chem Fab Heidenau Ges Mit Besc
Application granted granted Critical
Publication of AT59630B publication Critical patent/AT59630B/de

Links

Landscapes

  • Treating Waste Gases (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Entfernung von Schwefelkohlenstoff aus Gasen, Flüssigkeiten usw. 



   Es ist bekannt, dass Schwefelkohlenstoff sich mit primären und sekundaren Aminen verbindet. Diese hteaktlonen führen zu Derivaten der Dithiokarbaminsäure und zu Thioharnstoffen. 



   Die Herstellung der Derivate der Dithiokarbaminsaure wurde bisher in alkoholischer Lösung, die Bildung   derThioharnstoffderivate   der aromatischen Amine durch Erhitzen nut bestimmten Kondensationsmltteln, z. B. Schwefel,   ansgcfübrt.   



   Bekannt ist ferner, dass sich Schwefelkohlenstoff   mtf     chwefelnatrium   zu   trithio-   kohlensaurem Natrium verbinden lässt, während Natriumhydrat nur ausserst träge auf Schwefelkohlenstoff einwirkt. 



   Die vorliegende Erfindung beruht nun auf der Beobachtung, dass die Reaktionen 
 EMI1.1 
 von wässerigen Lösungen der   All ; alien   oder Schwefelalkalien sehr schnell unter Bildung   von Thicharnstoffon   oder Senfölen. 



   Die Beschleunigung der Reaktion zwischen Schwefelkohlenstoff und Alkalien durch 
 EMI1.2 
   beruhrung   mit den Alkalien immer wieder zu den Ausgangsprodukten. den   Amman.   zerfallen. 



   Die nachstehend beschriebenen Reaktionen laufen fortwährend nebeneinander her : 
 EMI1.3 
 
Der SH2 wird durch das überschüssige Alkali gebunden. 



   Die fortwährende Rückbildung der Amine bewirkt, dass man mit einer geringen Menge derselben unter Benutzung ausreichender Mengen von Alkalien einen grossen Überschuss von Schwefelkohlenstoff in kürzester Zeit in Schwefelalkali und kohlensaures Alkali überführen kann. Die Amine dienen dauernd als   Überträger.   



   Das vorliegende Verfahren der Entfernung von   Schwefelkohlcnstoff,   das sich auf   dIP   Beschleunigung der Reaktion zwischen Alkalien und Schwefelalkalien durch Amine in wässeriger Lösung bezieht, ist   prinzipiell verschieden von dem bekannten Verfahren.   das zur Entfernung des Schwefelkohlenstoffes die Reaktionsbeschleunigung benutzt die zwischen Schwefelkohlenstoff und Aminen durch Metalloxyde unter Ausschlu1 von Wasser hervorgerufen wird. Die dabei entstehenden   Thioharnstoffderivate   sind das Endprodukt der Reaktion. 



   Das eigentliche Absorptionsmittel für Schwefelkohlenstoff sind hiebei also die Amine : sie werden auch erst aus den gebildeten Thioharnstoffen au1erhalb des Ganges der   (rias-   reinigung wiedergewonnen. 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



   Bei dem vorliegenden Verfahren ist das eigentliche Absorptionsmittel Alkali-oder   Schwefelalkalilauge,   deren Reaktion mit Schwefelkohlenstoff nur durch die Zwischenreaktion mit den Aminen beschleunigt wird. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist natürlich sehr weitgehend abhängig von der Konzentration der alkalischen Lösungen, so dass die Absorption von Schwefelkohlenstoff um ao schneller geht, je konzentrierter die alkalische Lösung ist. Demnach reagiert auch Kalkmilch besonders langsam mit Schwefelkohlenstoff selbst bei Gegenwart von Aminen. 



     Bei 8 pie 10   : Für die Versuche wurden folgende Substanzen benutzt und in ge- 
 EMI2.1 
 
 EMI2.2 
 
<tb> 
<tb> 



  Schwefelkohlen- <SEP> Anilin <SEP> oder <SEP> Schwefelkohlenstoff
<tb> Natriumhydrat <SEP> Wasser <SEP> stoff <SEP> toluidin <SEP> verschwunden
<tb> 40 <SEP> 160 <SEP> 12 <SEP> 9 <SEP> nach <SEP> 5 <SEP> Tagen <SEP> noch <SEP> nicht
<tb> wesentlich <SEP> verändert
<tb> 40 <SEP> 160 <SEP> 12 <SEP> g <SEP> 2g <SEP> in <SEP> 5 <SEP> Stunden
<tb> Natriumsulfhydrat
<tb> krist.
<tb> 



  100 <SEP> 100 <SEP> 12 <SEP> g <SEP> Og <SEP> in <SEP> 3 <SEP> Stunden
<tb> 100 <SEP> 100 <SEP> 12 <SEP> 2 <SEP> g <SEP> in <SEP> lug <SEP> Stunden
<tb> Kalziumhydrat
<tb> 40 <SEP> 160 <SEP> 12 <SEP> 9 <SEP> On <SEP> nach <SEP> 10 <SEP> Tagen <SEP> noch <SEP> nicht
<tb> wesentlich <SEP> verändert
<tb> 40 <SEP> 160 <SEP> 12 <SEP> 9 <SEP> 2g <SEP> nach <SEP> 3 <SEP> Tagen.
<tb> 
 
 EMI2.3 
 mische von   A ! kali   und Schwcfelalkali benutzen und in denselben nach Bedarf den Gehalt an Alkali ergänzen. 



   Durch Vermittlung von Anilin und alkalischen oder   schwefela. lka1ischen   Laugen ist man also in die Lage versetzt, in bequemer Weise Gase, z. B. Leuchtgas, von Schwefelkohlenstoff zu befreien, ohne dass das Anilin bei der Reaktion in wesentlichen Mengen verloren geht. Für die praktische Anwendung steigert man die Reaktionstemperatur so hoch (z. B. 40  C), wie es den Umständen nach möglich ist. 



   Zur Reinigung von Benzol kann man z. B.   Benzol mit 0#1% Anilin   oder Toluidin und 10% einer 50%igen Natriumsulfhydratlauge bei   400 C   eine kurze Zeit schütteln. Das   etwa in Benzol zurückgebliebene   Anilin lässt sich nach bekannten Methoden leicht von dem Benzol trennen. 



   Mit gleichem Erfolge können auch z. B. Monomethylanilin, Äthylamin, Diäthylamin, l'otuidln, Xylidin verwendet werden ; die Reaktionen verlaufen in dem früher bei Anilin   ftftgegehenen Sinne.   



   Aus der Literatur ist bekannt, dass die primären und sekundären Amine ganz allgemein mit Schwefelkohlenstoff leicht Derivate der   Dithiokarbaminsäure   oder des Trioharnstoffs bilden. Diese Derivate entstehen aber, wie durch Versuche festgestellt wurde, auch in Gegenwart von Wasser und alkalischen Substanzen sehr leicht in gleicher Weise, wiediesbeiAnilinbeschriebenwurde. 



   Es ist ferner bekannt, dass die Derivate der Dithiokarbaminsäure oder des Thio-   httrnstoffi auch bei   der Benutzung der anderen Amine ganz allgemein die Eigenschaften   /eigon, dass sich   durch Einwirkung von Alkali leicht unter Abspaltung der Elemente der Dithiokohlensäure die Amine zurückbilden. 



     Die Reaktionsgeschwindigkeit   der einzelnen Amine ist naturgemäss verschieden ; sie hat aber für den gewünschten   Erfolg verhältnismässig wenig   Bedeutung, da z.   B.   die grössere oder geringere Beschleunigung der Reaktion zwischen Schwefelkohlenstoff und Alkali, die durch andere Amine erreicht wird, leicht dadurch auszugleichen ist, dass bei   Benutzung   derselben die anzuwendende Menge verkleinert oder vergrössert wird. 



   Das vorliegende Verfahren ist aber nicht allein für diesen Zweck anwendbar, sondern auch in der Industrie der Präparate von Zellulosexanthogenat. 



   Für die   Herstellung künstlicher   Seide ist es bekanntlich von grosser Bedeutung, dass   dit ! Lösungen   von   Zellulosexanthogenat   vollständig von Schwefelkohlenstoff befreit werden, bevor Faden daraus gesponnen werden können. Es waren bisher für diesen Zweck um-   sttmtiliL'ue mechanisch     Vorrichtungen erforderlich. Auch bei dem Spinnvorgang selbst bildet sich etwas Schwefelkohlenstoff, der gleichfalls störend wirken kann. Der Zusatz von Aminen zu dem Zeiiulosexanthogenat macht die mechanischen Reinigungsmethoden über-   nussig   und verhindert mit Sicherheit jede   Schwefelkohlenstoffentwicklung.   Auch für die
Herstellung plastischer Massen aus Zellulosexanthogenat ist das vorliegende Verfahren \on grosser Bedeutung.

   In diesem Falle ist die Schwefelkohlenstoffbildung, besonders 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 wegen der dadurch hervorgerufenen Blasenbildung, hinderlich. Setzt man jedoch den Massen von Zellulosexanthogenat geringe Mengen von Aminen, z. B. Anilin, hinzu, so setzt sich der Schwefelkohlenstoff in kürzester Zeit zu Schwefelalkalien und kohlensauren Alkalien um. Die schnelle und vollständige Beseitigung von Schwefelkohlenstoff in den Massen von Zellulosexanthogenat hat weiter eine grosse gewerbehygienische Bedeutung insofern, als die Abgabe von Schwefelkohlenstoff aus den Massen von Zellulosexanthogonat, die den Arbeitern schädlich sein könnte, durch den Zusatz der geringen Mengen von Aminen unbedingt verhindert wird. 



   Zu der Behandlung nach der Erfindung eignet sich sowohl   Natriumzellulosexanthogenat   wie die entsprechende Kalium-,   Lithium- oder Kalziumverbindung.  

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Entfernung von Schwefelkohlenstoff aus Gasen, Flüssigkeiten oder halbfesten Massen, dadurch gekennzeichnet, dass dieselben in Gegenwart von Wasser und den Hydraten oder den Sulfhydraten der Alkali-und Erdallialimetalle oder von Substanzen, die wie Natronzellulosexanthogenat solche leicht abzuspalten geeignet sind, mit primären oder sekundären Aminen behandelt werden.
AT59630D 1911-01-26 1912-01-17 Verfahren zur Entfernung von Schwefelkohlenstoff aus Gasen, Flüssigkeiten usw. AT59630B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE59630X 1911-01-26

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT59630B true AT59630B (de) 1913-06-10

Family

ID=5630096

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT59630D AT59630B (de) 1911-01-26 1912-01-17 Verfahren zur Entfernung von Schwefelkohlenstoff aus Gasen, Flüssigkeiten usw.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT59630B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
AT59630B (de) Verfahren zur Entfernung von Schwefelkohlenstoff aus Gasen, Flüssigkeiten usw.
DE3542551C2 (de) Verfahren zum Auflösen von Schwefel
DE260061C (de)
DE621760C (de) Verfahren zur Gewinnung von konzentriertem Schwefeldioxyd
DE630966C (de) Verfahren zur Herstellung von Diarylguanidinen
DE684671C (de) Verfahren zur Herstellung von Desinfektionsmitteln aus sauren Rhodaniden
DE947968C (de) Verfahren zur Herstellung von Ketoximen
AT111559B (de) Verfahren zur Darstellung der Cyanamide der Erdalkalimetalle und des Magnesiums.
DE556457C (de) Verfahren zur Herstellung von Rhodanverbindungen
DE660286C (de) Verfahren zur Gewinnung von konzentriertem Schwefeldioxyd
DE677899C (de) Verfahren zur Herstellung von Selen enthaltenden organischen Schwefelverbindungen
DE936264C (de) Verfahren zur Herstellung von Hydroxylaminsulfat
DE565967C (de) Verfahren zur Herstellung von Disulfiden durch Oxydation von Mercaptanen der aromatischen oder heterocyclischen Reihe oder von Dithiosaeuren oder Dithiocarbaminsaeuren
DE388185C (de) Verfahren zur Darstellung von aromatischen Aminen durch Reduktion der entsprechenden Nitroverbindungen
DE716832C (de) Verfahren zur Herstellung von Alkalithiosulfat
DE862002C (de) Verfahren zur Herstellung von schwefelarmem Bariumcarbonat
DE490716C (de) Verfahren zur Oxydation von schwefelhaltigen organischen Verbindungen
DE400192C (de) Verfahren zur Herstellung von Polythionaten aromatischer Basen
AT134270B (de) Verfahren zur Herstellung spinnfähiger, wässeriger Lösungen von Seidenfibroin.
DE455586C (de) Verfahren zur Darstellung von substituierten Guanidinen
DE634154C (de) Verfahren zur Entschwefelung von Soda- oder Natronlaugen
AT102306B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Zellulosederivaten.
DE1183053B (de) Verfahren zum Entfernen von Arsenverunreinigungen aus Schwefel
DE32892C (de) Verfahren zur Darstellung von Ferrocyanverbindungen aus Rhodanfalzen
DE753421C (de)