DE1183053B - Verfahren zum Entfernen von Arsenverunreinigungen aus Schwefel - Google Patents
Verfahren zum Entfernen von Arsenverunreinigungen aus SchwefelInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
Internat. Kl.: C Ol b
Deutsche KL: 12 i-17/14
Nummer: 1183 053
Aktenzeichen: V 22266IV a/12 i
Anmeldetag: 29. März 1962
Auslegetag: 10. Dezember 1964
Bei der Entfernung von Schwefel aus Gasgemischen durch sogenannte Oxydationsverfahren wird der in
dem Gasgemisch enthaltene Schwefelwasserstoff zuerst mittels einer geeigneten wäßrigen Absorptionslösung chemisch absorbiert, worauf dann bei einer
Regenerationsstufe für die Lösung Schwefel im Elementarzustand ausgefällt und durch Filtrieren oder
ein anderes gleichwertiges Verfahren wiedergewonnen wird.
Hierbei entsteht ein Brei, der mindestens 5O°/o Schwefel in feinverteiltem Zustand und neben den
Verunreinigungen noch bis zu 50% Wasser enthält. Dieser Brei wird gewöhnlich in einen Autoklav eingebracht
und bei Überdruck auf 130 bis 150° C erhitzt, wobei der Schwefel schmilzt und sich vom
Wasser auf Grund der verschiedenen Dichte der beiden Flüssigkeiten abtrennt.
Unter den verschiedenen Oxydationsmethoden gibt es welche, bei denen wäßrige Absorptionslösungen
verwendet werden, die Arsenverbindungen enthalten. Bei einem bekannten Verfahren werden als Arsenverbindungen
Thioarsenite verwendet. Weiterhin ist ein Verfahren bekannt, bei dem die Absorption mit
Hilfe von schwefelfreien Arsenverbindungen durchgeführt wird, wobei sich Monothioarsenat bildet.
Der durch diese Verfahren wiedergewonnene Schwefel wird jedoch mit Arsen verunreinigt, was eine
Verwendung des Schwefels zur Herstellung von Schwefelsäure ausschließt.
Diese Arsenverunreinigungen liegen je nach der Gewkmungsart des Schwefels in verschiedenen chemischen
Formen vor, welche mehr oder weniger Schwefel enthalten. Wurde beispielsweise die Absorption
des Schwefelwasserstoffs mit wäßrigen Lösungen von schwefelfreien Arsenverbindungen durchgeführt,
also mit Alkalimetallarsenit oder Alkalimetallarsenat;,
und wurde die Absorption von Schwefelwasserstoff nur bis zur Bildung von Monothioarsenat betrieben,
so liegen die Arsenverumreiniungen naturgemäß als schwefelärmere Verbindungen vor, als wenn die Absorption
mit schwefelhaltigen Verbindungen vorgenommen worden wäre.
Bei der Reinigung eines nach einem solchen Verfahren erhaltenen Schwefels von Arserwerunreinigungen
hat es sich gezeigt, daß die hierfür bekannten Verfahren nicht bei allen Arten von Arsenverunreinigungen
gleichwirksam sind.
Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren ziur Entfernung
von Arsenverunreinigungen aus elementarem Schwefel, welcher dadurch erhalten wird, daß man
ein Schwefelwasserstoff enthaltendes Gasgemisch durch eine Absorptionslösung leitet, die schwefelfreie
Verfahren zum Entfernen von Arsenverunreinigungen aus Schwefel
Anmelder:
Vetrocoke Societä per Azioni,
Porto Marghera, Venedig (Italien)
Vertreter:
Dipl.-Ing. H. Bohr, Dipl.-Ing. S. Staeger
und Dr.-Ing. H. Fincke, Patentanwälte,
München 5, Müllerstr.'31
und Dr.-Ing. H. Fincke, Patentanwälte,
München 5, Müllerstr.'31
Als Erfinder benannt:
Giuseppe Giammarco, Porte Marghera, Venedig
(Italien)
Beanspruchte Priorität:
Italien vom 4. April 1961 (6153)
Arsenverbindungen enthält, wobei der Schwefelwasserstoff
als Monothioarsenat gebunden wird, und man zur Wiederherstellung der schwefelfreien Verbindungen
die Monothioarsenat enthaltende Lösung unter Ausscheidung von elementarem Schwefel regeneriert.
Versuche zur Entfernung der ArsenverunTeinigungen
durch Auswaschen des Schwefelbreies mit Wasser oder Lösungen von Alkalimetaliiydroxydein oder AI-kalimetallcarbonaten
waren nicht erfolgreich. Dies ist überraschend, da durch umfangreiche Forschungsarbeiten
festgestellt wurde, daß die Arsenverunceinigungen lediglich an der Oberfläche der Schwefelteilchen
im Brei haften. Es wäre eigentlich zu erwarten gewesen, daß diese Verunreinigungen durch die
oben erwähnten Auswaschmethoden entfernt werden könnten.
Weiterhin ist ein Verfahren zur Reinigung von Schwefel bekannt, durch welches vor allem auch
Arsenverunreinigungen entfernt werden können, das darin besteht, daß man dem Schwefel in geschmolzenem
Zustand als Reinigungsmittel Alkali- oder Erdalkalimetallverbindungen in fester Form oder in
Form einer konzentrierteni Lösung oder Aufschlämmung
in geringem Überschuß gegenüber der zur Bindurch des vorhandenen Arsens erforderlichen Menge
unter kräftigem Rühren zusetzt. Auch ist es bekannt,
zur Reinigung des Schwefels den Schwefel im flüssigen
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Zustand mit einem Absorptionsmittel, wie Bleicherde, zu behandeln. Bei einem weiteren bekannten
Verfahren wird zur Entfärbung von Schwefel derselbe in geschmolzener oder gelöster Form durch
Tonerde, Bauxit, Magnesiumoxyd oder Magnesit hindurchgeleitet. Durch diese Verfahren kann der
Schwefel zwar bis zu einem gewissen Grade von Arsen befreit werden, es hat sich jedoch gezeigt, daß
die dadurch erzielte Reinheit des Schwefels nicht für alle Zwecke ausreichend ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zu schaffen, durch welches elementarer Schwefel, der durch ein Verfahren zur Absorption von
Schwefelwasserstoff mit einer wäßrigen schwefelfreie Arsenverbindungen enthaltenden Lösung und
Regenerieren derselben hergestellt wurde, mit einem besonders hohen Reinheitsgrad von seinen Arsenverunreinigungen
befreit werden kann.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man erfindungsgemäß dem als wäßrigen Brei anfallenden
Schwefel je 1 Teil Arsenverunreinigungen 1 bis 20 Gewichtsteile Eisenhydroxyd in feinverteiltem Zustand
zugibt und daß man die so erhaltene Mischung derart erhitzt, daß sich der Schwefel von den das
Arsen enthaltenden Schlacken trennt.
Das Verfahren kann in der Praxis auf folgende Art und Weise durchgeführt werden: Das Eisenhydroxyd
wird in feinverteiltem Zustand dem Schwefel frei zugegeben, wobei der durch diesen Zusatz
aktivierte Brei in einem Mischer homogenisiert wird. Der Brei wird dann in ein geeignetes Schmelzgefäß
zum Erhitzen und Schmelzen gefüllt. Vorzugsweise werden an sich bekannte Schmelzanlagen verwendet,
welche einen Filterkorb aufweisen, der in einem erhitzten Behälter aufgehängt ist. Es wird eine
Apparatur bevorzugt, bei der der Filterkorb mit Zentrifugiergeschwindigkeit
gedreht wird.
Die Temperatur in der Schmelzanlage wird allmählich auf ungefähr 135 bis 145° C gebracht und
auf dieser Höhe bis zum Verfahrensende gehalten. Zuerst gibt der in dem Korb enthaltene Brei Wasser
ab, welches vom Korb abtropft und vorzugsweise aus der Apparatur entfernt wird. Danach, schmilzt der
Schwefel und tropft vom Korb entweder durch Schwerkraft oder durch Fliehkraft ab, wobei die
Schlacke im Korb zurückbleibt. Die Wandungen und der Boden des Korbs werden vorzugsweise aus
Drahtgaze mit 16 bis 20 Maschen je Quadratzentimeter
hergestellt. Es ist jedoch möglich, eine feinere Drahtgaze zu verwenden, wenn die Abscheidung des
Schwefels aus der Schlacke durch Zentrifugieren durchgeführt wird.
Ein kleiner Teil des geschmolzenen Schwefels wird in der Schlacke zurückgehalten. Um diesen Anteil zu
verringern, ist es ausreichend, die Temperatur etwas zu erhöhen, ohne jedoch die Temperatur (150 bis
160° C) zu erreichen, bei welcher die Viskosität des geschmolzenen Schwefels anfängt größer zu werden,
es sei denn, die nachfolgende Abscheidung des geschmolzenen Schwefels wird durch Zentrifugieren
durchgeführt.
In der Schlacke verbleiben außer den Arsenverbindungen noch verschiedene Veranreiniguagen, wie
z. B. teerartige Stoffe. Wenn jedoch der Schwefelbrei nach einem Verfahren erhalten worden ist, bei dem
Katalysatoren der Phenolgruppe (Hydrochinone, Chinone, Brenzcatechin) verwendet werden, verbleiben
in der Schlacke auch noch Teilchen von diesen Katalysatoren. Es hat sich sogar erwiesen, daß die Teilchen
dieser Katalysatoren sich im Hinblick auf die Entfernung der Arsenverunreinigungen mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren vorteilhaft auswirken, indem sie, wenigstens vermutlich, als ein;. Anker
zwischen den Verunreingungen und der Schlacke wirken.
Die Eisenhydroxydmenge, die dem Schwefelbrei zugesetzt werden muß, hängt in erster Linie von der
ίο Arsenmenge im Brei ab. Im allgemeinen wird eine
ausreichende Abscheidung durch Mengen zwischen 1 und 20 Gewichtsteilen Eisenhydroxyd je 1 Teil Arsen
erreicht.
Der eben angegebene Bereich ist nicht besonders kritisch; es hat sich jedoch herausgestellt, daß kleinere
Anteile schnell zu einem schlechteren Reinigungsgrad führen.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist zu berücksichtigen, daß der Schwefelbrei
an sich einen kleinen Teil an Eisenhydroxyden enthält, der sich aus der Korrosion der Anlagen ergibt,
in der Schwefelwasserstoff durch die gasförmigen Mischungen absorbiert wird. Dieser Anteil ist jedoch
niemals ausreichend, um die Arsenverunreinigungen aus dem sich ergebenden Schwefelbrei zu entfernen;
er sollte jedoch bei der anteiligen Bemessung der Zusätze der Reinigungsstoffe berücksichtigt werden, so
daß die maximal mögliche WirtschaftHchkek der letzteren und die minimal möglichen Verluste von
Schwefel in der Schlacke erreicht werden.
Der Erfindungsgegenstand ist in den folgenden Beispielen näher erläutert.
In den Beispielen wird ein Schwefelbrei verwendet, welcher aus einer Anlage zur Entfernung von Schwefelwasserstoff
aus Kokereigasen erhalten wurde. Er enthält Schwefel und eine wäßrige Flüssigkeit im
Verhältnis 1:1 mit 1 Gewichtsprozent Arsen als Kaliumarsenit, -arsenat und -monothioarsenat.
Der Schwefelbrei wird mit einer Mischung von Fern- und Ferrohydroxyd in einem Anteil von 2 Gewichtsprozent, d. h. in einem Anteil von 2 Teilen
Hydroxyd zu 1 Teil Arsen versetzt. Der Brei wird anschließend homogenisiert. Nach dem Einbringen
des Breis in eine Schmelzvorrichtung, die einen feststehenden Fiiterkorb enthält, wird die Temperatur in
der Apparatur in einer Stunde auf 135° C erhöht 78,10% Schwefel wird als Filtrat wiedergewonnen
und enthält nur 25 Teile As2O3 je Million; die ku
Korb zurückbleibende Schlacke enthält 21,90 Vo Schwefel mit einem Gehalt von 1,48% As2O8.
Das Verfahren wird, wie im Beispiel 1 angegeben,
durchgeführt; der Schwefelbrei, der von der Absorptionsanlage entnommen wird, wird jedoch vorher mit
heißem Wasser ausgewaschen.
Die Ausbeute beträgt in diesem Fall 86,5% geschmolzener
Schwefel mit einem Gehalt von 20 Teilen As,Os je Million; die Schlacke im Korb enthält
1,8"% As2O3.
Das Verfahren wird, wie im Beispiel 1 angegeben,
durchgeführt; die Temperatur wird jedoch in nur 30 Minuten auf 180° C gebracht und der geschmolzene
Schwefel durch Zentrifugieren abgeschieden. Die
Ausbeute beträgt 93,5% geschmolzener Schwefel, der 20 Teile AS2O3 je Million enthält. Die Schlacke, die
im Korb zurückbleibt, enthält 2,3% As2O3.
Das Verfahren wird, wie im Beispiel 1 angegeben, durchgeführt; der Hydroxydzusatz wird jedoch auf
5 Gewichtsteile je Teil Arsen erhöht. 73,2% geschmolzener Schwefel wurde als Filtrat wiedergewonnen,
der weniger als 20 Teile As2O3 je Million
enthält; die Schlacke im Korb enthielt 1,65% As2O3.
Vergleichsversuche
Das Verfahren wird, wie im Beispiel 2 angegeben, durchgeführt, wobei jedoch verschiedene andere bekannte
Reinigungsstoffe in verschiedenen Anteilen Verwendung finden. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden
Tabelle aufgetragen.
Teile je Teil | Wieder | AS2O3 1ΙΠ ffefi 1 terten |
|
Reinigungsstoffe | Arsen verunreini |
gewonnener Schwefel |
Schwefel Teile |
gung | o/o | je Million | |
Ca(OH)2 .... | 20 | 78 | 80 |
Mg(OH)2 .... | 2 | 80 | 500 |
Mg(OH)2 .... | 20 | 78 | 20 |
Bleicherde | 2 | 81 | 400 |
Bleicherde.... | 20 | 77 | 140 |
Kieselgel | 20 | 80 | 180 |
Ein Vergleich der obigen Ergebnisse mit denen von Beispiel 2 zeigt deutlich die Überlegenheit der Verwendung
von Eisenhydroxyd als Reinigungsstoff.
Mit Eisenhydroxyd wurde nicht nur eine bessere Ausbeute an Schwefel erhalten, sondern es ist zu erkennen,
daß Eisenhydroxyd ein weit wirksamerer Reinigungsstoff ist als die in den Vergleichsversuchen
verwendeten.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Entfernung von Arsenverunreiiiigungen aus elementarem Schwefel, welcher dadurch erhalten wird, daß man ein Schwefelwasserstoff enthaltendes Gasgemisch durch eine Absorptionslösung leitet, die schwefelfreie Arsenverbindungen enthält, wobei der Schwefelwasserstoff als Monothioarsenat gebunden wird, und man zur Wiederherstellung der schwefelfreien Verbindungen die Monothioarsent enthaltende Lösung unter Ausscheidung von elementarem Schwefel regeneriert, dadurch gekennzeichnet, daß man dem dabei erhaltenen wäßrigen Schwefelbrei je 1 Teil Arsenverumreinigung 1 bis 20 Gewichtsteile Eiserihydroxyd in feinverteiltem Zustand zugibt und daß man die so erhaltene Mischung derart erhitzt, daß sich der Schwefel von den das Arsen enthaltenden Schlacken trennt.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 576 251, 331038,
861;
USA.-Patentschrift Nr. 2 385 527.409 757/319 12.64 © Bundesdrackerei Berlin
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